Anmerkungen:

Anmerkungen:[1]Annähernd ist ein Gegenstand so viele Seemeilen über dem Horizonte sichtbar, als die Quadratwurzel seiner Höhe in englischen Fuss beträgt. (Raper's Navig. pg. 374.)[2]Der als Romanschriftsteller bekannte Kapitän Marryat ist der Erfinder dieser Telegraphie, die trotz ihrer Mängel so grosse Dienste leistet, dass bald nach ihrem Bekanntwerden die französische Regierung eine Verordnung erlassen hat, kraft welcher die Versicherung aller nicht mit diesem Verkehrsmittel versehenen Schiffe für ungültig erklärt wird. Jetzt dürfte wohl kaum noch ein europäisches Schiff ohne Marryat's Signal-System anzutreffen sein.Der Apparat besteht aus 15 Flaggen: 10 für die Zahlen bis 9, 5 Indexflaggen; und dem Signalbuch. Dieses zerfällt in 6 Abtheilungen und enthält 1. Liste der englischen Kriegsschiffe; 2. Liste der übrigen Kriegsschiffe; 3. Liste der Kauffartheischiffe aller Nationen; 4. Leuchtthürme, Häfen, Vorgebirge, Klippen u. s. w.; 5. Auswahl von gebräuchlichen Sätzen und Gesprächen; 6. Wörterbuch. Fünf Abtheilungen werden durch die betreffenden fünf Indexflaggen, die sechste durch das Fehlen einer solchen bezeichnet. Der Inhalt jeder Abtheilung ist alphabetisch geordnet; jeder einzelne Posten hat eine Zahl, deren Reihenfolge jener alphabetischen Anordnung entspricht. Zahlen, in denen eine Ziffer doppelt vorkommt, werden in diesen Reihen übersprungen, weil man sonst 20 statt 10 Zahlenflaggen haben müsste; doch hat man Mittel für besondere Fälle jede Zahl auszudrücken.In den ersten 4 Abtheilungen bleibt die alphabetische Reihenfolge in allen Sprachen dieselbe; aber nicht in Abtheilung 5 und 6. Daher sind bei Uebertragung in fremde Sprachen in diesen beiden Abtheilungen die Sätze einmal dem englischen Signalbuch entsprechend numerisch, und einmal alphabetisch nach der fremden Sprache geordnet; will man sprechen, so benutzt man diese, empfängt man eine Antwort, so benutzt man jene Anordnung. Am interessantesten und wichtigsten ist Abtheilung 5. Sie enthält Kompass-Richtungen, Signale, deren sich Lootsen und Lloyd's-Agenten bedienen, um Schiffen, die in Noth sind, Befehle zu geben, Gespräche zum allgemeinen Gebrauch, desgl. für Schiffe, die sich auf See begegnen, Convoi- und Eskort-Signale u. s. w. Dies ist wohl das Wesentliche dieser Universalsprache.[3]Einige Male bei sehr hoher See versuchte ich mit dem Kapitän die Höhe der Wellen zu schätzen. Wir wussten, dass sie immer höher erscheinen als sie sind und nahmen darauf Rücksicht; dennoch glaubten wir einmal ihre Höhe nicht unter 22 bis 24' annehmen zu dürfen. Als wir aber nachmassen, so weit dies überhaupt möglich ist, fanden wir nur 18'. Die Art, die Höhe zu bestimmen, ist in Raper's Navig. 5th. edit. pag. 179 angegeben, wo auch mehrere von berühmten Seefahrern gemessene Wellenhöhen angeführt sind; die grösste ist die von Sir Jas. C. Ross im Nordatlantischen Ozean beobachtete von 36 Fuss.[4]Die Geschwindigkeit des Schiffes wird durch das Log bestimmt, die Richtung durch den Kompass. Aus dem Abgangsort, der Richtung und der Geschwindigkeit ergiebt sich unter Berücksichtigung verschiedener Korrektionen der Ort des Schiffs. Das Log besteht aus einem beschwerten Brettchen an einer Leine mit Knoten. Es wird gewöhnlich alle 2 Stunden ausgeworfen und bleibt auf dem Wasser liegen, während die Leine durch die Fortbewegung des Schiffes von einer Haspel abrollt. Sobald der Nullpunkt der Leine, ein bunter Lappen, das Wasser berührt, wird eine kleine Sanduhr umgedreht; ist sie abgelaufen, so zieht man die Logleine ein und zählt die abgelaufenen Knoten. Die Länge zwischen 2 Knoten verhält sich zur Länge einer Meile, wie die Zeit, in welcher die Sanduhr abläuft zu einer Stunde. Setzt man die Seemeile = 6080', und die Sanduhr = 30 Sek., so hat man: Länge eines Knoten: 6080 = 30:3600 = 502/3' und so viel Meilen in der Stunde, als Knoten in 30 Sekunden. Obige Methode, den Ort eines Schiffes zu bestimmen, heisst Gissung (Dead Reckoning), sie ist aus vielen Gründen sehr unvollkommen, weshalb zur Berichtigung auch astronomische Ortsbestimmungen gemacht werden müssen. Zu dem Zwecke wird die geographische Breite jeden Mittag durch eine sehr leichte Beobachtung der Sonnenhöhe und einfache Rechnung gefunden. Längenbestimmungen aber sind besonders zur See so schwierig und unsicher, dass sie von Handelsschiffen fast nie angestellt werden; diese schliessen auf die Länge aus der Differenz zwischen der Zeit des Chronometers und der Ortszeit, die auf jedem ordentlichen Schiff einmal täglich durch Beobachtung gefunden wird; so dass also die annähernde Richtigkeit der Länge ganz von der Zuverlässigkeit des Chronometers abhängt. Kriegsschiffe, die immer mehrere gute Chronometer mitführen und Mittel zu genaueren Beobachtungen haben, pflegen unaufgefordert Länge und Breite auf eine Tafel zu schreiben und sie vorüber segelnden Schiffen entgegenzuhalten, damit diese ihre eigene Rechnung prüfen und berichtigen können.[5]Der Südwest-Monsun fängt hier gewöhnlich Mitte oder Ende April an und dauert bis Mitte Oktober. Am beständigsten ist er im Juni, Juli, August. Der Nordost-Monsun beginnt im nördlichen Theil der Chinasee Ende September oder Anfang Oktober, aber im südlichen Theil dieser See wird er selten vor November beständig. Den grössten Theil des Oktobers herrschen leichte wechselnde Winde. Am kräftigsten und anhaltendsten ist er im Dezember und Januar.[6]Vielleicht auch nur mit gelbem Ocker. Gelb ist die festliche, die Gallafarbe in ganz Ost-Asien. Javanische Brautleute reiben sich den Körper mit gelbem Turmerikpulver ein, die Leibgarde des Javanischen Kaisers aus Billigkeitsrücksichten mit gelbem Ocker. In China darf ausser der kaiserlichen Familie kein Mensch in seiner Wohnung oder in seiner Kleidung Gelb gebrauchen oder auf gelbes Papier schreiben. Die kleinen Prinzessinnen von Siam wurden, bevor sie sich von mir photographiren liessen, mit Turmerik eingerieben, das ebenso wie der Reispuder der Pariserinnen, den Teint verschönert und die Haut erfrischt. Es ist auch ein guter Schutz gegen Hitzpickel. Die Hauptverwendung findet der Turmerik (Curcuma sp. div.) in der Küche zu Kurries; in Europa dient er bekanntlich in der Färberei zur Herstellung einer ebenso schönen, als flüchtigen Farbe und zur Bereitung von Reagenzpapier.[7]Die Punka findet man nur in den englischen Kolonien, wo sie als sehr zuträglich für die Gesundheit gilt. Die Holländer auf Java fürchten den angenehmen Luftzug und behaupten, nur John Bull's dicker Schädel könne ihn vertragen. Dagegen sitzen die Holländer, Männer wie Frauen, unbedeckten Hauptes im Freien und geniessen die kühle Abendluft, die in Singapore so gefürchtet wird, dass man selbst nicht gern mit blossem Kopf auf den Balkon hinaustritt. So hat jedes Land seinen Aberglauben.[8]Der englische General-Konsul in Rotterdam sagt in seinem Bericht über den Handel von Niederländisch-Indien von 1861 in Bezug auf die Gewürze Muskat und Nelken: „Die jährliche Auktion der Handels-Gesellschaft ergab niedrigere Preise, als je erhört waren. Dies Ergebniss war ein neuer Beweis, dass das jährlich produzirte Quantum in gar keinem Verhältniss steht zur stetig abnehmenden Nachfrage ... Während der letzten 10 Jahre sind die Preise stetig gefallen.”[9]Kohl führt etwas ganz Aehnliches aus Ungarn an: „Der sehr reiche Palast des Fürsten S. in Zinkendorf wird nie verschlossen, trotz des bedeutenden Silberschatzes. Wie dies mit der sonst so allgemeinen Unsicherheit und den dagegen angewandten Vorsichtsmaasregeln zu vereinigen sei, weiss ich nicht.”[10]Diese interessante Pflanze ist über ganz Indien so verbreitet, dass ihre Abstammung aus Amerika erst in neuerer Zeit festgestellt worden ist. Ueber ihre oben angeführten auffallenden Eigenschaften finden sich interessante Thatsachen in: Browne's Nat. hist. of Jamaica p. 360, der zuerst darauf aufmerksam gemacht zu haben scheint; Heber's useful plants of India 113, der Wight's Illustrations of ind. bot. II 36 und Dr. Holder in Memoirs of the Wernerian soc. III citirt; Hooker's bot. Mag. 2898. — Humboldt hat im Thale von Aragua bestätigende Untersuchungen angestellt; sonderbarer Weise ist aber gerade in Venezuela, wie mir Prof. Karsten mittheilt, von den erwähnten Eigenschaften der Pflanze nichts bekannt, während in Barbados und Jamaica nach obigen Angaben ebenso wie in Singapore diese Eigenschaften so allgemein gekannt sind, dass sie häufig für wirthschaftliche Zwecke benutzt werden.Die von Vauquelin analysirten Proben (Hooker's bot. Mag.) stammten aus Ile de France, die eine war zum Behuf des Transports nach Europa durch Abdampfen eingetrocknet, die andere mit einer gleichen Menge Rum vermischt worden. „Die Aehnlichkeit des Papaya-Safts mit thierischen Substanzen ist so gross, dass man einen Betrug vermuthen möchte.” Vauq.Physiologen, welche die auffallenden Wirkungen auf die Muskelfaser näher untersuchen wollen, würden wohl am besten thun, sich genügende Mengen des frischen Saftes in hermetisch verschlossenen Flaschen oder Büchsen, nach Appert's Methode konservirt, kommen zu lassen; die beste Bezugsquelle dürften die westindischen Inseln sein, wo man in der Kunst des Konservirens durch das geschäftsmässig betriebene Einmachen der Ananas wohl geübt, und die Pflanze allgemein verbreitet ist. — Diese befindet sich übrigens auch in allen botanischen Gärten, aber gewöhnlich nur in verkümmerten Exemplaren.[11]Besonders aber in neu entdeckten Goldländern, wo unzubereitete Nahrungsmittel, weil sie voluminöser sind, durch die sehr hohen Transportkosten, die oft 1 Dollar per ℔ betragen, viel theurer werden als fertig bereitete, und wo es überdies an Händen und Einrichtungen zur Zubereitung mangelt. Wenn die Goldgräber keine andre Spuren zurückliessen, so könnte man ihre Stationen an den umherliegenden leeren Blechbüchsen erkennen.[12]In New harbour sind immer grosse Niederlagen von englischer, australischer und Borneo-Kohle. Die Kohlen von Australien und Borneo können bei den jetzigen Heizeinrichtungen nur mit englischer gemischt, verbrannt werden. Die Preise sind gegenwärtig (1864): englische 8 bis 9 Dollars, Borneo 5 bis 6, australische 4 bis 5 Dollars per Ton von 20 Ctr. engl, oder ungefähr 2000 Zollpfund. — In Berlin kostet die Last = 18 Tonnen = 72 Scheffel = ca. 6000 Pfd. 15 bis 20 Thaler, also ca. 5 bis 7 Thaler per engl. Ton.[13]Diese Laternen bestehen aus einem mit sehr feinem festem Papiere überzogenen, melonenförmigen Gerüst von sehr feinen Bambussplitten. Das Papier ist mit durchsichtiger Gallerte getränkt, einem Absud der Alge Agar-agar (Plocaria tenax und P. candida), die auf allen felsigen Küsten des Archipels wächst und in grosser Menge von den klugen Chinesen importirt wird, während sie in Europa so gut wie unbekannt ist. Sie vertritt in mancher Hinsicht die Stelle der Hausenblase und des Dextrins, giebt ein schmackhaftes Gelee und vorzügliche Appretur für Seidenzeuge und kostet in Singapore selten mehr als 1 Dollar per Pikul. — Schon 1859 importirte Shanghai allein 150000 Pikul. Die im atlantischen Ozean sehr häufige verwandte Gattung Chondros liefert das offizinelle Karagen.[14]Der Reis, Oriza, vom arabischen eruz, ist das Hauptnahrungsmittel aller zivilisirten Völker Ostasiens. Die weniger vorgeschrittenen müssen sich mit einer leichter zu erlangenden, wenn auch noch stickstoffärmeren Kost (Sago u. s. w.) begnügen. Man hat berechnet, dass der Reis das Hauptnahrungsmittel der Hälfte des Menschengeschlechtes sei. In Asien ist er seit den ältesten Zeiten bekannt; die Araber brachten ihn nach Spanien und Italien, wo er noch jetzt mit Erfolg gebaut wird. In Amerika wurde er erst Ende des 17ten oder Anfangs des 18ten Jahrhunderts zufällig eingeführt, fand aber in den südlichen Staaten der Union Klima und Boden so günstig, dass der Reis von Carolina bald für den besten von allen Sorten galt. Die dort übliche Art des Reisbaues weicht von der indischen besonders darin ab, dass man die Felder abwechselnd trocken und überschwemmt hält. Die dadurch erzeugten Miasmen sind so lebensgefährlich, dass die zur Arbeit in den Reisfeldern verwendeten Sklaven sehr schnell erlagen und durch frische ersetzt werden mussten. Singapore baut gar keinen Reis, da es aber im Mittelpunkt der Reis erzeugenden und Reis verzehrenden Länder liegt, so ist es ein Stapelplatz für diesen wichtigen Handelsartikel geworden, der hier häufig billiger als in den Produktionsländern ist.Dass von einer so lange kultivirten, so weit verbreiteten Nutzpflanze viele Abarten entstanden sein müssen, lässt sich erwarten. In einer öffentlichen Sammlung in Manila waren 60 angeblich verschiedene, in den Philippinen gebaute, Abarten ausgestellt; fast ebensoviel rechnet man in Java. Nach Porter lassen sich aber alle auf 4 Arten zurückführen, die vielleicht selbst nur Varietäten einer Art sind: O. sativa und praecox, beide Sumpfreis; letzterer reift 2 Monate früher als ersterer, 4 Monate nach dem Umpflanzen, steht ihm aber an Güte und Ertrag nach. O. montana, Bergreis, der trocken wächst, oft in beträchtlicher Meereshöhe und in höheren Breiten, und viel mehr Kälte vertragen kann als der Sumpfreis, weshalb man mehrere mal versucht hat, ihn in England einzuführen, bisher aber ohne Erfolg, da er zwar reichlich Blätter, aber keine Körner giebt; Porter führt zwar einen einzelnen Fall an, wo man bei Windsor reife Aehren erhielt. Endlich O. glutinosa, Kleber-Reis, der nass und trocken wächst, aber wenig gebaut zu werden scheint. Er wird namentlich zu verschiedenen Gebäcken (kweh) verwendet.[15]St. John, Far East II 254 meint, dass die Eingebornen von Bruni durchaus keinen Geruchssinn haben, weil sie faules Fleisch, faule Eier und faule Fische essen. Die Bewohner von Luzon haben aber einen so sehr ausgebildeten Geruchssinn, dass sie z. B. in einer grösseren Gesellschaft durch das Beriechen der Taschentücher die Eigenthümer derselben zu erkennen vermögen und dennoch essen sie gern faules Fleisch u. s. w.; wahrscheinlich, weil es ihnen gut schmeckt, so wie viele Europäer stinkenden Käse und stinkendes Wild essen. Der Begriff des Gestanks ist relativ: bei einem feinen Diner in Singapore wurde mir die Butter ganz besonders angepriesen, „weil sie einen sehr starken Fassgeschmack hatte.”[16]Auch dies hat sich bereits geändert, wenigstens in China. Aus dem Bericht des britischen Konsuls Robertson, Canton 1864, ergiebt sich, dass nicht nur die Küstenschifffahrt und der Einfuhrhandel immer mehr in die Hände der Chinesen übergehen, sondern dass auch der Ausfuhrhandel dieselbe Bahn einschlägt. Bereits haben chinesische Firmen aus Fu-tschau und andern Orten bedeutende Theesendungen direkt nach England gemacht, und sogar im vorigen Jahr (1863), während alle andren Firmen auf den europäischen Märkten bedeutende Verluste erlitten, Gewinne erzielt, weil sie mit viel grösserem Vortheil einkaufen und verkaufen können, ihr Geschäft mit geringeren Unkosten betreiben, mit mässigerem Gewinn vorlieb nehmen, und für eigene Rechnung statt für Rechnung ihrer Kommittenten handeln. „Wenn sie sich auf dieser neuen Bahn erst sicher fühlen, und Bankkredite erhalten, so wird es für Europäer hoffnungslos sein, gegen sie zu konkurriren.”[17]So nennt man einen harten Kalkmergel mit Eiseninfiltrationen, die auf der helleren Grundmasse allerlei Figuren von Burgen, Ruinen u. s. w. darstellen.[18]Rumph, Kruydboek V. 97: „gewöhnlich 60–100 Faden lang, ja in einigen Ländern hat man 200–300 Faden lange gemessen” (1 Faden = 6').[19]Die Overl. Free Press, 8. Jan. 1864, giebt nach dem Java Courant eine Uebersicht der in Java und den übrigen holländischen Besitzungen im Archipel durch andre als natürliche Ursachen vorgekommenen Todesfälle. Die Gesammtzahl der durch Tiger Getödteten wird darin für Java auf 148 angegeben. Die Richtigkeit der Zahlen vorausgesetzt, wäre dies unter Berücksichtigung der beiderseitigen Bevölkerungen nur1/300so viel als in Singapore. Wären diese Unglücksfälle in Java verhältnissmässig so häufig wie in Singapore, so müssten jährlich dort 44,000 Menschen den Tigern zur Beute fallen. — Die Tabelle enthält auch noch andre interessante Data:Ursache des Todes.Java undMadura.AndereBesitzungen.Total.Blitz35610366Ertrinken9481731121Sturz von Bäumen etc.43173504Tiger148151299Rhinozeros4—4Krokodile49125174Büffel6—6Schlangen43346Selbstmord12738165Andre Unfälle39313652925057093214.„Nach einer Angabe der Posener Provinzialblätter wurden im Regierungsbezirk Posen vom 1. Sept. 1815 bis Ende Februar 1816, 41 Wölfe erlegt, und noch im Jahre 1819 im Kreise Wongrowitz 16 Kinder und 3 Erwachsene von Wölfen gefressen.” (Freytag, neue Bilder aus dem Leben des deutschen Volkes 1862, pg. 402.)Die Einwohnerzahl im Kreise Wongrowitz betrug 1818 nach Ortschaftsverzeichnissen des statistischen Bureaus: 26290; für 1819 kann sie schon wegen der geringen damaligen Volksbewegung nicht sehr davon verschieden gewesen sein. Nimmt man an, dass in Singapore täglich ein Mensch von Tigern gefressen wird, so giebt dies 180 für 6 Monat auf eine Bevölkerung von 100,000 oder 47,7 auf eine Volksmenge gleich der im Kreise Wongrowitz, selbst wenn man diese auf 26,500 schätzt; so dass in letzterem noch 1819 mehr als2/5so viel Menschen von Wölfen gefressen wurden, als gegenwärtig in Singapore von Tigern.[20]In neuester Zeit angeblich sogar 100 Ds.[21]Der Beweis ist jetzt geliefert worden; denn nach Cameron (Our tropical possessions pg. 96) fand man eines Morgens in Netzen, die in der Meerenge längs der Küste von Singapore aufgestellt waren, eine Tigerin verstrickt und fast ertrunken. Von Singapore konnte sie nicht hergekommen sein, da ganze Reihen dem Lande näher aufgestellter Netze unversehrt waren.[22]Doch ist dieser Punkt noch nicht genügend aufgeklärt. Smeathman und andre nach ihm erzählen von einem König in der Kammer der Königin.[23]Das Manché'sche System, das durch Hooibrenk in den letzten Jahren in Europa so grosses Aufsehen gemacht, war also bei den chinesischen Gambirpflanzern schon lange in Anwendung.[24]Die Borneo-Kompanie hat neuerdings Sagofabriken unter Leitung eines europäischen Ingenieurs in Borneo angelegt, wo das Fabrikat an Ort und Stelle zur Ausfuhr nach Europa fertig gemacht wird.[25]Die Art der Gewinnung ist in Johnston's vortrefflichem Buch „Chemistry of common life” nach Dr. Eatwell ausführlich beschrieben und mit Abbildungen versehen, ohne Abbildungen auch in v. Bibra: „Die narkotischen Genussmittel.” ...[26]Das Verfahren ist ausführlich beschrieben von Dr. Little, Journ. Ind. Arch. II, eine Uebersetzung davon giebt v. Bibra.[27]762,5 bis 915 Ds. per Kiste von 140 Katti; 61/2bis 8 Thlr. per Zollpfund.[28]Im Budget Estimate 1864/65 war die Einnahme für Opium auf 8,200,000 £, die Ausgabe auf 2,254,161 £ veranschlagt; man hatte also bei diesem Geschäft einen Reingewinn von 5,945,839 £ (über 40 Millionen Thaler) erwartet. Der wirkliche Gewinn war: 1861/62 4,909,804 £, 1862/63 6,199,198 £, 1863/64 4,525,506 £.[29]„Die Möglichkeit einer chronischen Opiumvergiftung ist eine über allem Zweifel erhabene Thatsache. Hammer bezeichnet die Liebhaber des Opiums als wankend und schwankend, blass, abgezehrt, mit gestrecktem Halse, entscharrten Leichnamen ähnlich ... Oppenheim: Die Thätigkeit der Verdauungsorgane liegt ganz darnieder, die Stuhlentleerung anfangs ungemein träge, oft in Intervallen von 8–14 Tagen erfolgend; später macht sie der Diarrhoe und Dysenterie Platz. Die körperlichen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten gehen einem raschen Verfall entgegen. Schwindel, Kopfschmerz, Neuralgien, Zittern der Gliedmaassen, Schlaflosigkeit, manchmal eine Art Delirium tremens, Blödsinn, allgemeine Paralyse, Impotenz, auch Blasen- und Nierenleiden stellen sich ein, und einem allmälig sich entwickelnden Leiden der Lunge und des Herzens erliegen die Opiumesser früher oder später.” (Husemann, Toxicologie S. 609.)[30]Dieselben Listen ergeben folgende interessante Thatsachen. Das Opium kommt fast ausschliesslich aus der Türkei, aus Britisch-Indien nichts. Das meiste geht nach den Vereinigten Staaten und Holland. Von 110,101 ℔, die 1863 exportirt wurden, gingen 40,641 nach den Vereinigten Staaten, 28,869 ℔ nach Holland, das Transit-Opium, 104,756 ℔, nahmen diese beiden Länder ausschliesslich, Vereinigte Staaten 93,316 und Holland 11,440 ℔. (Das nach Holland verschiffte Opium geht nach Java.)[31]Dr. Thudichum giebt folgenden interessanten Aufschluss über die in einer Landstadt von Lincolnshire jährlich verkaufte Menge Opium: „Sieben Drogisten in der Stadt Spalding verkaufen 27 Stein 31/2Pfund Opium (= 436 Zollpfund) zum Theil in der Form von Laudanum. Die Stadt nebst dem von den Drogisten versehenen Gebiet hat 21,000 Einwohner. Dies ergiebt einen Opiumverbrauch von 127 Gran per Kopf und Jahr. Eine geringe Menge des Opiums wird für die Schafe während des Lämmerns verwendet. Rechnet man 27 Gran von je 127 Gran zur Deckung dieses Bedarfs, was wahrscheinlich eine übertriebene Annahme ist, so ergiebt sich das erschreckende Verhältniss, dass der Opiumverbrauch im Gebiet von Spalding ungefähr 100 Gran jährlich für jedes Individuum der Bevölkerung beträgt. Opium wird von den Erwachsenen gegessen und den Kindern eingegeben. Die Sterblichkeit der Kinder beträgt in diesem Distrikt 21,845, während sie in ganz England 17,731 von 100,000 Lebenden betrug. Die Bevölkerung war in den letzten 10 Jahren im Abnehmen. Obige Menge Opium enthält nicht die von Aerzten verwendete Menge. Die Daten über die in Spalding verkauften Quantitäten Opium sind von Dr. Morris aus Spalding gesammelt und mir mitgetheilt worden.”[32]An einer andern Stelle behauptet de Quincey sogar, 12,000 Tropfen täglich genommen zu haben. Das wäre mehr als ein und ein Zehntel Zollpfund! — Nach dem Formulaire d. P. rechnet man das Gewicht von 20 Tropfen Laudanum, 75 bis 110 cgr., nimmt man als Mittel 92,5 cgr., so erhält man 555 Gramm![33]Das letzte Straits' Blaubuch weist für das Jahr 1864/65 abermals eine bedeutende Zunahme des Handels von Singapore nach, dessen Werth jetzt auf 13,000,000 £ veranschlagt werden kann. Die Einfuhr ist auf 66,182,177 Rupien (= 44,121,450 Thaler), die Ausfuhr auf 66,339,578 Rupien (= 44,226,385 Thaler) geschätzt worden, ein Fortschritt gegen 1863/64 von 2,712,123 Rup. bei der Einfuhr, und von 12,363,140 bei der Ausfuhr. Die Anzahl der in Singapore eingelaufenen grossen Schiffe (square rigged vessels) betrug 1864/65: 1697 von 780,794 Tonnengehalt, 250 Schiffe und 152,226 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der von Singapore 1864/65 ausgelaufenen grossen Schiffe betrug 1629 von 576,527 Tonnengehalt, 116 Schiffe und 16,453 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der die Häfen von Singapore, Pinang und Malacca besuchenden britischen Schiffe hat kaum zugenommen gegen das vorige Jahr; aber die Zahl der unter Hamburger und Bremer Flagge fahrenden hat sich mehr als verdoppelt ... „Es ist bemerkenswerth, dass ein Achtel der angekommenen und ein Neuntel der ausgelaufenen Schiffe unter deutschen Flaggen fuhren.” (Wenn die in den Listen enthaltenen Zahlen richtig abgedruckt sind, so berechnet sich die Anzahl der eingelaufenen deutschen Schiffe fast auf1/6der Gesammtzahl, nämlich 271 von 1697, und wenn man 17 östreichische Schiffe nicht mitrechnet, auf1/63/4... Ebenso berechnet sich die Zahl der ausgelaufenen auf1/71/2, und wenn man 10 östreichische nicht mitrechnet, auf1/8der Gesammtzahl, nämlich 216 resp. 206 von 1629 ... Unter britischer Flagge liefen 860 ein, 873 aus.)[34]Eine schmale Meerenge trennt Rhiow vom eigentlichen Bintang.[35]Bekanntlich erfahren viele der nach monatelanger Reise in Europa anlangenden Schiffe erst in der engen Strasse zwischen England und der Insel Wight ihre schliessliche Bestimmung. Ohne dass sie ihre Fahrt zu unterbrechen oder ein Boot an's Land zu senden brauchten, theilt ihnen der Agent ihres Rheders gewöhnlich vonCowesaus durch Flaggensignale mit, nach welchem Hafen sie steuern sollen, um ihre Ladung auf den vortheilhaftesten Markt zu bringen. Daher kehren die meisten Schiffe aus Ost-Asien mit der Bestimmung „Cowes for orders” heim.[36]Nur 2 holländische Schiffe durften jährlich zwischen Decima und Batavia verkehren.[37]Es ist auffallend, wie wenig Franzosen bis jetzt als grosse Kaufleute in Ostasien vorhanden sind. — In Singapore befindet sich nur ein einziges französisches Haus von einiger Bedeutung. Engländer, Amerikaner und Deutsche sind es, die an der Spitze aller grossen Handelshäuser stehen. In Saigon ist der Handel hauptsächlich in Händen der Chinesen. Die grössteneuropäischenHandelshäuser daselbst sind deutsche.[38]1864 betrug die Zahl der in den 13 Häfen ein- und ausgelaufenen nicht chinesischen Schiffe 17,976 von 6,635,505 Tons. Davon gehören 2,862,234 Tons der englischen, 2,609,390 Tons der amerikanischen und 380,135 Tons der hamburger Rhederei, der Rest vertheilt sich auf 20 verschiedene Nationen. Der Einfuhrhandel von Shanghai allein stieg (nach dem Bericht des englischen Ministers in Peking) von 41,000,000 taels in 1860, dem Jahr vor Eröffnung des Yantsekiang und der nördlichen Häfen, auf 81,000,000 taels in 1863 (1 tael ist etwa 2 Thlr.).[39]Nach dem Prospekt würde die neue Gesellschaft im Stande sein, die Kohle für 25 sl. nach Singapore zu liefern, so dass ihr bei 40 sl. ein hinreichender Gewinn verbliebe.[40]Die Wichtigkeit, den Geschmack der Eingebornen zu berücksichtigen, wird vielleicht in keinem Lande mehr verkannt, als in Deutschland. Häufig kommen in den ostasiatischen Handelsplätzen grosse Kisten mit Fabrikaten an, die durchaus werthlos sind, weil auf den Geschmack der Konsumenten, auf das Format, das Gewicht und die Art der Verpackung gar keine Rücksicht genommen ist, wenn auch die Waare an und für sich vielleicht die Konkurrenz aushielte. Es ist ein sonderbarer Dünkel solcher Fabrikanten, zu glauben, dass die Käufer sich in ihre Launen fügen sollen, und zeugt von gänzlicher Unkenntniss der bestehenden Verhältnisse. Ueberall, wo es Frauen giebt, sind wechselnde Moden — selbst im Innern von Afrika. Alle Völker, die für andere fabriziren wollen, müssen auf das Sorgfältigste den Geschmack derselben studiren. Die Engländer haben dies längst eingesehen und geben sich grosse Mühe, dennoch wird es ihnen schwer, im Innern von China gegen die Konkurrenz der amerikanischen Fabriken aufzukommen, denen es gelungen zu sein scheint, die nationale Geschmacksrichtung mit solchem Glück zu treffen, dass sie in gröberen Baumwollenwaaren den dortigen Markt beherrschen.Die Schweizer, die keinen direkten Seehandel treiben können, haben es nur ihrem fleissigen Studium und grossen Takte zuzuschreiben, wenn sie ebenbürtig mit den grössten Fabrikstaaten konkurriren. In den Philippinen sind manche Artikel ausschliesslich in ihrer Hand. Ein befreundetes Schweizerhaus in Manila hielt eine Anzahl geschickter Mestizen als Musterzeichner, die der wechselnden Mode immer auf der Spur waren und liess nach ihren Zeichnungen in der Schweiz, in China und in Italien die Baumwollen- oder Seidenstoffe anfertigen, die dann auch immer bei den koketten Mestizinnen den grössten Anklang fanden. Den Languti, das in Siam gebräuchliche Lendentuch, nachzuahmen, ist noch Keinem gelungen. Schweizer, schottische und englische Häuser haben schon Tausende darauf verwendet — bisher vergeblich; die gelieferten Stoffe sind vielleicht besser oder billiger als die einheimischen, entsprechen aber noch nicht genau dem Geschmack.[41]Nach dem Geschäftsbericht vom 5. Decbr. 1865 besass sie 63 Schiffe von 92,353 tons und 18,270 Pferdekraft, die im letzten Jahre einen Weg von etwa 1,500,000 Seemeilen zurückgelegt hatten (fast in jeder Woche 11/2mal so viel als der Erdumfang beträgt).[42]Die Portugiesen in Hinterindien und China sind grösstentheils so verkommen, dass sie Europäern oder ihren Abkömmlingen nicht gleich geachtet werden. Auch haben sie sich in allen Stufen mit allerlei fremdem Blut vermischt, so dass Menschen von reinem Weiss durch alle Farbentöne von gelb und braun bis zum dunkelsten Schwarz unter der allgemeinen Bezeichnung „Pottugih” zusammengefasst werden.[43]Joss ist aus dem portugiesischen Dios in das eigenthümliche Pigeon-Englisch der Chinesen übergegangen. Daher Josshouse = Tempel, Josspaper = Goldpapier, Josssticks = Räucherstöcke, wie sie vor den Altären verbrannt oder zum Anzünden der Cigarren verwendet werden. Aus „tschin-tschin”, guten Tag, Gruss, und Joss wird tschin-tschin-joss = beten. Ich hatte in Macao einen Steinmetz gedungen, der mir ein unter einen Granitblock gefallenes Instrument wiederverschaffen sollte. Am nächsten Morgen sollte er sich mit mehreren Gehülfen, mit Stricken, Hebebäumen u. s. w. einstellen. Er kam pünktlich, aber allein, zündete seine Josssticks an, verbrannte Josspapier, kniete nieder und verneigte sich; ich hielt ihn für toll, aber der Bediente erklärte mir: „oh no! dat very cleber ole man, he makee chin-chin-devil-joss.” Leider half es nichts.[44]Der in Europa Orang-utan genannte grosse Affe aus Borneo und Sumatra wird von den Malayen nie also, sondern Mias genannt.[45]Die ersten Proben Guttapercha wurden 1843 von Singapore nach London durch Dr. D'Almeida gesandt, doch wird die Ehre der Einführung gewöhnlich Dr. Montgomery zugeschrieben, der dafür eine Prämie erhielt, obgleich seine Sendung später eintraf. Bei gewöhnlicher Temperatur lederartig zähe, bei 56° R. knetbar, in Wasser, Alkohol, Säuren, Alkalien u. s. w. unlöslich, fand sie schnell grosse Verwendung, namentlich in der Telegraphie, da sie von allen bekannten Körpern das grösste Isolationsvermögen besitzt. Leider verändert sie sich, der Luft ausgesetzt, in einen sehr spröden Körper, der rissig wird, Wasser durchlässt und dann nicht mehr isolirt. In Singapore war die Substanz unter dem Namen gitta-taban bekannt, und diente zur Anfertigung von Peitschen, Eimern und allerlei Hausrath; durch Versehen erhielt sie in Europa den Namen Gutta-percha (pertja), womit man in Singapore ursprünglich ein ähnliches, aber schlechteres Produkt bezeichnete. Die Tabanbäume (Isonandra gutta) waren bei der plötzlich gesteigerten Nachfrage nach dem Stoff in den Wäldern von Singapore schnell ausgerottet, da man den ganzen Baum fällen muss, um den Saft zu erhalten. Nach Singapore wurden die Wälder der Malayischen Halbinsel und der benachbarten Inseln Sumatra und Borneo in Angriff genommen. Die Vernichtung der Guttabäume muss sehr beträchtlich sein, da ein grosser Baum höchstens 10–15 ℔ des Saftes liefert; dennoch ist nur vorübergehender Mangel, nicht gänzliche Ausrottung derselben zu fürchten, da nach v. Gaffron, Resident in Borneo, (Natuurk. Tydsch. XVI. 224) der Baum, den es nicht lohnt, vor dem 30sten Jahre zu fällen, schon vom 15ten Jahre an leicht keimenden Samen trägt. Auch in Borneo sind die Versuche, den Saft durch Anbohren zu gewinnen, misslungen; er verdickt sich in diesem Fall so schnell, dass man fast nichts erhält, klopft man die Rinde, so bekommt man etwas mehr (etwa 1 Katti), aber der Baum geht dann eben so sicher zu Grunde als wäre er gefällt worden. Die in mehreren technologischen Büchern enthaltene Angabe, dass gegenwärtig durch Einschreiten der „Guttapercha-Kompanie” die Gutta durch blosses Anzapfen gewonnen werde, beruht wohl auf einem Irrthum. Selbst wenn der Ertrag der angezapften Bäume nicht ganz so ungünstig wäre, würde es schwerlich gelingen, die sorglosen Eingebornen zur Schonung der im Walde zerstreuten Bäume aus Rücksicht für die Zukunft zu bewegen. In Singapore ist übrigens eine solche Kompanie nicht vorhanden, und die Londoner Guttapercha-Kompanie beschäftigt sich nur mit Beschaffung und Verarbeitung des Rohstoffes. Nach v. Gaffron gewinnt man 5 verschiedene Sorten, die in den Handel kommen, und 3 schlechtere Sorten, mit denen jene verfälscht werden. Der Preis der Guttapercha war anfänglich in Singapore 8 Ds. per Pikul, ihr gegenwärtiger in London berechnet sich nach dem Mittel der Jahre 1859/63 auf 8,73 £. Dass aber der Preis im Verhältniss zur Abnahme der Bäume weiter steigen sollte, ist nicht zu erwarten, da der Stoff nicht den ursprünglich gehegten Erwartungen entspricht. Ein gefährlicher Nebenbuhler ist ihm in Goodyear's Ebonit, oder gehärtetem Kautschuk erwachsen; dieser hat ihn bereits aus vielen Verwendungen verdrängt, und wird ihn, wenn seine Dauerbarkeit sich bewährt, wohl auch als Isolator bei den unterirdischen und unterseeischen Leitungen (oberirdische bedürfen keiner Isolation, da trockene Luft schlecht leitet) ersetzen. Während die Einfuhr roher Guttapercha in England nach dem Durchschnitt der Jahre 1859/63 nicht ganz 20,000 Ztr. betrug, werden allein in Amerika jährlich 5,000,000 ℔ Kautschuk zur Darstellung von Ebonit verbraucht (Rother's Telegraphie), so dass die fertige Masse durch den Zusatz von Schwefel und Magnesia auf wenigstens 80,000 Ztr. veranschlagt werden muss.