(noch näher):
(noch näher):
Kuckuck! —(Echo: Kuckuck!)— Ahoi! —(Echo: Ahoi!)Hört ihr den Kuckuck, Kinder?
Mäurer
(ruft dagegen):
(ruft dagegen):
Im Herbst einen Kuckuck? Botanik schwach!
Schilling
(äußerlich übertrieben forsch, in heimlich bettelnder Verlegenheit):
(äußerlich übertrieben forsch, in heimlich bettelnder Verlegenheit):
Ehrenwort, Ottfried! Kannst du nicht hören?
Lucie
(zu Ottfried):
(zu Ottfried):
Du kannst dich auch überzeugen, daß unter den toten Vögeln, die nachts an den Scheiben des Leuchtfeuers zugrunde gehn, und die um den Leuchtturm unten herum liegen, auch der Kuckuck ist.
Schilling
(wie vorher):
(wie vorher):
Kuckuck! —(Echo: Kuckuck)— Kuckuck! —(Echo: Kuckuck).
Mäurer:
Du bist ja recht spaßhaft aufgelegt.
Schilling:
Ihr lacht, weil ihr nicht wißt, wer da eigentlich antwortet.
Mäurer:
Na, ich denke ein Kuckuck!
Schilling:
Ja Kuchen, Ottfried! Das ist der spaßhafte Anton mit der Sense, der hinter der Leichenhalle sitzt! — Hört ihr ihn denn nicht dengeln, Kinder?(Man hört das Geräusch eines Dengelnden.)Kuckuck! —(Echo: Kuckuck! lauter, als vorher.)(Die Gesellschaft bricht in krampfhaftes Lachen aus.)Wer hat gute Augen von den Herrschaften? Der lese mal, was hinten auf dem Spritzenhaus, oder wollte sagen auf der Totenkapelle, geschrieben steht!
Lucie
(liest langsam und laut):
(liest langsam und laut):
»Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Erster Corinther fünfundfünfzig.«
Schilling
(mit theatralischer Geste und Wildheit):
(mit theatralischer Geste und Wildheit):
Kuckuck! —(Echo: Kuckuck!)— Kuckuck —(Echo)— Kuckuck —(Echo).
Mäurer:
Nanu hör aber mal auf mit dem gruseligen Unsinn.
(Schilling ist mit Hanna Elias, die sehr bleich ist, herangekommen.)
(Schilling ist mit Hanna Elias, die sehr bleich ist, herangekommen.)
Schilling
(krampfhaft unbefangen):
(krampfhaft unbefangen):
Ich gestatte mir, vorzustellen: Ottfried Mäurer, Frau Hanna Elias, langjährige, brave Freundin meinerseits. Ein Königreich für ein Glas Pilsener Bier, meine Herrschaften.
Mäurer:
Wieder verschwitzt — Donnerwetter noch mal! Gleich, wenn wir zu Hause kommen, wird nach Stralsund telegraphiert, und morgen hast du ein ganzes Faß davon.
Hanna
(laut zu Fräulein Majakin):
(laut zu Fräulein Majakin):
Er war schrecklich niedergedrückt, wie er sagt, und nun ist ihm die heitere Laune wiedergekommen.
Schilling
(mit ironischer Begeisterung):
(mit ironischer Begeisterung):
Das ist die unendliche Freude, Freude, Freude, mein liebes Kind!
Hanna
(finster):
(finster):
Oh, ich nehme nicht an, daß etwa nur ich die einzige Ursache deiner Freude bin. Dennoch fühlich sehr wohl, wie wichtig es war, hierher zu kommen.
Schilling
(mit ironischem Pathos):
(mit ironischem Pathos):
Ich danke, du opferfreudiges Weib.
Mäurer:
Vielleicht interessiert es Sie, Fräulein Majakin, einen Blick auf die ärmlichen, namenlosen Gräber zu tun.
Schilling:
Willst du dich wieder drücken, Ottfried?
Mäurer:
Mich drücken? Wieso? Ich verstehe dich nicht.
Schilling:
Weil dir vielleicht die Gesellschaft eines Künstlers, der nicht so viel solides Sitzfleisch hat wie du, störend ist.
Mäurer
(schneidend):
(schneidend):
Ich stehe bei meiner Arbeit meistens. — Wir kommen gleich wieder; ich zeige der Dame nur mal einige der eigentümlichen Inschriften, die auf dem Kirchhof sind.
Schilling:
Ein toter Heuschreck hopst nicht mehr.
Mäurer:
Wie meinst du?
Schilling:
Das wäre auch so 'ne nette Inschrift. Dort oben liegen nämlich Leute, die ohne zu wissen wie auf diese Insel gekommen sind.
Mäurer:
Jawohl, es sind gestrandete Seeleute.
