6. Kapitel.Der Geyser-Ausbruch.

Sie warteten nur auf den Augenblick, wo sie ihr Unternehmen ins Werk setzen konnten. Sie wollten an jenen glücklichen Ort gelangen und hatten insgeheim den Tod der ahnungslosen Nelly beschlossen.

Tag auf Tag ging vorüber, ohne daß sich etwas Besonderes ereignete.

Am Horizont zeigten sich zuweilen die Wogen des rätselhaften Ozeans, dessen blaue Linie aber niemals bis zu den Sanddünen vorrückte.

Freilich war die erste Landungsstelle, wo das Weltenfahrzeug strandete, ziemlich weit entfernt und die mochte von Zeit zu Zeit vom Ozean überflutet werden.

Alles deutete darauf hin, daß die neue Welt hier erst in der Entwicklung begriffen war.

Es gab grauenvolle Stürme, die mit entsetzlicher Wut tobten. Stürme, die es begreiflich machten, daß hier kein höherer Pflanzenwuchs vorhanden war. Jeder Baum wäre durch diese fürchterlichen Orkane entwurzelt worden, aber die zähen, stachligen Graspflanzen beugten sich nur und schienen durch den Ansturm desto festeren Halt zu bekommen.

Die Fische und sonstigen Lebewesen im Meere wurden durch die Wut der Stürme gar nicht berührt, sondern tummelten sich lustig in der klaren Tiefe.

Die ungeheuren Sanddünen schützten das Weltenfahrzeug und wenn das Wetter ruhig war, konnte man zuweilen in einiger Entfernung die Ausbrüche der Geyser beobachten.

Am großartigsten sah es aus, wenn von den Felsen kochende Gewässer herabrieselten und wunderbar gefärbte Dämpfe in die Höhe stiegen. Dann glich die Landschaft in der Tat einem übernatürlichen Ort, auf dem zahllose Wunderfontänen emporsprudelten.

Die fünf Inder aber, welche sich mit einander verschworen hatten, waren mehr als je überzeugt, daß sie sich hier an der Schwelle des himmlischen Paradieses befanden, in dem sie sich durch das geplante Opfer Eintritt verschaffen konnten.

Sie warteten nur auf den Augenblick, wo sich Nelly allein aus der Umgebung des Weltenfahrzeugs entfernte. Dann wollten sie den Eingang in das vermeintliche Paradies erzwingen.

Man gewöhnte sich allgemach an die sonderbare Welt und es kam oft vor, daß die Insassen des Weltenfahrzeuges eine Strecke landeinwärts wanderten.

Mors warnte seine Leute, daß sie sich nur nicht in die Nähe der Geyser begaben, damit nicht etwa ein größerer Ausbruch Unheil anrichte.

Wenn es dunkel wurde, verschwanden die Wolken, dann leuchteten die Monde und die Sterne in schier überirdischem Glanze.

Der Professor meinte sogar, der Anblick der Geyser sei bei Mondbeleuchtung viel großartiger als bei Tage, da dann immer Wolkenmassen das Firmament verhüllen, und Nelly teilte seine Meinung.

Mors setzte jetzt unablässig seine Beobachtungen fort. Er trachtete danach, eine Stelle zu finden, wo sich größere Sandmassen befanden.

Am liebsten hätte er eine Wüste auf dem Planeten gefunden, denn der die Elektrizität hemmende Sand hätte ihm dann die Rückkehr in den Weltenraum gestattet.

Aber derartiges war nicht zu finden, und so mußte Mors schon seinem guten Glück vertrauen. Wohl aber hatte er Terror angewiesen, bei Gelegenheit kleine Aufstiege zu machen und zu sehen, ob irgend wo die Anziehungskraft des Planeten minder heftig wirkte.

Terror tat dies gern, denn er sehnte sich sobald als möglich von dem unheimlichen Weltkörper fort, er hatte nicht die geringste Lust, hier sein Leben zu beschließen.

Das war nicht etwa Furcht, denn die kannte Terror nicht, aber er meinte, man könnte anderes verrichten, als hier in dieser fremdartigen Welt das Dasein zu vertrauern. Abenteuer wollte er haben, hier erschien ihm alles zu eintönig.

Der Abend nahte, als Nelly wieder nach dem Reich der Geyser hinüberwandelte. Sie hatte das schon öfters getan und konnte sich gar nicht daran satt sehen, besonders gefiel es ihr, wenn im Mondschein die natürlichen Fontänen emporsprudelten.

