4.In die Gegend von Hohenstein-Ernstthal.

4.In die Gegend von Hohenstein-Ernstthal.

Der Besuch der anmutigen Schwesterstadt Hohenstein-Ernstthal ist zu empfehlen, da man reizvolle Wanderungen damit verbinden kann. Außerdem bieten verschiedene Aussichtspunkte in der Nähe der Stadt ganz herrliche Blicke vor allem auf das mittlere und westliche Erzgebirge. Der terrassenförmige Aufbau des ganzen Gebirges ist prachtvoll zu übersehen. Straßen- und Eisenbahnen erleichtern die Ausflüge wesentlich.

Ausgangspunkt Siegmar.

Ausgangspunkt Siegmar.

Bis zumTotensteinwie unter Wanderung 3. Die Wanderung wird nun ostwärts fortgesetzt. Kurz vor der Wüstenbrand-Limbacher Chaussee zweigt rechts eine Schneise ab. Auf dieser, die genannte Chaussee überschreitend, bis zur Wüstenbrand-Pleißaer Straße. Dieser aufwärts folgend zum »kühlen Morgen« (einer zu Wüstenbrand gehörenden Häusergruppe) und hier rechts abgehend durch die Felder zum Gasthause zum »Wind«. Der rechts sichtbar werdende und mit einer Steinsäule versehene Gipfel des Pfaffenberges ist Station der mitteleuropäischen Gradmessung (480mü. M.). Nördlich hebtsich die bewaldete Kuppe der Langenberger Höhe (485m) in unmittelbarer Nähe aus dem Grunde, den das Schönburgische Forstrevier Oberwaldenburg mit erfüllt und südlich zieht sich die Kette der Höhenzüge und Bergkuppen des Zentral- und westlichen Erzgebirges hin. Bald zeigen sich auch die im Lungwitztale liegenden Orte und das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier, während die Stadt Hohenstein-Ernstthal trotz ihrer Nähe unsichtbar ist. Nach Durchquerung eines Wäldchens, das der rotbedachte Turm des Berghauses überragt, sieht dann der Wanderer über Spiel- und Sportplätze hinweg das am Steilabsturze des Berges errichteteBerghausdes Erzgebirgsvereins zu Hohenstein-Ernstthal und die ihm benachbarte Turnhalle des dortigen Turnerbundes vor sich. Die Stadt selbst ist auch hier noch nicht zu sehen, bis der Wanderer endlich die Terrasse oder die obere Plattform des Berghauses betritt und nun 100mtief unter sich die von Osten nach Westen sich lang ausdehnende Stadt liegen sieht, hinter der sich die Geländeterrassen des Erzgebirges immer höher hinauftürmen, um schließlich in den Gipfeln des Fichtel-, Spitz- und Auersberges zu enden.

In wenigen Minuten gelangen wir hinab nachHohenstein-Ernstthal.

Die Stadt liegt 345–440mhoch am Glimmerschieferwall des Granulitgebirges und hat gegen 16000 Einwohner. Ursprünglich bestand sie aus den beiden Gemeinden Hohenstein und Ernstthal, die sich 1897 verschmolzen. Ernstthal soll 1680 von Hohensteiner Bürgern gegründet worden sein, die der in ihrer Stadt herrschenden Pest entflohen. Die rege Industrie erzeugt: Tisch- und Bettdecken, Strümpfe, Wirknadeln, Strumpfstühle, Trikotagen, Handschuhe u. a. m. Früher bedeutender Bergbau. Im St. Lampertusschacht grub man Arsen und Kupferkies, sowie etwas Gold (einzige Ausbeute in Sachsen). Geburtsort desNaturforschersDr.Gotthilf Heinrich v. Schubert; ihm hat man an seinem 100jährigen Geburtstag ein Denkmal auf dem Christophori-Kirchplatz errichtet. Einen sehenswerten Zierbrunnen erhielt 1912 der malerische Altmarkt aus Mitteln des sächsischen Kunstfonds, ebenda der reiche Fachwerkbau des 1691 erbauten Postgutes.Hohenstein-Ernstthal ist der Ausgangspunkt der elektrischen Bahn nach Oelsnitz i. Erzgeb.