Schilling:
Sie sind sonst ziemlich mit heiler Haut, die Füße voran, hier angelangt. Nur mit etwas durchnäßten Unterhosen. Aber die trocknen schon wieder mit der Zeit. Manche ohne Hut, einige sogar ohne Strümpfe. Einem wackren Seemanne macht das nichts! Man kann ja pumpen, pumpen, pumpen sein Leben lang.
Mäurer:
Wenn das deine neuerworbene gute Laune sein soll, lieber Schilling, dann wünsch ich mir wirklich deine sogenannte schlechte Stimmung von heute morgen zurück! — Entschuldige uns einen Augenblick.
Mäurer entfernt sich mit Fräulein Majakin, und man sieht ihn durch eine kleine Gitterpforte den Kirchhof betreten. Schilling blickt ihnen nach, zuckt die Achseln, lacht kurz in sich hinein, nimmt auf der Bank Platz und zieht Hanna neben sich, mit dem Blick immer noch das Paar auf dem Kirchhof verfolgend. Alsdann fährt er schnell herum und sieht mit einem verlorenen Lächeln Lucie an, die noch ruhig im Sande liegt.
Mäurer entfernt sich mit Fräulein Majakin, und man sieht ihn durch eine kleine Gitterpforte den Kirchhof betreten. Schilling blickt ihnen nach, zuckt die Achseln, lacht kurz in sich hinein, nimmt auf der Bank Platz und zieht Hanna neben sich, mit dem Blick immer noch das Paar auf dem Kirchhof verfolgend. Alsdann fährt er schnell herum und sieht mit einem verlorenen Lächeln Lucie an, die noch ruhig im Sande liegt.
Schilling:
Ja ja, so geht's in der Welt, Fräulein Lucie.
Lucie
(antwortet, in dem sie Thymian in der Handfläche reibt, mit Bedeutung):
(antwortet, in dem sie Thymian in der Handfläche reibt, mit Bedeutung):
Der Mensch denkt, und der Kutscher lenkt.
Hanna:
Gott sei Dank, ich habe es schon auf der Züricher Universität verlernt, mir von Männern, die unhöflich sind, imponieren zu lassen.
Schilling:
Und auch Leute, die auf ihren Erfolgen, wie auf Stelzen gehn, imponieren mir nicht.
Lucie:
Das kommt Ihnen nicht aus dem Herzen, Schilling. —(Sie erhebt sich): — Übrigens, Schilling, wenn Ottfried wiederkommt, und er etwa mich, was ich nicht glaube, vermissen sollte, sagen Sie, bitte, ich wäre zuhaus.
Schilling
(mit Beziehung auf Fräulein Majakin, Luciens Worte wiederholend):
(mit Beziehung auf Fräulein Majakin, Luciens Worte wiederholend):
Der Mensch denkt, und der Kutscher lenkt! Es ist kein Verlaß in solchen Sachen. Die Überraschungen hören nicht auf. —(Mit Augenzwinkern): — Wollen wir mal schlau nach dem Rechten sehn?
Schilling hat sich erhoben und schleicht mit komischer Vorsicht, als ob er Mäurer und Majakin belauschen wollte, gegen die Kirchhofmauer, die er erklettert.
Schilling hat sich erhoben und schleicht mit komischer Vorsicht, als ob er Mäurer und Majakin belauschen wollte, gegen die Kirchhofmauer, die er erklettert.
Lucie
(unwillkürlich lachend):
(unwillkürlich lachend):
Fallen Sie bloß nicht da runter, Schilling!
Schilling:
Und besonders nicht nach innen hinein!
Lucie:
Nein; lieber, wenn's geht, noch mal nach außen.
Schilling tut einen absichtlich komischen Fall von der Mauer nach außen. Lucie läuft lachend davon und verschwindet. Schilling steht da und putzt sich die Kleider ab.
Schilling tut einen absichtlich komischen Fall von der Mauer nach außen. Lucie läuft lachend davon und verschwindet. Schilling steht da und putzt sich die Kleider ab.
Hanna:
Gabriel, hast du dir weh getan?
Schilling:
Keine Spur! Ich glaube, ich rutschte freiwilligrunter. — (Sie an sich ziehend, heiß, ihr ins Ohr): — Woll'n wir nochmal in die Dünen gehn? — Bernstein suchen, mein ich natürlich.
Hanna
(bleich und erregt):
(bleich und erregt):
Tu alles nach deinem Belieben mit mir.
Schilling:
Komisch, die wilden Schwäne, die über uns hinleierten! Bist du erschrocken?
Hanna:
Ein wenig!
Schilling:
Ich nicht. Meinethalben könnten es Viecher mit Klauen gewesen sein, ich hätte dich doch nicht losgelassen! Du Schwarze, du Schneekühle, du Braut von Korinth! —(Er stutzt): Siehst du Mäurer?