In gemessener Entfernung von diesen Geysern hielt sie an und setzte sich auf einen Stein, um in Muße das grandiose Naturschauspiel betrachten zu können.

Plötzlich vernahm Nelly Schritte und sah fünf Leute von der Besatzung herankommen.

Sie ahnte nichts Schlimmes, wußte sie doch nicht, daß es die fünf Verschworenen waren, die nach Brahmas Paradies trachteten.

Schon war die Sonne verschwunden und mit ihr wie gewöhnlich die Wolkenmassen. Die Monde des Jupiter begannen wieder zu glänzen.

Beim Umblicken hatte Nelly auch gewahrt, daß das Weltenfahrzeug wieder einmal in die Höhe stieg. Jedenfalls machte Terror wieder Schwebeversuche.

Sie sah noch hin und hatte den Indern den Rücken zugekehrt, als sie plötzlich fühlte, wie sie von kräftigen Armen umschlungen wurde. Erschrocken wendete Nelly den Kopf und da sah sie in fanatische Gesichter, in schier überirdisch blickende Augen.

Sofort überkam sie die Ahnung, daß ihr Gefahr drohte, sie schrie laut auf.

Sie konnte nur einen einzigen Schrei tun, da sich gleich darauf eine Hand auf ihre Lippen preßte. Dann wurde sie emporgehoben und die fünf Männer schleppten sie nach den wasserspeienden Kratern hinüber.

Nur ein einziger Mann hatte den Schrei vernommen und auch nur gedämpft, aber er ahnte, daß hier jemand in Angst aufschrie.

Es war Kapitän Mors, der sich nicht auf dem Weltenfahrzeug befand.

Er stand in der Nähe der Sanddünen und beobachtete die Bewegungen, die das Fahrzeug machte.

Mors hatte nämlich bemerkt, daß der „Meteor“, wenn er hoch stieg, immer erst die Spitze nach oben wendete, dann aber wieder von der unheimlichen Macht hinuntergezogen wurde. Diese Bewegung wollte er genau beobachten, um sie vielleicht bei Befreiungsversuchen verwenden zu können. Jetzt aber wurde er durch den fernen Hilfeschrei unterbrochen.

Im nächsten Moment rannte der Luftpirat mit gewaltigen Sprüngen nach den Geysern hinüber.

Hier waren überall Felsen, die seine Gestalt verbargen. Er strengte alle Kräfte an, um rasch vorwärts zu kommen und erreichte bald den Platz, wo seine Leute sonst die Naturerscheinung zu beobachten pflegten. Aber dieser Platz war heute leer.

Mors sah nach den Geysern hinüber und da glaubte er in den Strahlen des Mondes etwas Bewegliches zu sehen. Wieder rannte er vorwärts.

Plötzlich blieb er betroffen stehen.

Er sah Seltsames.

Zur Linken und zur Rechten gewahrte er die Wasserkrater und zwischen denselben sah er eine Menschengruppe.

Zwei der Inder hielten eine Gestalt fest, die eine dünne weiße Hülle trug.

Es war Nelly.

Die Inder hatten das Mädchen auf einen Felsblock gelegt und zwar so, daß die Arme und Füße herabhingen. Ein Mann hielt die beiden entblößten Arme Nellys fest, ein zweiter die Füße.

So war die halbenthüllte Brust frei und emporgereckt, und neben ihr stand der dritte der Männer, der ehemalige Brahmane.

Die Linke preßte er auf den Mund Nellys, damit sie nicht schreien konnte. In der Rechten aber hielt er eine jener dolchartigen Klingen, wie sie die Inder immer mit sich führten.

Seitwärts aber knieten die beiden letzten Inder auf dem Boden und streckten die Arme flehend nach der Stelle aus, wo leichte Dämpfe auf einem Wasserkrater emporstiegen.

„Brahma, Brahma,“ riefen sie mit halblauter Stimme. „Höre das Flehen deiner treuen Diener. Sieh, wir bringen Dir ein Opfer dar, ein junges Mädchen. Das Blut des Opfers soll fließen und uns das Paradies öffnen. Brahma, öffne uns Deine Arme, Deine treuen Diener sehnen sich nach Deinem Anblick.“

Mors wußte in wenigen Augenblicken, was hier geschehen sollte.