Die Stadt liegt 345–440mhoch am Glimmerschieferwall des Granulitgebirges und hat gegen 16000 Einwohner. Ursprünglich bestand sie aus den beiden Gemeinden Hohenstein und Ernstthal, die sich 1897 verschmolzen. Ernstthal soll 1680 von Hohensteiner Bürgern gegründet worden sein, die der in ihrer Stadt herrschenden Pest entflohen. Die rege Industrie erzeugt: Tisch- und Bettdecken, Strümpfe, Wirknadeln, Strumpfstühle, Trikotagen, Handschuhe u. a. m. Früher bedeutender Bergbau. Im St. Lampertusschacht grub man Arsen und Kupferkies, sowie etwas Gold (einzige Ausbeute in Sachsen). Geburtsort desNaturforschersDr.Gotthilf Heinrich v. Schubert; ihm hat man an seinem 100jährigen Geburtstag ein Denkmal auf dem Christophori-Kirchplatz errichtet. Einen sehenswerten Zierbrunnen erhielt 1912 der malerische Altmarkt aus Mitteln des sächsischen Kunstfonds, ebenda der reiche Fachwerkbau des 1691 erbauten Postgutes.

Hohenstein-Ernstthal ist der Ausgangspunkt der elektrischen Bahn nach Oelsnitz i. Erzgeb.

Mit der Bahn nach Chemnitz zurück.

Wanderzeit: 3–4 Std.Ausgangspunkt: Bahnhof Grüna. Hierher mit der Bahn.

Wanderzeit: 3–4 Std.

Ausgangspunkt: Bahnhof Grüna. Hierher mit der Bahn.

Wanderung am Bade (Naturheilanstalt)Grünavorüber, hinauf in den Rabensteiner Wald. Auf der rot-gelb markierten Straße (von Rabenstein) bis zur Schneise, die mit dem Wegweiser »Tannenmühle« versehen ist. Auf der Schneise, die Straße Wüstenbrand–Limbach und die Straße Wüstenbrand–Pleißa überschreitend und anschließend auf Waldwegen zurTannenmühle. Von da nach dem Wind und zum Berghaus wie untera. Empfehlenswert ist, die östlich unterhalb des Berghauses gelegenen Steinbruchsanlagen zu besuchen, in denen sich das Naturtheater befindet. Bis zum Rande der Glimmerschieferwände reichend und von unten (dem Naturtheater aus) sichtbar, die Schrebergärtenanlage des Naturheilvereins mit öffentlichen Luft- und Sonnenbädern und Unterkunftshalle.

Bis zum Bahnhof 15 Minuten.

Rückfahrt nach Chemnitz.

Wanderzeit: 4 Stunden.Ausgangspunkt: Bahnhof Wüstenbrand. Hierher mit Bahn.

Wanderzeit: 4 Stunden.

Ausgangspunkt: Bahnhof Wüstenbrand. Hierher mit Bahn.

Nordwärts bergauf durch den Ort, wobei dem turmbekröntenHeidelberg(Seite13), der eine hübsche Aussicht gewährt, ein Besuch abgestattet werden kann. An der Kirche ist das Dorf zu Ende. Nun westwärts zum Wind und weiter nach demBerghauseauf dem Pfaffenberg bei Hohenstein-Ernstthal. Von da durch den Stadtpark nach der Hohenstein-Langenberger Straße (immer auf der Höhe bleiben!). Auf dieser zurWindmühle. Gasthaus mit Sommerwohnungen und Verkaufsstelle für Reiseandenken aus Hohensteiner Serpentinstein. Im Hofe zwischen zwei alten Inschriften ein Löwenkopf, der in der alten Windmühle als Kleienspeier diente. Auf der Straße weiter. 200 Schritte hinter dem letzten Hause links Weg nach dem Wald und demMineralbade Hohenstein(Eisenquelle) mit Sommerwohnungen. An der Straße nach Glauchau gelegen.