Hanna:
Gott sei Dank, nein, ich sehe ihn nicht.
Schilling
(schadenfroh, geheimnisvoll):
(schadenfroh, geheimnisvoll):
Er hat auf die Majakin angebissen.
Hanna:
Nun, weder als Künstler, noch auch als Mensch,ich bewundere ihn nicht. Er kann nur wehrlose Frauen beleidigen.
Schilling
(mit spaßhafter Entrüstung):
(mit spaßhafter Entrüstung):
Ja, es ist wahr, Hanna; soll ich ihn fordern?
Hanna:
Du scherzest; ich weiß. Du sollst es nicht tun und tust es auch nicht.
Schilling:
Durst.(Er läßt sich auf die Erde nieder, mit dem Munde über eine Lache, und trinkt.)— Oh, schmeckst du prächtig! —(Er gewahrt sein Spiegelbild in der Lache und erschrickt): — Kruzitürken, bin denn das ich?!
Hanna:
Du trinkst doch aus dieser grünlichen Lache nicht?!
Eine Krähe schreit.
Eine Krähe schreit.
Schilling:
Verfluchte Krähe! Willst du dein Maul halten! — Komm mal her. Hanna, sieh mich mal an — —? Wie seh ich aus?
Hanna:
Ganz wie immer, Liebster!
Schilling:
Na, alsdann! Wozu soll ich nach Griechenland?—(Er ist aufgestanden und starrt bewegungslos gegen das Meer hin.)
Hanna
(vermag ihre heimliche Beängstigung durch seinen eigentümlichen Zustand nicht mehr zu verbergen):
(vermag ihre heimliche Beängstigung durch seinen eigentümlichen Zustand nicht mehr zu verbergen):
... Und wenn du mir diesen Augenblick die Weisung geben willst, Gabriel: reise ab, in derselben Stunde will ich noch abreisen. Befiehl mir! Ich weiß, daß du von diesem kalten, herzlosen Menschen abhängig bist. Ich will deine Hand küssen und will abreisen. Ich sehe wohl ein ... ich will nicht, daß du gepeinigt bist.
Schilling:
Horch mal, die See rauscht bis hier herauf. —(Er horcht, erhebt plötzlich aus starrer Versonnenheit ekstatisch die Arme, als ob er eine überirdische Vision sähe): Oh! Oh!! Oh!!! Oh!!!! Das Element! Das Element!(Wie geblendet von einem überirdischen Glanz, in den er sich auflösen möchte, beginnt er zu wanken.)
Hanna:
Um Himmels willen, was ist dir denn, Gabriel?
Schilling:
Nichts! Gar nichts! Ruhn! Müde! Nur ausruhn, Liebchen!
Er hängt schwer in Hannas Armen, die ihn zur Erde niedergleiten läßt.
Er hängt schwer in Hannas Armen, die ihn zur Erde niedergleiten läßt.
Hanna:
Gabriel! Gabriel! Gabriel!
Ein Zimmer im ersten Stock des Saalbaues von Klas Olfers Gasthaus; weiß getüncht mit zwei Fenstern in der Hinterwand. Der Blick durch diese Fenster geht frei auf die See, die wiederum wie eine blaue Wand die Rahmen so weit ausfüllt, daß nur ein kleines Stück Himmel oben sichtbar ist. Wiederum ist ein strahlend heller Herbsttag. Je eine Tür links und rechts verbindet den Raum mit anderen Gastzimmern. Er hat links an der Wand die einfache helle Holzbettstelle mit Strohsack usw. und bunter Decke. Rechts ein kleines Sofa mit Tisch davor. Eine primitive Wascheinrichtung mit Spiegel, einen Kleiderschrank, darin Mäurer, der das Zimmer inne hat, seine Garderobe unterbringt. An einigen Kleiderhaken hängen Mäurers Hut, Wettermantel, Stock usw. Auf dem Tisch, der mit einer grünlichen Decke bedeckt ist, steht eine Wasserflasche und Gläser. In einer Zimmerecke befindet sich Mäurers geschlossener Reisekoffer. Lucie sitzt am Tisch und schreibt Briefe. Hanna Elias kommt leise aus der Tür links.
Ein Zimmer im ersten Stock des Saalbaues von Klas Olfers Gasthaus; weiß getüncht mit zwei Fenstern in der Hinterwand. Der Blick durch diese Fenster geht frei auf die See, die wiederum wie eine blaue Wand die Rahmen so weit ausfüllt, daß nur ein kleines Stück Himmel oben sichtbar ist. Wiederum ist ein strahlend heller Herbsttag. Je eine Tür links und rechts verbindet den Raum mit anderen Gastzimmern. Er hat links an der Wand die einfache helle Holzbettstelle mit Strohsack usw. und bunter Decke. Rechts ein kleines Sofa mit Tisch davor. Eine primitive Wascheinrichtung mit Spiegel, einen Kleiderschrank, darin Mäurer, der das Zimmer inne hat, seine Garderobe unterbringt. An einigen Kleiderhaken hängen Mäurers Hut, Wettermantel, Stock usw. Auf dem Tisch, der mit einer grünlichen Decke bedeckt ist, steht eine Wasserflasche und Gläser. In einer Zimmerecke befindet sich Mäurers geschlossener Reisekoffer. Lucie sitzt am Tisch und schreibt Briefe. Hanna Elias kommt leise aus der Tür links.