[46]Hier könnten Professor Huxley's Anhänger ausrufen: Was kein Verstand des Verständigen sieht, das ahnet in Einfalt ein kindlich Gemüth.[47]Herr Blundell, Guvernör von Singapore, früher Resident-Councillor in Malacca, sagt über diese Zustände:.. „Es leidet keinen Zweifel, dass die winzigen, unmittelbar angrenzenden Staaten alle zusammen in einem traurigen Zustande von Anarchie und Unordnung sind, ohne feste Regierung, und weder Sicherheit des Eigenthums noch der Person gewähren.... Die Häuptlinge, gleichviel unter welchem Titel, sind raubgierig, bereit, sich jeder Partei zu verdingen die ihren Namen kaufen, und ihren Einfluss benutzen will.... Wir haben selbst in unserer Weisheit durch Prangen mit Uneigennützigkeit sehr zu diesem Ergebniss beigetragen..... Die Holländer hatten, wenigstens in den letzten Jahren ihrer Herrschaft diese Länder fest im Zaum, und wenn sie auch nicht viel zivilisirten, so hielten sie wenigsten Ruhe unter ihnen, und zogen nicht unbedeutende Summen aus dem Zinnmonopol. Wir aber haben aus einer nicht erklärten Ursache ein genau entgegengesetztes System angenommen; nicht nur haben wir jeder Einmischung irgend einer Art entsagt, sondern wir haben ihnen auch, mit der ausgesprochenen Absicht unsere Uneigennützigkeit darzuthun, und ohne dass ein Anspruch oder ein Verlangen danach gestellt worden wäre, einige der reichsten Erzgebiete, die früher zu Malacca gehörten, überlassen, wo mehrere hundert Menschen nützlich beschäftigt waren die dort vorhandenen reichen Zinn- und Goldadern auszubeuten und wo jetzt die wenigen diesen Arbeiten Obliegenden in immerwährender Gefahr schweben von irgend einem winzigen Häuptling geplündert und ermordet zu werden, der es sich in den Kopf setzt, dies Mittel zu ergreifen um sich etwas Geld zu verschaffen..... Diese Gebiete sind auf bestem Wege, Sammelplätze für Räuber u. s. w. zu werden, die uns schliesslich zwingen werden, zum Schutz unserer eigenen Bevölkerung das Land zu besetzen, was wir gerade durch unsere Uneigennützigkeit zu vermeiden wünschten.”[48]Als Seltenheit soll es zwar bei den Goldwäschen in Miask und auch in Guyana gefunden worden sein. Von Schwefelverbindungen ist nur der Zinnkies, ein sehr seltenes Mineral von St. Austle in Cornwall bekannt.[49]Zur gänzlichen Entfernung des Wolframs kennt man noch kein bewährtes Mittel.[50]Die Zinneinfuhr in Singapore, die den grössten Theil des auf der Halbinsel gewonnenen Zinns umfasst, betrug 1865: 56098 Pikul = 3340 Tons (darunter ca. 6000 Pikul von Kalantan und Tringano). Cameron giebt den Werth der Zinnausfuhr von Malacca 1863 auf 388357 £ an, was bei dem damals sehr hohen Durchschnittspreis von 27 Dollars per Pikul (der gewöhnliche Preis ist 22 Dollars) 3806 Tons giebt; man kann also wohl 3500 Tons als Durchschnitt annehmen. Die Zinnausfuhr von Pinang nach Europa und Amerika (meist Junk-Ceylon Zinn) war für 1859–64: 40188 Pikul per Jahr = 2392 Tons. Banca produzirte 1859–64 durchschnittlich: 169374 Blöcke und Billiton 13139, zusammen 182514 Bl. = 6114 Tons. So erhält man als die Summe des in die drei Hauptniederlagen eingelieferten Zinns jährlich 12006 Tons, wozu noch der Ertrag von Siam und das direkt von den Zinnländern nach China und Japan verschiffte zu rechnen ist, eine bedeutende Menge, worüber aber genauere Angaben fehlen. Man ersieht daraus, dass schon gegenwärtig das malayische Indien das meiste Zinn produzirt; denn die Produktion von Cornwallis und Devon beträgt etwa 10,000 Tons. — Vom Zollverein erzeugt nur Sachsen ca. 100 Tons, auch in Oestreich wird etwas gewonnen. Nach Tschudi soll Bolivia das reichste Zinnland der Welt, das Erz aber nicht zu verwerthen sein, da es nur durch monatelangen Lamatransport aus den Bergen herabgeschafft werden kann.[51]Folgendes ist der streitige Artikel des Vertrages: „Art. 12. Seine Niederl. Majestät nimmt die Einwendungen zurück, welche gegen die Besitznahme des Insel Singapore durch die Unterthanen Seiner Britischen Majestät gemacht worden sind. Seine Britische Majestät verpflichtet sich indessen, dass keine Britische Niederlassung auf den Carimon-Inseln oder auf den Inseln Batam, Bintang, Lingin oder auf irgend einer der andern Inseln südlich von der Strasse von Singapore gegründet, noch ein Vertrag von einer britischen Autorität mit den Häuptlingen dieser Inseln geschlossen werden soll.[52]Es scheint eine grosse Härte, den armen Frachtfuhrleuten die schöne Strasse zu verbieten; doch ist es nicht wohl zu ändern, da ihre aus massiven Holzscheiben bestehenden, ursprünglich runden, durch Abnutzung aber bald vieleckig gewordenen Räder die beste Strasse in kurzer Zeit zu Grunde richten würden. Karren mit ordentlichen Rädern ist die Benutzung der Poststrasse gestattet.[53]Die Zeichnung ist von Batu-tulis, etwas südlich von Buitenzorg, aufgenommen.[54]Trotz aller Befürchtungen steht gegenwärtig der Preis des Chinins sehr niedrig und ist seit dem Krimkrieg fortwährend gefallen. — Auch hat man nach einer Mittheilung, die Prof. Karsten erhielt, jetzt bei Loxa Cinchonapflanzungen angelegt, deren Rinde man alle 6 Jahre zu verwerthen erwartet.[55]Am 19. April 1865 ist er, erst 36 Jahre alt, in Balanta, an der Ostküste von Celebes, den Strapazen und Wirkungen des Klimas erlegen, die er als Leiter einer mehrjährigen, mit grossem Erfolg ausgeführten Entdeckungsreise in Neu-Guinea und Gilolo erduldet hatte.[56]Herausgegeben von der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Amsterdam.[57]Die Arachis ist ein unscheinbares, auf dem Boden kriechendes, krautartiges Gewächs mit langgestielten Schmetterlingsblüthen. Die Blüthen über dem Boden bleiben unfruchtbar, gewöhnlich senkt sich aber die Schote in die Erde und reift dort 2 bis 3 Kerne von Haselnussgrösse. Daher der Name Grundnuss. Die Pflanze gedeiht in allen tropischen und subtropischen Ländern und wird auch im südlichen Europa, besonders in Spanien, gebaut, wo ihre Früchte, geröstet, als Mandeln gegessen werden. Der Anbau dieser Pflanze nimmt seit einigen Jahrzehnten ausserordentlich zu, veranlasst durch die Nachfrage in Europa. Fast der ganze Export aller Produktionsländer geht nach Südfrankreich, hauptsächlich nach Marseille, von wo aus das daraus gewonnene Oel unter dem Namen Olivenöl über die ganze Welt verbreitet wird. Die Fabrikation hat dort solche Vollkommenheit erreicht, dass selbst Kenner kaum im Stande sind, einen Unterschied zwischen dem Olivenöl und dem Katjang-Oel zu finden. Letzteres vertritt daher das Oliven- und Mandelöl in allen seinen Anwendungen.Bereits am 12. Juni 1852 sagte Dumas in der Société d'Encouragement: „Olivenöl ist gegenwärtig auf einen ausserordentlich hohen Preis gestiegen, nicht nur im südlichen Frankreich, sondern auch an den Küsten von Italien, wo die Olivenbäume ganz verschwunden sind. Das Oel der Arachis, deren Name fast noch ganz unbekannt, ist ohne Zweifel eins der wichtigsten Produkte. Vor 8 oder 10 Jahren kam ein Marseiller Haus auf den glücklichen Einfall, 4 oder 5 ℔ Katjang-Oel nach Frankreich zu bringen, und seitdem hat die Einfuhr so zugenommen, dass sie jetzt eine Höhe von 70 Millionen Kilogr. erreicht. Dieser grosse Verbrauch lässt sich leicht begreifen, wenn man in Betracht zieht, dass das Katjang-Oel fast alle Eigenschaften des Olivenöls besitzt.” Im Journal des Débats vom 12. Oct. 1863 heisst es: Vor 20 Jahren war die Arachis von Senegambien nicht einmal in unsern Zolllisten aufgeführt; heut werden in Frankreich allein 500,000 Kilogr. eingeführt. Der Anbau hat so zugenommen, dass er den Sklavenhandel auf jener Küste verdrängt hat.” Als Surrogat für die geringen Speiseöle, an die man in Berlin gewöhnt ist, wird aber nicht sowohl Arachis-, als das viel billigere Sesamum-Oel, welches in noch viel grösserer Menge, namentlich von Kurratschi eingeführt wird, verwendet.[58]Bei Gelegenheit der Vorarbeiten für die Eisenbahn hat man einen viel niedrigeren Pass gefunden, über welchen jetzt eine neue Strasse mit Umgehung des Megamendong angelegt wird. Sie ist bereits bis auf die Brücken vollendet (1865).[59]Auch er ist bereits am 24. April 1864 in Lembang gestorben; doch hat er sich ein bleibendes Denkmal errichtet durch sein von Hasskarl auch ins Deutsche übersetzte Werk: Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innerer Bau.[60]Daendels hatte einen Regenten abgesetzt, weil er eine Strasse zu steil über ein Bergjoch geführt hatte; — aus Furcht vor einem ähnlichen Schicksal baute ein andrer Fürst die Strasse im Zickzack durch die Ebene.[61]Man muss sie aber nicht, wie häufig geschieht, mit einem andern Feigenbaum, F. religiosa, dem heiligen Baum der Buddhisten verwechseln, der im Ganzen viel Aehnlichkeit mit unserer Silberpappel hat und keine Seitenstämme bildet. Seine an ihrer sehr lang ausgezogenen schwanzartigen Spitze kennbaren herzförmigen Blätter bestehen aus einem so dichten Netzwerk fester dünner Fasern, dass nach Entfernung der Blattsubstanz durch Mazeration und Bleichen ein filigranartiges Skelett zurückbleibt, welches gefirnisst und miniaturartig bemalt, jetzt häufig als Kuriosität von China mitgebracht wird.[62]Dike (spr.: Deik) nennt man die im flüssigen Zustand in die Spalten der Kegelberge eingedrungene, nach dem Erkalten fest gewordene Lava.[63]Wie schon bei Gelegenheit der Zinnablagerungen angedeutet, werden mit der Zeit durch Einwirkung von Wasser und Luft die härtesten Gesteine zersetzt. Die Hauptgemengtheile der meisten krystallinischen Gebirgsarten (nicht-krystallinische sind schon Zersetzungsprodukte) bestehen aus Doppelverbindungen von Thonerde-Silikaten und Alkali- (oder Kalk-) Silikaten. Erstere sind als Thon (in reinem Zustand Kaolin) wohl bekannt. Zur Versinnlichung der letzteren kann das künstlich dargestellte, in der Technik jetzt vielfach angewendete Wasserglas (kieselsaures Kali oder Natron) dienen. Erstere sind unlöslich und bleiben bei dem Verwittern des Gesteins übrig, während die löslichen Alkali- und Kalk-Silikate theils als solche, theils nach Einwirkung von Kohlensäure als kohlensaure Salze durch die Gewässer fortgeschafft werden.Was durch Luft und Wasser bei gewöhnlicher Temperatur sehr langsam, wenn auch ununterbrochen, stattfindet, wird viel schneller bewirkt durch heisses Wasser, heisse Dämpfe und Gase, wie sie aus hier nicht näher zu erörternden Ursachen namentlich häufig in Vulkanen und ihrer Nachbarschaft auftreten. Ausströmungen von heissen Gasen und Dämpfen nennt man Fumarolen, Ausströmungen von Kohlensäure Mofetten; da dieses Gas 11/2mal so schwer ist als atmosphärische Luft, so breitet es sich am Boden aus und bildet zuweilen, an Stellen, die gegen den Luftzug geschützt sind, so hohe Schichten, dass Thiere, die hineingerathen, darin ersticken. Solfataren heissen die Punkte, in deren Dampfausströmungen die schwefelhaltigen Gase vorwiegen: Schwefelwasserstoff, durch dessen Zersetzung der die Wände bekleidende Schwefel gebildet wird, und schweflige Säure, die sich beide durch Zutritt feuchter Luft in Schwefelsäure verwandeln, endlich Schwefel in Dampfform. Während Wasser und Luft in der Art auf die Gesteine einwirken, dass unlösliche Thonerde-Silikate übrig bleiben, vermögen die in den Solfataren sich fortwährend bildenden starken Säuren des Schwefels die Doppel-Silikate vollständig zu zersetzen. So entsteht aus alkalihaltigen Doppel-Silikaten Alaun (schwefelsaure Thonerde verbunden mit schwefelsaurem Alkali), aus kalkhaltigen Doppelsilikaten Gyps (schwefelsaurer Kalk). Alaun und Gyps bleiben mit dem halb zersetzten Gestein und dem stets neben ihnen gebildeten Thone gemengt, oder werden vom Wasser gelöst und an Nebenpunkten wieder abgesetzt. Es würde zu weit führen, die Vorgänge in den Solfataren näher in Betracht zu ziehen; daher mögen auch die Wirkungen der häufig auftretenden Salzsäure hier unberücksichtigt bleiben. Zum oberflächlichen Verständniss der beschriebenen Erscheinungen in Kawa-manuk wird das Gesagte genügen. Wesentlich dieselben Erscheinungen wiederholen sich, wenn auch in sehr verschiedener Intensität, in allen Solfataren; ich werde daher später nicht wieder darauf zurückkommen.[64]Zum Verständniss dieser Werthsteigerung bei feststehenden Preisen muss erwähnt werden, dass der Thee in 8 Sorten, 4 schwarzen, 4 grünen, von verschiedenem Werth, abgeliefert wurde, und dass die Fabriken gelernt hatten, die theuren Sorten in grösserer Menge zu produziren.[65]Der Unterschied zwischen den Ergebnissen der Theekultur durch freie Arbeiter unter Unternehmern, die für eigene Rechnung wirthschafteten und den Resultaten, welche die Regierung durch Zwangsarbeit unter Aufsicht von Beamten erlangte, sind so schlagend und volkswirthschaftlich so interessant, dass ich einen kleinen Auszug aus Dr. W. Bosch, Vrije en gedwongen Arbeid, Tydschr. v. Ned. Ind. 1858 II 297 anführe, in welchem folgende, amtlichen Berichten entnommene Thatsachen gegenübergestellt sind:667 Arbeiter (freiwillige) produziren 1855auf 560 Bau: 344,849 ℔ Thee,also 11/5Arbeiter per Bau,517 ℔ per Arbeiter,615 ℔ per Bau.4,375 Arbeiter (gezwungene) produziren1855 auf 660 Bau: 87,312 ℔ Thee,61/2Arbeiter per Bau,22 ℔ per Arbeiter,1321/2℔ per Bau.Der Arbeitslohn ist unbekannt. Angenommen, sie hätten das ganze Jahr hindurch 360 Tage, à 20 Deuten, gearbeitet, dann hätte die Bebauung gekostet 72 fl. per Bau d. h. 80% mehr als die Regierung dafür zahlte; und gleichwohl kosten die 615 ℔ Thee, die dafür erhalten werden, nicht mehr als 12 cents pro ℔, d. h. nur 40 % von dem, was die Regierung dafür bezahlte; und dennoch hat der Arbeiter bei dem Privatmann 3mal so viel per Tag verdient, als der Arbeiter in Bagelen, selbst wenn dieser nicht mehr als 100 Tage per Jahr zu arbeiten hätte.6 Arbeiter per Bau angenommen, die zusammen 40 fl. 72 c. erhalten, giebt 6,79 fl. per Arbeiter. Angenommen, dass Jeder nicht mehr als 100 Tage gearbeitet hätte, so würde der Tagelohn 63/4cents betragen, und das ℔ Thee auf 30 cents zu stehen kommen.Aus diesen amtlichen Angaben geht hervor, dass freie Arbeit 25mal produktiver war als Zwangsarbeit, dass der Boden 5mal so viel trug, dass das Produkt der Privatleute noch nicht die Hälfte kostete, während ihre Arbeiter 3mal so viel verdienten.[66]Nicht sowohl die Varietät des Theestrauches, als vielmehr Boden, Lage und Klima bedingen die Qualität (ähnlich wie beim Wein). In China giebt es Gegenden, wo nur grüner Thee fabrizirt wird, nicht, weil man aus den Sträuchern keinen schwarzen Thee machen kann, sondern weil der dort gewonnene grüne Thee besser ausfällt, als der schwarze. In Java finden solche Unterschiede noch nicht statt; man bereitet grünen und schwarzen Thee auf derselben Plantage.[67]Die Rongengs sind öffentliche Tänzerinnen, sie fehlen bei keinem grösseren Feste; ihr Tanz versetzt die Eingebornen oft in Entzücken und reisst zuweilen selbst die Vornehmsten hin, sich daran zu betheiligen. Ihre Kunst besteht mehr im Biegen und Wenden der Glieder als in graziöser Fortbewegung. — „Die Rongeng gehört dem Staat, der Oeffentlichkeit. Ueber eine Frau, die sich als Rongeng einschreiben lässt, verliert der Ehemann sein Recht, sowie auch ihre Eltern.” (Brumund, Indiana.) Sie sind völlig frei bis auf die polizeiliche und ärztliche Kontrolle.[68]Eigentlich Kerne.[69]Der Musang ist ein kleines Raubthier, das nur die reifsten Früchte nascht und nur ihre fleischige Hülle verdaut. Die nur aus Kaffeebohnen bestehenden, vom Musang ausgeworfenen, vom Regen abgewaschenen Häufchen werden besonders gesammelt und von den Packhausmeistern für begünstigte Kunden aufgehoben, da sie den wohlschmeckendsten Kaffee geben. — Der Musang befindet sich fast in jedem zoologischen Garten.[70]Trotz der sehr vermehrten Bevölkerung nimmt die Zahl der Bäume ab. 1851 zählte man: 231,693,843 und 1861: 223,301,000 fruchttragende Bäume. In dem viel kleineren, besonders aber an Arbeitskräften so viel ärmeren Ceylon hat sich die Kaffeeproduktion, die 1850 kaum1/4derjenigen von Java betrug, so gehoben, dass sie 1862 schon mehr als2/3derselben gleichkam. Den meisten Kaffee liefert gegenwärtig Brasilien, das allein so viel erzeugt, als alle übrige Kaffeeländer zusammen ... 1858/59: Brasilien 346, Java 135, Ceylon 70, alle übrigen Kaffeeländer zusammen 155 Millionen Zollpfund, im Ganzen also 696 Millionen Zollpfund.[71]In den Regierungspflanzungen betrug 1854/57 die Zahl der Kaffeebäume durchschnittlich: 295,276,073, wovon 221,295,764 fruchttragende; die Ernte 962,876 Pikul oder etwas über1/2℔ per Baum. — 1828, vor Einführung des Kultursystems, erntete man 416,000 Pikul von etwa 50,000,000 Bäumen, d. h. über 1 ℔ per Baum, im günstigsten Jahre nach Einführung des Systems (1855) 1,264,000 Pikul von 300,000,000 Bäumen, d. h. etwas über1/2℔ per Baum, so dass sich die Zahl der Bäume seit 1832 zwar versechsfacht, der Gesammtertrag aber nur verdreifacht hatte. Seit 1840 ist die Kaffeeproduktion auf Java, einige besonders günstige Jahre ausgenommen, stationär geblieben. Das auf Zwang beruhende künstliche System hatte also schon nach 8 Jahren seine Kraft erschöpft.[72]In Arabien war der Kaffee als Getränk wohl schon Ende des 15. Jahrhunderts bekannt; 1556 wurde das erste Kaffeehaus in Konstantinopel, 1652 in London, 1671 in Marseille, 1672 in Paris, 1683 in Wien errichtet. Wie man darauf gekommen sein mag, die harten, unschmackhaften Samen zu rösten und ein Getränk daraus zu bereiten, ist durchaus unbekannt. Es ist höchst merkwürdig, dass das Kaffeïn, das eigentlich Wirksame im Kaffee, chemisch identisch ist mit Theïn und beliebig aus Kaffeebohnen oder Theeblättern dargestellt werden kann, dass es ebenfalls im Paraguaythee oder Mate enthalten ist, und dass die Pflanzen, die es liefern, ganz verschiedenen natürlichen Familien angehören. Noch auffallender ist es, dass gerade diese Pflanzen von halbzivilisirten, weit von einander entfernt wohnenden Völkern zum Getränk erkoren wurden. Die daraus bereiteten Aufgüsse regen an, ohne zu berauschen, und haben deshalb einen höchst wohlthätigen Umschwung in der Lebensweise der zivilisirten Völker hervorgebracht. Ihre schnelle, immer wachsende Verbreitung ist ein erfreuliches Zeichen zunehmender Gesittung. Nicht erfreulich, aber recht interessant ist auch „die plumpe Selbsttäuschung der Cichorientrinker, die aus Armuth und Unwissenheit einen Absud geniessen, der vom Kaffee nichts weiter hat, als die Farbe. Es dürfte kaum zweifelhaft sein, dass mit der Aufklärung des Publikums über den wahren Werth des Kaffees die Cichorienfabriken alsbald eingehen müssten.” (Knapp's Technologie II 83.)[73]Folgende Rezepte stammen aus sehr guten Quellen:1.Allgemeines Kari-Pulver, 2 verschiedene Sorten. Man mische zum Pulver No. 1 die uneingeklammerten, zum Pulver No. 2 die eingeklammerten Gewichtstheile folgender Gewürze: Koriander 48 (8), schwarzer Pfeffer 24 (8), Curcuma 19 (8), Kümmel 12 (2), Capsicum 6 (1), Reismehl 4 (2), Cardamom 2 (1), Nelken 1 (0), Ingwer 0 (4), Trigonella foenum graecum 0 (6).2.Krebs-Sambal:Zu 2 Stück feingeschnittenen Zwiebeln und 2 Stück Knoblauch setze man 3 Theelöffel Balatschong (siehe unten),1/2Theelöffel Curcumapulver,1/2Quart Krabben- oder Krebsschwänze, lasse alles etwas braten, füge Tomaten oder Tamarinden, Capsicum,1/2Tasse Kokosmilch (siehe unten) hinzu und lasse es schmoren.3.Bengal-Kari:Zu 3 grossen, feingeschnittenen, in Butter gebratenen Zwiebeln setze man folgende in einem steinernen Mörser sehr fein gestossene mit etwas Wasser angefeuchtete Gewürze: 2 Nelken, 1 Capsicum, 2 Theelöffel Koriander, 2 Prisen Anis, 1 desgl. Kümmel, 2 Stück Knoblauch,1/2Theelöffel Zimmet und etwas Ingwer, 1 Theelöffel Curcuma. Nachdem alles etwas gebraten, setze man 1 ℔ in kleine Stücke geschnittenes Fleisch dazu (Rind, Kalb, Hammel, Wild, Geflügel oder Fisch), und eine Tasse voll Kokosmilch oder guter Brühe und lasse es schmoren.4.Madras-Kari:Man brate 2 kleine fein geschnittene Zwiebeln in 2 Unzen Butter, setze vom Karipulver No. 2 dazu und verfahre übrigens wie bei dem Bengal-Kari, man kann auch etwas Zitronensaft hinzufügen.5.Malayische Karisunterscheiden sich von den indischen wesentlich nur durch einen viel bedeutenderen Zusatz von Cocosmilch; sie sind daher gelblich statt braun, flüssiger, weniger gewürzt und werden Europäern, die an starke Würzen nicht gewöhnt sind, wohl besser schmecken. — Zu allen Karis isst man das 3- oder 4fache Volumen Reis, in Dampf gekocht.6.Balatschongist eine mehr oder weniger feste Paste, aus gestossenen Krabben bereitet, die vorher etwas eingesalzen und an der Sonne getrocknet worden; sie lässt sich sehr annähernd durch ein Gemisch von Shrimp- und Anchovy-Sauce ersetzen.7.Cocosmilch,nicht zu verwechseln mit der aromatischen, angenehm süsslichen Flüssigkeit, die den inneren Raum junger Kokosnüsse ausfüllt, und Allen, die tropische Küstenländer bereist haben, in dankbarer Erinnerung bleibt, erhält man, indem man die mandelartige Substanz, mit welcher die holzige Schale der reifen Nuss inwendig gefüttert ist, fein raspelt, mit Wasser vermengt und unter starkem Druck auspresst. Die erhaltene Flüssigkeit ist eine Emulsion, ähnlich der Mandelmilch. Ist Kokosmilch nicht zu haben, so lässt sie sich am besten durch Thiermilch ersetzen.[74]Der Gamelang, das javanische Orchester, ist in Raffles und Crawfurd beschrieben und abgebildet. Die Instrumente bestehen hauptsächlich aus sehr wohlklingenden metallischen Becken und metallischen und hölzernen Stäben, die mit Ausnahme der grössten Becken (Gongs), welche an Gestellen aufgehängt sind, auf Resonanzböden oder auf straffen Stricken liegen, und wie Lauten geschlagen werden. Pauke, Flöten und eine Art Violine sind auch dabei. Ueber die Musik der Javanen sagt Crawfurd: „Die Musik ist wahrscheinlich die Kunst, in welcher die Javanen im Vergleich zu den meisten asiatischen Völkern den grössten Fortschritt gemacht haben. Die javanischen Melodien sind wild, klagend und mehr als alle andre asiatische Musik, vielleicht die der Perser nicht ausgenommen, dem europäischen Ohr wohlgefällig..... Der verstorbene Dr. Crotch, ein sehr kompetenter Richter, gab mir, nachdem er die schöne Sammlung von Instrumenten, die Sir Stamford Raffles nach England gebracht, besichtigt hatte, seine Meinung über dieselben sowohl, als über den allgemeinen Charakter der javanischen Musik. Ueber die einfachen Gongs sagte er, der Ton dieses Instrumentes sei zugleich mächtig und süss, seine Intonation klar und vollkommen; und über die Perkussions-Instrumente im Allgemeinen bemerkte er, dass er erstaunt und entzückt wäre über ihre sinnreiche Anfertigung, ihre Pracht, Schönheit und vollendete Intonation. In Bezug auf den Charakter der javanischen Musik im Allgemeinen machte er folgende Bemerkungen: „Die Instrumente haben alle dieselbe Skala wie die, welche durch die schwarzen Tasten des Pianos hervorgebracht wird, in welcher so viele der schottischen und irischen, alle chinesischen und einige der besten indischen und nordamerikanischen Melodien komponirt sind.”[75]Eine in Paris erworbene echte Calisaya war schon April 1852 in Batavia angekommen; sie starb, aber 2 Ableger derselben waren 1862 zu 20 Fuss hohen Bäumen herangewachsen.[76]Am 20. Juli 1856 waren vorhanden 99 C. Calisaya, 140 C. Pahudiana, 7 C. lanceolata, 1 C. succirubra, 3 C. lancifolia, 1 C. pubescens. (de Vrij Cultivation of Quinine in Java and British-India.)[77]Seine Untersuchungen ergaben sehr günstige Resultate für die Calisaya-Rinden, nur waren, wegen der fehlerhaften Kulturmethode im tiefen Schatten, die Rinden viel dünner als die südamerikanischen. In der Pahudiana- Rinde fand er aber nur Spuren von Arzneistoffen; erst 1861 entdeckte er in der Wurzelrinde einer 8jährigen Pflanze eine grössere Menge (3%) und fand später sowohl in Java als in Britisch-IndienjungeWurzelrinde nimmer reicher an Alkaloiden als Stammrinde. Nach einem Bericht der Tyd. N. I. Febr. 1866 scheint es, dass man jetzt in Java die jungen Wurzelrinden ausbeuten will.[78]Nach Professor Karsten's langjährigen an Ort und Stelle gemachten Erfahrungen verlangen die alkaloidreichen Arten einen relativ kalten, nebelreichen und mit Sonnenblicken wechselnden Standort.[79]Mac Jvor zieht gar keine Sämlinge mehr, ausser etwa von neuen Arten — er vermehrt nur noch durch Ableger und Knospen (cuttings and buds). de Vrij.[80]Herr de Vrij theilt mir mit, dass er im August 1865 in einer Rinde von C. succirubra, aus den Neilgherries, 11% (!) Alkaloide fand, wovon der grösste Theil aus Chinin bestand, während die besten Perurinden selten mehr als 5% geben; und nach Prof. Karsten fand Howard sogar in den Blättern der in Ostindien gewachsenen C. rubra, Chinin in genügender Menge, um es darzustellen.[81]Andere endogene Pflanzen, besonders Pandaneen, liefern aber auf diese Weise noch bessere Pinsel; in den Philippinen dienen diese allgemein zum Tünchen der Wände.[82]Siehe auch: Brücke bei Wonosobo.[83]Die Passvorschriften sind jetzt aufgehoben.[84]Wahrscheinlich Kleinhoffia hospita, vergl. Hasskarl Anteekeningen over het nut ... 835.[85]Die grössten Teakwälder kommen in den gebirgigen Theilen von Malabar, Birma und Siam vor, sie waren eine der Hauptursachen für die Besitznahme von Tenasserim durch die Engländer, und werden auch wohl die Veranlassung zur allmäligen Erschliessung der nördlich von Siam und Birma gelegenen Laosländer werden. Die regelmässige Beschaffung einer zureichenden Menge Teakholz für die englische Marine ist so wichtig geworden, dass wahrscheinlich demnächst die Gründung eines Vice-Consulats in Chang-mai, der Hauptstadt von Süd-Laos bevorsteht. — „Malabar ausgenommen, liefert Java das beste Teak, jenes wird für Kiele, dieses für Planken vorgezogen. Teakschiffe sind durch gewöhnliche Abnutzung fast unzerstörbar; Beispiele, dass sie 80 und 100 Jahre gedauert haben, sind nicht selten.” (Mac Culloch 1859.)[86]Selbst noch als Ceylon an die britische Krone überging, verpflichtete sich die ostindische Kompanie, jährlich 60,000 £ für 400,000 ℔ Zimmet zu zahlen, und es wurde festgesetzt, dass der etwaige Mehrertrag verbrannt werden sollte. (Capper Port and trade of London 371.)[87]Der Zimmet stammt aus Ceylon; er war schon im Alterthum bekannt und hoch geschätzt, mehr wegen seines Wohlgeruchs, denn als Gewürz. Man erhielt ihn über Arabien. Erst durch Entdeckung des Seewegs nach Indien wurde sein Vaterland den Portugiesen bekannt. Von diesen ging der Zimmethandel an die Holländer über, die ihn nach den damals herrschenden handelspolitischen Ansichten zum Gegenstand des strengsten Monopols machten. Regelmässige Pflanzungen wurden zuerst 1765 angelegt, bis dahin benutzte man nur wilde Pflanzen. Als 1796 die Engländer Ceylon nahmen, war Zimmet das Hauptprodukt der Insel. Sie setzten das Monopol und das damit verbundene System der Zwangsarbeit mit unglaublicher Strenge fort. — Wenn in irgend einem Garten eine Zimmetpflanze aufging, so durfte sie der Besitzer des Gartens nicht als sein Eigenthum betrachten, eben so wenig durfte er sie vertilgen, sondern er war gezwungen, sie für die Regierung zu pflegen und aufzuziehen; und nach dem alten holländischen Gesetz wurde dem, der einen Zimmetbaum fällte, die rechte Hand abgehauen (Porter). Erst 1833 wurde der Zimmetbau und -Handel auf Ceylon freigegeben, nahm aber nicht sehr zu, weil die englische Regierung einen Ausfuhrzoll von 200–300% ad valorem darauf legte. Nächst Ceylon liefert Cochinchina den meisten Zimmet. Letzterer geht nach China, wo er dem von Ceylon vorgezogen wird.[88]Tijdschrift voor taal-land-en. volkenkunde. 1853, I, 304.[89]Adatheisst: alter Brauch, alte Sitte, und hat für den Inländer Gesetzeskraft.[90]Over de zoogenoemde eetbare Vogelnesten. — Beiträge zur näheren Kenntniss der Gattung Collocalia Gr.[91]Demselben, der das duftende Agallocheholz liefert, in Java aber nicht vorkommt.[92]Vergl. Zeichnung: die Bündel bestehen aus Bambusen, die Seile aus Rotang.[93]Der mich begleitende Javane erklärte sie folgendermassen: der grösste, ruma radja (Haus des Königs), die übrigen: Häuser der Frauen und Verwandten, der fünfte, ruma dija punja jonge (das Haus für den Diener). Das holländische Wort, das zur Bezeichnung eines Dieners ins Malayische übergegangen, machte sich sonderbar genug in dieser antiquarischen Erläuterung.[94]Nach einer neueren Beobachtung (Proc. Zool. Soc. 1863, pag. 439) fangen sie auch Fische. Dr. Schott beobachtete in Conleeveram, wie die Kalongs über den Teichen schwebten, die Fische mit den Klauen packten und dann auf Tamarindenbäume flogen, um sie zu verzehren. Er hielt sie erst für Vögel, schoss aber am andern Abend mehrere im Akt des Fischens und wiederholte die Beobachtung mehreremal.[95]1849 beauftragte der damalige General-Guvernör zwei geschickte Zeichner, die Herren Wilsen und Schomberg, sämmtliche Reliefs und Statuen von Borobudor für den Steindruck zu zeichnen. Die Arbeit hat mehrere Jahre in Anspruch genommen und soll sehr gut ausgefallen sein. — Obgleich ich schon bei meiner Anwesenheit in Java einige Probedrucke gesehen, scheint das Werk, das mit erläuterndem Text erscheinen soll, noch nicht herausgegeben zu sein. Herr W. hat auch in der Tijds. v. T. L. en V. einen Aufsatz über Borobudor bekannt gemacht, dem obige Maasse und noch einige der folgenden Angaben entnommen sind, nur ist statt niederl. Ellen der gleichwerthige, bekanntere Ausdruck Meter gesetzt.[96]Um einen solchen Eimer zu machen, faltet man das grosse, fächerförmige Blatt wie einen aus Papier geknifften Fächer zusammen, näht die sich berührenden Ränder je zweier Blattspitzen, von da an, wo sie sich theilen, zusammen, und biegt das Blatt ringförmig, die Rippen nach Aussen, so dass die Blattspitzen und der Ansatz des Blattstiels über einander greifen; diese werden fest zusammengebunden und bilden die Handhabe des Eimers, der nur noch wie das Verdeck eines Wagens oder der Ugly einer Engländerin entfaltet zu werden braucht und die Form eines in der Richtung der Axe durchgeschnittenen sehr flachen Kürbis hat.[97]Nach den neuesten Nachrichten (1865) ist diese blühende Industrie in Jokjokarta fast gänzlich zu Grunde gegangen, indem die Pflanzen durch Insekten zerstört wurden.[98]Dicht am Stamm vieler Bäumchen war ein mit Wasser gefüllter poröser Topf bis an den Rand in den Boden eingegraben; das langsam durchsickernde Wasser erhält die Wurzeln feucht, die ein dickes Geflecht um den Topf bilden sollen. Vielleicht ist dies Verfahren, das ich in Europa nie gesehen, in wasserarmen Gärten oder für besondere Zwecke in der Gärtnerei anwendbar.[99]In Mexico kauen zwar Männer und Weiber, letztere mit wahrer Leidenschaft, ein Gummi, Cicle genannt, den verdickten Milchsaft einer an der Westküste wild wachsenden Sapota (Zapote chico), das in Speichel völlig unlöslich, geschmack- und geruchlos ist. Die Substanz hat grosse Aehnlichkeit mit Guttapercha, die man von einer ebenfalls zu den Sapotaceen gehörenden Pflanze (Isonandra) gewinnt und wird etwa bei derselben Temperatur plastisch; man formt Blumen und allerlei Spielereien daraus; in der Technik findet sie noch keine Verwendung, da ihr hoher Preis, 1 Dollar per ℔, es verhindert.[100]Was ich für Muthwillen gehalten, hatte vielleicht einen andern Grund. Van Dooren erzählt, dass ihn sein Kutscher bei einer ganz ähnlichen Gelegenheit mit den Worten beruhigte: „Fürchten Sie sich nicht, Herr, der Tiger will sich ein Pferd holen.”[101]Gegenwärtig (1865) ist eine Eisenbahn zwischen Samarang und Surakarta in vollem Bau; das Samarang zunächst gelegene Stück ist bereits mit der Lokomotive befahren worden. Dieselbe Gesellschaft baut eine andre Bahn zwischen Batavia und Buitenzorg. Mit diesen beiden kurzen Strecken wird sich zunächst wohl der Verkehr begnügen müssen. Eine andre Gesellschaft, welche über ganz Java ein Eisenbahnnetz legen wollte, kam leider mit ihren Anträgen zu spät und erhielt keine Konzession, weil eine solche die jener ersten Gesellschaft gemachten Zugeständnisse verletzt haben würde.[102]Von 3 Schiffsladungen voll javanischer Kunstdenkmäler, die Prof. Reinwardt nach Holland sandte, versank eine im Schiff Ida en Adelaide, eine zweite im Kriegsschiff Amsterdam, die dritte im Schiff Evereus, welches verbrannte. (Brumund Indiana.)

