RUDOLF VON EMS.

RUDOLF VON EMS.[Scherer D.189,E.180.]Ein Schweizer, Dienstmann zu Montfort. Ein gelehrter Dichter, der viel geschrieben hat und zwischen 1251 und 1254 starb. Erhalten sind von seinen Werken: ‘der gute Gerhard’ (ed. Haupt, Leipzig 1840); ‘Barlaam und Josaphat’ (ed. Pfeiffer, Leipzig 1843); und ‘Wilhelm von Orlens’, ‘Alexander’, ‘Weltchronik’ (unvollendet und Konrad IV. gewidmet), sieh Vilmar ‘Die zwei Recensionen und die Handschriftenfamilien der Weltchronik Rudolfs von Ems’ (Marburg 1839).BARLAAM UNDJOSAPHAT.Die jenen rehten herren lântund disem valschen bî gestânt,den wirt der tôt vür daz lebenvon im ze lône gegeben.sîn lôn ist niht wan herzeleit,als ich ein teil dir hân geseit.Die dirre welte volger sintunde ir dienstlîchiu kint,die gelîche ich einem man,der nôt von einem tiere gewan;daz was ein einhürne grôz.sîn lüejen alsô lûte dôz,daz ez den man brâhte in nôt.er vorhtim unde vlôch den tôt.10ez jaget in âne milte zuht.dô er was in sorgen vluhtund vor dem einhürnen lief,in ein abgründe tiefviel er über eine want.in dem valle ergreif sîn hantein boumelîn; dâ hieng er an:daz vriste disen selben man.er habete sich vil vasteze des boumelînes aste.20die vüeze hâte er gesatan eine wunderenge stat;daz was ein kleiner erdewase,gewurzet âne kraft mit grase:dar ûf enthielt er sînen val.diu selbe stat was alsô smal,daz er dar an niht mohte gestân,swenn er daz boumel müeste lân.Swier dâ stuont in grôzer nôt,er wânde, im wære der tôtmit vride gar benomen dâ.dô kômen zwô miuse sâ:einiu was swarz, diu ander wîz:die kêrten allen ir vlîzan der stûden wurzel gar.10sie nuogen alsô vaste dar,biz diu wurz vil nâch sich lie,von der kraft diu stûde gie.diz was ein ängestlîch geschiht.er mohte des erwenden niht,sie wolten der wurze angesigen.dô sach er einen trachen ligentief under im in dem tal;der dinget ûf des mannes val.ez was ein ängestlîcher stric.20er truoc vil leiden aneblic:diu ougen und der âtem sînwâren beidiu viurîn;er tet vil wîte ûf den munt:dô dranc daz viur sâ zestuntmit grôzer flamme, als er sich vleiz,als ûz einem ovene heizûz sinem wîten munde.vil sêre in der stundemit grimme blangen began,daz er verslunde disen man.ûf sînen val was er bereitginende, als ich hân geseit,als er in wolde slinden.dem man begunde swinden10herzevreude (daz tet nôt),als im diu vorhte gebôt.Dô der man diz ungemachunder im an dem trachen sachund den wüetenden einhürnenob im sô sêre zürnen,dô er nâch im lûte schrei,und daz der stûden wurz enzweivon den miusen nâch geschabenwas: er dâhte, ob in enthaben20möhte disiu kleiniu stat,dâ er hâte hin gesatdie vüeze durch des valles vrist.als er disen kleinen listin sînen grôzen nœten vant,er sach des endes sâ zehant.aldâ moht er sich niht entsagen:ûz der wende sach er ragenvier grôzer würme houbet.vreude er wart betoubet,wan er des tôdes was gewis.ein slange, heizet aspis,der vil grôze vrävele hât,swenne er lebendes iht bestât.der wurden im dâ vier erkantbî sînen vüezen in der want,die den wasen undergruoben10und vlîzeclîche schuoben,der under sînen vüezen lacund sîn mit unstæte phlac,wan er sô sêre beganmit helfe entwîchen disem man.dô disiu viervalte nôtdem man sô grôze vorhte bôt,er sach ûz einem astesamfte, niht ze vaste,ein kleine honicseimes gân.20al sîn nôt begunder lân:er habete sich dar sâ zestuntund liez im triefen in den munt.swar er sach, dâ was nôt;er sach nâhen im den tôt:swie vorhteclich was diu gesiht,er lie der honictropfen niht.Ist dînen sinnen iht ze snelze merkenne diz bîspelsô wil ich dirz ze tiute sagen,die rehten bîschaft niht verdagen.diu gruobe, dar in viel der man,dâ soltû die welt merken an,diu mit sô maneger arbeituns ir stricke hât geleit.der einhürne, dêst der tôt,der mit ängestlîcher nôt10allez menschenkünne jaget,biz daz sîn name an im betaget.daz boumelîn, daz ist daz leben,daz uns allen ist gegeben,ieglîchem nâch sîner maht.der liehte tac, diu trüebe nahtbezeichent dise miuse zwô,die jene wurzen nuogen sôdaz der stûden kraft zergienc,dar an der man mit vorhten hienc.20alsus genagent widerstrîtunser leben disiu zît.ir nagen daz hât endes niht,ê man si abe genagen sihtunser lebenes wurzelkraft,dâ unser leben ist angehaft.merke ouch in den sinnen dîn,daz der trache viurîn,der gên dem man ûf tet den munt,bezeichent der helle gruntund des tiuvels angesiht,diu vorhtlîcher swære giht.Der vier slangen houbet sintvier tugende, von den al diu kint,diu von menschen sint bekomen,lîp unde leben hânt genomen,der vier êlementen kraft,von den diu gotes meisterschaft10den lîp al der menscheithât ze samene geleit.daz ist diu ungewisse stat,ûf die der man hâte gesatdurch vristen sîne vüeze.der welte unstætiu süezesî dir bî dem honige kunt,daz jenem trouf in den munt,und durch daz kleine tröpfelînvergaz er al der nœte sîn.20hie sî dir bilde bî gegeben,daz dû dirre welte lebenrehte erkennest, wie si stât.’Die jenen