Lucie:
Schläft Schilling wieder?
Hanna:
Jawohl, er schläft. Er ist eine Minute aufgewacht und hat gefragt noch Doktor Rasmussen. Wann kann Herr Rasmussen frühestens hier sein?
Lucie:
Mäurer hat gleich, noch bevor Schilling gestern den Wunsch äußerte ... gleich nach dem Anfall telegraphiert.
Hanna:
Und meinen Sie, daß er die weite Reise wird machen?
Lucie:
Aber ohne Zögern, ganz unbedingt.
Hanna
(nimmt am Tisch Platz):
(nimmt am Tisch Platz):
Er verlangt sehr dringend nach Doktor Rasmussen. —(Nach kurzem Stillschweigen fortfahrend): Ich werde nicht vergessen den gestrigen Tag und die heutige Nacht, die ich auf dieser Insel verlebt habe.
Lucie
(abwechselnd zuhörend, schreibend oder über den Brief nachdenkend):
(abwechselnd zuhörend, schreibend oder über den Brief nachdenkend):
Das glaube ich wohl.
Hanna:
Sie sehen, wie gut es war, Fräulein Lucie, daß ich gekommen bin.
Lucie
(verdutzt):
(verdutzt):
Das kann ich nicht recht verstehen, Frau Hanna.
Hanna:
Ich habe gefühlt in der letzten Zeit, daß mitSchilling vorgegangen ist eine tiefe Veränderung. Das hab ich gewußt und das hat mich beunruhigt.
Lucie:
Dann hätten Sie sich aber doch sagen sollen, daß es gut für ihn wäre, mal für einige Zeit von seinen Sorgen befreit zu sein.
Hanna:
Er ist so zerrüttet von die schreckliche Quälereien von seine echt deutsche Ehefrau, daß er hundertmal zu mir gesagt hat: »Hanna, nur wenn du bei mir bist, habe ich ein Gefühl von Geborgenheit.« Es ist ein Verbrechen, was eine solche Frau an dem Manne begeht, mit ihren Vorwürfe, ihre ewige Tränen und Anklagen, mit ihre täglichen Forderungen um Geld, wo er doch nicht, trotz aller Arbeit, verdienen kann, und sie könnte mit ihrem Klavierunterricht viel besser als er das Leben verdienen.
Lucie:
Mag sein, daß Frau Eveline nicht sehr besonders tatkräftig ist; sie soll es ja früher, als sie von England zurück als Gouvernante kam, reichlich gewesen sein.
Hanna:
Ich habe diesen Mann im Elend gefunden, imElend geliebt! Weil er elend war, hab ich ihn geliebt. Ich wollte ihm helfen in seine Verzweiflung. Ich nahm nie einen Pfennig Geld von ihm. Eher sucht ich es, wo ich es finden konnte! Ich wollte ihn aus der Sorge reißen. Ich wollte nicht, wie Eveline, durch ihn versorgt und erhalten sein. Sie wirft auf den armen Schilling jede Verantwortung. Ich trage selbst die Verantwortung. Ich weiß, seine Kunst ist viel zu gut! Und er kann unmöglich damit viel Geld machen. Er braucht mich, ich bin ihm unentbehrlich, ich teile mein letztes Stück Brot mit ihm.
Lucie:
— Ich würde mir jedenfalls niemals einreden können, daß irgendein Mensch nicht ohne mich existieren kann.
Hanna:
Das ist bei Ihnen und Mäurer ein anderer Fall.(Lucie lacht kurz und leicht auf.)Aber ich habe zu ihm gesagt: ich will deine Arbeit, ich will dein Glück. Ich werde gehen und nicht wieder auftauchen, wenn du mit deine Frau glücklicher bist. Ich dachte, er schläft auf einer elenden Feldbettstelle in eine feuchten und eisigen Atelier. Soll er lieber bei seine Frau schlafen, hab ich gesagt, wenn esgut für ihn ist. Nun, er antwortet mir: nur das nicht! Er hat gestanden vor meine Haustür, wo ich habe russische Herren gehabt zu Besuch in meine Wohnung, bei achtzehn Grad Kälte stundenlang. Um elf Uhr ist er fortgegangen darnach, weil ich nicht habe bemerkt, daß er da ist, und ist nachts halb ein Uhr, wo alles still war, wiedergekehrt und hat mich geweckt mit Steinchen am Fenster. So habe ich ihn glücklicherweise entdeckt.
