1.Die Elemente der deutschen Familiennamen (dreifache Schicht).

1.Die Elemente der deutschen Familiennamen (dreifache Schicht).

Die deutschen Familien- oder Geschlechtsnamen sind als solche, wie schon in der Einleitung hervorgehoben ist, verhältnismäßig jung; erst im Ausgange des Mittelalters, im 12. bis 14. Jahrhundert, haben diese vom Vater auf den Sohn vererbenden Bezeichnungen sich allmählich festgesetzt. Die Elemente jedoch, aus welchen sich damals die Familiennamen gebildet, gehen meist viel weiter zurück; es lassen sich darindrei Schichtenunterscheiden, die sich wie Geschiebe eines Gebirges auf- und ineinander gelagert haben. Diese sind:

1.alteinheimische, ursprünglich heidnischePersonennamen, d. h. nicht forterbende Benennungen einzelner Personen (z. B.AlbrechtundArnold);

2. später dazugekommenefremde Personennamenaus christlicher Zeit (z. B.PeterundPaul).

Beide Klassen haben das gemein, daß sie von Hause aus Personen- oder Einzelnamen gewesen sind und auch nach ihrem Festwerden (als Familiennamen) großenteils noch daneben als Personen-, d. h. nunmehrVornamen, verwendet werden. Zu ihnen gesellt sich nun aber

3. eine dritte Klasse vonBezeichnungen, ursprünglich nur unterscheidende Zusätze zu den Personennamen der beiden ersten Schichten: Namen jüngster Periode (z. B.WeberundWittenberg).[1]

Betrachten wir zunächst die beiden ersten Schichten genauer, um ein möglichst anschauliches Bild von den Grundlagen zu gewinnen, auf denen die Bildung unserer Familiennamen beruht.


Back to IndexNext