Diese Inder befanden sich im Banne des finsteren Aberglaubens, sie wollten Nelly töten, um sich Einlaß in ein hier vermutetes Paradies zu verschaffen.

Der unheimliche Brahmane wartete nur, bis das Gebet seiner Gefährten zu Ende war. Nun hob er das Messer und wollte die Klinge in Nellys Brust stoßen.

Wenn Mors jetzt noch einen Augenblick zögerte, war das junge Mädchen verloren.

Mit furchtbarem Satz schwang sich der Luftpirat über den nächsten Steinblock.

Der Brahmane wollte den tötlichen Stoß führen, als ihn die eiserne Faust des Maskierten im Genick packte.

„Was tust Du!“ schrie der Luftpirat mit mächtiger Stimme, indem er den Aufheulenden weit hinwegschleuderte.

Die beiden anderen Inder ließen Nelly los und prallten zurück. Sie kannten den Kapitän, seine Kraft und Entschlossenheit. Sie kannten auch seine fürchterlichen Waffen.

Auch die Betenden sprangen empor und schauten verdutzt auf Mors, der so unerwartet unter ihnen erschienen war.

Der Luftpirat aber kam nicht dazu, Aufklärung zu fordern.

Denn in diesem Augenblick begann es zu sausen und zu brausen, man hörte ein Zischen und Schäumen.

Von den Felsen sprudelte Wasser herunter und aus den Rissen am Boden quoll es empor. Gleichzeitig begann es im Innern des nahen Geysers seltsam zu poltern und zu grollen.

Das Wasser stieg so schnell empor, daß die fünf Inder im Nu bis an den Gürteln im Wasser standen.

Mors aber hatte Nelly, die ohnmächtig geworden war, emporgehoben und hielt das schöne Mädchen in seinen Armen. Hinter ihm zischte und brauste es, aus dem Geyser aber stieg eine Wassersäule.

„Fort, fort, ehe das Wasser der Geyser zu kochen beginnt,“ schrie Mors mit furchtbarer Stimme.

Der Zuruf galt den Indern, denn trotz ihres unheimlichen Aberglaubens wollte Mors diese Leute erhalten.

Er selbst aber sprang schnell entschlossen auf den Rand eines Felsenringes, in dessen Innern das Wasser langsam emporstieg. Er wußte ja, was kommen würde. Das Wasser, welches bis jetzt emporgedrungen und nur eine mäßig warme Temperatur besessen, begann jetzt zu kochen.

Aber die Inder hörten nicht auf die Stimme des Kapitäns, wenigstens nicht die drei, welche das Opfer vollziehen wollten.

Nur die beiden, welche gebetet hatten, erreichten noch im letzten Augenblick einen Felsblock, an dem sie hinaufkletterten und sich anklammerten. Der Brahmane und seine beiden fanatischen Genossen wälzten sich schreiend in den heißer und heißer werdenden Fluten.

Mors hatte jetzt mit sich selbst zu tun, denn es galt ja, den kochenden Wassermassen auszuweichen.

Seine eiserne Kaltblütigkeit kam ihm da sehr zu statten.

Mors lief, Nelly tragend, immer auf dem Rand des ausgedehnten Felsenringes herum.

Er mußte immer in Bewegung bleiben, denn das Wasser sprudelte bald hier bald dort. Kochende Massen schossen von den Felsen herunter und zeitweise war alles in Dämpfen eingehüllt, so heiß, so glühend, daß man kaum zu atmen vermochte.

Mors hörte, wie die beiden Inder, die sich gerettet hatten, laut schrieen und jammerten.

Sie flehten zu Brahma, aber als von diesem Gott keine Hilfe kam, wurden die Männer in ihrem Aberglauben schwankend. Sie schrieen jetzt zu Mors, daß er ihnen helfen solle.

„Das ist besser, als wenn Ihr zu Euren Göttern schreit,“ rief der Luftpirat. „Haltet Euch nur an den Felsen fest und deckt Euch gegen die Wassermassen. Dann werdet Ihr schon mit dem Leben davonkommen. Aushalten, der Ausbruch geht schon vorüber.“

Mors irrte sich nicht.

Es dauerte allerdings eine Stunde, ehe die entfesselten unterirdischen Gewalten zu toben aufhörten.

Dann verstummte das Brausen und Zischen wie mit einem Zauberschlag, der Geyser schleuderte keine Wassermassen mehr empor und die eben noch überschwemmte Strecke wurde trocken, das emporsprudelnde Wasser durch die Felsspalten wieder in das Innere der Erde zurückströmte.