Lucie
(trocken):
(trocken):
Da wird der gute Schilling wohl etwas verfroren gewesen sein.
Hanna:
Er war halbtot, als er zu mir kam, und hat sich erst gegen Morgen erwärmt.
Lucie:
Hat er denn solche Anfälle, wie den gestrigen, schon früher gehabt?
Hanna:
Ich weiß, seine Frau hat ihm aufgeregt. Sie hat ihm gedroht, sie wird sich töten, wenn er nicht aufgibt seine Liebe zu mir. Wie kann er denn diese Liebe aufgeben? Wo sie ihm doch der einzigeSinn seines Lebens ist, die Rettung von ihre Banalität. Soll er denn seine Kunst aufgeben, wo er sagt, daß seine Liebe zu mir von seine Kunst die innerste Seele ist?
Lucie:
Leider hat er in den letzten Jahren nichts mehr gearbeitet.
Hanna:
Oh, er hat ein süßes Kinderporträt gemacht von meine kleinen Sohn Gabriel.
Lucie:
Wenn man aber bedenkt, daß in mehreren Jahren nur dieses Bildnis entstanden ist, so kann man doch wohl nicht anders sagen, als daß seine Kraft darniederliegt.
Hanna:
Sie liegt durchaus nicht darnieder gänzlich. Er bewundert wie nichts in der Welt meine Akt. Nun, ich bin selber viele Monate krank gewesen und habe nicht können in seinem ungesunden und kalten Atelier und ohne Bekleidung stehn, und in eine sehr verbogene Stellung für seine Geburt der Venus, als Modell. Ich habe es aber mit Anstrengung meiner letzten Kräfte getan, bis ich binvon der Kiste, auf die ich stand, mit eine Ohnmacht zusammengebrochen.
Lucie:
Ich setze voraus, daß es an Ihrem guten Willen nicht liegt; das Resultat ist doch aber klar. Und Sie sollten doch verständigerweise die Absichten Mäurers unterstützen.
Hanna
(steht auf):
(steht auf):
Er sagt, daß Mäurer ihn deprimiert; er sagt mir, daß Mäurer ihn entmutigt.
Lucie
(lacht herzlich, mit einem Anflug von Bitterkeit):
(lacht herzlich, mit einem Anflug von Bitterkeit):
Nun, was die Menschen alles Widersprechende durcheinander schwatzen, unter einen Hut zu bringen, verstehe ich nicht.
Schillings Stimme:
Hanna!
Hanna:
Sie sehen, er ruft mich, Fräulein Lucie. —
(Sie geht zu Schilling hinein, ab.)
(Sie geht zu Schilling hinein, ab.)
Kaum, daß Hanna Elias verschwunden ist, als ziemlich geräuschvoll Rasmussen eintritt. Er ist als Typus den Fischern der Insel verwandt. Sein Scheitelhaar ist ergraut, der rötlich blonde Bart noch ohne weiße Fäden. Seine Kleidung ist schlecht und recht. Sein Schuhwerk massiv. Er hat eineLedertasche umgehängt, einen Sommerpaletot überm Arm, einen weichen schwarzen Hut in der Hand, in der Rechten einen kräftigen Stock.
Kaum, daß Hanna Elias verschwunden ist, als ziemlich geräuschvoll Rasmussen eintritt. Er ist als Typus den Fischern der Insel verwandt. Sein Scheitelhaar ist ergraut, der rötlich blonde Bart noch ohne weiße Fäden. Seine Kleidung ist schlecht und recht. Sein Schuhwerk massiv. Er hat eineLedertasche umgehängt, einen Sommerpaletot überm Arm, einen weichen schwarzen Hut in der Hand, in der Rechten einen kräftigen Stock.
Rasmussen
(mit einem großen Schritt über die Schwelle, laut):
(mit einem großen Schritt über die Schwelle, laut):
Na, da bist du ja, Lucie; na, was gibt's? Was habt ihr denn wieder ausgefressen? Guten Tag! Wo ist denn Ottfried? Wie gehts euch denn?
Lucie
(beschwichtigend):
(beschwichtigend):
Pst! Stille! Schilling liegt nebenan.
Rasmussen:
Pst! Ach so. Entschuldige, Lucie.
Lucie
(in halbem Humor):
(in halbem Humor):
Für einen Arzt, der nicht praktiziert, hast du eine ziemlich lebhafte Praxis, Rasmussen.