[1]Annähernd ist ein Gegenstand so viele Seemeilen über dem Horizonte sichtbar, als die Quadratwurzel seiner Höhe in englischen Fuss beträgt. (Raper's Navig. pg. 374.)

[1]Annähernd ist ein Gegenstand so viele Seemeilen über dem Horizonte sichtbar, als die Quadratwurzel seiner Höhe in englischen Fuss beträgt. (Raper's Navig. pg. 374.)

[2]Der als Romanschriftsteller bekannte Kapitän Marryat ist der Erfinder dieser Telegraphie, die trotz ihrer Mängel so grosse Dienste leistet, dass bald nach ihrem Bekanntwerden die französische Regierung eine Verordnung erlassen hat, kraft welcher die Versicherung aller nicht mit diesem Verkehrsmittel versehenen Schiffe für ungültig erklärt wird. Jetzt dürfte wohl kaum noch ein europäisches Schiff ohne Marryat's Signal-System anzutreffen sein.Der Apparat besteht aus 15 Flaggen: 10 für die Zahlen bis 9, 5 Indexflaggen; und dem Signalbuch. Dieses zerfällt in 6 Abtheilungen und enthält 1. Liste der englischen Kriegsschiffe; 2. Liste der übrigen Kriegsschiffe; 3. Liste der Kauffartheischiffe aller Nationen; 4. Leuchtthürme, Häfen, Vorgebirge, Klippen u. s. w.; 5. Auswahl von gebräuchlichen Sätzen und Gesprächen; 6. Wörterbuch. Fünf Abtheilungen werden durch die betreffenden fünf Indexflaggen, die sechste durch das Fehlen einer solchen bezeichnet. Der Inhalt jeder Abtheilung ist alphabetisch geordnet; jeder einzelne Posten hat eine Zahl, deren Reihenfolge jener alphabetischen Anordnung entspricht. Zahlen, in denen eine Ziffer doppelt vorkommt, werden in diesen Reihen übersprungen, weil man sonst 20 statt 10 Zahlenflaggen haben müsste; doch hat man Mittel für besondere Fälle jede Zahl auszudrücken.In den ersten 4 Abtheilungen bleibt die alphabetische Reihenfolge in allen Sprachen dieselbe; aber nicht in Abtheilung 5 und 6. Daher sind bei Uebertragung in fremde Sprachen in diesen beiden Abtheilungen die Sätze einmal dem englischen Signalbuch entsprechend numerisch, und einmal alphabetisch nach der fremden Sprache geordnet; will man sprechen, so benutzt man diese, empfängt man eine Antwort, so benutzt man jene Anordnung. Am interessantesten und wichtigsten ist Abtheilung 5. Sie enthält Kompass-Richtungen, Signale, deren sich Lootsen und Lloyd's-Agenten bedienen, um Schiffen, die in Noth sind, Befehle zu geben, Gespräche zum allgemeinen Gebrauch, desgl. für Schiffe, die sich auf See begegnen, Convoi- und Eskort-Signale u. s. w. Dies ist wohl das Wesentliche dieser Universalsprache.

[2]Der als Romanschriftsteller bekannte Kapitän Marryat ist der Erfinder dieser Telegraphie, die trotz ihrer Mängel so grosse Dienste leistet, dass bald nach ihrem Bekanntwerden die französische Regierung eine Verordnung erlassen hat, kraft welcher die Versicherung aller nicht mit diesem Verkehrsmittel versehenen Schiffe für ungültig erklärt wird. Jetzt dürfte wohl kaum noch ein europäisches Schiff ohne Marryat's Signal-System anzutreffen sein.

Der Apparat besteht aus 15 Flaggen: 10 für die Zahlen bis 9, 5 Indexflaggen; und dem Signalbuch. Dieses zerfällt in 6 Abtheilungen und enthält 1. Liste der englischen Kriegsschiffe; 2. Liste der übrigen Kriegsschiffe; 3. Liste der Kauffartheischiffe aller Nationen; 4. Leuchtthürme, Häfen, Vorgebirge, Klippen u. s. w.; 5. Auswahl von gebräuchlichen Sätzen und Gesprächen; 6. Wörterbuch. Fünf Abtheilungen werden durch die betreffenden fünf Indexflaggen, die sechste durch das Fehlen einer solchen bezeichnet. Der Inhalt jeder Abtheilung ist alphabetisch geordnet; jeder einzelne Posten hat eine Zahl, deren Reihenfolge jener alphabetischen Anordnung entspricht. Zahlen, in denen eine Ziffer doppelt vorkommt, werden in diesen Reihen übersprungen, weil man sonst 20 statt 10 Zahlenflaggen haben müsste; doch hat man Mittel für besondere Fälle jede Zahl auszudrücken.

In den ersten 4 Abtheilungen bleibt die alphabetische Reihenfolge in allen Sprachen dieselbe; aber nicht in Abtheilung 5 und 6. Daher sind bei Uebertragung in fremde Sprachen in diesen beiden Abtheilungen die Sätze einmal dem englischen Signalbuch entsprechend numerisch, und einmal alphabetisch nach der fremden Sprache geordnet; will man sprechen, so benutzt man diese, empfängt man eine Antwort, so benutzt man jene Anordnung. Am interessantesten und wichtigsten ist Abtheilung 5. Sie enthält Kompass-Richtungen, Signale, deren sich Lootsen und Lloyd's-Agenten bedienen, um Schiffen, die in Noth sind, Befehle zu geben, Gespräche zum allgemeinen Gebrauch, desgl. für Schiffe, die sich auf See begegnen, Convoi- und Eskort-Signale u. s. w. Dies ist wohl das Wesentliche dieser Universalsprache.

[3]Einige Male bei sehr hoher See versuchte ich mit dem Kapitän die Höhe der Wellen zu schätzen. Wir wussten, dass sie immer höher erscheinen als sie sind und nahmen darauf Rücksicht; dennoch glaubten wir einmal ihre Höhe nicht unter 22 bis 24' annehmen zu dürfen. Als wir aber nachmassen, so weit dies überhaupt möglich ist, fanden wir nur 18'. Die Art, die Höhe zu bestimmen, ist in Raper's Navig. 5th. edit. pag. 179 angegeben, wo auch mehrere von berühmten Seefahrern gemessene Wellenhöhen angeführt sind; die grösste ist die von Sir Jas. C. Ross im Nordatlantischen Ozean beobachtete von 36 Fuss.

[3]Einige Male bei sehr hoher See versuchte ich mit dem Kapitän die Höhe der Wellen zu schätzen. Wir wussten, dass sie immer höher erscheinen als sie sind und nahmen darauf Rücksicht; dennoch glaubten wir einmal ihre Höhe nicht unter 22 bis 24' annehmen zu dürfen. Als wir aber nachmassen, so weit dies überhaupt möglich ist, fanden wir nur 18'. Die Art, die Höhe zu bestimmen, ist in Raper's Navig. 5th. edit. pag. 179 angegeben, wo auch mehrere von berühmten Seefahrern gemessene Wellenhöhen angeführt sind; die grösste ist die von Sir Jas. C. Ross im Nordatlantischen Ozean beobachtete von 36 Fuss.

[4]Die Geschwindigkeit des Schiffes wird durch das Log bestimmt, die Richtung durch den Kompass. Aus dem Abgangsort, der Richtung und der Geschwindigkeit ergiebt sich unter Berücksichtigung verschiedener Korrektionen der Ort des Schiffs. Das Log besteht aus einem beschwerten Brettchen an einer Leine mit Knoten. Es wird gewöhnlich alle 2 Stunden ausgeworfen und bleibt auf dem Wasser liegen, während die Leine durch die Fortbewegung des Schiffes von einer Haspel abrollt. Sobald der Nullpunkt der Leine, ein bunter Lappen, das Wasser berührt, wird eine kleine Sanduhr umgedreht; ist sie abgelaufen, so zieht man die Logleine ein und zählt die abgelaufenen Knoten. Die Länge zwischen 2 Knoten verhält sich zur Länge einer Meile, wie die Zeit, in welcher die Sanduhr abläuft zu einer Stunde. Setzt man die Seemeile = 6080', und die Sanduhr = 30 Sek., so hat man: Länge eines Knoten: 6080 = 30:3600 = 502/3' und so viel Meilen in der Stunde, als Knoten in 30 Sekunden. Obige Methode, den Ort eines Schiffes zu bestimmen, heisst Gissung (Dead Reckoning), sie ist aus vielen Gründen sehr unvollkommen, weshalb zur Berichtigung auch astronomische Ortsbestimmungen gemacht werden müssen. Zu dem Zwecke wird die geographische Breite jeden Mittag durch eine sehr leichte Beobachtung der Sonnenhöhe und einfache Rechnung gefunden. Längenbestimmungen aber sind besonders zur See so schwierig und unsicher, dass sie von Handelsschiffen fast nie angestellt werden; diese schliessen auf die Länge aus der Differenz zwischen der Zeit des Chronometers und der Ortszeit, die auf jedem ordentlichen Schiff einmal täglich durch Beobachtung gefunden wird; so dass also die annähernde Richtigkeit der Länge ganz von der Zuverlässigkeit des Chronometers abhängt. Kriegsschiffe, die immer mehrere gute Chronometer mitführen und Mittel zu genaueren Beobachtungen haben, pflegen unaufgefordert Länge und Breite auf eine Tafel zu schreiben und sie vorüber segelnden Schiffen entgegenzuhalten, damit diese ihre eigene Rechnung prüfen und berichtigen können.