Am Boden aber lagen drei grauenvoll entstellte Körper, die drei Inder, welche im siedenden Wasser ein schreckliches Ende gefunden hatten.

Nelly war wieder zu sich gekommen und befand sich in den Armen des Kapitäns.

Anfangs schrie sie laut auf, da sie glaubte, daß sie sich noch in der Gewalt der Inder befände, die sie der Gottheit opfern wollten.

Dann aber erkannte sie ihren Retter.

„Sie sind plötzlich über mich hergefallen,“ stammelte Nelly. „Ich konnte nur einmal schreien. Dann wurde mir der Mund zugehalten.“

„Finsterer Aberglauben war es,“ sprach Mors. „Sie wollten Euch einer Gottheit opfern, um in ein hier vermutetes Paradies zu gelangen. Drei dieser Männer sind vom Verderben ereilt worden, und die beiden anderen werden ihre Strafe für ihre Unbesonnenheit und ihren Aberglauben später erhalten.“

Nelly bemerkte erst jetzt, daß ihr die Inder die Kleider abgerissen hatten und wollte vor Scham vergehen. Mors aber blickte gar nicht auf die reizvolle Gestalt, sondern rief nur den beiden noch immer zitternden Indern zu, daß sie ihm so schnell als möglich folgen sollten.

Dann zog der Luftpirat seinen blauen Uniformrock aus und deckte ihn als Kavalier über Nellys entblößte Arme und Schultern. So führte er die noch immer heftig Zitternde, von den beiden ganz niedergeschlagenen Indern gefolgt, zurück zur Sanddüne.

Dort war inzwischen das Weltenfahrzeug wieder nieder gegangen und die Besatzung wunderte sich sehr, als Mors, Nelly und die beiden Inder in einem solchen Aufzug zurückkehrten.

Nelly eilte rasch schamglühend in das Weltenfahrzeug, um sich mit neuen Kleidern zu versehen, während Mors hastig das eben erlebte Abenteuer erzählte.

Die beiden abergläubischen Inder, welche den Tod ihrer Gefährten mit angesehen hatten, mußten bittere Vorwürfe über sich ergehen lassen.

Terror aber brachte dem Kapitän eine besondere Nachricht.

Es war ihm gewesen, als hätte sich die furchtbare Anziehungskraft des Jupiter weit weniger geäußert als sonst und da entschloß sich Mors noch einmal in die Lüfte zu steigen.

Er verschob es aber bis zum Tagesanbruch und als die Sonne erschien, kamen auch die gewaltigen Wolkenmassen, die tagsüber regelmäßig das Firmament bedeckten.

Plötzlich machte sich im Osten ein seltsamer roter Schein bemerkbar.

Terror sah ihn zuerst und benachrichtigte Mors und den Professor von der neuen Erscheinung.

„Das ist die rote Wolke,“ rief van Halen. „Das ist jene ungeheure Masse, die über dem Jupiter schwebt und die in ihrem Innern jedenfalls die fürchterlichen elektrischen Entladungen birgt. Kapitän, rasch, wir müssen nach der Düne hinunter.“

Mors gab sofort ein Signal nach dem Lenkraum, um Terror zu bestimmen, daß er den „Meteor“ wieder nach seinem geschützten Ankerplatz brächte.

Aber seine Finger berührten noch den Druckknopf, als das Weltenfahrzeug plötzlich wie von einer furchtbaren Kraft hin- und hergeschüttelt wurde.

„Zu spät, zu spät!“ schrie der Professor, als er durch das Guckloch sah, daß alles rings herum blutrot leuchtete. „Kapitän, wir sind in die rote Wolke des Jupiter geraten!“

Von dem, was jetzt vorging, hatten die Insassen des Weltenfahrzeuges später nur noch eine unbestimmte Vorstellung.

Es war ihnen aber zu Mute, als würde mit ihnen buchstäblich Fangeball gespielt. Der „Meteor“ schien sich in der Gewalt ungeheuer boshafter Kobolde zu befinden.

Bald wurde er hierhin, bald dorthin geworfen. Bald richtete er sich mit dem Vorteil, dann wieder mit dem Hinterteil in die Höhe. Einige Male schien es, als sollte das Fahrzeug Kopf stehen.

Dazu vernahm man außerhalb geradezu entsetzliche Töne.