rechten Herren verlassenund diesem falschen sich zugesellen,denen wird der Tod statt des Lebensvon ihm zum Lohne gegeben.Sein Lohn ist nichts als Herzeleid,wie ich zum Theil dir schon gesagt.Die dieser Welt Anhänger sindund ihre dienstfertigen Kinder,die vergleiche ich mit einem Mann,der durch ein Thier in Noth gerieth;das war ein gewaltiges Einhorn.Sein Brüllen erscholl so laut,dass es den Mann in Noth brachte.er fürchtete sich und floh den Tod.10Doch verfolgte es ihn rücksichtslos.Als er in sorgenvoller Fluchtvor dem Einhorn davonlief,da fiel er in einen tiefen Abgrundüber eine Wand hinab.Im Fallen ergriff seine Handein Bäumlein; da blieb er dran hängen:das rettete unseren Mann.Er hielt sich gar festan des Bäumleins Äste.20Die Füsse hatte er auf einfurchtbar enges Plätzchen gesetzt;das war ein kleines Stück Rasenerde,ohne kräftige Wurzeln mit Gras bewachsen:darauf hielt er sich im Fallen.Dieser Platz war so schmal,dass er nicht darauf stehn konnte,wenn er das Bäumlein etwa hätte fahren lassen müssen.Stand er auch da in grosser Noth,so meinte er doch, es wäre der Todin Frieden von ihm genommen.Da kamen sofort zwei Mäuse;die eine war schwarz, die andere weiss:die machten sich mit eifrigem Bemühenan die Wurzel der Staude.10Die benagten sie so emsig,bis die Wurzel beinahe nachgab,welche die Staude fest hielt.Das war eine ängstliche Geschichte.Er vermochte es nicht abzuwenden,sie waren daran, die Wurzel zu bewältigen.Da sah er einen Drachen liegentief unter sich in dem Thal;der hoffte auf des Mannes Fall.Es war eine ängstliche Umschliessung.20Er war gar leidig anzusehen:seine Augen und sein Athemwaren feurig;er sperrte den Rachen weit auf:da drang das Feuer sofort herausmit gewaltiger Flamme, sobald er sich regte,wie aus einem heissen Ofenaus seinem weiten Rachen.Er harrte der Stundemit wüthendem Verlangen,in der er verschlänge diesen Mann.Für den Fall dass er fiele, hatte er bereitsdas Maul aufgesperrt, wie ich gesagt,als wollte er ihn verschlingen.Da begann dem Mann10die Freude zu vergehn in dieser Noth,dazu brachte ihn die Furcht.Als der Mann dies Ungemachunter sich in dem Drachen erblickte,und wie das wüthende Einhornüber ihm tobte,indem es laut nach ihm schrie,und dass die Wurzel der Staudevon den Mäusen nahezu entzweigerieben war, da dachte er, ob ihn20wohl die kleine Stelle tragen könnte,wo er die Füsse hingesetzt hatte,um sich vor dem Falle zu retten.Als er auf diese kleine Listin seinen grossen Nöthen kam,da sah er sofort das Ende ab.Dort konnte er sich nicht befreien:aus der Wand sah er ragenvier grosser Würmer (Drachen) Häupter.Da ward er freudeleer,denn nun war er des Todes gewiss.Von Schlangen, sie heissen Aspisund besitzen grosse Unerschrockenheitim Kampfe mit lebenden Wesen,von denen wurde er vier gewahrzu seinen Füssen an der Wand,die untergruben den Rasen10und stiessen ihn heftig,der unter seinen Füssen lagund ihn nur unsicher trug;schon begann er allen Ernstesdiesem Mann seine Hilfe zu versagen.Als diese vierfältige Nothdem Mann so grosse Furcht erweckte,da sah er aus einem Astesanft und nicht schnellein wenig Honigseim herausfliessen.20All seine Noth vergass er da:er beugte sich sofort dahinund liess ihn sich in den Mund träufeln.Wohin er sah, da war Noth;er sah sich dem Tod nahe:Wie fürchterlich auch war, was er sah,er liess nicht von den Honigtropfen!Ist deinen Sinnen dies flüchtige Beispiel,zu schwer zu erfassen,so will ich dir’s deuten,die richtige Erklärung nicht verschweigen.Die Grube, darein der Mann fiel,darunter sollst du die Welt verstehn,die mit mancherlei Peinuns ihre Stricke gelegt hat.Das Einhorn, das ist der Tod,der mit ängstlicher Sorge10das ganze Menschengeschlecht jagt,bis dass sein Name an ihm zu Tage tritt.Das Bäumlein, das ist das Leben,das uns allen gegeben ist,einem jeden nach seiner Macht.Der lichte Tag, die trübe Nachtbezeichnen diese zwei Mäuse,die jene Wurzeln so zernagten,dass die Staude ihren Halt verlor,an der der Mann mit Furcht hieng.20Also zernagen um die Wetteunser Leben Tag- und Nachtzeit.Ihr Nagen nimmt kein Ende,eh man sie abnagen siehtunseres Lebens Wurzelkraft,daran unser Leben hängt.Merke auch in deinem Verstand,dass der feurige Drache,der den Rachen nach dem Manne aufsperrte,den Höllengrund bezeichnetund des Teufels Anblick,der furchtbaren Kummer bedeutet.Die vier Schlangenhäupter sindvier Kräfte, durch die alle Kinder,welche Menschen entstammen,Leib und Leben empfangen haben,der vier Elemente Kraft,aus denen Gottes Meisterschaft10das Leben aller Menschheitzusammengefügt hat.Das ist die ungewisse Stelle,auf die der Mann um sich zu rettenseine Füsse gesetzt hatte.Der Welt unstäte Süssigkeiterkenne in dem Honig,der jenem in dem Mund troff,und um des kleinen Tröpfleins willenvergass er all seiner Ängste.20Damit sei Dir ein Bild gegeben,dass du daran dieser Welt Lebengenau erkennest, wie es darum steht.’