Rasmussen:
Nächstens erheb ich Honorar. Ihr macht mir wirklich ein bißchen viel Umstände. Übrigens muß irgendein böser Stern in diesen Jahren über uns Freunden wirksam sein; vor noch nicht dreizehn Monaten habe ich meinen Vater verloren, letzten Dezember den Bruder, gleich darauf rieft ihr mich, und ich habe das nahe Ende deiner Mutter prognostiziert; dann liegt noch der Tod einer alten Wohltäterin dazwischen, und nun ist womöglich hier wieder was los. Übrigens kannst du mir glauben, daß die Reise mit Eveline keine angenehme Zugabe gewesen ist.
Lucie:
Die Reise mit wem?
Rasmussen:
Mit Eveline. Sie kann übrigens noch nicht unten sein. Ich habe mich gleich auf der Färinsel, wo wir gelandet sind, losgemacht und bin zu Fuß durch die Dünen gelaufen. Eh der Wagen sich durch die Sandwege mahlt, vergeht sicher noch gut eine halbe Stunde. — Denk mal, ich habe jetzt über drei Jahre die See nicht gesehn, obwohl ich geborner Wolliner bin.
Lucie:
Erlaube mal, Rasmussen, das ist nicht gut möglich, was du da sagst; denn Hanna Elias ist drin bei Schilling.
Rasmussen:
Ja, um Gottes willen, ich denke, die Sache ist abgetan?!
Lucie:
Das ist leicht gesagt, und schwer durchgeführt bei einer Natur wie Hanna Elias.
Rasmussen:
Du kannst mir glauben, daß Eveline ebenfalls dieser Überzeugung ist, die Sache sei aus. — Das ist ja aber ein Unglück, Herrschaften! — Warum habt ihr mir eigentlich nicht ein Sterbenswort in eurer Depesche angedeutet?
Lucie:
Ich wundre mich auch, daß Ottfried, der mir sonst immer wegen meiner Gedankenlosigkeit Vorwürfe macht, in diesem Falle nicht überlegter handelt.
Rasmussen:
Was soll ich denn tun? Ich lese: Herkommen, Schilling erkrankt! — Natürlich lauf ich zu seiner Frau Eveline. Ich nahm doch an und mußte doch annehmen, daß sie besser als ich unterrichtet ist. Und wenn man als Arzt auf eine weltabgeschiedene Hallig berufen wird, so muß man doch irgend 'n Anhalt haben! Apotheke und sonstige Hilfsmittel gibt's doch hier nicht. — Du siehst übrigens auch nicht besonders aus!
Lucie
(ausweichend):
(ausweichend):
Wir haben alle wenig geschlafen.
Rasmussen:
Donnerwetter nochmal, was machen wir nu!? Ich kann mir an dieser fatalen Geschichte eine Schuld unter keiner Bedingung beimessen. Sogar ... ich habe sogar noch versucht, als ich merkte, daß Eveline nicht unterrichtet war, sie von der Reise zurückzuhalten. Schließlich und endlich: ich wußte nicht, was geschehen war, und also, da sie partout doch mitwollte, was konnte ich ernstlich dagegen tun? Ich hatte im Grunde kein Recht dazu.
Lucie:
Dem armen Schilling soll gar nichts erspart bleiben! —
Schillings Stimme
(singend):
(singend):
Am Woasser, am Woasser,Am Woasser bin i z' Haus.
Rasmussen
(horcht und lacht):
(horcht und lacht):
Na, da wird's ja so schlimm noch nicht sein, Kinder. — Was ist denn also mit Schilling passiert?
Lucie:
Ach, wir waren eigentlich sehr froh und vergnügt, bevor diese Fledermäuse hier auftauchten. Wir hatten Reisepläne und große Ideen. Jetzt hab ich dafür nur einen Plan, irgendwie unabhängig tätig zu sein.
Rasmussen:
Wo ist denn Ottfried?
Lucie:
Er wandelt auf Pfaden höheren Lebens mit einer Verehrerin, Fräulein Majakin.
Rasmussen:
Kinder, seid ihr denn alle verdreht geworden? Ich hätte nun wirklich drauf geschworen, daß ein strammer, kurznackiger Kerl wie Mäurer, in seinem Alter, nach dem, was er alles erfahren hat und mit — ich bin kein Schmeichler, Lucie! — dem unverdienten Glück in der Hand, von Experimenten kuriert sein würde. Aber obgleich er das ganze Gegenteil von dem armen Schilling ist, so kriegt er zuweilen doch einen Raptus, der ihn auf einmal eigensinnig und unzuverlässig macht — kurz nachdem man vielleicht zehn Eide auf seine Verläßlichkeit geschworen hätte.
Schillings Stimme:
Ist das nicht Rasmussen?
Rasmussen
(laut):
(laut):
Jawohl!
Schillings Stimme:
Immer rein!