[4]Die Geschwindigkeit des Schiffes wird durch das Log bestimmt, die Richtung durch den Kompass. Aus dem Abgangsort, der Richtung und der Geschwindigkeit ergiebt sich unter Berücksichtigung verschiedener Korrektionen der Ort des Schiffs. Das Log besteht aus einem beschwerten Brettchen an einer Leine mit Knoten. Es wird gewöhnlich alle 2 Stunden ausgeworfen und bleibt auf dem Wasser liegen, während die Leine durch die Fortbewegung des Schiffes von einer Haspel abrollt. Sobald der Nullpunkt der Leine, ein bunter Lappen, das Wasser berührt, wird eine kleine Sanduhr umgedreht; ist sie abgelaufen, so zieht man die Logleine ein und zählt die abgelaufenen Knoten. Die Länge zwischen 2 Knoten verhält sich zur Länge einer Meile, wie die Zeit, in welcher die Sanduhr abläuft zu einer Stunde. Setzt man die Seemeile = 6080', und die Sanduhr = 30 Sek., so hat man: Länge eines Knoten: 6080 = 30:3600 = 502/3' und so viel Meilen in der Stunde, als Knoten in 30 Sekunden. Obige Methode, den Ort eines Schiffes zu bestimmen, heisst Gissung (Dead Reckoning), sie ist aus vielen Gründen sehr unvollkommen, weshalb zur Berichtigung auch astronomische Ortsbestimmungen gemacht werden müssen. Zu dem Zwecke wird die geographische Breite jeden Mittag durch eine sehr leichte Beobachtung der Sonnenhöhe und einfache Rechnung gefunden. Längenbestimmungen aber sind besonders zur See so schwierig und unsicher, dass sie von Handelsschiffen fast nie angestellt werden; diese schliessen auf die Länge aus der Differenz zwischen der Zeit des Chronometers und der Ortszeit, die auf jedem ordentlichen Schiff einmal täglich durch Beobachtung gefunden wird; so dass also die annähernde Richtigkeit der Länge ganz von der Zuverlässigkeit des Chronometers abhängt. Kriegsschiffe, die immer mehrere gute Chronometer mitführen und Mittel zu genaueren Beobachtungen haben, pflegen unaufgefordert Länge und Breite auf eine Tafel zu schreiben und sie vorüber segelnden Schiffen entgegenzuhalten, damit diese ihre eigene Rechnung prüfen und berichtigen können.

[5]Der Südwest-Monsun fängt hier gewöhnlich Mitte oder Ende April an und dauert bis Mitte Oktober. Am beständigsten ist er im Juni, Juli, August. Der Nordost-Monsun beginnt im nördlichen Theil der Chinasee Ende September oder Anfang Oktober, aber im südlichen Theil dieser See wird er selten vor November beständig. Den grössten Theil des Oktobers herrschen leichte wechselnde Winde. Am kräftigsten und anhaltendsten ist er im Dezember und Januar.

[5]Der Südwest-Monsun fängt hier gewöhnlich Mitte oder Ende April an und dauert bis Mitte Oktober. Am beständigsten ist er im Juni, Juli, August. Der Nordost-Monsun beginnt im nördlichen Theil der Chinasee Ende September oder Anfang Oktober, aber im südlichen Theil dieser See wird er selten vor November beständig. Den grössten Theil des Oktobers herrschen leichte wechselnde Winde. Am kräftigsten und anhaltendsten ist er im Dezember und Januar.

[6]Vielleicht auch nur mit gelbem Ocker. Gelb ist die festliche, die Gallafarbe in ganz Ost-Asien. Javanische Brautleute reiben sich den Körper mit gelbem Turmerikpulver ein, die Leibgarde des Javanischen Kaisers aus Billigkeitsrücksichten mit gelbem Ocker. In China darf ausser der kaiserlichen Familie kein Mensch in seiner Wohnung oder in seiner Kleidung Gelb gebrauchen oder auf gelbes Papier schreiben. Die kleinen Prinzessinnen von Siam wurden, bevor sie sich von mir photographiren liessen, mit Turmerik eingerieben, das ebenso wie der Reispuder der Pariserinnen, den Teint verschönert und die Haut erfrischt. Es ist auch ein guter Schutz gegen Hitzpickel. Die Hauptverwendung findet der Turmerik (Curcuma sp. div.) in der Küche zu Kurries; in Europa dient er bekanntlich in der Färberei zur Herstellung einer ebenso schönen, als flüchtigen Farbe und zur Bereitung von Reagenzpapier.

[6]Vielleicht auch nur mit gelbem Ocker. Gelb ist die festliche, die Gallafarbe in ganz Ost-Asien. Javanische Brautleute reiben sich den Körper mit gelbem Turmerikpulver ein, die Leibgarde des Javanischen Kaisers aus Billigkeitsrücksichten mit gelbem Ocker. In China darf ausser der kaiserlichen Familie kein Mensch in seiner Wohnung oder in seiner Kleidung Gelb gebrauchen oder auf gelbes Papier schreiben. Die kleinen Prinzessinnen von Siam wurden, bevor sie sich von mir photographiren liessen, mit Turmerik eingerieben, das ebenso wie der Reispuder der Pariserinnen, den Teint verschönert und die Haut erfrischt. Es ist auch ein guter Schutz gegen Hitzpickel. Die Hauptverwendung findet der Turmerik (Curcuma sp. div.) in der Küche zu Kurries; in Europa dient er bekanntlich in der Färberei zur Herstellung einer ebenso schönen, als flüchtigen Farbe und zur Bereitung von Reagenzpapier.

[7]Die Punka findet man nur in den englischen Kolonien, wo sie als sehr zuträglich für die Gesundheit gilt. Die Holländer auf Java fürchten den angenehmen Luftzug und behaupten, nur John Bull's dicker Schädel könne ihn vertragen. Dagegen sitzen die Holländer, Männer wie Frauen, unbedeckten Hauptes im Freien und geniessen die kühle Abendluft, die in Singapore so gefürchtet wird, dass man selbst nicht gern mit blossem Kopf auf den Balkon hinaustritt. So hat jedes Land seinen Aberglauben.

[7]Die Punka findet man nur in den englischen Kolonien, wo sie als sehr zuträglich für die Gesundheit gilt. Die Holländer auf Java fürchten den angenehmen Luftzug und behaupten, nur John Bull's dicker Schädel könne ihn vertragen. Dagegen sitzen die Holländer, Männer wie Frauen, unbedeckten Hauptes im Freien und geniessen die kühle Abendluft, die in Singapore so gefürchtet wird, dass man selbst nicht gern mit blossem Kopf auf den Balkon hinaustritt. So hat jedes Land seinen Aberglauben.

[8]Der englische General-Konsul in Rotterdam sagt in seinem Bericht über den Handel von Niederländisch-Indien von 1861 in Bezug auf die Gewürze Muskat und Nelken: „Die jährliche Auktion der Handels-Gesellschaft ergab niedrigere Preise, als je erhört waren. Dies Ergebniss war ein neuer Beweis, dass das jährlich produzirte Quantum in gar keinem Verhältniss steht zur stetig abnehmenden Nachfrage ... Während der letzten 10 Jahre sind die Preise stetig gefallen.”

[8]Der englische General-Konsul in Rotterdam sagt in seinem Bericht über den Handel von Niederländisch-Indien von 1861 in Bezug auf die Gewürze Muskat und Nelken: „Die jährliche Auktion der Handels-Gesellschaft ergab niedrigere Preise, als je erhört waren. Dies Ergebniss war ein neuer Beweis, dass das jährlich produzirte Quantum in gar keinem Verhältniss steht zur stetig abnehmenden Nachfrage ... Während der letzten 10 Jahre sind die Preise stetig gefallen.”

[9]Kohl führt etwas ganz Aehnliches aus Ungarn an: „Der sehr reiche Palast des Fürsten S. in Zinkendorf wird nie verschlossen, trotz des bedeutenden Silberschatzes. Wie dies mit der sonst so allgemeinen Unsicherheit und den dagegen angewandten Vorsichtsmaasregeln zu vereinigen sei, weiss ich nicht.”

[9]Kohl führt etwas ganz Aehnliches aus Ungarn an: „Der sehr reiche Palast des Fürsten S. in Zinkendorf wird nie verschlossen, trotz des bedeutenden Silberschatzes. Wie dies mit der sonst so allgemeinen Unsicherheit und den dagegen angewandten Vorsichtsmaasregeln zu vereinigen sei, weiss ich nicht.”

[10]Diese interessante Pflanze ist über ganz Indien so verbreitet, dass ihre Abstammung aus Amerika erst in neuerer Zeit festgestellt worden ist. Ueber ihre oben angeführten auffallenden Eigenschaften finden sich interessante Thatsachen in: Browne's Nat. hist. of Jamaica p. 360, der zuerst darauf aufmerksam gemacht zu haben scheint; Heber's useful plants of India 113, der Wight's Illustrations of ind. bot. II 36 und Dr. Holder in Memoirs of the Wernerian soc. III citirt; Hooker's bot. Mag. 2898. — Humboldt hat im Thale von Aragua bestätigende Untersuchungen angestellt; sonderbarer Weise ist aber gerade in Venezuela, wie mir Prof. Karsten mittheilt, von den erwähnten Eigenschaften der Pflanze nichts bekannt, während in Barbados und Jamaica nach obigen Angaben ebenso wie in Singapore diese Eigenschaften so allgemein gekannt sind, dass sie häufig für wirthschaftliche Zwecke benutzt werden.Die von Vauquelin analysirten Proben (Hooker's bot. Mag.) stammten aus Ile de France, die eine war zum Behuf des Transports nach Europa durch Abdampfen eingetrocknet, die andere mit einer gleichen Menge Rum vermischt worden. „Die Aehnlichkeit des Papaya-Safts mit thierischen Substanzen ist so gross, dass man einen Betrug vermuthen möchte.” Vauq.Physiologen, welche die auffallenden Wirkungen auf die Muskelfaser näher untersuchen wollen, würden wohl am besten thun, sich genügende Mengen des frischen Saftes in hermetisch verschlossenen Flaschen oder Büchsen, nach Appert's Methode konservirt, kommen zu lassen; die beste Bezugsquelle dürften die westindischen Inseln sein, wo man in der Kunst des Konservirens durch das geschäftsmässig betriebene Einmachen der Ananas wohl geübt, und die Pflanze allgemein verbreitet ist. — Diese befindet sich übrigens auch in allen botanischen Gärten, aber gewöhnlich nur in verkümmerten Exemplaren.

[10]Diese interessante Pflanze ist über ganz Indien so verbreitet, dass ihre Abstammung aus Amerika erst in neuerer Zeit festgestellt worden ist. Ueber ihre oben angeführten auffallenden Eigenschaften finden sich interessante Thatsachen in: Browne's Nat. hist. of Jamaica p. 360, der zuerst darauf aufmerksam gemacht zu haben scheint; Heber's useful plants of India 113, der Wight's Illustrations of ind. bot. II 36 und Dr. Holder in Memoirs of the Wernerian soc. III citirt; Hooker's bot. Mag. 2898. — Humboldt hat im Thale von Aragua bestätigende Untersuchungen angestellt; sonderbarer Weise ist aber gerade in Venezuela, wie mir Prof. Karsten mittheilt, von den erwähnten Eigenschaften der Pflanze nichts bekannt, während in Barbados und Jamaica nach obigen Angaben ebenso wie in Singapore diese Eigenschaften so allgemein gekannt sind, dass sie häufig für wirthschaftliche Zwecke benutzt werden.

Die von Vauquelin analysirten Proben (Hooker's bot. Mag.) stammten aus Ile de France, die eine war zum Behuf des Transports nach Europa durch Abdampfen eingetrocknet, die andere mit einer gleichen Menge Rum vermischt worden. „Die Aehnlichkeit des Papaya-Safts mit thierischen Substanzen ist so gross, dass man einen Betrug vermuthen möchte.” Vauq.

Physiologen, welche die auffallenden Wirkungen auf die Muskelfaser näher untersuchen wollen, würden wohl am besten thun, sich genügende Mengen des frischen Saftes in hermetisch verschlossenen Flaschen oder Büchsen, nach Appert's Methode konservirt, kommen zu lassen; die beste Bezugsquelle dürften die westindischen Inseln sein, wo man in der Kunst des Konservirens durch das geschäftsmässig betriebene Einmachen der Ananas wohl geübt, und die Pflanze allgemein verbreitet ist. — Diese befindet sich übrigens auch in allen botanischen Gärten, aber gewöhnlich nur in verkümmerten Exemplaren.

[11]Besonders aber in neu entdeckten Goldländern, wo unzubereitete Nahrungsmittel, weil sie voluminöser sind, durch die sehr hohen Transportkosten, die oft 1 Dollar per ℔ betragen, viel theurer werden als fertig bereitete, und wo es überdies an Händen und Einrichtungen zur Zubereitung mangelt. Wenn die Goldgräber keine andre Spuren zurückliessen, so könnte man ihre Stationen an den umherliegenden leeren Blechbüchsen erkennen.

[11]Besonders aber in neu entdeckten Goldländern, wo unzubereitete Nahrungsmittel, weil sie voluminöser sind, durch die sehr hohen Transportkosten, die oft 1 Dollar per ℔ betragen, viel theurer werden als fertig bereitete, und wo es überdies an Händen und Einrichtungen zur Zubereitung mangelt. Wenn die Goldgräber keine andre Spuren zurückliessen, so könnte man ihre Stationen an den umherliegenden leeren Blechbüchsen erkennen.

[12]In New harbour sind immer grosse Niederlagen von englischer, australischer und Borneo-Kohle. Die Kohlen von Australien und Borneo können bei den jetzigen Heizeinrichtungen nur mit englischer gemischt, verbrannt werden. Die Preise sind gegenwärtig (1864): englische 8 bis 9 Dollars, Borneo 5 bis 6, australische 4 bis 5 Dollars per Ton von 20 Ctr. engl, oder ungefähr 2000 Zollpfund. — In Berlin kostet die Last = 18 Tonnen = 72 Scheffel = ca. 6000 Pfd. 15 bis 20 Thaler, also ca. 5 bis 7 Thaler per engl. Ton.

[12]In New harbour sind immer grosse Niederlagen von englischer, australischer und Borneo-Kohle. Die Kohlen von Australien und Borneo können bei den jetzigen Heizeinrichtungen nur mit englischer gemischt, verbrannt werden. Die Preise sind gegenwärtig (1864): englische 8 bis 9 Dollars, Borneo 5 bis 6, australische 4 bis 5 Dollars per Ton von 20 Ctr. engl, oder ungefähr 2000 Zollpfund. — In Berlin kostet die Last = 18 Tonnen = 72 Scheffel = ca. 6000 Pfd. 15 bis 20 Thaler, also ca. 5 bis 7 Thaler per engl. Ton.

[13]Diese Laternen bestehen aus einem mit sehr feinem festem Papiere überzogenen, melonenförmigen Gerüst von sehr feinen Bambussplitten. Das Papier ist mit durchsichtiger Gallerte getränkt, einem Absud der Alge Agar-agar (Plocaria tenax und P. candida), die auf allen felsigen Küsten des Archipels wächst und in grosser Menge von den klugen Chinesen importirt wird, während sie in Europa so gut wie unbekannt ist. Sie vertritt in mancher Hinsicht die Stelle der Hausenblase und des Dextrins, giebt ein schmackhaftes Gelee und vorzügliche Appretur für Seidenzeuge und kostet in Singapore selten mehr als 1 Dollar per Pikul. — Schon 1859 importirte Shanghai allein 150000 Pikul. Die im atlantischen Ozean sehr häufige verwandte Gattung Chondros liefert das offizinelle Karagen.

[13]Diese Laternen bestehen aus einem mit sehr feinem festem Papiere überzogenen, melonenförmigen Gerüst von sehr feinen Bambussplitten. Das Papier ist mit durchsichtiger Gallerte getränkt, einem Absud der Alge Agar-agar (Plocaria tenax und P. candida), die auf allen felsigen Küsten des Archipels wächst und in grosser Menge von den klugen Chinesen importirt wird, während sie in Europa so gut wie unbekannt ist. Sie vertritt in mancher Hinsicht die Stelle der Hausenblase und des Dextrins, giebt ein schmackhaftes Gelee und vorzügliche Appretur für Seidenzeuge und kostet in Singapore selten mehr als 1 Dollar per Pikul. — Schon 1859 importirte Shanghai allein 150000 Pikul. Die im atlantischen Ozean sehr häufige verwandte Gattung Chondros liefert das offizinelle Karagen.

[14]Der Reis, Oriza, vom arabischen eruz, ist das Hauptnahrungsmittel aller zivilisirten Völker Ostasiens. Die weniger vorgeschrittenen müssen sich mit einer leichter zu erlangenden, wenn auch noch stickstoffärmeren Kost (Sago u. s. w.) begnügen. Man hat berechnet, dass der Reis das Hauptnahrungsmittel der Hälfte des Menschengeschlechtes sei. In Asien ist er seit den ältesten Zeiten bekannt; die Araber brachten ihn nach Spanien und Italien, wo er noch jetzt mit Erfolg gebaut wird. In Amerika wurde er erst Ende des 17ten oder Anfangs des 18ten Jahrhunderts zufällig eingeführt, fand aber in den südlichen Staaten der Union Klima und Boden so günstig, dass der Reis von Carolina bald für den besten von allen Sorten galt. Die dort übliche Art des Reisbaues weicht von der indischen besonders darin ab, dass man die Felder abwechselnd trocken und überschwemmt hält. Die dadurch erzeugten Miasmen sind so lebensgefährlich, dass die zur Arbeit in den Reisfeldern verwendeten Sklaven sehr schnell erlagen und durch frische ersetzt werden mussten. Singapore baut gar keinen Reis, da es aber im Mittelpunkt der Reis erzeugenden und Reis verzehrenden Länder liegt, so ist es ein Stapelplatz für diesen wichtigen Handelsartikel geworden, der hier häufig billiger als in den Produktionsländern ist.Dass von einer so lange kultivirten, so weit verbreiteten Nutzpflanze viele Abarten entstanden sein müssen, lässt sich erwarten. In einer öffentlichen Sammlung in Manila waren 60 angeblich verschiedene, in den Philippinen gebaute, Abarten ausgestellt; fast ebensoviel rechnet man in Java. Nach Porter lassen sich aber alle auf 4 Arten zurückführen, die vielleicht selbst nur Varietäten einer Art sind: O. sativa und praecox, beide Sumpfreis; letzterer reift 2 Monate früher als ersterer, 4 Monate nach dem Umpflanzen, steht ihm aber an Güte und Ertrag nach. O. montana, Bergreis, der trocken wächst, oft in beträchtlicher Meereshöhe und in höheren Breiten, und viel mehr Kälte vertragen kann als der Sumpfreis, weshalb man mehrere mal versucht hat, ihn in England einzuführen, bisher aber ohne Erfolg, da er zwar reichlich Blätter, aber keine Körner giebt; Porter führt zwar einen einzelnen Fall an, wo man bei Windsor reife Aehren erhielt. Endlich O. glutinosa, Kleber-Reis, der nass und trocken wächst, aber wenig gebaut zu werden scheint. Er wird namentlich zu verschiedenen Gebäcken (kweh) verwendet.

[14]Der Reis, Oriza, vom arabischen eruz, ist das Hauptnahrungsmittel aller zivilisirten Völker Ostasiens. Die weniger vorgeschrittenen müssen sich mit einer leichter zu erlangenden, wenn auch noch stickstoffärmeren Kost (Sago u. s. w.) begnügen. Man hat berechnet, dass der Reis das Hauptnahrungsmittel der Hälfte des Menschengeschlechtes sei. In Asien ist er seit den ältesten Zeiten bekannt; die Araber brachten ihn nach Spanien und Italien, wo er noch jetzt mit Erfolg gebaut wird. In Amerika wurde er erst Ende des 17ten oder Anfangs des 18ten Jahrhunderts zufällig eingeführt, fand aber in den südlichen Staaten der Union Klima und Boden so günstig, dass der Reis von Carolina bald für den besten von allen Sorten galt. Die dort übliche Art des Reisbaues weicht von der indischen besonders darin ab, dass man die Felder abwechselnd trocken und überschwemmt hält. Die dadurch erzeugten Miasmen sind so lebensgefährlich, dass die zur Arbeit in den Reisfeldern verwendeten Sklaven sehr schnell erlagen und durch frische ersetzt werden mussten. Singapore baut gar keinen Reis, da es aber im Mittelpunkt der Reis erzeugenden und Reis verzehrenden Länder liegt, so ist es ein Stapelplatz für diesen wichtigen Handelsartikel geworden, der hier häufig billiger als in den Produktionsländern ist.

Dass von einer so lange kultivirten, so weit verbreiteten Nutzpflanze viele Abarten entstanden sein müssen, lässt sich erwarten. In einer öffentlichen Sammlung in Manila waren 60 angeblich verschiedene, in den Philippinen gebaute, Abarten ausgestellt; fast ebensoviel rechnet man in Java. Nach Porter lassen sich aber alle auf 4 Arten zurückführen, die vielleicht selbst nur Varietäten einer Art sind: O. sativa und praecox, beide Sumpfreis; letzterer reift 2 Monate früher als ersterer, 4 Monate nach dem Umpflanzen, steht ihm aber an Güte und Ertrag nach. O. montana, Bergreis, der trocken wächst, oft in beträchtlicher Meereshöhe und in höheren Breiten, und viel mehr Kälte vertragen kann als der Sumpfreis, weshalb man mehrere mal versucht hat, ihn in England einzuführen, bisher aber ohne Erfolg, da er zwar reichlich Blätter, aber keine Körner giebt; Porter führt zwar einen einzelnen Fall an, wo man bei Windsor reife Aehren erhielt. Endlich O. glutinosa, Kleber-Reis, der nass und trocken wächst, aber wenig gebaut zu werden scheint. Er wird namentlich zu verschiedenen Gebäcken (kweh) verwendet.

[15]St. John, Far East II 254 meint, dass die Eingebornen von Bruni durchaus keinen Geruchssinn haben, weil sie faules Fleisch, faule Eier und faule Fische essen. Die Bewohner von Luzon haben aber einen so sehr ausgebildeten Geruchssinn, dass sie z. B. in einer grösseren Gesellschaft durch das Beriechen der Taschentücher die Eigenthümer derselben zu erkennen vermögen und dennoch essen sie gern faules Fleisch u. s. w.; wahrscheinlich, weil es ihnen gut schmeckt, so wie viele Europäer stinkenden Käse und stinkendes Wild essen. Der Begriff des Gestanks ist relativ: bei einem feinen Diner in Singapore wurde mir die Butter ganz besonders angepriesen, „weil sie einen sehr starken Fassgeschmack hatte.”

[15]St. John, Far East II 254 meint, dass die Eingebornen von Bruni durchaus keinen Geruchssinn haben, weil sie faules Fleisch, faule Eier und faule Fische essen. Die Bewohner von Luzon haben aber einen so sehr ausgebildeten Geruchssinn, dass sie z. B. in einer grösseren Gesellschaft durch das Beriechen der Taschentücher die Eigenthümer derselben zu erkennen vermögen und dennoch essen sie gern faules Fleisch u. s. w.; wahrscheinlich, weil es ihnen gut schmeckt, so wie viele Europäer stinkenden Käse und stinkendes Wild essen. Der Begriff des Gestanks ist relativ: bei einem feinen Diner in Singapore wurde mir die Butter ganz besonders angepriesen, „weil sie einen sehr starken Fassgeschmack hatte.”

[16]Auch dies hat sich bereits geändert, wenigstens in China. Aus dem Bericht des britischen Konsuls Robertson, Canton 1864, ergiebt sich, dass nicht nur die Küstenschifffahrt und der Einfuhrhandel immer mehr in die Hände der Chinesen übergehen, sondern dass auch der Ausfuhrhandel dieselbe Bahn einschlägt. Bereits haben chinesische Firmen aus Fu-tschau und andern Orten bedeutende Theesendungen direkt nach England gemacht, und sogar im vorigen Jahr (1863), während alle andren Firmen auf den europäischen Märkten bedeutende Verluste erlitten, Gewinne erzielt, weil sie mit viel grösserem Vortheil einkaufen und verkaufen können, ihr Geschäft mit geringeren Unkosten betreiben, mit mässigerem Gewinn vorlieb nehmen, und für eigene Rechnung statt für Rechnung ihrer Kommittenten handeln. „Wenn sie sich auf dieser neuen Bahn erst sicher fühlen, und Bankkredite erhalten, so wird es für Europäer hoffnungslos sein, gegen sie zu konkurriren.”

[16]Auch dies hat sich bereits geändert, wenigstens in China. Aus dem Bericht des britischen Konsuls Robertson, Canton 1864, ergiebt sich, dass nicht nur die Küstenschifffahrt und der Einfuhrhandel immer mehr in die Hände der Chinesen übergehen, sondern dass auch der Ausfuhrhandel dieselbe Bahn einschlägt. Bereits haben chinesische Firmen aus Fu-tschau und andern Orten bedeutende Theesendungen direkt nach England gemacht, und sogar im vorigen Jahr (1863), während alle andren Firmen auf den europäischen Märkten bedeutende Verluste erlitten, Gewinne erzielt, weil sie mit viel grösserem Vortheil einkaufen und verkaufen können, ihr Geschäft mit geringeren Unkosten betreiben, mit mässigerem Gewinn vorlieb nehmen, und für eigene Rechnung statt für Rechnung ihrer Kommittenten handeln. „Wenn sie sich auf dieser neuen Bahn erst sicher fühlen, und Bankkredite erhalten, so wird es für Europäer hoffnungslos sein, gegen sie zu konkurriren.”

[17]So nennt man einen harten Kalkmergel mit Eiseninfiltrationen, die auf der helleren Grundmasse allerlei Figuren von Burgen, Ruinen u. s. w. darstellen.

[17]So nennt man einen harten Kalkmergel mit Eiseninfiltrationen, die auf der helleren Grundmasse allerlei Figuren von Burgen, Ruinen u. s. w. darstellen.

[18]Rumph, Kruydboek V. 97: „gewöhnlich 60–100 Faden lang, ja in einigen Ländern hat man 200–300 Faden lange gemessen” (1 Faden = 6').

[18]Rumph, Kruydboek V. 97: „gewöhnlich 60–100 Faden lang, ja in einigen Ländern hat man 200–300 Faden lange gemessen” (1 Faden = 6').

[19]Die Overl. Free Press, 8. Jan. 1864, giebt nach dem Java Courant eine Uebersicht der in Java und den übrigen holländischen Besitzungen im Archipel durch andre als natürliche Ursachen vorgekommenen Todesfälle. Die Gesammtzahl der durch Tiger Getödteten wird darin für Java auf 148 angegeben. Die Richtigkeit der Zahlen vorausgesetzt, wäre dies unter Berücksichtigung der beiderseitigen Bevölkerungen nur1/300so viel als in Singapore. Wären diese Unglücksfälle in Java verhältnissmässig so häufig wie in Singapore, so müssten jährlich dort 44,000 Menschen den Tigern zur Beute fallen. — Die Tabelle enthält auch noch andre interessante Data:Ursache des Todes.Java undMadura.AndereBesitzungen.Total.Blitz35610366Ertrinken9481731121Sturz von Bäumen etc.43173504Tiger148151299Rhinozeros4—4Krokodile49125174Büffel6—6Schlangen43346Selbstmord12738165Andre Unfälle39313652925057093214.„Nach einer Angabe der Posener Provinzialblätter wurden im Regierungsbezirk Posen vom 1. Sept. 1815 bis Ende Februar 1816, 41 Wölfe erlegt, und noch im Jahre 1819 im Kreise Wongrowitz 16 Kinder und 3 Erwachsene von Wölfen gefressen.” (Freytag, neue Bilder aus dem Leben des deutschen Volkes 1862, pg. 402.)Die Einwohnerzahl im Kreise Wongrowitz betrug 1818 nach Ortschaftsverzeichnissen des statistischen Bureaus: 26290; für 1819 kann sie schon wegen der geringen damaligen Volksbewegung nicht sehr davon verschieden gewesen sein. Nimmt man an, dass in Singapore täglich ein Mensch von Tigern gefressen wird, so giebt dies 180 für 6 Monat auf eine Bevölkerung von 100,000 oder 47,7 auf eine Volksmenge gleich der im Kreise Wongrowitz, selbst wenn man diese auf 26,500 schätzt; so dass in letzterem noch 1819 mehr als2/5so viel Menschen von Wölfen gefressen wurden, als gegenwärtig in Singapore von Tigern.