Nun entwederdirektzum Bahnhof Hohenstein-Ernstthal (½ Std.) oder auf rot-gelb bezeichnetem Wege durch denHüttengrundund dann den rot-weißen Marken folgend (1–1½ Std.).

Im Hüttengrunde auf der jenseitigen Höhe das Bethlehemstift mit Frauengenesungsheim sichtbar.

Bahnfahrt ab Hohenstein.

Wanderzeit: 2 Stunden.Ausgangspunkt: Bahnhof Hohenstein-Ernstthal.

Wanderzeit: 2 Stunden.

Ausgangspunkt: Bahnhof Hohenstein-Ernstthal.

Vom Bahnhof hinauf in die Stadt zum sehenswerten Altmarkt, nach dem Ausspruch des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz ein Glanzpunkt der sächsischen Städtebaukunst. Von den grünen mit Rosen bepflanzten Terrassen wunderschöne Fernsicht auf das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlen-Abbaugebiet. Am unteren Altmarkt reicher Fachwerkbau von 1691 und der Seite16erwähnte Zierbrunnen.

Nun durch die Bismarckstraße in den waldreichenHüttengrundzumForsthaus Haynholz(alte schöne Bäume, Rehe) und der Hüttenmühle (Saal, Konzertgarten) und durch den Wald nach demBethlehemstiftdes Niedererzgebirges (Kinderheilstätte) mit dem Chemnitzer Frauengenesungsheim. Durch den Hüttengrund den rot-weißen Marken folgend zur Stadt und dem Bahnhof zurück.

Wer eine schöne Waldtour anschließen will, geht an dem, dem Bethlehemstift benachbarten Gasthaus »Zum heitern Blick« vorüber und betritt auf dem bald links abzweigenden Wege wieder den Wald (später rechts einige von Bergbauversuchen herrührende Schachtlöcher, auf deren dunklem Wasser Teichrosen blühen). Nach etwa halbstündiger Wanderung, bei spärlicher rot-gelber Markierung im Walde, zeigt sich in der Wegrichtungdie Glauchauer Bismarcksäule und schließlich am Fuße des Berges das DorfKuhschnappel(Sommerfrische, Serpentinsteinbrüche, Naturtheater). Bis hierher vierzig Minuten. In weiteren 25 Minuten hat man den BahnhofSt. Egidienerreicht. Von hier Rückfahrt nach Chemnitz.

Wanderzeit: 3–4 Std.Ausgangspunkt: Bahnhof Hohenstein-Ernstthal.

Wanderzeit: 3–4 Std.

Ausgangspunkt: Bahnhof Hohenstein-Ernstthal.

Vom Bahnhof Hohenstein-Ernstthal mit der Straßenbahn nach Oelsnitz. Vom Endpunkt der »Elektrischen« einige hundert Schritte den Weg denLautberghinan zur alten Flockenstraße. Er gewährt interessante Rückblicke auf die, von vielen gewaltigen Steinkohlenwerken bedeckte Umgebung der größten Landgemeinde Sachsens. Bald ist die Chaussee erreicht. Schöner Blick in das Muldental und auf die jenseitigen Höhen und Berge. Dann durchZschokenhinab. Man befindet sich nun auf der Straße nach Wildenfels und der Ruine Wiesenburg an der Mulde. Links zweigt im Dorfe der Weg nach der näheren Stadt Hartenstein ab, deren Veste bald über den Höhenzug herüberlugt. Thronend auf bewaldetem Hügel und mit dem Forst als Hintergrund macht sie, von dieser Seite gesehen, ihrem Namen Hartenstein (d. i. Waldburg) alle Ehre. Wer dagegen auf genannter Chaussee bis zumZollhausewandert, den führt der Weg an denKatzenhäusernvorbei durchThierfeldan den Fuß des Hartensteiner Schloßberges.Vor diesem ragt im anmutigen Tale das uralte Thierfelder Kirchlein auf, das seltene, 1896 wieder aufgedeckte Wandmalereien aus der Zeit von 1300–1350 birgt. Über Hartenstein siehe die betr.Wanderung.


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