Rasmussen
(öffnet die Tür zu Schillings Zimmer ein bißchen und ruft hinein):
(öffnet die Tür zu Schillings Zimmer ein bißchen und ruft hinein):
Na, mein Junge, werd ich nu wieder zu Gnaden angenommen?
Schillings Stimme:
Rede bloß keinen Unsinn, Rasmussen!
Rasmussen:
Nee, das muß ich erst wissen, sonst schmeißt du den Kunstbarbaren womöglich zur Türe hinaus. — Nu sag mal, was heißt denn das, Gabriel?
Er geht zu Schilling hinein und schließt die Tür hinter sich. Lucie legt ihre Schreibutensilien zusammen, nachdem sie ihren Brief adressiert und mit einer Marke beklebt hat. Darnach tritt Ottfried Mäurer ein, sogleich ohne weiteres Hut und Stock an den Kleiderhaken hängend.
Er geht zu Schilling hinein und schließt die Tür hinter sich. Lucie legt ihre Schreibutensilien zusammen, nachdem sie ihren Brief adressiert und mit einer Marke beklebt hat. Darnach tritt Ottfried Mäurer ein, sogleich ohne weiteres Hut und Stock an den Kleiderhaken hängend.
Mäurer:
Herrliches Wetter! Man hört auch wieder den ganzen Morgen deine Glockenboje oder was es ist; als ob die Fische im Wasser Sonntag feierten. Das Inselchen gefällt sogar jetzt Fräulein Majakin. Wir haben den Leuchtturmwärter besucht. Ich habe dir sogar einen wirklichen toten Kuckuck mitgebracht, den wir am Fuße des Turms unter einem wahren Massenmordfeld aller unserer Vogelarten gefunden haben.
Lucie:
Einen toten Vogel bringst du mir mit, Ottfried?
Mäurer:
Bewundere meinen Edelmut, Schusterchen. Da du neulich behauptet hattest, der Kuckuck beehre auch Fischmeisters Oye auf seiner Wanderschaft — du weißt ja, als Schilling so gruselig das Echo herausforderte — so wollte ich dir das noch extra bestätigen.
Lucie
(beziehungsreich):
(beziehungsreich):
Da bringst du mir also einen Vogel, der die Dummheit beging, im Stockfinstern gegen ein »großes Licht« zu fliegen, und der sich bei dieser Gelegenheit den Schädel zerschmettert hat.
Mäurer:
Jawohl: der betrogene Idealist liegt unten auf dem Tisch in der Gaststube. Ich gebe dir zu, daß dieser eigentümliche Mißbrauch gläubiger Sehnsucht der Kreatur ohne einen zehnfach eingeteufelten Teufel, einen gesteinigten, höllischen Satan, schwer zu erklären ist.
Lucie:
Hat Fräulein Majakin sich an die schreckliche Sprache der Fischer einigermaßen gewöhnt?
Mäurer:
Sie sagt, wenn die Fischerweiber und -männer sich unterhielten, das klänge wie eine Versammlung von Seemöwen. Dann hat sie noch eine andere, äußerst nette Bemerkung gemacht: das Geräusch der Brandung erzeuge aus einiger Ferne die Vorstellung eines gewaltigen Stiers, der eifrig Gras rupft und dann wieder ausschnauft. Genau so klingt es, beobachte das mal! Und nun ist sie der Meinung, daß dadurch die Sage von Zeus als Stier und von der Europa entstanden ist.
Lucie:
Ich glaube, daß diese Idee, die du vor zwei Jahren mal hier improvisiert hast, den Weg übermich zu Schilling, von Schilling zu Hanna, von Hanna zu Fräulein Majakin genommen hat.
Mäurer:
Von mir soll das stammen? Das glaub ich nicht!
Lucie:
Übrigens, Rasmussen ist bei Schilling.
Mäurer:
Rasmussen ist angekommen?
Lucie:
Er wundert sich, daß du ihm gar kein Wort von Hanna Elias gedrahtet hast.
Mäurer:
Inwiefern denn, Lucie, von Hanna Elias?
Lucie:
Wenn du ihn unterrichtet hättest, daß sie hier ist, dann hätte er Eveline Schilling nicht mitgebracht.
Mäurer:
Eveline ist hier?(Er wird bleich, zuckt aber, etwas verstockt, die Achsel.)Ja, das tut mir leid! Man soll eigentlich überhaupt seine Hände nicht in fremde Angelegenheiten hineinstecken; aber man will immerwieder Herrgott spielen und Schicksal sein.(Er rafft sich zusammen und tut einige Schritt gegen Schillings Tür.)Na, man muß doch mal Rasmussen guten Tag sagen.
Lucie:
Hast du also die Idee ganz aufgegeben mit Griechenland?
Mäurer:
Es geht nicht, glaub ich; die Sachen machen sich nicht; ich muß diesen Winter in Berlin bleiben.
Lucie:
Wann hast du denn diesen Entschluß gefaßt?