[19]Die Overl. Free Press, 8. Jan. 1864, giebt nach dem Java Courant eine Uebersicht der in Java und den übrigen holländischen Besitzungen im Archipel durch andre als natürliche Ursachen vorgekommenen Todesfälle. Die Gesammtzahl der durch Tiger Getödteten wird darin für Java auf 148 angegeben. Die Richtigkeit der Zahlen vorausgesetzt, wäre dies unter Berücksichtigung der beiderseitigen Bevölkerungen nur1/300so viel als in Singapore. Wären diese Unglücksfälle in Java verhältnissmässig so häufig wie in Singapore, so müssten jährlich dort 44,000 Menschen den Tigern zur Beute fallen. — Die Tabelle enthält auch noch andre interessante Data:

Ursache des Todes.Java undMadura.AndereBesitzungen.Total.Blitz35610366Ertrinken9481731121Sturz von Bäumen etc.43173504Tiger148151299Rhinozeros4—4Krokodile49125174Büffel6—6Schlangen43346Selbstmord12738165Andre Unfälle39313652925057093214.

„Nach einer Angabe der Posener Provinzialblätter wurden im Regierungsbezirk Posen vom 1. Sept. 1815 bis Ende Februar 1816, 41 Wölfe erlegt, und noch im Jahre 1819 im Kreise Wongrowitz 16 Kinder und 3 Erwachsene von Wölfen gefressen.” (Freytag, neue Bilder aus dem Leben des deutschen Volkes 1862, pg. 402.)

Die Einwohnerzahl im Kreise Wongrowitz betrug 1818 nach Ortschaftsverzeichnissen des statistischen Bureaus: 26290; für 1819 kann sie schon wegen der geringen damaligen Volksbewegung nicht sehr davon verschieden gewesen sein. Nimmt man an, dass in Singapore täglich ein Mensch von Tigern gefressen wird, so giebt dies 180 für 6 Monat auf eine Bevölkerung von 100,000 oder 47,7 auf eine Volksmenge gleich der im Kreise Wongrowitz, selbst wenn man diese auf 26,500 schätzt; so dass in letzterem noch 1819 mehr als2/5so viel Menschen von Wölfen gefressen wurden, als gegenwärtig in Singapore von Tigern.

[20]In neuester Zeit angeblich sogar 100 Ds.

[20]In neuester Zeit angeblich sogar 100 Ds.

[21]Der Beweis ist jetzt geliefert worden; denn nach Cameron (Our tropical possessions pg. 96) fand man eines Morgens in Netzen, die in der Meerenge längs der Küste von Singapore aufgestellt waren, eine Tigerin verstrickt und fast ertrunken. Von Singapore konnte sie nicht hergekommen sein, da ganze Reihen dem Lande näher aufgestellter Netze unversehrt waren.

[21]Der Beweis ist jetzt geliefert worden; denn nach Cameron (Our tropical possessions pg. 96) fand man eines Morgens in Netzen, die in der Meerenge längs der Küste von Singapore aufgestellt waren, eine Tigerin verstrickt und fast ertrunken. Von Singapore konnte sie nicht hergekommen sein, da ganze Reihen dem Lande näher aufgestellter Netze unversehrt waren.

[22]Doch ist dieser Punkt noch nicht genügend aufgeklärt. Smeathman und andre nach ihm erzählen von einem König in der Kammer der Königin.

[22]Doch ist dieser Punkt noch nicht genügend aufgeklärt. Smeathman und andre nach ihm erzählen von einem König in der Kammer der Königin.

[23]Das Manché'sche System, das durch Hooibrenk in den letzten Jahren in Europa so grosses Aufsehen gemacht, war also bei den chinesischen Gambirpflanzern schon lange in Anwendung.

[23]Das Manché'sche System, das durch Hooibrenk in den letzten Jahren in Europa so grosses Aufsehen gemacht, war also bei den chinesischen Gambirpflanzern schon lange in Anwendung.

[24]Die Borneo-Kompanie hat neuerdings Sagofabriken unter Leitung eines europäischen Ingenieurs in Borneo angelegt, wo das Fabrikat an Ort und Stelle zur Ausfuhr nach Europa fertig gemacht wird.

[24]Die Borneo-Kompanie hat neuerdings Sagofabriken unter Leitung eines europäischen Ingenieurs in Borneo angelegt, wo das Fabrikat an Ort und Stelle zur Ausfuhr nach Europa fertig gemacht wird.

[25]Die Art der Gewinnung ist in Johnston's vortrefflichem Buch „Chemistry of common life” nach Dr. Eatwell ausführlich beschrieben und mit Abbildungen versehen, ohne Abbildungen auch in v. Bibra: „Die narkotischen Genussmittel.” ...

[25]Die Art der Gewinnung ist in Johnston's vortrefflichem Buch „Chemistry of common life” nach Dr. Eatwell ausführlich beschrieben und mit Abbildungen versehen, ohne Abbildungen auch in v. Bibra: „Die narkotischen Genussmittel.” ...

[26]Das Verfahren ist ausführlich beschrieben von Dr. Little, Journ. Ind. Arch. II, eine Uebersetzung davon giebt v. Bibra.

[26]Das Verfahren ist ausführlich beschrieben von Dr. Little, Journ. Ind. Arch. II, eine Uebersetzung davon giebt v. Bibra.

[27]762,5 bis 915 Ds. per Kiste von 140 Katti; 61/2bis 8 Thlr. per Zollpfund.

[27]762,5 bis 915 Ds. per Kiste von 140 Katti; 61/2bis 8 Thlr. per Zollpfund.

[28]Im Budget Estimate 1864/65 war die Einnahme für Opium auf 8,200,000 £, die Ausgabe auf 2,254,161 £ veranschlagt; man hatte also bei diesem Geschäft einen Reingewinn von 5,945,839 £ (über 40 Millionen Thaler) erwartet. Der wirkliche Gewinn war: 1861/62 4,909,804 £, 1862/63 6,199,198 £, 1863/64 4,525,506 £.

[28]Im Budget Estimate 1864/65 war die Einnahme für Opium auf 8,200,000 £, die Ausgabe auf 2,254,161 £ veranschlagt; man hatte also bei diesem Geschäft einen Reingewinn von 5,945,839 £ (über 40 Millionen Thaler) erwartet. Der wirkliche Gewinn war: 1861/62 4,909,804 £, 1862/63 6,199,198 £, 1863/64 4,525,506 £.

[29]„Die Möglichkeit einer chronischen Opiumvergiftung ist eine über allem Zweifel erhabene Thatsache. Hammer bezeichnet die Liebhaber des Opiums als wankend und schwankend, blass, abgezehrt, mit gestrecktem Halse, entscharrten Leichnamen ähnlich ... Oppenheim: Die Thätigkeit der Verdauungsorgane liegt ganz darnieder, die Stuhlentleerung anfangs ungemein träge, oft in Intervallen von 8–14 Tagen erfolgend; später macht sie der Diarrhoe und Dysenterie Platz. Die körperlichen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten gehen einem raschen Verfall entgegen. Schwindel, Kopfschmerz, Neuralgien, Zittern der Gliedmaassen, Schlaflosigkeit, manchmal eine Art Delirium tremens, Blödsinn, allgemeine Paralyse, Impotenz, auch Blasen- und Nierenleiden stellen sich ein, und einem allmälig sich entwickelnden Leiden der Lunge und des Herzens erliegen die Opiumesser früher oder später.” (Husemann, Toxicologie S. 609.)

[29]„Die Möglichkeit einer chronischen Opiumvergiftung ist eine über allem Zweifel erhabene Thatsache. Hammer bezeichnet die Liebhaber des Opiums als wankend und schwankend, blass, abgezehrt, mit gestrecktem Halse, entscharrten Leichnamen ähnlich ... Oppenheim: Die Thätigkeit der Verdauungsorgane liegt ganz darnieder, die Stuhlentleerung anfangs ungemein träge, oft in Intervallen von 8–14 Tagen erfolgend; später macht sie der Diarrhoe und Dysenterie Platz. Die körperlichen und geistigen Kräfte und Fähigkeiten gehen einem raschen Verfall entgegen. Schwindel, Kopfschmerz, Neuralgien, Zittern der Gliedmaassen, Schlaflosigkeit, manchmal eine Art Delirium tremens, Blödsinn, allgemeine Paralyse, Impotenz, auch Blasen- und Nierenleiden stellen sich ein, und einem allmälig sich entwickelnden Leiden der Lunge und des Herzens erliegen die Opiumesser früher oder später.” (Husemann, Toxicologie S. 609.)

[30]Dieselben Listen ergeben folgende interessante Thatsachen. Das Opium kommt fast ausschliesslich aus der Türkei, aus Britisch-Indien nichts. Das meiste geht nach den Vereinigten Staaten und Holland. Von 110,101 ℔, die 1863 exportirt wurden, gingen 40,641 nach den Vereinigten Staaten, 28,869 ℔ nach Holland, das Transit-Opium, 104,756 ℔, nahmen diese beiden Länder ausschliesslich, Vereinigte Staaten 93,316 und Holland 11,440 ℔. (Das nach Holland verschiffte Opium geht nach Java.)

[30]Dieselben Listen ergeben folgende interessante Thatsachen. Das Opium kommt fast ausschliesslich aus der Türkei, aus Britisch-Indien nichts. Das meiste geht nach den Vereinigten Staaten und Holland. Von 110,101 ℔, die 1863 exportirt wurden, gingen 40,641 nach den Vereinigten Staaten, 28,869 ℔ nach Holland, das Transit-Opium, 104,756 ℔, nahmen diese beiden Länder ausschliesslich, Vereinigte Staaten 93,316 und Holland 11,440 ℔. (Das nach Holland verschiffte Opium geht nach Java.)

[31]Dr. Thudichum giebt folgenden interessanten Aufschluss über die in einer Landstadt von Lincolnshire jährlich verkaufte Menge Opium: „Sieben Drogisten in der Stadt Spalding verkaufen 27 Stein 31/2Pfund Opium (= 436 Zollpfund) zum Theil in der Form von Laudanum. Die Stadt nebst dem von den Drogisten versehenen Gebiet hat 21,000 Einwohner. Dies ergiebt einen Opiumverbrauch von 127 Gran per Kopf und Jahr. Eine geringe Menge des Opiums wird für die Schafe während des Lämmerns verwendet. Rechnet man 27 Gran von je 127 Gran zur Deckung dieses Bedarfs, was wahrscheinlich eine übertriebene Annahme ist, so ergiebt sich das erschreckende Verhältniss, dass der Opiumverbrauch im Gebiet von Spalding ungefähr 100 Gran jährlich für jedes Individuum der Bevölkerung beträgt. Opium wird von den Erwachsenen gegessen und den Kindern eingegeben. Die Sterblichkeit der Kinder beträgt in diesem Distrikt 21,845, während sie in ganz England 17,731 von 100,000 Lebenden betrug. Die Bevölkerung war in den letzten 10 Jahren im Abnehmen. Obige Menge Opium enthält nicht die von Aerzten verwendete Menge. Die Daten über die in Spalding verkauften Quantitäten Opium sind von Dr. Morris aus Spalding gesammelt und mir mitgetheilt worden.”

[31]Dr. Thudichum giebt folgenden interessanten Aufschluss über die in einer Landstadt von Lincolnshire jährlich verkaufte Menge Opium: „Sieben Drogisten in der Stadt Spalding verkaufen 27 Stein 31/2Pfund Opium (= 436 Zollpfund) zum Theil in der Form von Laudanum. Die Stadt nebst dem von den Drogisten versehenen Gebiet hat 21,000 Einwohner. Dies ergiebt einen Opiumverbrauch von 127 Gran per Kopf und Jahr. Eine geringe Menge des Opiums wird für die Schafe während des Lämmerns verwendet. Rechnet man 27 Gran von je 127 Gran zur Deckung dieses Bedarfs, was wahrscheinlich eine übertriebene Annahme ist, so ergiebt sich das erschreckende Verhältniss, dass der Opiumverbrauch im Gebiet von Spalding ungefähr 100 Gran jährlich für jedes Individuum der Bevölkerung beträgt. Opium wird von den Erwachsenen gegessen und den Kindern eingegeben. Die Sterblichkeit der Kinder beträgt in diesem Distrikt 21,845, während sie in ganz England 17,731 von 100,000 Lebenden betrug. Die Bevölkerung war in den letzten 10 Jahren im Abnehmen. Obige Menge Opium enthält nicht die von Aerzten verwendete Menge. Die Daten über die in Spalding verkauften Quantitäten Opium sind von Dr. Morris aus Spalding gesammelt und mir mitgetheilt worden.”

[32]An einer andern Stelle behauptet de Quincey sogar, 12,000 Tropfen täglich genommen zu haben. Das wäre mehr als ein und ein Zehntel Zollpfund! — Nach dem Formulaire d. P. rechnet man das Gewicht von 20 Tropfen Laudanum, 75 bis 110 cgr., nimmt man als Mittel 92,5 cgr., so erhält man 555 Gramm!

[32]An einer andern Stelle behauptet de Quincey sogar, 12,000 Tropfen täglich genommen zu haben. Das wäre mehr als ein und ein Zehntel Zollpfund! — Nach dem Formulaire d. P. rechnet man das Gewicht von 20 Tropfen Laudanum, 75 bis 110 cgr., nimmt man als Mittel 92,5 cgr., so erhält man 555 Gramm!

[33]Das letzte Straits' Blaubuch weist für das Jahr 1864/65 abermals eine bedeutende Zunahme des Handels von Singapore nach, dessen Werth jetzt auf 13,000,000 £ veranschlagt werden kann. Die Einfuhr ist auf 66,182,177 Rupien (= 44,121,450 Thaler), die Ausfuhr auf 66,339,578 Rupien (= 44,226,385 Thaler) geschätzt worden, ein Fortschritt gegen 1863/64 von 2,712,123 Rup. bei der Einfuhr, und von 12,363,140 bei der Ausfuhr. Die Anzahl der in Singapore eingelaufenen grossen Schiffe (square rigged vessels) betrug 1864/65: 1697 von 780,794 Tonnengehalt, 250 Schiffe und 152,226 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der von Singapore 1864/65 ausgelaufenen grossen Schiffe betrug 1629 von 576,527 Tonnengehalt, 116 Schiffe und 16,453 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der die Häfen von Singapore, Pinang und Malacca besuchenden britischen Schiffe hat kaum zugenommen gegen das vorige Jahr; aber die Zahl der unter Hamburger und Bremer Flagge fahrenden hat sich mehr als verdoppelt ... „Es ist bemerkenswerth, dass ein Achtel der angekommenen und ein Neuntel der ausgelaufenen Schiffe unter deutschen Flaggen fuhren.” (Wenn die in den Listen enthaltenen Zahlen richtig abgedruckt sind, so berechnet sich die Anzahl der eingelaufenen deutschen Schiffe fast auf1/6der Gesammtzahl, nämlich 271 von 1697, und wenn man 17 östreichische Schiffe nicht mitrechnet, auf1/63/4... Ebenso berechnet sich die Zahl der ausgelaufenen auf1/71/2, und wenn man 10 östreichische nicht mitrechnet, auf1/8der Gesammtzahl, nämlich 216 resp. 206 von 1629 ... Unter britischer Flagge liefen 860 ein, 873 aus.)

[33]Das letzte Straits' Blaubuch weist für das Jahr 1864/65 abermals eine bedeutende Zunahme des Handels von Singapore nach, dessen Werth jetzt auf 13,000,000 £ veranschlagt werden kann. Die Einfuhr ist auf 66,182,177 Rupien (= 44,121,450 Thaler), die Ausfuhr auf 66,339,578 Rupien (= 44,226,385 Thaler) geschätzt worden, ein Fortschritt gegen 1863/64 von 2,712,123 Rup. bei der Einfuhr, und von 12,363,140 bei der Ausfuhr. Die Anzahl der in Singapore eingelaufenen grossen Schiffe (square rigged vessels) betrug 1864/65: 1697 von 780,794 Tonnengehalt, 250 Schiffe und 152,226 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der von Singapore 1864/65 ausgelaufenen grossen Schiffe betrug 1629 von 576,527 Tonnengehalt, 116 Schiffe und 16,453 Tonnen mehr als 1863/64. Die Zahl der die Häfen von Singapore, Pinang und Malacca besuchenden britischen Schiffe hat kaum zugenommen gegen das vorige Jahr; aber die Zahl der unter Hamburger und Bremer Flagge fahrenden hat sich mehr als verdoppelt ... „Es ist bemerkenswerth, dass ein Achtel der angekommenen und ein Neuntel der ausgelaufenen Schiffe unter deutschen Flaggen fuhren.” (Wenn die in den Listen enthaltenen Zahlen richtig abgedruckt sind, so berechnet sich die Anzahl der eingelaufenen deutschen Schiffe fast auf1/6der Gesammtzahl, nämlich 271 von 1697, und wenn man 17 östreichische Schiffe nicht mitrechnet, auf1/63/4... Ebenso berechnet sich die Zahl der ausgelaufenen auf1/71/2, und wenn man 10 östreichische nicht mitrechnet, auf1/8der Gesammtzahl, nämlich 216 resp. 206 von 1629 ... Unter britischer Flagge liefen 860 ein, 873 aus.)

[34]Eine schmale Meerenge trennt Rhiow vom eigentlichen Bintang.

[34]Eine schmale Meerenge trennt Rhiow vom eigentlichen Bintang.

[35]Bekanntlich erfahren viele der nach monatelanger Reise in Europa anlangenden Schiffe erst in der engen Strasse zwischen England und der Insel Wight ihre schliessliche Bestimmung. Ohne dass sie ihre Fahrt zu unterbrechen oder ein Boot an's Land zu senden brauchten, theilt ihnen der Agent ihres Rheders gewöhnlich vonCowesaus durch Flaggensignale mit, nach welchem Hafen sie steuern sollen, um ihre Ladung auf den vortheilhaftesten Markt zu bringen. Daher kehren die meisten Schiffe aus Ost-Asien mit der Bestimmung „Cowes for orders” heim.

[35]Bekanntlich erfahren viele der nach monatelanger Reise in Europa anlangenden Schiffe erst in der engen Strasse zwischen England und der Insel Wight ihre schliessliche Bestimmung. Ohne dass sie ihre Fahrt zu unterbrechen oder ein Boot an's Land zu senden brauchten, theilt ihnen der Agent ihres Rheders gewöhnlich vonCowesaus durch Flaggensignale mit, nach welchem Hafen sie steuern sollen, um ihre Ladung auf den vortheilhaftesten Markt zu bringen. Daher kehren die meisten Schiffe aus Ost-Asien mit der Bestimmung „Cowes for orders” heim.

[36]Nur 2 holländische Schiffe durften jährlich zwischen Decima und Batavia verkehren.

[36]Nur 2 holländische Schiffe durften jährlich zwischen Decima und Batavia verkehren.

[37]Es ist auffallend, wie wenig Franzosen bis jetzt als grosse Kaufleute in Ostasien vorhanden sind. — In Singapore befindet sich nur ein einziges französisches Haus von einiger Bedeutung. Engländer, Amerikaner und Deutsche sind es, die an der Spitze aller grossen Handelshäuser stehen. In Saigon ist der Handel hauptsächlich in Händen der Chinesen. Die grössteneuropäischenHandelshäuser daselbst sind deutsche.

[37]Es ist auffallend, wie wenig Franzosen bis jetzt als grosse Kaufleute in Ostasien vorhanden sind. — In Singapore befindet sich nur ein einziges französisches Haus von einiger Bedeutung. Engländer, Amerikaner und Deutsche sind es, die an der Spitze aller grossen Handelshäuser stehen. In Saigon ist der Handel hauptsächlich in Händen der Chinesen. Die grössteneuropäischenHandelshäuser daselbst sind deutsche.

[38]1864 betrug die Zahl der in den 13 Häfen ein- und ausgelaufenen nicht chinesischen Schiffe 17,976 von 6,635,505 Tons. Davon gehören 2,862,234 Tons der englischen, 2,609,390 Tons der amerikanischen und 380,135 Tons der hamburger Rhederei, der Rest vertheilt sich auf 20 verschiedene Nationen. Der Einfuhrhandel von Shanghai allein stieg (nach dem Bericht des englischen Ministers in Peking) von 41,000,000 taels in 1860, dem Jahr vor Eröffnung des Yantsekiang und der nördlichen Häfen, auf 81,000,000 taels in 1863 (1 tael ist etwa 2 Thlr.).

[38]1864 betrug die Zahl der in den 13 Häfen ein- und ausgelaufenen nicht chinesischen Schiffe 17,976 von 6,635,505 Tons. Davon gehören 2,862,234 Tons der englischen, 2,609,390 Tons der amerikanischen und 380,135 Tons der hamburger Rhederei, der Rest vertheilt sich auf 20 verschiedene Nationen. Der Einfuhrhandel von Shanghai allein stieg (nach dem Bericht des englischen Ministers in Peking) von 41,000,000 taels in 1860, dem Jahr vor Eröffnung des Yantsekiang und der nördlichen Häfen, auf 81,000,000 taels in 1863 (1 tael ist etwa 2 Thlr.).

[39]Nach dem Prospekt würde die neue Gesellschaft im Stande sein, die Kohle für 25 sl. nach Singapore zu liefern, so dass ihr bei 40 sl. ein hinreichender Gewinn verbliebe.

[39]Nach dem Prospekt würde die neue Gesellschaft im Stande sein, die Kohle für 25 sl. nach Singapore zu liefern, so dass ihr bei 40 sl. ein hinreichender Gewinn verbliebe.

[40]Die Wichtigkeit, den Geschmack der Eingebornen zu berücksichtigen, wird vielleicht in keinem Lande mehr verkannt, als in Deutschland. Häufig kommen in den ostasiatischen Handelsplätzen grosse Kisten mit Fabrikaten an, die durchaus werthlos sind, weil auf den Geschmack der Konsumenten, auf das Format, das Gewicht und die Art der Verpackung gar keine Rücksicht genommen ist, wenn auch die Waare an und für sich vielleicht die Konkurrenz aushielte. Es ist ein sonderbarer Dünkel solcher Fabrikanten, zu glauben, dass die Käufer sich in ihre Launen fügen sollen, und zeugt von gänzlicher Unkenntniss der bestehenden Verhältnisse. Ueberall, wo es Frauen giebt, sind wechselnde Moden — selbst im Innern von Afrika. Alle Völker, die für andere fabriziren wollen, müssen auf das Sorgfältigste den Geschmack derselben studiren. Die Engländer haben dies längst eingesehen und geben sich grosse Mühe, dennoch wird es ihnen schwer, im Innern von China gegen die Konkurrenz der amerikanischen Fabriken aufzukommen, denen es gelungen zu sein scheint, die nationale Geschmacksrichtung mit solchem Glück zu treffen, dass sie in gröberen Baumwollenwaaren den dortigen Markt beherrschen.Die Schweizer, die keinen direkten Seehandel treiben können, haben es nur ihrem fleissigen Studium und grossen Takte zuzuschreiben, wenn sie ebenbürtig mit den grössten Fabrikstaaten konkurriren. In den Philippinen sind manche Artikel ausschliesslich in ihrer Hand. Ein befreundetes Schweizerhaus in Manila hielt eine Anzahl geschickter Mestizen als Musterzeichner, die der wechselnden Mode immer auf der Spur waren und liess nach ihren Zeichnungen in der Schweiz, in China und in Italien die Baumwollen- oder Seidenstoffe anfertigen, die dann auch immer bei den koketten Mestizinnen den grössten Anklang fanden. Den Languti, das in Siam gebräuchliche Lendentuch, nachzuahmen, ist noch Keinem gelungen. Schweizer, schottische und englische Häuser haben schon Tausende darauf verwendet — bisher vergeblich; die gelieferten Stoffe sind vielleicht besser oder billiger als die einheimischen, entsprechen aber noch nicht genau dem Geschmack.

[40]Die Wichtigkeit, den Geschmack der Eingebornen zu berücksichtigen, wird vielleicht in keinem Lande mehr verkannt, als in Deutschland. Häufig kommen in den ostasiatischen Handelsplätzen grosse Kisten mit Fabrikaten an, die durchaus werthlos sind, weil auf den Geschmack der Konsumenten, auf das Format, das Gewicht und die Art der Verpackung gar keine Rücksicht genommen ist, wenn auch die Waare an und für sich vielleicht die Konkurrenz aushielte. Es ist ein sonderbarer Dünkel solcher Fabrikanten, zu glauben, dass die Käufer sich in ihre Launen fügen sollen, und zeugt von gänzlicher Unkenntniss der bestehenden Verhältnisse. Ueberall, wo es Frauen giebt, sind wechselnde Moden — selbst im Innern von Afrika. Alle Völker, die für andere fabriziren wollen, müssen auf das Sorgfältigste den Geschmack derselben studiren. Die Engländer haben dies längst eingesehen und geben sich grosse Mühe, dennoch wird es ihnen schwer, im Innern von China gegen die Konkurrenz der amerikanischen Fabriken aufzukommen, denen es gelungen zu sein scheint, die nationale Geschmacksrichtung mit solchem Glück zu treffen, dass sie in gröberen Baumwollenwaaren den dortigen Markt beherrschen.

Die Schweizer, die keinen direkten Seehandel treiben können, haben es nur ihrem fleissigen Studium und grossen Takte zuzuschreiben, wenn sie ebenbürtig mit den grössten Fabrikstaaten konkurriren. In den Philippinen sind manche Artikel ausschliesslich in ihrer Hand. Ein befreundetes Schweizerhaus in Manila hielt eine Anzahl geschickter Mestizen als Musterzeichner, die der wechselnden Mode immer auf der Spur waren und liess nach ihren Zeichnungen in der Schweiz, in China und in Italien die Baumwollen- oder Seidenstoffe anfertigen, die dann auch immer bei den koketten Mestizinnen den grössten Anklang fanden. Den Languti, das in Siam gebräuchliche Lendentuch, nachzuahmen, ist noch Keinem gelungen. Schweizer, schottische und englische Häuser haben schon Tausende darauf verwendet — bisher vergeblich; die gelieferten Stoffe sind vielleicht besser oder billiger als die einheimischen, entsprechen aber noch nicht genau dem Geschmack.

[41]Nach dem Geschäftsbericht vom 5. Decbr. 1865 besass sie 63 Schiffe von 92,353 tons und 18,270 Pferdekraft, die im letzten Jahre einen Weg von etwa 1,500,000 Seemeilen zurückgelegt hatten (fast in jeder Woche 11/2mal so viel als der Erdumfang beträgt).

[41]Nach dem Geschäftsbericht vom 5. Decbr. 1865 besass sie 63 Schiffe von 92,353 tons und 18,270 Pferdekraft, die im letzten Jahre einen Weg von etwa 1,500,000 Seemeilen zurückgelegt hatten (fast in jeder Woche 11/2mal so viel als der Erdumfang beträgt).

[42]Die Portugiesen in Hinterindien und China sind grösstentheils so verkommen, dass sie Europäern oder ihren Abkömmlingen nicht gleich geachtet werden. Auch haben sie sich in allen Stufen mit allerlei fremdem Blut vermischt, so dass Menschen von reinem Weiss durch alle Farbentöne von gelb und braun bis zum dunkelsten Schwarz unter der allgemeinen Bezeichnung „Pottugih” zusammengefasst werden.

[42]Die Portugiesen in Hinterindien und China sind grösstentheils so verkommen, dass sie Europäern oder ihren Abkömmlingen nicht gleich geachtet werden. Auch haben sie sich in allen Stufen mit allerlei fremdem Blut vermischt, so dass Menschen von reinem Weiss durch alle Farbentöne von gelb und braun bis zum dunkelsten Schwarz unter der allgemeinen Bezeichnung „Pottugih” zusammengefasst werden.