Vermutlich waren es elektrische Entladungen, welche in der roten Wolke tobten. Aber man konnte diese fürchterlichen Entladungen nicht mehr als Donnerschläge bezeichnen. Nein, das war etwas anderes. Das waren gräßliche, gigantisch schmetternde Töne, sie waren so fürchterlich, daß man glaubte, es müsse alles in Trümmer gehen.

Selbst Mors gab alles verloren und erwartete den Augenblick, wo der „Meteor“ in Atome zertrümmert werden mußte.

Aber das wunderbare Fahrzeug hielt, es trotzte den entfesselten Elementen, kein Bolzen gab nach, alles blieb in bester Ordnung.

Van Halen, Nelly, die Inder und Normannen bewahrten ihre Fassung. Kapitän Mors gab ihnen ja ein heldenhaftes Beispiel.

Der Luftpirat bekam es sogar fertig, nach dem Lenkraum zu gehen oder vielmehr zu kriechen. Dort traf er Terror, der sich zwischen seinen Maschinen festgebunden hatte.

„Hält der Magnet noch?“ war Mors’ erste Frage.

„Ja, Kapitän,“ lautete die Antwort. „Der Magnet ist noch in Ordnung, aber ich denke, es geht jetzt alles in Trümmer!“

„Ich meine, wir haben das Schlimmste schon überstanden,“ erwiderte Mors.

„Wie meint Ihr das, Kapitän?“ stotterte Terror.

„Das will ich dir sofort sagen,“ erwiderte der Luftpirat. „Die rote Wolke, diese sonderbare Erscheinung, kann möglicherweise zu unserer Rettung dienen. Die schrecklichen, entfesselten elektrischen Kräfte können uns möglicherweise in den Weltenraum hinausschleudern.“

In diesem Moment vernahm man ein lautes Surren und Summen.

„Kapitän,“ schrie Terror freudig auf. „Ihr habt recht. Der Magnet arbeitet. Das Weltenfahrzeug befindet sich in voller Fahrt!“

Die furchtbaren schlingernden Bewegungen hatten aufgehört. Mors stürzte zu dem Schieber, der die starke Glasscheibe verdeckte.

Er sah hinaus in den Weltenraum.

Noch gewahrte man den Jupiter als ungeheure, leuchtende Scheibe. Man sah die Wolkenmassen und in diesen den unheimlichen roten Fleck, dieses geheimnisvolle Rätsel des Riesenplaneten.

Aber die fürchterliche Naturkraft hatte die Weltenfahrer gerettet.

Wie es kam, daß sie so weit in den Weltenraum hinausgeschleudert wurden, konnte niemand sagen. Aber der Magnet wirkte. Mit rasender Schnelligkeit schoß der „Meteor“ vom Jupiter hinweg und seine Spitze richtete sich auf die ferne Erde.

Terror stieß einen Jubelruf aus und rannte, nachdem er sich losgebunden, in den Beobachtungsraum, um das fast Unglaubliche zu verkünden.

Mors aber blieb im Lenkraum und ruhig, als wäre nichts geschehen, lenkte er sein wunderbares Fahrzeug zurück zur Mutter Erde.

Anmerkungen zur TranskriptionDieser Text wurde nach einem Nachdruck-Auswahlband transkribiert: Heinz J. Galle (Hrsg.): Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff. Dieter von Reeken, Lüneburg, 2005, S. 161-196. Moderne Zusätze und Anmerkungen wurden nicht übernommen. Die Originalausgaben hatten auch farbige Rücktitel. Diese sind in dieser Ausgabe nicht enthalten.Die Schreibweise der Buchvorlage wurde weitgehend beibehalten. Auch Variationen in der Schreibweise von Namen wurden nicht verändert. Lediglich offensichtliche Fehler wurden stillschweigend korrigiert.

Anmerkungen zur Transkription

Dieser Text wurde nach einem Nachdruck-Auswahlband transkribiert: Heinz J. Galle (Hrsg.): Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff. Dieter von Reeken, Lüneburg, 2005, S. 161-196. Moderne Zusätze und Anmerkungen wurden nicht übernommen. Die Originalausgaben hatten auch farbige Rücktitel. Diese sind in dieser Ausgabe nicht enthalten.

Die Schreibweise der Buchvorlage wurde weitgehend beibehalten. Auch Variationen in der Schreibweise von Namen wurden nicht verändert. Lediglich offensichtliche Fehler wurden stillschweigend korrigiert.


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