Mäurer:
Ich hab ihn nach Durchsicht meiner Verträge leider fassen müssen, Schusterchen.
Lucie
(beziehungsreich):
(beziehungsreich):
Der alten, oder neuer Verträge?
Mäurer:
Der alten natürlich! Neue schließt man auf Fischmeisters Oye doch nicht!(Er ist zu ihr getreten und streichelt sie.)
Lucie:
Warum nicht? — — Du bist ja so zärtlich, Ottfried!
Mäurer:
Wie immer, Schusterchen.
Lucie
(sieht ihn groß und ruhig an):
(sieht ihn groß und ruhig an):
Na, geh nur zu deinem armen, verunglückten Griechenlandfahrer hinein!
Mäurer:
Bist du verstimmt, Lucie?
Lucie:
Nein, nur etwas nachdenklich.
Sie blickt vor sich nieder und tippt mit dem Finger der rechten Hand auf den Tisch. Mäurer küßt ihre herabhängende Linke und begibt sich zu Schilling hinein ab. Lucie stößt einen resignierten Seufzer aus und will sich durch die Tür rechts hinausbegeben, wird aber durch Klopfen an dieser Tür zurückgehalten.
Sie blickt vor sich nieder und tippt mit dem Finger der rechten Hand auf den Tisch. Mäurer küßt ihre herabhängende Linke und begibt sich zu Schilling hinein ab. Lucie stößt einen resignierten Seufzer aus und will sich durch die Tür rechts hinausbegeben, wird aber durch Klopfen an dieser Tür zurückgehalten.
Lucie:
Herein! Bitte eintreten!
Die Tür wird geöffnet und Klas Olfers bedeutet einer mageren, dürftig gekleideten, tief verschleierten Frau einzutreten. Es ist Gabriel Schillings Frau, Eveline Schilling.
Die Tür wird geöffnet und Klas Olfers bedeutet einer mageren, dürftig gekleideten, tief verschleierten Frau einzutreten. Es ist Gabriel Schillings Frau, Eveline Schilling.
Klas Olfers:
Ich denke, et würd det Beste sin, wi fragen bei det gnädige Freilein mal nach.
Lucie, schnell gefaßt, hält Frau Schilling unauffällig im Türrahmen zurück.
Lucie, schnell gefaßt, hält Frau Schilling unauffällig im Türrahmen zurück.
Lucie:
Herr Olfers, das muß wohl ein Irrtum sein. Die Dame will wahrscheinlich zu Herrn Rasmussen.
Eveline
(ohne den Schleier zu öffnen):
(ohne den Schleier zu öffnen):
Ist Rasmussen nicht hier?
Lucie
(tief errötend):
(tief errötend):
Sie sehen, nein!
Eveline:
Sie sind Fräulein Lucie Heil, meine Dame.
Lucie
(wie vorher):
(wie vorher):
So heiße ich. Woher kennen Sie mich?
Eveline:
Sie haben mal bei einer Matinee in der Singakademie eine Sonate von Schubert gespielt.
(Klas Olfers entfernt sich achselzuckend.)
(Klas Olfers entfernt sich achselzuckend.)
Darf ich bei Ihnen etwas ablegen? Sie werden vielleicht schon erraten haben, daß ich die unglückselige Frau von Gabriel Schilling bin.(Sie nimmt Schleier und Hut ab, ohne Luciens Erlaubnis abzuwarten.)
Lucie
(sehr unruhig):
(sehr unruhig):
Dies ist hier Professor Mäurers Zimmer. Wenn es Ihnen recht wäre, gnädige Frau, könnten wir lieber in mein Bereich hinübergehn.
Eveline:
Vor allen Dingen, wo ist mein Mann?
Frau Schilling enthüllt sich nun als eine verhärmte, gealterte Frau mit tiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen und hektischer Röte auf den Wangen. Sie ist über das fünfunddreißigste Jahr hinaus, erscheint aber älter und ohne weiblichen Reiz.
Frau Schilling enthüllt sich nun als eine verhärmte, gealterte Frau mit tiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen und hektischer Röte auf den Wangen. Sie ist über das fünfunddreißigste Jahr hinaus, erscheint aber älter und ohne weiblichen Reiz.
Lucie:
Sie werden den Wunsch haben, sich etwas zu restaurieren, gnädige Frau? Ich nehme an, Sie sind die Nacht durchgereist; vielleicht ruhen Sie auch erst eine halbe Stunde? Herr Schilling schläft, und jedenfalls dürfte ein Grund zu unmittelbarer Besorgnis nicht vorhanden sein.
Eveline
(läßt sich auf einen Stuhl nieder):
(läßt sich auf einen Stuhl nieder):
Heiraten Sie niemals, liebes Fräulein! (Sie weint still in sich hinein.)
Lucie