[43]Joss ist aus dem portugiesischen Dios in das eigenthümliche Pigeon-Englisch der Chinesen übergegangen. Daher Josshouse = Tempel, Josspaper = Goldpapier, Josssticks = Räucherstöcke, wie sie vor den Altären verbrannt oder zum Anzünden der Cigarren verwendet werden. Aus „tschin-tschin”, guten Tag, Gruss, und Joss wird tschin-tschin-joss = beten. Ich hatte in Macao einen Steinmetz gedungen, der mir ein unter einen Granitblock gefallenes Instrument wiederverschaffen sollte. Am nächsten Morgen sollte er sich mit mehreren Gehülfen, mit Stricken, Hebebäumen u. s. w. einstellen. Er kam pünktlich, aber allein, zündete seine Josssticks an, verbrannte Josspapier, kniete nieder und verneigte sich; ich hielt ihn für toll, aber der Bediente erklärte mir: „oh no! dat very cleber ole man, he makee chin-chin-devil-joss.” Leider half es nichts.

[43]Joss ist aus dem portugiesischen Dios in das eigenthümliche Pigeon-Englisch der Chinesen übergegangen. Daher Josshouse = Tempel, Josspaper = Goldpapier, Josssticks = Räucherstöcke, wie sie vor den Altären verbrannt oder zum Anzünden der Cigarren verwendet werden. Aus „tschin-tschin”, guten Tag, Gruss, und Joss wird tschin-tschin-joss = beten. Ich hatte in Macao einen Steinmetz gedungen, der mir ein unter einen Granitblock gefallenes Instrument wiederverschaffen sollte. Am nächsten Morgen sollte er sich mit mehreren Gehülfen, mit Stricken, Hebebäumen u. s. w. einstellen. Er kam pünktlich, aber allein, zündete seine Josssticks an, verbrannte Josspapier, kniete nieder und verneigte sich; ich hielt ihn für toll, aber der Bediente erklärte mir: „oh no! dat very cleber ole man, he makee chin-chin-devil-joss.” Leider half es nichts.

[44]Der in Europa Orang-utan genannte grosse Affe aus Borneo und Sumatra wird von den Malayen nie also, sondern Mias genannt.

[44]Der in Europa Orang-utan genannte grosse Affe aus Borneo und Sumatra wird von den Malayen nie also, sondern Mias genannt.

[45]Die ersten Proben Guttapercha wurden 1843 von Singapore nach London durch Dr. D'Almeida gesandt, doch wird die Ehre der Einführung gewöhnlich Dr. Montgomery zugeschrieben, der dafür eine Prämie erhielt, obgleich seine Sendung später eintraf. Bei gewöhnlicher Temperatur lederartig zähe, bei 56° R. knetbar, in Wasser, Alkohol, Säuren, Alkalien u. s. w. unlöslich, fand sie schnell grosse Verwendung, namentlich in der Telegraphie, da sie von allen bekannten Körpern das grösste Isolationsvermögen besitzt. Leider verändert sie sich, der Luft ausgesetzt, in einen sehr spröden Körper, der rissig wird, Wasser durchlässt und dann nicht mehr isolirt. In Singapore war die Substanz unter dem Namen gitta-taban bekannt, und diente zur Anfertigung von Peitschen, Eimern und allerlei Hausrath; durch Versehen erhielt sie in Europa den Namen Gutta-percha (pertja), womit man in Singapore ursprünglich ein ähnliches, aber schlechteres Produkt bezeichnete. Die Tabanbäume (Isonandra gutta) waren bei der plötzlich gesteigerten Nachfrage nach dem Stoff in den Wäldern von Singapore schnell ausgerottet, da man den ganzen Baum fällen muss, um den Saft zu erhalten. Nach Singapore wurden die Wälder der Malayischen Halbinsel und der benachbarten Inseln Sumatra und Borneo in Angriff genommen. Die Vernichtung der Guttabäume muss sehr beträchtlich sein, da ein grosser Baum höchstens 10–15 ℔ des Saftes liefert; dennoch ist nur vorübergehender Mangel, nicht gänzliche Ausrottung derselben zu fürchten, da nach v. Gaffron, Resident in Borneo, (Natuurk. Tydsch. XVI. 224) der Baum, den es nicht lohnt, vor dem 30sten Jahre zu fällen, schon vom 15ten Jahre an leicht keimenden Samen trägt. Auch in Borneo sind die Versuche, den Saft durch Anbohren zu gewinnen, misslungen; er verdickt sich in diesem Fall so schnell, dass man fast nichts erhält, klopft man die Rinde, so bekommt man etwas mehr (etwa 1 Katti), aber der Baum geht dann eben so sicher zu Grunde als wäre er gefällt worden. Die in mehreren technologischen Büchern enthaltene Angabe, dass gegenwärtig durch Einschreiten der „Guttapercha-Kompanie” die Gutta durch blosses Anzapfen gewonnen werde, beruht wohl auf einem Irrthum. Selbst wenn der Ertrag der angezapften Bäume nicht ganz so ungünstig wäre, würde es schwerlich gelingen, die sorglosen Eingebornen zur Schonung der im Walde zerstreuten Bäume aus Rücksicht für die Zukunft zu bewegen. In Singapore ist übrigens eine solche Kompanie nicht vorhanden, und die Londoner Guttapercha-Kompanie beschäftigt sich nur mit Beschaffung und Verarbeitung des Rohstoffes. Nach v. Gaffron gewinnt man 5 verschiedene Sorten, die in den Handel kommen, und 3 schlechtere Sorten, mit denen jene verfälscht werden. Der Preis der Guttapercha war anfänglich in Singapore 8 Ds. per Pikul, ihr gegenwärtiger in London berechnet sich nach dem Mittel der Jahre 1859/63 auf 8,73 £. Dass aber der Preis im Verhältniss zur Abnahme der Bäume weiter steigen sollte, ist nicht zu erwarten, da der Stoff nicht den ursprünglich gehegten Erwartungen entspricht. Ein gefährlicher Nebenbuhler ist ihm in Goodyear's Ebonit, oder gehärtetem Kautschuk erwachsen; dieser hat ihn bereits aus vielen Verwendungen verdrängt, und wird ihn, wenn seine Dauerbarkeit sich bewährt, wohl auch als Isolator bei den unterirdischen und unterseeischen Leitungen (oberirdische bedürfen keiner Isolation, da trockene Luft schlecht leitet) ersetzen. Während die Einfuhr roher Guttapercha in England nach dem Durchschnitt der Jahre 1859/63 nicht ganz 20,000 Ztr. betrug, werden allein in Amerika jährlich 5,000,000 ℔ Kautschuk zur Darstellung von Ebonit verbraucht (Rother's Telegraphie), so dass die fertige Masse durch den Zusatz von Schwefel und Magnesia auf wenigstens 80,000 Ztr. veranschlagt werden muss.

[45]Die ersten Proben Guttapercha wurden 1843 von Singapore nach London durch Dr. D'Almeida gesandt, doch wird die Ehre der Einführung gewöhnlich Dr. Montgomery zugeschrieben, der dafür eine Prämie erhielt, obgleich seine Sendung später eintraf. Bei gewöhnlicher Temperatur lederartig zähe, bei 56° R. knetbar, in Wasser, Alkohol, Säuren, Alkalien u. s. w. unlöslich, fand sie schnell grosse Verwendung, namentlich in der Telegraphie, da sie von allen bekannten Körpern das grösste Isolationsvermögen besitzt. Leider verändert sie sich, der Luft ausgesetzt, in einen sehr spröden Körper, der rissig wird, Wasser durchlässt und dann nicht mehr isolirt. In Singapore war die Substanz unter dem Namen gitta-taban bekannt, und diente zur Anfertigung von Peitschen, Eimern und allerlei Hausrath; durch Versehen erhielt sie in Europa den Namen Gutta-percha (pertja), womit man in Singapore ursprünglich ein ähnliches, aber schlechteres Produkt bezeichnete. Die Tabanbäume (Isonandra gutta) waren bei der plötzlich gesteigerten Nachfrage nach dem Stoff in den Wäldern von Singapore schnell ausgerottet, da man den ganzen Baum fällen muss, um den Saft zu erhalten. Nach Singapore wurden die Wälder der Malayischen Halbinsel und der benachbarten Inseln Sumatra und Borneo in Angriff genommen. Die Vernichtung der Guttabäume muss sehr beträchtlich sein, da ein grosser Baum höchstens 10–15 ℔ des Saftes liefert; dennoch ist nur vorübergehender Mangel, nicht gänzliche Ausrottung derselben zu fürchten, da nach v. Gaffron, Resident in Borneo, (Natuurk. Tydsch. XVI. 224) der Baum, den es nicht lohnt, vor dem 30sten Jahre zu fällen, schon vom 15ten Jahre an leicht keimenden Samen trägt. Auch in Borneo sind die Versuche, den Saft durch Anbohren zu gewinnen, misslungen; er verdickt sich in diesem Fall so schnell, dass man fast nichts erhält, klopft man die Rinde, so bekommt man etwas mehr (etwa 1 Katti), aber der Baum geht dann eben so sicher zu Grunde als wäre er gefällt worden. Die in mehreren technologischen Büchern enthaltene Angabe, dass gegenwärtig durch Einschreiten der „Guttapercha-Kompanie” die Gutta durch blosses Anzapfen gewonnen werde, beruht wohl auf einem Irrthum. Selbst wenn der Ertrag der angezapften Bäume nicht ganz so ungünstig wäre, würde es schwerlich gelingen, die sorglosen Eingebornen zur Schonung der im Walde zerstreuten Bäume aus Rücksicht für die Zukunft zu bewegen. In Singapore ist übrigens eine solche Kompanie nicht vorhanden, und die Londoner Guttapercha-Kompanie beschäftigt sich nur mit Beschaffung und Verarbeitung des Rohstoffes. Nach v. Gaffron gewinnt man 5 verschiedene Sorten, die in den Handel kommen, und 3 schlechtere Sorten, mit denen jene verfälscht werden. Der Preis der Guttapercha war anfänglich in Singapore 8 Ds. per Pikul, ihr gegenwärtiger in London berechnet sich nach dem Mittel der Jahre 1859/63 auf 8,73 £. Dass aber der Preis im Verhältniss zur Abnahme der Bäume weiter steigen sollte, ist nicht zu erwarten, da der Stoff nicht den ursprünglich gehegten Erwartungen entspricht. Ein gefährlicher Nebenbuhler ist ihm in Goodyear's Ebonit, oder gehärtetem Kautschuk erwachsen; dieser hat ihn bereits aus vielen Verwendungen verdrängt, und wird ihn, wenn seine Dauerbarkeit sich bewährt, wohl auch als Isolator bei den unterirdischen und unterseeischen Leitungen (oberirdische bedürfen keiner Isolation, da trockene Luft schlecht leitet) ersetzen. Während die Einfuhr roher Guttapercha in England nach dem Durchschnitt der Jahre 1859/63 nicht ganz 20,000 Ztr. betrug, werden allein in Amerika jährlich 5,000,000 ℔ Kautschuk zur Darstellung von Ebonit verbraucht (Rother's Telegraphie), so dass die fertige Masse durch den Zusatz von Schwefel und Magnesia auf wenigstens 80,000 Ztr. veranschlagt werden muss.

[46]Hier könnten Professor Huxley's Anhänger ausrufen: Was kein Verstand des Verständigen sieht, das ahnet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

[46]Hier könnten Professor Huxley's Anhänger ausrufen: Was kein Verstand des Verständigen sieht, das ahnet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

[47]Herr Blundell, Guvernör von Singapore, früher Resident-Councillor in Malacca, sagt über diese Zustände:.. „Es leidet keinen Zweifel, dass die winzigen, unmittelbar angrenzenden Staaten alle zusammen in einem traurigen Zustande von Anarchie und Unordnung sind, ohne feste Regierung, und weder Sicherheit des Eigenthums noch der Person gewähren.... Die Häuptlinge, gleichviel unter welchem Titel, sind raubgierig, bereit, sich jeder Partei zu verdingen die ihren Namen kaufen, und ihren Einfluss benutzen will.... Wir haben selbst in unserer Weisheit durch Prangen mit Uneigennützigkeit sehr zu diesem Ergebniss beigetragen..... Die Holländer hatten, wenigstens in den letzten Jahren ihrer Herrschaft diese Länder fest im Zaum, und wenn sie auch nicht viel zivilisirten, so hielten sie wenigsten Ruhe unter ihnen, und zogen nicht unbedeutende Summen aus dem Zinnmonopol. Wir aber haben aus einer nicht erklärten Ursache ein genau entgegengesetztes System angenommen; nicht nur haben wir jeder Einmischung irgend einer Art entsagt, sondern wir haben ihnen auch, mit der ausgesprochenen Absicht unsere Uneigennützigkeit darzuthun, und ohne dass ein Anspruch oder ein Verlangen danach gestellt worden wäre, einige der reichsten Erzgebiete, die früher zu Malacca gehörten, überlassen, wo mehrere hundert Menschen nützlich beschäftigt waren die dort vorhandenen reichen Zinn- und Goldadern auszubeuten und wo jetzt die wenigen diesen Arbeiten Obliegenden in immerwährender Gefahr schweben von irgend einem winzigen Häuptling geplündert und ermordet zu werden, der es sich in den Kopf setzt, dies Mittel zu ergreifen um sich etwas Geld zu verschaffen..... Diese Gebiete sind auf bestem Wege, Sammelplätze für Räuber u. s. w. zu werden, die uns schliesslich zwingen werden, zum Schutz unserer eigenen Bevölkerung das Land zu besetzen, was wir gerade durch unsere Uneigennützigkeit zu vermeiden wünschten.”

[47]Herr Blundell, Guvernör von Singapore, früher Resident-Councillor in Malacca, sagt über diese Zustände:.. „Es leidet keinen Zweifel, dass die winzigen, unmittelbar angrenzenden Staaten alle zusammen in einem traurigen Zustande von Anarchie und Unordnung sind, ohne feste Regierung, und weder Sicherheit des Eigenthums noch der Person gewähren.... Die Häuptlinge, gleichviel unter welchem Titel, sind raubgierig, bereit, sich jeder Partei zu verdingen die ihren Namen kaufen, und ihren Einfluss benutzen will.... Wir haben selbst in unserer Weisheit durch Prangen mit Uneigennützigkeit sehr zu diesem Ergebniss beigetragen..... Die Holländer hatten, wenigstens in den letzten Jahren ihrer Herrschaft diese Länder fest im Zaum, und wenn sie auch nicht viel zivilisirten, so hielten sie wenigsten Ruhe unter ihnen, und zogen nicht unbedeutende Summen aus dem Zinnmonopol. Wir aber haben aus einer nicht erklärten Ursache ein genau entgegengesetztes System angenommen; nicht nur haben wir jeder Einmischung irgend einer Art entsagt, sondern wir haben ihnen auch, mit der ausgesprochenen Absicht unsere Uneigennützigkeit darzuthun, und ohne dass ein Anspruch oder ein Verlangen danach gestellt worden wäre, einige der reichsten Erzgebiete, die früher zu Malacca gehörten, überlassen, wo mehrere hundert Menschen nützlich beschäftigt waren die dort vorhandenen reichen Zinn- und Goldadern auszubeuten und wo jetzt die wenigen diesen Arbeiten Obliegenden in immerwährender Gefahr schweben von irgend einem winzigen Häuptling geplündert und ermordet zu werden, der es sich in den Kopf setzt, dies Mittel zu ergreifen um sich etwas Geld zu verschaffen..... Diese Gebiete sind auf bestem Wege, Sammelplätze für Räuber u. s. w. zu werden, die uns schliesslich zwingen werden, zum Schutz unserer eigenen Bevölkerung das Land zu besetzen, was wir gerade durch unsere Uneigennützigkeit zu vermeiden wünschten.”

[48]Als Seltenheit soll es zwar bei den Goldwäschen in Miask und auch in Guyana gefunden worden sein. Von Schwefelverbindungen ist nur der Zinnkies, ein sehr seltenes Mineral von St. Austle in Cornwall bekannt.

[48]Als Seltenheit soll es zwar bei den Goldwäschen in Miask und auch in Guyana gefunden worden sein. Von Schwefelverbindungen ist nur der Zinnkies, ein sehr seltenes Mineral von St. Austle in Cornwall bekannt.

[49]Zur gänzlichen Entfernung des Wolframs kennt man noch kein bewährtes Mittel.

[49]Zur gänzlichen Entfernung des Wolframs kennt man noch kein bewährtes Mittel.

[50]Die Zinneinfuhr in Singapore, die den grössten Theil des auf der Halbinsel gewonnenen Zinns umfasst, betrug 1865: 56098 Pikul = 3340 Tons (darunter ca. 6000 Pikul von Kalantan und Tringano). Cameron giebt den Werth der Zinnausfuhr von Malacca 1863 auf 388357 £ an, was bei dem damals sehr hohen Durchschnittspreis von 27 Dollars per Pikul (der gewöhnliche Preis ist 22 Dollars) 3806 Tons giebt; man kann also wohl 3500 Tons als Durchschnitt annehmen. Die Zinnausfuhr von Pinang nach Europa und Amerika (meist Junk-Ceylon Zinn) war für 1859–64: 40188 Pikul per Jahr = 2392 Tons. Banca produzirte 1859–64 durchschnittlich: 169374 Blöcke und Billiton 13139, zusammen 182514 Bl. = 6114 Tons. So erhält man als die Summe des in die drei Hauptniederlagen eingelieferten Zinns jährlich 12006 Tons, wozu noch der Ertrag von Siam und das direkt von den Zinnländern nach China und Japan verschiffte zu rechnen ist, eine bedeutende Menge, worüber aber genauere Angaben fehlen. Man ersieht daraus, dass schon gegenwärtig das malayische Indien das meiste Zinn produzirt; denn die Produktion von Cornwallis und Devon beträgt etwa 10,000 Tons. — Vom Zollverein erzeugt nur Sachsen ca. 100 Tons, auch in Oestreich wird etwas gewonnen. Nach Tschudi soll Bolivia das reichste Zinnland der Welt, das Erz aber nicht zu verwerthen sein, da es nur durch monatelangen Lamatransport aus den Bergen herabgeschafft werden kann.

[50]Die Zinneinfuhr in Singapore, die den grössten Theil des auf der Halbinsel gewonnenen Zinns umfasst, betrug 1865: 56098 Pikul = 3340 Tons (darunter ca. 6000 Pikul von Kalantan und Tringano). Cameron giebt den Werth der Zinnausfuhr von Malacca 1863 auf 388357 £ an, was bei dem damals sehr hohen Durchschnittspreis von 27 Dollars per Pikul (der gewöhnliche Preis ist 22 Dollars) 3806 Tons giebt; man kann also wohl 3500 Tons als Durchschnitt annehmen. Die Zinnausfuhr von Pinang nach Europa und Amerika (meist Junk-Ceylon Zinn) war für 1859–64: 40188 Pikul per Jahr = 2392 Tons. Banca produzirte 1859–64 durchschnittlich: 169374 Blöcke und Billiton 13139, zusammen 182514 Bl. = 6114 Tons. So erhält man als die Summe des in die drei Hauptniederlagen eingelieferten Zinns jährlich 12006 Tons, wozu noch der Ertrag von Siam und das direkt von den Zinnländern nach China und Japan verschiffte zu rechnen ist, eine bedeutende Menge, worüber aber genauere Angaben fehlen. Man ersieht daraus, dass schon gegenwärtig das malayische Indien das meiste Zinn produzirt; denn die Produktion von Cornwallis und Devon beträgt etwa 10,000 Tons. — Vom Zollverein erzeugt nur Sachsen ca. 100 Tons, auch in Oestreich wird etwas gewonnen. Nach Tschudi soll Bolivia das reichste Zinnland der Welt, das Erz aber nicht zu verwerthen sein, da es nur durch monatelangen Lamatransport aus den Bergen herabgeschafft werden kann.

[51]Folgendes ist der streitige Artikel des Vertrages: „Art. 12. Seine Niederl. Majestät nimmt die Einwendungen zurück, welche gegen die Besitznahme des Insel Singapore durch die Unterthanen Seiner Britischen Majestät gemacht worden sind. Seine Britische Majestät verpflichtet sich indessen, dass keine Britische Niederlassung auf den Carimon-Inseln oder auf den Inseln Batam, Bintang, Lingin oder auf irgend einer der andern Inseln südlich von der Strasse von Singapore gegründet, noch ein Vertrag von einer britischen Autorität mit den Häuptlingen dieser Inseln geschlossen werden soll.

[51]Folgendes ist der streitige Artikel des Vertrages: „Art. 12. Seine Niederl. Majestät nimmt die Einwendungen zurück, welche gegen die Besitznahme des Insel Singapore durch die Unterthanen Seiner Britischen Majestät gemacht worden sind. Seine Britische Majestät verpflichtet sich indessen, dass keine Britische Niederlassung auf den Carimon-Inseln oder auf den Inseln Batam, Bintang, Lingin oder auf irgend einer der andern Inseln südlich von der Strasse von Singapore gegründet, noch ein Vertrag von einer britischen Autorität mit den Häuptlingen dieser Inseln geschlossen werden soll.

[52]Es scheint eine grosse Härte, den armen Frachtfuhrleuten die schöne Strasse zu verbieten; doch ist es nicht wohl zu ändern, da ihre aus massiven Holzscheiben bestehenden, ursprünglich runden, durch Abnutzung aber bald vieleckig gewordenen Räder die beste Strasse in kurzer Zeit zu Grunde richten würden. Karren mit ordentlichen Rädern ist die Benutzung der Poststrasse gestattet.

[52]Es scheint eine grosse Härte, den armen Frachtfuhrleuten die schöne Strasse zu verbieten; doch ist es nicht wohl zu ändern, da ihre aus massiven Holzscheiben bestehenden, ursprünglich runden, durch Abnutzung aber bald vieleckig gewordenen Räder die beste Strasse in kurzer Zeit zu Grunde richten würden. Karren mit ordentlichen Rädern ist die Benutzung der Poststrasse gestattet.

[53]Die Zeichnung ist von Batu-tulis, etwas südlich von Buitenzorg, aufgenommen.

[53]Die Zeichnung ist von Batu-tulis, etwas südlich von Buitenzorg, aufgenommen.

[54]Trotz aller Befürchtungen steht gegenwärtig der Preis des Chinins sehr niedrig und ist seit dem Krimkrieg fortwährend gefallen. — Auch hat man nach einer Mittheilung, die Prof. Karsten erhielt, jetzt bei Loxa Cinchonapflanzungen angelegt, deren Rinde man alle 6 Jahre zu verwerthen erwartet.

[54]Trotz aller Befürchtungen steht gegenwärtig der Preis des Chinins sehr niedrig und ist seit dem Krimkrieg fortwährend gefallen. — Auch hat man nach einer Mittheilung, die Prof. Karsten erhielt, jetzt bei Loxa Cinchonapflanzungen angelegt, deren Rinde man alle 6 Jahre zu verwerthen erwartet.

[55]Am 19. April 1865 ist er, erst 36 Jahre alt, in Balanta, an der Ostküste von Celebes, den Strapazen und Wirkungen des Klimas erlegen, die er als Leiter einer mehrjährigen, mit grossem Erfolg ausgeführten Entdeckungsreise in Neu-Guinea und Gilolo erduldet hatte.

[55]Am 19. April 1865 ist er, erst 36 Jahre alt, in Balanta, an der Ostküste von Celebes, den Strapazen und Wirkungen des Klimas erlegen, die er als Leiter einer mehrjährigen, mit grossem Erfolg ausgeführten Entdeckungsreise in Neu-Guinea und Gilolo erduldet hatte.

[56]Herausgegeben von der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Amsterdam.

[56]Herausgegeben von der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Amsterdam.

[57]Die Arachis ist ein unscheinbares, auf dem Boden kriechendes, krautartiges Gewächs mit langgestielten Schmetterlingsblüthen. Die Blüthen über dem Boden bleiben unfruchtbar, gewöhnlich senkt sich aber die Schote in die Erde und reift dort 2 bis 3 Kerne von Haselnussgrösse. Daher der Name Grundnuss. Die Pflanze gedeiht in allen tropischen und subtropischen Ländern und wird auch im südlichen Europa, besonders in Spanien, gebaut, wo ihre Früchte, geröstet, als Mandeln gegessen werden. Der Anbau dieser Pflanze nimmt seit einigen Jahrzehnten ausserordentlich zu, veranlasst durch die Nachfrage in Europa. Fast der ganze Export aller Produktionsländer geht nach Südfrankreich, hauptsächlich nach Marseille, von wo aus das daraus gewonnene Oel unter dem Namen Olivenöl über die ganze Welt verbreitet wird. Die Fabrikation hat dort solche Vollkommenheit erreicht, dass selbst Kenner kaum im Stande sind, einen Unterschied zwischen dem Olivenöl und dem Katjang-Oel zu finden. Letzteres vertritt daher das Oliven- und Mandelöl in allen seinen Anwendungen.Bereits am 12. Juni 1852 sagte Dumas in der Société d'Encouragement: „Olivenöl ist gegenwärtig auf einen ausserordentlich hohen Preis gestiegen, nicht nur im südlichen Frankreich, sondern auch an den Küsten von Italien, wo die Olivenbäume ganz verschwunden sind. Das Oel der Arachis, deren Name fast noch ganz unbekannt, ist ohne Zweifel eins der wichtigsten Produkte. Vor 8 oder 10 Jahren kam ein Marseiller Haus auf den glücklichen Einfall, 4 oder 5 ℔ Katjang-Oel nach Frankreich zu bringen, und seitdem hat die Einfuhr so zugenommen, dass sie jetzt eine Höhe von 70 Millionen Kilogr. erreicht. Dieser grosse Verbrauch lässt sich leicht begreifen, wenn man in Betracht zieht, dass das Katjang-Oel fast alle Eigenschaften des Olivenöls besitzt.” Im Journal des Débats vom 12. Oct. 1863 heisst es: Vor 20 Jahren war die Arachis von Senegambien nicht einmal in unsern Zolllisten aufgeführt; heut werden in Frankreich allein 500,000 Kilogr. eingeführt. Der Anbau hat so zugenommen, dass er den Sklavenhandel auf jener Küste verdrängt hat.” Als Surrogat für die geringen Speiseöle, an die man in Berlin gewöhnt ist, wird aber nicht sowohl Arachis-, als das viel billigere Sesamum-Oel, welches in noch viel grösserer Menge, namentlich von Kurratschi eingeführt wird, verwendet.

[57]Die Arachis ist ein unscheinbares, auf dem Boden kriechendes, krautartiges Gewächs mit langgestielten Schmetterlingsblüthen. Die Blüthen über dem Boden bleiben unfruchtbar, gewöhnlich senkt sich aber die Schote in die Erde und reift dort 2 bis 3 Kerne von Haselnussgrösse. Daher der Name Grundnuss. Die Pflanze gedeiht in allen tropischen und subtropischen Ländern und wird auch im südlichen Europa, besonders in Spanien, gebaut, wo ihre Früchte, geröstet, als Mandeln gegessen werden. Der Anbau dieser Pflanze nimmt seit einigen Jahrzehnten ausserordentlich zu, veranlasst durch die Nachfrage in Europa. Fast der ganze Export aller Produktionsländer geht nach Südfrankreich, hauptsächlich nach Marseille, von wo aus das daraus gewonnene Oel unter dem Namen Olivenöl über die ganze Welt verbreitet wird. Die Fabrikation hat dort solche Vollkommenheit erreicht, dass selbst Kenner kaum im Stande sind, einen Unterschied zwischen dem Olivenöl und dem Katjang-Oel zu finden. Letzteres vertritt daher das Oliven- und Mandelöl in allen seinen Anwendungen.

Bereits am 12. Juni 1852 sagte Dumas in der Société d'Encouragement: „Olivenöl ist gegenwärtig auf einen ausserordentlich hohen Preis gestiegen, nicht nur im südlichen Frankreich, sondern auch an den Küsten von Italien, wo die Olivenbäume ganz verschwunden sind. Das Oel der Arachis, deren Name fast noch ganz unbekannt, ist ohne Zweifel eins der wichtigsten Produkte. Vor 8 oder 10 Jahren kam ein Marseiller Haus auf den glücklichen Einfall, 4 oder 5 ℔ Katjang-Oel nach Frankreich zu bringen, und seitdem hat die Einfuhr so zugenommen, dass sie jetzt eine Höhe von 70 Millionen Kilogr. erreicht. Dieser grosse Verbrauch lässt sich leicht begreifen, wenn man in Betracht zieht, dass das Katjang-Oel fast alle Eigenschaften des Olivenöls besitzt.” Im Journal des Débats vom 12. Oct. 1863 heisst es: Vor 20 Jahren war die Arachis von Senegambien nicht einmal in unsern Zolllisten aufgeführt; heut werden in Frankreich allein 500,000 Kilogr. eingeführt. Der Anbau hat so zugenommen, dass er den Sklavenhandel auf jener Küste verdrängt hat.” Als Surrogat für die geringen Speiseöle, an die man in Berlin gewöhnt ist, wird aber nicht sowohl Arachis-, als das viel billigere Sesamum-Oel, welches in noch viel grösserer Menge, namentlich von Kurratschi eingeführt wird, verwendet.

[58]Bei Gelegenheit der Vorarbeiten für die Eisenbahn hat man einen viel niedrigeren Pass gefunden, über welchen jetzt eine neue Strasse mit Umgehung des Megamendong angelegt wird. Sie ist bereits bis auf die Brücken vollendet (1865).

[58]Bei Gelegenheit der Vorarbeiten für die Eisenbahn hat man einen viel niedrigeren Pass gefunden, über welchen jetzt eine neue Strasse mit Umgehung des Megamendong angelegt wird. Sie ist bereits bis auf die Brücken vollendet (1865).

[59]Auch er ist bereits am 24. April 1864 in Lembang gestorben; doch hat er sich ein bleibendes Denkmal errichtet durch sein von Hasskarl auch ins Deutsche übersetzte Werk: Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innerer Bau.

[59]Auch er ist bereits am 24. April 1864 in Lembang gestorben; doch hat er sich ein bleibendes Denkmal errichtet durch sein von Hasskarl auch ins Deutsche übersetzte Werk: Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innerer Bau.

[60]Daendels hatte einen Regenten abgesetzt, weil er eine Strasse zu steil über ein Bergjoch geführt hatte; — aus Furcht vor einem ähnlichen Schicksal baute ein andrer Fürst die Strasse im Zickzack durch die Ebene.

[60]Daendels hatte einen Regenten abgesetzt, weil er eine Strasse zu steil über ein Bergjoch geführt hatte; — aus Furcht vor einem ähnlichen Schicksal baute ein andrer Fürst die Strasse im Zickzack durch die Ebene.

[61]Man muss sie aber nicht, wie häufig geschieht, mit einem andern Feigenbaum, F. religiosa, dem heiligen Baum der Buddhisten verwechseln, der im Ganzen viel Aehnlichkeit mit unserer Silberpappel hat und keine Seitenstämme bildet. Seine an ihrer sehr lang ausgezogenen schwanzartigen Spitze kennbaren herzförmigen Blätter bestehen aus einem so dichten Netzwerk fester dünner Fasern, dass nach Entfernung der Blattsubstanz durch Mazeration und Bleichen ein filigranartiges Skelett zurückbleibt, welches gefirnisst und miniaturartig bemalt, jetzt häufig als Kuriosität von China mitgebracht wird.

[61]Man muss sie aber nicht, wie häufig geschieht, mit einem andern Feigenbaum, F. religiosa, dem heiligen Baum der Buddhisten verwechseln, der im Ganzen viel Aehnlichkeit mit unserer Silberpappel hat und keine Seitenstämme bildet. Seine an ihrer sehr lang ausgezogenen schwanzartigen Spitze kennbaren herzförmigen Blätter bestehen aus einem so dichten Netzwerk fester dünner Fasern, dass nach Entfernung der Blattsubstanz durch Mazeration und Bleichen ein filigranartiges Skelett zurückbleibt, welches gefirnisst und miniaturartig bemalt, jetzt häufig als Kuriosität von China mitgebracht wird.

[62]Dike (spr.: Deik) nennt man die im flüssigen Zustand in die Spalten der Kegelberge eingedrungene, nach dem Erkalten fest gewordene Lava.

[62]Dike (spr.: Deik) nennt man die im flüssigen Zustand in die Spalten der Kegelberge eingedrungene, nach dem Erkalten fest gewordene Lava.

[63]Wie schon bei Gelegenheit der Zinnablagerungen angedeutet, werden mit der Zeit durch Einwirkung von Wasser und Luft die härtesten Gesteine zersetzt. Die Hauptgemengtheile der meisten krystallinischen Gebirgsarten (nicht-krystallinische sind schon Zersetzungsprodukte) bestehen aus Doppelverbindungen von Thonerde-Silikaten und Alkali- (oder Kalk-) Silikaten. Erstere sind als Thon (in reinem Zustand Kaolin) wohl bekannt. Zur Versinnlichung der letzteren kann das künstlich dargestellte, in der Technik jetzt vielfach angewendete Wasserglas (kieselsaures Kali oder Natron) dienen. Erstere sind unlöslich und bleiben bei dem Verwittern des Gesteins übrig, während die löslichen Alkali- und Kalk-Silikate theils als solche, theils nach Einwirkung von Kohlensäure als kohlensaure Salze durch die Gewässer fortgeschafft werden.Was durch Luft und Wasser bei gewöhnlicher Temperatur sehr langsam, wenn auch ununterbrochen, stattfindet, wird viel schneller bewirkt durch heisses Wasser, heisse Dämpfe und Gase, wie sie aus hier nicht näher zu erörternden Ursachen namentlich häufig in Vulkanen und ihrer Nachbarschaft auftreten. Ausströmungen von heissen Gasen und Dämpfen nennt man Fumarolen, Ausströmungen von Kohlensäure Mofetten; da dieses Gas 11/2mal so schwer ist als atmosphärische Luft, so breitet es sich am Boden aus und bildet zuweilen, an Stellen, die gegen den Luftzug geschützt sind, so hohe Schichten, dass Thiere, die hineingerathen, darin ersticken. Solfataren heissen die Punkte, in deren Dampfausströmungen die schwefelhaltigen Gase vorwiegen: Schwefelwasserstoff, durch dessen Zersetzung der die Wände bekleidende Schwefel gebildet wird, und schweflige Säure, die sich beide durch Zutritt feuchter Luft in Schwefelsäure verwandeln, endlich Schwefel in Dampfform. Während Wasser und Luft in der Art auf die Gesteine einwirken, dass unlösliche Thonerde-Silikate übrig bleiben, vermögen die in den Solfataren sich fortwährend bildenden starken Säuren des Schwefels die Doppel-Silikate vollständig zu zersetzen. So entsteht aus alkalihaltigen Doppel-Silikaten Alaun (schwefelsaure Thonerde verbunden mit schwefelsaurem Alkali), aus kalkhaltigen Doppelsilikaten Gyps (schwefelsaurer Kalk). Alaun und Gyps bleiben mit dem halb zersetzten Gestein und dem stets neben ihnen gebildeten Thone gemengt, oder werden vom Wasser gelöst und an Nebenpunkten wieder abgesetzt. Es würde zu weit führen, die Vorgänge in den Solfataren näher in Betracht zu ziehen; daher mögen auch die Wirkungen der häufig auftretenden Salzsäure hier unberücksichtigt bleiben. Zum oberflächlichen Verständniss der beschriebenen Erscheinungen in Kawa-manuk wird das Gesagte genügen. Wesentlich dieselben Erscheinungen wiederholen sich, wenn auch in sehr verschiedener Intensität, in allen Solfataren; ich werde daher später nicht wieder darauf zurückkommen.

[63]Wie schon bei Gelegenheit der Zinnablagerungen angedeutet, werden mit der Zeit durch Einwirkung von Wasser und Luft die härtesten Gesteine zersetzt. Die Hauptgemengtheile der meisten krystallinischen Gebirgsarten (nicht-krystallinische sind schon Zersetzungsprodukte) bestehen aus Doppelverbindungen von Thonerde-Silikaten und Alkali- (oder Kalk-) Silikaten. Erstere sind als Thon (in reinem Zustand Kaolin) wohl bekannt. Zur Versinnlichung der letzteren kann das künstlich dargestellte, in der Technik jetzt vielfach angewendete Wasserglas (kieselsaures Kali oder Natron) dienen. Erstere sind unlöslich und bleiben bei dem Verwittern des Gesteins übrig, während die löslichen Alkali- und Kalk-Silikate theils als solche, theils nach Einwirkung von Kohlensäure als kohlensaure Salze durch die Gewässer fortgeschafft werden.

Was durch Luft und Wasser bei gewöhnlicher Temperatur sehr langsam, wenn auch ununterbrochen, stattfindet, wird viel schneller bewirkt durch heisses Wasser, heisse Dämpfe und Gase, wie sie aus hier nicht näher zu erörternden Ursachen namentlich häufig in Vulkanen und ihrer Nachbarschaft auftreten. Ausströmungen von heissen Gasen und Dämpfen nennt man Fumarolen, Ausströmungen von Kohlensäure Mofetten; da dieses Gas 11/2mal so schwer ist als atmosphärische Luft, so breitet es sich am Boden aus und bildet zuweilen, an Stellen, die gegen den Luftzug geschützt sind, so hohe Schichten, dass Thiere, die hineingerathen, darin ersticken. Solfataren heissen die Punkte, in deren Dampfausströmungen die schwefelhaltigen Gase vorwiegen: Schwefelwasserstoff, durch dessen Zersetzung der die Wände bekleidende Schwefel gebildet wird, und schweflige Säure, die sich beide durch Zutritt feuchter Luft in Schwefelsäure verwandeln, endlich Schwefel in Dampfform. Während Wasser und Luft in der Art auf die Gesteine einwirken, dass unlösliche Thonerde-Silikate übrig bleiben, vermögen die in den Solfataren sich fortwährend bildenden starken Säuren des Schwefels die Doppel-Silikate vollständig zu zersetzen. So entsteht aus alkalihaltigen Doppel-Silikaten Alaun (schwefelsaure Thonerde verbunden mit schwefelsaurem Alkali), aus kalkhaltigen Doppelsilikaten Gyps (schwefelsaurer Kalk). Alaun und Gyps bleiben mit dem halb zersetzten Gestein und dem stets neben ihnen gebildeten Thone gemengt, oder werden vom Wasser gelöst und an Nebenpunkten wieder abgesetzt. Es würde zu weit führen, die Vorgänge in den Solfataren näher in Betracht zu ziehen; daher mögen auch die Wirkungen der häufig auftretenden Salzsäure hier unberücksichtigt bleiben. Zum oberflächlichen Verständniss der beschriebenen Erscheinungen in Kawa-manuk wird das Gesagte genügen. Wesentlich dieselben Erscheinungen wiederholen sich, wenn auch in sehr verschiedener Intensität, in allen Solfataren; ich werde daher später nicht wieder darauf zurückkommen.

[64]Zum Verständniss dieser Werthsteigerung bei feststehenden Preisen muss erwähnt werden, dass der Thee in 8 Sorten, 4 schwarzen, 4 grünen, von verschiedenem Werth, abgeliefert wurde, und dass die Fabriken gelernt hatten, die theuren Sorten in grösserer Menge zu produziren.

[64]Zum Verständniss dieser Werthsteigerung bei feststehenden Preisen muss erwähnt werden, dass der Thee in 8 Sorten, 4 schwarzen, 4 grünen, von verschiedenem Werth, abgeliefert wurde, und dass die Fabriken gelernt hatten, die theuren Sorten in grösserer Menge zu produziren.

[65]Der Unterschied zwischen den Ergebnissen der Theekultur durch freie Arbeiter unter Unternehmern, die für eigene Rechnung wirthschafteten und den Resultaten, welche die Regierung durch Zwangsarbeit unter Aufsicht von Beamten erlangte, sind so schlagend und volkswirthschaftlich so interessant, dass ich einen kleinen Auszug aus Dr. W. Bosch, Vrije en gedwongen Arbeid, Tydschr. v. Ned. Ind. 1858 II 297 anführe, in welchem folgende, amtlichen Berichten entnommene Thatsachen gegenübergestellt sind:667 Arbeiter (freiwillige) produziren 1855auf 560 Bau: 344,849 ℔ Thee,also 11/5Arbeiter per Bau,517 ℔ per Arbeiter,615 ℔ per Bau.4,375 Arbeiter (gezwungene) produziren1855 auf 660 Bau: 87,312 ℔ Thee,61/2Arbeiter per Bau,22 ℔ per Arbeiter,1321/2℔ per Bau.Der Arbeitslohn ist unbekannt. Angenommen, sie hätten das ganze Jahr hindurch 360 Tage, à 20 Deuten, gearbeitet, dann hätte die Bebauung gekostet 72 fl. per Bau d. h. 80% mehr als die Regierung dafür zahlte; und gleichwohl kosten die 615 ℔ Thee, die dafür erhalten werden, nicht mehr als 12 cents pro ℔, d. h. nur 40 % von dem, was die Regierung dafür bezahlte; und dennoch hat der Arbeiter bei dem Privatmann 3mal so viel per Tag verdient, als der Arbeiter in Bagelen, selbst wenn dieser nicht mehr als 100 Tage per Jahr zu arbeiten hätte.6 Arbeiter per Bau angenommen, die zusammen 40 fl. 72 c. erhalten, giebt 6,79 fl. per Arbeiter. Angenommen, dass Jeder nicht mehr als 100 Tage gearbeitet hätte, so würde der Tagelohn 63/4cents betragen, und das ℔ Thee auf 30 cents zu stehen kommen.Aus diesen amtlichen Angaben geht hervor, dass freie Arbeit 25mal produktiver war als Zwangsarbeit, dass der Boden 5mal so viel trug, dass das Produkt der Privatleute noch nicht die Hälfte kostete, während ihre Arbeiter 3mal so viel verdienten.

[65]Der Unterschied zwischen den Ergebnissen der Theekultur durch freie Arbeiter unter Unternehmern, die für eigene Rechnung wirthschafteten und den Resultaten, welche die Regierung durch Zwangsarbeit unter Aufsicht von Beamten erlangte, sind so schlagend und volkswirthschaftlich so interessant, dass ich einen kleinen Auszug aus Dr. W. Bosch, Vrije en gedwongen Arbeid, Tydschr. v. Ned. Ind. 1858 II 297 anführe, in welchem folgende, amtlichen Berichten entnommene Thatsachen gegenübergestellt sind:

Aus diesen amtlichen Angaben geht hervor, dass freie Arbeit 25mal produktiver war als Zwangsarbeit, dass der Boden 5mal so viel trug, dass das Produkt der Privatleute noch nicht die Hälfte kostete, während ihre Arbeiter 3mal so viel verdienten.

[66]Nicht sowohl die Varietät des Theestrauches, als vielmehr Boden, Lage und Klima bedingen die Qualität (ähnlich wie beim Wein). In China giebt es Gegenden, wo nur grüner Thee fabrizirt wird, nicht, weil man aus den Sträuchern keinen schwarzen Thee machen kann, sondern weil der dort gewonnene grüne Thee besser ausfällt, als der schwarze. In Java finden solche Unterschiede noch nicht statt; man bereitet grünen und schwarzen Thee auf derselben Plantage.

[66]Nicht sowohl die Varietät des Theestrauches, als vielmehr Boden, Lage und Klima bedingen die Qualität (ähnlich wie beim Wein). In China giebt es Gegenden, wo nur grüner Thee fabrizirt wird, nicht, weil man aus den Sträuchern keinen schwarzen Thee machen kann, sondern weil der dort gewonnene grüne Thee besser ausfällt, als der schwarze. In Java finden solche Unterschiede noch nicht statt; man bereitet grünen und schwarzen Thee auf derselben Plantage.

[67]Die Rongengs sind öffentliche Tänzerinnen, sie fehlen bei keinem grösseren Feste; ihr Tanz versetzt die Eingebornen oft in Entzücken und reisst zuweilen selbst die Vornehmsten hin, sich daran zu betheiligen. Ihre Kunst besteht mehr im Biegen und Wenden der Glieder als in graziöser Fortbewegung. — „Die Rongeng gehört dem Staat, der Oeffentlichkeit. Ueber eine Frau, die sich als Rongeng einschreiben lässt, verliert der Ehemann sein Recht, sowie auch ihre Eltern.” (Brumund, Indiana.) Sie sind völlig frei bis auf die polizeiliche und ärztliche Kontrolle.

[67]Die Rongengs sind öffentliche Tänzerinnen, sie fehlen bei keinem grösseren Feste; ihr Tanz versetzt die Eingebornen oft in Entzücken und reisst zuweilen selbst die Vornehmsten hin, sich daran zu betheiligen. Ihre Kunst besteht mehr im Biegen und Wenden der Glieder als in graziöser Fortbewegung. — „Die Rongeng gehört dem Staat, der Oeffentlichkeit. Ueber eine Frau, die sich als Rongeng einschreiben lässt, verliert der Ehemann sein Recht, sowie auch ihre Eltern.” (Brumund, Indiana.) Sie sind völlig frei bis auf die polizeiliche und ärztliche Kontrolle.

[68]Eigentlich Kerne.

[68]Eigentlich Kerne.

[69]Der Musang ist ein kleines Raubthier, das nur die reifsten Früchte nascht und nur ihre fleischige Hülle verdaut. Die nur aus Kaffeebohnen bestehenden, vom Musang ausgeworfenen, vom Regen abgewaschenen Häufchen werden besonders gesammelt und von den Packhausmeistern für begünstigte Kunden aufgehoben, da sie den wohlschmeckendsten Kaffee geben. — Der Musang befindet sich fast in jedem zoologischen Garten.

[69]Der Musang ist ein kleines Raubthier, das nur die reifsten Früchte nascht und nur ihre fleischige Hülle verdaut. Die nur aus Kaffeebohnen bestehenden, vom Musang ausgeworfenen, vom Regen abgewaschenen Häufchen werden besonders gesammelt und von den Packhausmeistern für begünstigte Kunden aufgehoben, da sie den wohlschmeckendsten Kaffee geben. — Der Musang befindet sich fast in jedem zoologischen Garten.

[70]Trotz der sehr vermehrten Bevölkerung nimmt die Zahl der Bäume ab. 1851 zählte man: 231,693,843 und 1861: 223,301,000 fruchttragende Bäume. In dem viel kleineren, besonders aber an Arbeitskräften so viel ärmeren Ceylon hat sich die Kaffeeproduktion, die 1850 kaum1/4derjenigen von Java betrug, so gehoben, dass sie 1862 schon mehr als2/3derselben gleichkam. Den meisten Kaffee liefert gegenwärtig Brasilien, das allein so viel erzeugt, als alle übrige Kaffeeländer zusammen ... 1858/59: Brasilien 346, Java 135, Ceylon 70, alle übrigen Kaffeeländer zusammen 155 Millionen Zollpfund, im Ganzen also 696 Millionen Zollpfund.

[70]Trotz der sehr vermehrten Bevölkerung nimmt die Zahl der Bäume ab. 1851 zählte man: 231,693,843 und 1861: 223,301,000 fruchttragende Bäume. In dem viel kleineren, besonders aber an Arbeitskräften so viel ärmeren Ceylon hat sich die Kaffeeproduktion, die 1850 kaum1/4derjenigen von Java betrug, so gehoben, dass sie 1862 schon mehr als2/3derselben gleichkam. Den meisten Kaffee liefert gegenwärtig Brasilien, das allein so viel erzeugt, als alle übrige Kaffeeländer zusammen ... 1858/59: Brasilien 346, Java 135, Ceylon 70, alle übrigen Kaffeeländer zusammen 155 Millionen Zollpfund, im Ganzen also 696 Millionen Zollpfund.

[71]In den Regierungspflanzungen betrug 1854/57 die Zahl der Kaffeebäume durchschnittlich: 295,276,073, wovon 221,295,764 fruchttragende; die Ernte 962,876 Pikul oder etwas über1/2℔ per Baum. — 1828, vor Einführung des Kultursystems, erntete man 416,000 Pikul von etwa 50,000,000 Bäumen, d. h. über 1 ℔ per Baum, im günstigsten Jahre nach Einführung des Systems (1855) 1,264,000 Pikul von 300,000,000 Bäumen, d. h. etwas über1/2℔ per Baum, so dass sich die Zahl der Bäume seit 1832 zwar versechsfacht, der Gesammtertrag aber nur verdreifacht hatte. Seit 1840 ist die Kaffeeproduktion auf Java, einige besonders günstige Jahre ausgenommen, stationär geblieben. Das auf Zwang beruhende künstliche System hatte also schon nach 8 Jahren seine Kraft erschöpft.

[71]In den Regierungspflanzungen betrug 1854/57 die Zahl der Kaffeebäume durchschnittlich: 295,276,073, wovon 221,295,764 fruchttragende; die Ernte 962,876 Pikul oder etwas über1/2℔ per Baum. — 1828, vor Einführung des Kultursystems, erntete man 416,000 Pikul von etwa 50,000,000 Bäumen, d. h. über 1 ℔ per Baum, im günstigsten Jahre nach Einführung des Systems (1855) 1,264,000 Pikul von 300,000,000 Bäumen, d. h. etwas über1/2℔ per Baum, so dass sich die Zahl der Bäume seit 1832 zwar versechsfacht, der Gesammtertrag aber nur verdreifacht hatte. Seit 1840 ist die Kaffeeproduktion auf Java, einige besonders günstige Jahre ausgenommen, stationär geblieben. Das auf Zwang beruhende künstliche System hatte also schon nach 8 Jahren seine Kraft erschöpft.

[72]In Arabien war der Kaffee als Getränk wohl schon Ende des 15. Jahrhunderts bekannt; 1556 wurde das erste Kaffeehaus in Konstantinopel, 1652 in London, 1671 in Marseille, 1672 in Paris, 1683 in Wien errichtet. Wie man darauf gekommen sein mag, die harten, unschmackhaften Samen zu rösten und ein Getränk daraus zu bereiten, ist durchaus unbekannt. Es ist höchst merkwürdig, dass das Kaffeïn, das eigentlich Wirksame im Kaffee, chemisch identisch ist mit Theïn und beliebig aus Kaffeebohnen oder Theeblättern dargestellt werden kann, dass es ebenfalls im Paraguaythee oder Mate enthalten ist, und dass die Pflanzen, die es liefern, ganz verschiedenen natürlichen Familien angehören. Noch auffallender ist es, dass gerade diese Pflanzen von halbzivilisirten, weit von einander entfernt wohnenden Völkern zum Getränk erkoren wurden. Die daraus bereiteten Aufgüsse regen an, ohne zu berauschen, und haben deshalb einen höchst wohlthätigen Umschwung in der Lebensweise der zivilisirten Völker hervorgebracht. Ihre schnelle, immer wachsende Verbreitung ist ein erfreuliches Zeichen zunehmender Gesittung. Nicht erfreulich, aber recht interessant ist auch „die plumpe Selbsttäuschung der Cichorientrinker, die aus Armuth und Unwissenheit einen Absud geniessen, der vom Kaffee nichts weiter hat, als die Farbe. Es dürfte kaum zweifelhaft sein, dass mit der Aufklärung des Publikums über den wahren Werth des Kaffees die Cichorienfabriken alsbald eingehen müssten.” (Knapp's Technologie II 83.)

[72]In Arabien war der Kaffee als Getränk wohl schon Ende des 15. Jahrhunderts bekannt; 1556 wurde das erste Kaffeehaus in Konstantinopel, 1652 in London, 1671 in Marseille, 1672 in Paris, 1683 in Wien errichtet. Wie man darauf gekommen sein mag, die harten, unschmackhaften Samen zu rösten und ein Getränk daraus zu bereiten, ist durchaus unbekannt. Es ist höchst merkwürdig, dass das Kaffeïn, das eigentlich Wirksame im Kaffee, chemisch identisch ist mit Theïn und beliebig aus Kaffeebohnen oder Theeblättern dargestellt werden kann, dass es ebenfalls im Paraguaythee oder Mate enthalten ist, und dass die Pflanzen, die es liefern, ganz verschiedenen natürlichen Familien angehören. Noch auffallender ist es, dass gerade diese Pflanzen von halbzivilisirten, weit von einander entfernt wohnenden Völkern zum Getränk erkoren wurden. Die daraus bereiteten Aufgüsse regen an, ohne zu berauschen, und haben deshalb einen höchst wohlthätigen Umschwung in der Lebensweise der zivilisirten Völker hervorgebracht. Ihre schnelle, immer wachsende Verbreitung ist ein erfreuliches Zeichen zunehmender Gesittung. Nicht erfreulich, aber recht interessant ist auch „die plumpe Selbsttäuschung der Cichorientrinker, die aus Armuth und Unwissenheit einen Absud geniessen, der vom Kaffee nichts weiter hat, als die Farbe. Es dürfte kaum zweifelhaft sein, dass mit der Aufklärung des Publikums über den wahren Werth des Kaffees die Cichorienfabriken alsbald eingehen müssten.” (Knapp's Technologie II 83.)

[73]Folgende Rezepte stammen aus sehr guten Quellen:1.Allgemeines Kari-Pulver, 2 verschiedene Sorten. Man mische zum Pulver No. 1 die uneingeklammerten, zum Pulver No. 2 die eingeklammerten Gewichtstheile folgender Gewürze: Koriander 48 (8), schwarzer Pfeffer 24 (8), Curcuma 19 (8), Kümmel 12 (2), Capsicum 6 (1), Reismehl 4 (2), Cardamom 2 (1), Nelken 1 (0), Ingwer 0 (4), Trigonella foenum graecum 0 (6).2.Krebs-Sambal:Zu 2 Stück feingeschnittenen Zwiebeln und 2 Stück Knoblauch setze man 3 Theelöffel Balatschong (siehe unten),1/2Theelöffel Curcumapulver,1/2Quart Krabben- oder Krebsschwänze, lasse alles etwas braten, füge Tomaten oder Tamarinden, Capsicum,1/2Tasse Kokosmilch (siehe unten) hinzu und lasse es schmoren.3.Bengal-Kari:Zu 3 grossen, feingeschnittenen, in Butter gebratenen Zwiebeln setze man folgende in einem steinernen Mörser sehr fein gestossene mit etwas Wasser angefeuchtete Gewürze: 2 Nelken, 1 Capsicum, 2 Theelöffel Koriander, 2 Prisen Anis, 1 desgl. Kümmel, 2 Stück Knoblauch,1/2Theelöffel Zimmet und etwas Ingwer, 1 Theelöffel Curcuma. Nachdem alles etwas gebraten, setze man 1 ℔ in kleine Stücke geschnittenes Fleisch dazu (Rind, Kalb, Hammel, Wild, Geflügel oder Fisch), und eine Tasse voll Kokosmilch oder guter Brühe und lasse es schmoren.4.Madras-Kari:Man brate 2 kleine fein geschnittene Zwiebeln in 2 Unzen Butter, setze vom Karipulver No. 2 dazu und verfahre übrigens wie bei dem Bengal-Kari, man kann auch etwas Zitronensaft hinzufügen.5.Malayische Karisunterscheiden sich von den indischen wesentlich nur durch einen viel bedeutenderen Zusatz von Cocosmilch; sie sind daher gelblich statt braun, flüssiger, weniger gewürzt und werden Europäern, die an starke Würzen nicht gewöhnt sind, wohl besser schmecken. — Zu allen Karis isst man das 3- oder 4fache Volumen Reis, in Dampf gekocht.6.Balatschongist eine mehr oder weniger feste Paste, aus gestossenen Krabben bereitet, die vorher etwas eingesalzen und an der Sonne getrocknet worden; sie lässt sich sehr annähernd durch ein Gemisch von Shrimp- und Anchovy-Sauce ersetzen.7.Cocosmilch,nicht zu verwechseln mit der aromatischen, angenehm süsslichen Flüssigkeit, die den inneren Raum junger Kokosnüsse ausfüllt, und Allen, die tropische Küstenländer bereist haben, in dankbarer Erinnerung bleibt, erhält man, indem man die mandelartige Substanz, mit welcher die holzige Schale der reifen Nuss inwendig gefüttert ist, fein raspelt, mit Wasser vermengt und unter starkem Druck auspresst. Die erhaltene Flüssigkeit ist eine Emulsion, ähnlich der Mandelmilch. Ist Kokosmilch nicht zu haben, so lässt sie sich am besten durch Thiermilch ersetzen.

[73]Folgende Rezepte stammen aus sehr guten Quellen:

1.Allgemeines Kari-Pulver, 2 verschiedene Sorten. Man mische zum Pulver No. 1 die uneingeklammerten, zum Pulver No. 2 die eingeklammerten Gewichtstheile folgender Gewürze: Koriander 48 (8), schwarzer Pfeffer 24 (8), Curcuma 19 (8), Kümmel 12 (2), Capsicum 6 (1), Reismehl 4 (2), Cardamom 2 (1), Nelken 1 (0), Ingwer 0 (4), Trigonella foenum graecum 0 (6).

2.Krebs-Sambal:Zu 2 Stück feingeschnittenen Zwiebeln und 2 Stück Knoblauch setze man 3 Theelöffel Balatschong (siehe unten),1/2Theelöffel Curcumapulver,1/2Quart Krabben- oder Krebsschwänze, lasse alles etwas braten, füge Tomaten oder Tamarinden, Capsicum,1/2Tasse Kokosmilch (siehe unten) hinzu und lasse es schmoren.

3.Bengal-Kari:Zu 3 grossen, feingeschnittenen, in Butter gebratenen Zwiebeln setze man folgende in einem steinernen Mörser sehr fein gestossene mit etwas Wasser angefeuchtete Gewürze: 2 Nelken, 1 Capsicum, 2 Theelöffel Koriander, 2 Prisen Anis, 1 desgl. Kümmel, 2 Stück Knoblauch,1/2Theelöffel Zimmet und etwas Ingwer, 1 Theelöffel Curcuma. Nachdem alles etwas gebraten, setze man 1 ℔ in kleine Stücke geschnittenes Fleisch dazu (Rind, Kalb, Hammel, Wild, Geflügel oder Fisch), und eine Tasse voll Kokosmilch oder guter Brühe und lasse es schmoren.

4.Madras-Kari:Man brate 2 kleine fein geschnittene Zwiebeln in 2 Unzen Butter, setze vom Karipulver No. 2 dazu und verfahre übrigens wie bei dem Bengal-Kari, man kann auch etwas Zitronensaft hinzufügen.

5.Malayische Karisunterscheiden sich von den indischen wesentlich nur durch einen viel bedeutenderen Zusatz von Cocosmilch; sie sind daher gelblich statt braun, flüssiger, weniger gewürzt und werden Europäern, die an starke Würzen nicht gewöhnt sind, wohl besser schmecken. — Zu allen Karis isst man das 3- oder 4fache Volumen Reis, in Dampf gekocht.

6.Balatschongist eine mehr oder weniger feste Paste, aus gestossenen Krabben bereitet, die vorher etwas eingesalzen und an der Sonne getrocknet worden; sie lässt sich sehr annähernd durch ein Gemisch von Shrimp- und Anchovy-Sauce ersetzen.

7.Cocosmilch,nicht zu verwechseln mit der aromatischen, angenehm süsslichen Flüssigkeit, die den inneren Raum junger Kokosnüsse ausfüllt, und Allen, die tropische Küstenländer bereist haben, in dankbarer Erinnerung bleibt, erhält man, indem man die mandelartige Substanz, mit welcher die holzige Schale der reifen Nuss inwendig gefüttert ist, fein raspelt, mit Wasser vermengt und unter starkem Druck auspresst. Die erhaltene Flüssigkeit ist eine Emulsion, ähnlich der Mandelmilch. Ist Kokosmilch nicht zu haben, so lässt sie sich am besten durch Thiermilch ersetzen.

[74]Der Gamelang, das javanische Orchester, ist in Raffles und Crawfurd beschrieben und abgebildet. Die Instrumente bestehen hauptsächlich aus sehr wohlklingenden metallischen Becken und metallischen und hölzernen Stäben, die mit Ausnahme der grössten Becken (Gongs), welche an Gestellen aufgehängt sind, auf Resonanzböden oder auf straffen Stricken liegen, und wie Lauten geschlagen werden. Pauke, Flöten und eine Art Violine sind auch dabei. Ueber die Musik der Javanen sagt Crawfurd: „Die Musik ist wahrscheinlich die Kunst, in welcher die Javanen im Vergleich zu den meisten asiatischen Völkern den grössten Fortschritt gemacht haben. Die javanischen Melodien sind wild, klagend und mehr als alle andre asiatische Musik, vielleicht die der Perser nicht ausgenommen, dem europäischen Ohr wohlgefällig..... Der verstorbene Dr. Crotch, ein sehr kompetenter Richter, gab mir, nachdem er die schöne Sammlung von Instrumenten, die Sir Stamford Raffles nach England gebracht, besichtigt hatte, seine Meinung über dieselben sowohl, als über den allgemeinen Charakter der javanischen Musik. Ueber die einfachen Gongs sagte er, der Ton dieses Instrumentes sei zugleich mächtig und süss, seine Intonation klar und vollkommen; und über die Perkussions-Instrumente im Allgemeinen bemerkte er, dass er erstaunt und entzückt wäre über ihre sinnreiche Anfertigung, ihre Pracht, Schönheit und vollendete Intonation. In Bezug auf den Charakter der javanischen Musik im Allgemeinen machte er folgende Bemerkungen: „Die Instrumente haben alle dieselbe Skala wie die, welche durch die schwarzen Tasten des Pianos hervorgebracht wird, in welcher so viele der schottischen und irischen, alle chinesischen und einige der besten indischen und nordamerikanischen Melodien komponirt sind.”

[74]Der Gamelang, das javanische Orchester, ist in Raffles und Crawfurd beschrieben und abgebildet. Die Instrumente bestehen hauptsächlich aus sehr wohlklingenden metallischen Becken und metallischen und hölzernen Stäben, die mit Ausnahme der grössten Becken (Gongs), welche an Gestellen aufgehängt sind, auf Resonanzböden oder auf straffen Stricken liegen, und wie Lauten geschlagen werden. Pauke, Flöten und eine Art Violine sind auch dabei. Ueber die Musik der Javanen sagt Crawfurd: „Die Musik ist wahrscheinlich die Kunst, in welcher die Javanen im Vergleich zu den meisten asiatischen Völkern den grössten Fortschritt gemacht haben. Die javanischen Melodien sind wild, klagend und mehr als alle andre asiatische Musik, vielleicht die der Perser nicht ausgenommen, dem europäischen Ohr wohlgefällig..... Der verstorbene Dr. Crotch, ein sehr kompetenter Richter, gab mir, nachdem er die schöne Sammlung von Instrumenten, die Sir Stamford Raffles nach England gebracht, besichtigt hatte, seine Meinung über dieselben sowohl, als über den allgemeinen Charakter der javanischen Musik. Ueber die einfachen Gongs sagte er, der Ton dieses Instrumentes sei zugleich mächtig und süss, seine Intonation klar und vollkommen; und über die Perkussions-Instrumente im Allgemeinen bemerkte er, dass er erstaunt und entzückt wäre über ihre sinnreiche Anfertigung, ihre Pracht, Schönheit und vollendete Intonation. In Bezug auf den Charakter der javanischen Musik im Allgemeinen machte er folgende Bemerkungen: „Die Instrumente haben alle dieselbe Skala wie die, welche durch die schwarzen Tasten des Pianos hervorgebracht wird, in welcher so viele der schottischen und irischen, alle chinesischen und einige der besten indischen und nordamerikanischen Melodien komponirt sind.”

[75]Eine in Paris erworbene echte Calisaya war schon April 1852 in Batavia angekommen; sie starb, aber 2 Ableger derselben waren 1862 zu 20 Fuss hohen Bäumen herangewachsen.

[75]Eine in Paris erworbene echte Calisaya war schon April 1852 in Batavia angekommen; sie starb, aber 2 Ableger derselben waren 1862 zu 20 Fuss hohen Bäumen herangewachsen.

[76]Am 20. Juli 1856 waren vorhanden 99 C. Calisaya, 140 C. Pahudiana, 7 C. lanceolata, 1 C. succirubra, 3 C. lancifolia, 1 C. pubescens. (de Vrij Cultivation of Quinine in Java and British-India.)

[76]Am 20. Juli 1856 waren vorhanden 99 C. Calisaya, 140 C. Pahudiana, 7 C. lanceolata, 1 C. succirubra, 3 C. lancifolia, 1 C. pubescens. (de Vrij Cultivation of Quinine in Java and British-India.)

[77]Seine Untersuchungen ergaben sehr günstige Resultate für die Calisaya-Rinden, nur waren, wegen der fehlerhaften Kulturmethode im tiefen Schatten, die Rinden viel dünner als die südamerikanischen. In der Pahudiana- Rinde fand er aber nur Spuren von Arzneistoffen; erst 1861 entdeckte er in der Wurzelrinde einer 8jährigen Pflanze eine grössere Menge (3%) und fand später sowohl in Java als in Britisch-IndienjungeWurzelrinde nimmer reicher an Alkaloiden als Stammrinde. Nach einem Bericht der Tyd. N. I. Febr. 1866 scheint es, dass man jetzt in Java die jungen Wurzelrinden ausbeuten will.

[77]Seine Untersuchungen ergaben sehr günstige Resultate für die Calisaya-Rinden, nur waren, wegen der fehlerhaften Kulturmethode im tiefen Schatten, die Rinden viel dünner als die südamerikanischen. In der Pahudiana- Rinde fand er aber nur Spuren von Arzneistoffen; erst 1861 entdeckte er in der Wurzelrinde einer 8jährigen Pflanze eine grössere Menge (3%) und fand später sowohl in Java als in Britisch-IndienjungeWurzelrinde nimmer reicher an Alkaloiden als Stammrinde. Nach einem Bericht der Tyd. N. I. Febr. 1866 scheint es, dass man jetzt in Java die jungen Wurzelrinden ausbeuten will.

[78]Nach Professor Karsten's langjährigen an Ort und Stelle gemachten Erfahrungen verlangen die alkaloidreichen Arten einen relativ kalten, nebelreichen und mit Sonnenblicken wechselnden Standort.

[78]Nach Professor Karsten's langjährigen an Ort und Stelle gemachten Erfahrungen verlangen die alkaloidreichen Arten einen relativ kalten, nebelreichen und mit Sonnenblicken wechselnden Standort.

[79]Mac Jvor zieht gar keine Sämlinge mehr, ausser etwa von neuen Arten — er vermehrt nur noch durch Ableger und Knospen (cuttings and buds). de Vrij.

[79]Mac Jvor zieht gar keine Sämlinge mehr, ausser etwa von neuen Arten — er vermehrt nur noch durch Ableger und Knospen (cuttings and buds). de Vrij.

[80]Herr de Vrij theilt mir mit, dass er im August 1865 in einer Rinde von C. succirubra, aus den Neilgherries, 11% (!) Alkaloide fand, wovon der grösste Theil aus Chinin bestand, während die besten Perurinden selten mehr als 5% geben; und nach Prof. Karsten fand Howard sogar in den Blättern der in Ostindien gewachsenen C. rubra, Chinin in genügender Menge, um es darzustellen.

[80]Herr de Vrij theilt mir mit, dass er im August 1865 in einer Rinde von C. succirubra, aus den Neilgherries, 11% (!) Alkaloide fand, wovon der grösste Theil aus Chinin bestand, während die besten Perurinden selten mehr als 5% geben; und nach Prof. Karsten fand Howard sogar in den Blättern der in Ostindien gewachsenen C. rubra, Chinin in genügender Menge, um es darzustellen.

[81]Andere endogene Pflanzen, besonders Pandaneen, liefern aber auf diese Weise noch bessere Pinsel; in den Philippinen dienen diese allgemein zum Tünchen der Wände.

[81]Andere endogene Pflanzen, besonders Pandaneen, liefern aber auf diese Weise noch bessere Pinsel; in den Philippinen dienen diese allgemein zum Tünchen der Wände.

[82]Siehe auch: Brücke bei Wonosobo.

[82]Siehe auch: Brücke bei Wonosobo.

[83]Die Passvorschriften sind jetzt aufgehoben.

[83]Die Passvorschriften sind jetzt aufgehoben.

[84]Wahrscheinlich Kleinhoffia hospita, vergl. Hasskarl Anteekeningen over het nut ... 835.

[84]Wahrscheinlich Kleinhoffia hospita, vergl. Hasskarl Anteekeningen over het nut ... 835.

[85]Die grössten Teakwälder kommen in den gebirgigen Theilen von Malabar, Birma und Siam vor, sie waren eine der Hauptursachen für die Besitznahme von Tenasserim durch die Engländer, und werden auch wohl die Veranlassung zur allmäligen Erschliessung der nördlich von Siam und Birma gelegenen Laosländer werden. Die regelmässige Beschaffung einer zureichenden Menge Teakholz für die englische Marine ist so wichtig geworden, dass wahrscheinlich demnächst die Gründung eines Vice-Consulats in Chang-mai, der Hauptstadt von Süd-Laos bevorsteht. — „Malabar ausgenommen, liefert Java das beste Teak, jenes wird für Kiele, dieses für Planken vorgezogen. Teakschiffe sind durch gewöhnliche Abnutzung fast unzerstörbar; Beispiele, dass sie 80 und 100 Jahre gedauert haben, sind nicht selten.” (Mac Culloch 1859.)

[85]Die grössten Teakwälder kommen in den gebirgigen Theilen von Malabar, Birma und Siam vor, sie waren eine der Hauptursachen für die Besitznahme von Tenasserim durch die Engländer, und werden auch wohl die Veranlassung zur allmäligen Erschliessung der nördlich von Siam und Birma gelegenen Laosländer werden. Die regelmässige Beschaffung einer zureichenden Menge Teakholz für die englische Marine ist so wichtig geworden, dass wahrscheinlich demnächst die Gründung eines Vice-Consulats in Chang-mai, der Hauptstadt von Süd-Laos bevorsteht. — „Malabar ausgenommen, liefert Java das beste Teak, jenes wird für Kiele, dieses für Planken vorgezogen. Teakschiffe sind durch gewöhnliche Abnutzung fast unzerstörbar; Beispiele, dass sie 80 und 100 Jahre gedauert haben, sind nicht selten.” (Mac Culloch 1859.)

[86]Selbst noch als Ceylon an die britische Krone überging, verpflichtete sich die ostindische Kompanie, jährlich 60,000 £ für 400,000 ℔ Zimmet zu zahlen, und es wurde festgesetzt, dass der etwaige Mehrertrag verbrannt werden sollte. (Capper Port and trade of London 371.)

[86]Selbst noch als Ceylon an die britische Krone überging, verpflichtete sich die ostindische Kompanie, jährlich 60,000 £ für 400,000 ℔ Zimmet zu zahlen, und es wurde festgesetzt, dass der etwaige Mehrertrag verbrannt werden sollte. (Capper Port and trade of London 371.)

[87]Der Zimmet stammt aus Ceylon; er war schon im Alterthum bekannt und hoch geschätzt, mehr wegen seines Wohlgeruchs, denn als Gewürz. Man erhielt ihn über Arabien. Erst durch Entdeckung des Seewegs nach Indien wurde sein Vaterland den Portugiesen bekannt. Von diesen ging der Zimmethandel an die Holländer über, die ihn nach den damals herrschenden handelspolitischen Ansichten zum Gegenstand des strengsten Monopols machten. Regelmässige Pflanzungen wurden zuerst 1765 angelegt, bis dahin benutzte man nur wilde Pflanzen. Als 1796 die Engländer Ceylon nahmen, war Zimmet das Hauptprodukt der Insel. Sie setzten das Monopol und das damit verbundene System der Zwangsarbeit mit unglaublicher Strenge fort. — Wenn in irgend einem Garten eine Zimmetpflanze aufging, so durfte sie der Besitzer des Gartens nicht als sein Eigenthum betrachten, eben so wenig durfte er sie vertilgen, sondern er war gezwungen, sie für die Regierung zu pflegen und aufzuziehen; und nach dem alten holländischen Gesetz wurde dem, der einen Zimmetbaum fällte, die rechte Hand abgehauen (Porter). Erst 1833 wurde der Zimmetbau und -Handel auf Ceylon freigegeben, nahm aber nicht sehr zu, weil die englische Regierung einen Ausfuhrzoll von 200–300% ad valorem darauf legte. Nächst Ceylon liefert Cochinchina den meisten Zimmet. Letzterer geht nach China, wo er dem von Ceylon vorgezogen wird.

[87]Der Zimmet stammt aus Ceylon; er war schon im Alterthum bekannt und hoch geschätzt, mehr wegen seines Wohlgeruchs, denn als Gewürz. Man erhielt ihn über Arabien. Erst durch Entdeckung des Seewegs nach Indien wurde sein Vaterland den Portugiesen bekannt. Von diesen ging der Zimmethandel an die Holländer über, die ihn nach den damals herrschenden handelspolitischen Ansichten zum Gegenstand des strengsten Monopols machten. Regelmässige Pflanzungen wurden zuerst 1765 angelegt, bis dahin benutzte man nur wilde Pflanzen. Als 1796 die Engländer Ceylon nahmen, war Zimmet das Hauptprodukt der Insel. Sie setzten das Monopol und das damit verbundene System der Zwangsarbeit mit unglaublicher Strenge fort. — Wenn in irgend einem Garten eine Zimmetpflanze aufging, so durfte sie der Besitzer des Gartens nicht als sein Eigenthum betrachten, eben so wenig durfte er sie vertilgen, sondern er war gezwungen, sie für die Regierung zu pflegen und aufzuziehen; und nach dem alten holländischen Gesetz wurde dem, der einen Zimmetbaum fällte, die rechte Hand abgehauen (Porter). Erst 1833 wurde der Zimmetbau und -Handel auf Ceylon freigegeben, nahm aber nicht sehr zu, weil die englische Regierung einen Ausfuhrzoll von 200–300% ad valorem darauf legte. Nächst Ceylon liefert Cochinchina den meisten Zimmet. Letzterer geht nach China, wo er dem von Ceylon vorgezogen wird.

[88]Tijdschrift voor taal-land-en. volkenkunde. 1853, I, 304.

[88]Tijdschrift voor taal-land-en. volkenkunde. 1853, I, 304.

[89]Adatheisst: alter Brauch, alte Sitte, und hat für den Inländer Gesetzeskraft.

[89]Adatheisst: alter Brauch, alte Sitte, und hat für den Inländer Gesetzeskraft.

[90]Over de zoogenoemde eetbare Vogelnesten. — Beiträge zur näheren Kenntniss der Gattung Collocalia Gr.

[90]Over de zoogenoemde eetbare Vogelnesten. — Beiträge zur näheren Kenntniss der Gattung Collocalia Gr.

[91]Demselben, der das duftende Agallocheholz liefert, in Java aber nicht vorkommt.

[91]Demselben, der das duftende Agallocheholz liefert, in Java aber nicht vorkommt.

[92]Vergl. Zeichnung: die Bündel bestehen aus Bambusen, die Seile aus Rotang.

[92]Vergl. Zeichnung: die Bündel bestehen aus Bambusen, die Seile aus Rotang.

[93]Der mich begleitende Javane erklärte sie folgendermassen: der grösste, ruma radja (Haus des Königs), die übrigen: Häuser der Frauen und Verwandten, der fünfte, ruma dija punja jonge (das Haus für den Diener). Das holländische Wort, das zur Bezeichnung eines Dieners ins Malayische übergegangen, machte sich sonderbar genug in dieser antiquarischen Erläuterung.

[93]Der mich begleitende Javane erklärte sie folgendermassen: der grösste, ruma radja (Haus des Königs), die übrigen: Häuser der Frauen und Verwandten, der fünfte, ruma dija punja jonge (das Haus für den Diener). Das holländische Wort, das zur Bezeichnung eines Dieners ins Malayische übergegangen, machte sich sonderbar genug in dieser antiquarischen Erläuterung.

[94]Nach einer neueren Beobachtung (Proc. Zool. Soc. 1863, pag. 439) fangen sie auch Fische. Dr. Schott beobachtete in Conleeveram, wie die Kalongs über den Teichen schwebten, die Fische mit den Klauen packten und dann auf Tamarindenbäume flogen, um sie zu verzehren. Er hielt sie erst für Vögel, schoss aber am andern Abend mehrere im Akt des Fischens und wiederholte die Beobachtung mehreremal.

[94]Nach einer neueren Beobachtung (Proc. Zool. Soc. 1863, pag. 439) fangen sie auch Fische. Dr. Schott beobachtete in Conleeveram, wie die Kalongs über den Teichen schwebten, die Fische mit den Klauen packten und dann auf Tamarindenbäume flogen, um sie zu verzehren. Er hielt sie erst für Vögel, schoss aber am andern Abend mehrere im Akt des Fischens und wiederholte die Beobachtung mehreremal.

[95]1849 beauftragte der damalige General-Guvernör zwei geschickte Zeichner, die Herren Wilsen und Schomberg, sämmtliche Reliefs und Statuen von Borobudor für den Steindruck zu zeichnen. Die Arbeit hat mehrere Jahre in Anspruch genommen und soll sehr gut ausgefallen sein. — Obgleich ich schon bei meiner Anwesenheit in Java einige Probedrucke gesehen, scheint das Werk, das mit erläuterndem Text erscheinen soll, noch nicht herausgegeben zu sein. Herr W. hat auch in der Tijds. v. T. L. en V. einen Aufsatz über Borobudor bekannt gemacht, dem obige Maasse und noch einige der folgenden Angaben entnommen sind, nur ist statt niederl. Ellen der gleichwerthige, bekanntere Ausdruck Meter gesetzt.

[95]1849 beauftragte der damalige General-Guvernör zwei geschickte Zeichner, die Herren Wilsen und Schomberg, sämmtliche Reliefs und Statuen von Borobudor für den Steindruck zu zeichnen. Die Arbeit hat mehrere Jahre in Anspruch genommen und soll sehr gut ausgefallen sein. — Obgleich ich schon bei meiner Anwesenheit in Java einige Probedrucke gesehen, scheint das Werk, das mit erläuterndem Text erscheinen soll, noch nicht herausgegeben zu sein. Herr W. hat auch in der Tijds. v. T. L. en V. einen Aufsatz über Borobudor bekannt gemacht, dem obige Maasse und noch einige der folgenden Angaben entnommen sind, nur ist statt niederl. Ellen der gleichwerthige, bekanntere Ausdruck Meter gesetzt.

[96]Um einen solchen Eimer zu machen, faltet man das grosse, fächerförmige Blatt wie einen aus Papier geknifften Fächer zusammen, näht die sich berührenden Ränder je zweier Blattspitzen, von da an, wo sie sich theilen, zusammen, und biegt das Blatt ringförmig, die Rippen nach Aussen, so dass die Blattspitzen und der Ansatz des Blattstiels über einander greifen; diese werden fest zusammengebunden und bilden die Handhabe des Eimers, der nur noch wie das Verdeck eines Wagens oder der Ugly einer Engländerin entfaltet zu werden braucht und die Form eines in der Richtung der Axe durchgeschnittenen sehr flachen Kürbis hat.

[96]Um einen solchen Eimer zu machen, faltet man das grosse, fächerförmige Blatt wie einen aus Papier geknifften Fächer zusammen, näht die sich berührenden Ränder je zweier Blattspitzen, von da an, wo sie sich theilen, zusammen, und biegt das Blatt ringförmig, die Rippen nach Aussen, so dass die Blattspitzen und der Ansatz des Blattstiels über einander greifen; diese werden fest zusammengebunden und bilden die Handhabe des Eimers, der nur noch wie das Verdeck eines Wagens oder der Ugly einer Engländerin entfaltet zu werden braucht und die Form eines in der Richtung der Axe durchgeschnittenen sehr flachen Kürbis hat.

[97]Nach den neuesten Nachrichten (1865) ist diese blühende Industrie in Jokjokarta fast gänzlich zu Grunde gegangen, indem die Pflanzen durch Insekten zerstört wurden.

[97]Nach den neuesten Nachrichten (1865) ist diese blühende Industrie in Jokjokarta fast gänzlich zu Grunde gegangen, indem die Pflanzen durch Insekten zerstört wurden.

[98]Dicht am Stamm vieler Bäumchen war ein mit Wasser gefüllter poröser Topf bis an den Rand in den Boden eingegraben; das langsam durchsickernde Wasser erhält die Wurzeln feucht, die ein dickes Geflecht um den Topf bilden sollen. Vielleicht ist dies Verfahren, das ich in Europa nie gesehen, in wasserarmen Gärten oder für besondere Zwecke in der Gärtnerei anwendbar.

[98]Dicht am Stamm vieler Bäumchen war ein mit Wasser gefüllter poröser Topf bis an den Rand in den Boden eingegraben; das langsam durchsickernde Wasser erhält die Wurzeln feucht, die ein dickes Geflecht um den Topf bilden sollen. Vielleicht ist dies Verfahren, das ich in Europa nie gesehen, in wasserarmen Gärten oder für besondere Zwecke in der Gärtnerei anwendbar.

[99]In Mexico kauen zwar Männer und Weiber, letztere mit wahrer Leidenschaft, ein Gummi, Cicle genannt, den verdickten Milchsaft einer an der Westküste wild wachsenden Sapota (Zapote chico), das in Speichel völlig unlöslich, geschmack- und geruchlos ist. Die Substanz hat grosse Aehnlichkeit mit Guttapercha, die man von einer ebenfalls zu den Sapotaceen gehörenden Pflanze (Isonandra) gewinnt und wird etwa bei derselben Temperatur plastisch; man formt Blumen und allerlei Spielereien daraus; in der Technik findet sie noch keine Verwendung, da ihr hoher Preis, 1 Dollar per ℔, es verhindert.

[99]In Mexico kauen zwar Männer und Weiber, letztere mit wahrer Leidenschaft, ein Gummi, Cicle genannt, den verdickten Milchsaft einer an der Westküste wild wachsenden Sapota (Zapote chico), das in Speichel völlig unlöslich, geschmack- und geruchlos ist. Die Substanz hat grosse Aehnlichkeit mit Guttapercha, die man von einer ebenfalls zu den Sapotaceen gehörenden Pflanze (Isonandra) gewinnt und wird etwa bei derselben Temperatur plastisch; man formt Blumen und allerlei Spielereien daraus; in der Technik findet sie noch keine Verwendung, da ihr hoher Preis, 1 Dollar per ℔, es verhindert.

[100]Was ich für Muthwillen gehalten, hatte vielleicht einen andern Grund. Van Dooren erzählt, dass ihn sein Kutscher bei einer ganz ähnlichen Gelegenheit mit den Worten beruhigte: „Fürchten Sie sich nicht, Herr, der Tiger will sich ein Pferd holen.”

[100]Was ich für Muthwillen gehalten, hatte vielleicht einen andern Grund. Van Dooren erzählt, dass ihn sein Kutscher bei einer ganz ähnlichen Gelegenheit mit den Worten beruhigte: „Fürchten Sie sich nicht, Herr, der Tiger will sich ein Pferd holen.”

[101]Gegenwärtig (1865) ist eine Eisenbahn zwischen Samarang und Surakarta in vollem Bau; das Samarang zunächst gelegene Stück ist bereits mit der Lokomotive befahren worden. Dieselbe Gesellschaft baut eine andre Bahn zwischen Batavia und Buitenzorg. Mit diesen beiden kurzen Strecken wird sich zunächst wohl der Verkehr begnügen müssen. Eine andre Gesellschaft, welche über ganz Java ein Eisenbahnnetz legen wollte, kam leider mit ihren Anträgen zu spät und erhielt keine Konzession, weil eine solche die jener ersten Gesellschaft gemachten Zugeständnisse verletzt haben würde.

[101]Gegenwärtig (1865) ist eine Eisenbahn zwischen Samarang und Surakarta in vollem Bau; das Samarang zunächst gelegene Stück ist bereits mit der Lokomotive befahren worden. Dieselbe Gesellschaft baut eine andre Bahn zwischen Batavia und Buitenzorg. Mit diesen beiden kurzen Strecken wird sich zunächst wohl der Verkehr begnügen müssen. Eine andre Gesellschaft, welche über ganz Java ein Eisenbahnnetz legen wollte, kam leider mit ihren Anträgen zu spät und erhielt keine Konzession, weil eine solche die jener ersten Gesellschaft gemachten Zugeständnisse verletzt haben würde.

[102]Von 3 Schiffsladungen voll javanischer Kunstdenkmäler, die Prof. Reinwardt nach Holland sandte, versank eine im Schiff Ida en Adelaide, eine zweite im Kriegsschiff Amsterdam, die dritte im Schiff Evereus, welches verbrannte. (Brumund Indiana.)

[102]Von 3 Schiffsladungen voll javanischer Kunstdenkmäler, die Prof. Reinwardt nach Holland sandte, versank eine im Schiff Ida en Adelaide, eine zweite im Kriegsschiff Amsterdam, die dritte im Schiff Evereus, welches verbrannte. (Brumund Indiana.)


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