RUDOLF VON EMS.

[Scherer D.189,E.180.]

Ein Schweizer, Dienstmann zu Montfort. Ein gelehrter Dichter, der viel geschrieben hat und zwischen 1251 und 1254 starb. Erhalten sind von seinen Werken: ‘der gute Gerhard’ (ed. Haupt, Leipzig 1840); ‘Barlaam und Josaphat’ (ed. Pfeiffer, Leipzig 1843); und ‘Wilhelm von Orlens’, ‘Alexander’, ‘Weltchronik’ (unvollendet und Konrad IV. gewidmet), sieh Vilmar ‘Die zwei Recensionen und die Handschriftenfamilien der Weltchronik Rudolfs von Ems’ (Marburg 1839).

Ein Schweizer, Dienstmann zu Montfort. Ein gelehrter Dichter, der viel geschrieben hat und zwischen 1251 und 1254 starb. Erhalten sind von seinen Werken: ‘der gute Gerhard’ (ed. Haupt, Leipzig 1840); ‘Barlaam und Josaphat’ (ed. Pfeiffer, Leipzig 1843); und ‘Wilhelm von Orlens’, ‘Alexander’, ‘Weltchronik’ (unvollendet und Konrad IV. gewidmet), sieh Vilmar ‘Die zwei Recensionen und die Handschriftenfamilien der Weltchronik Rudolfs von Ems’ (Marburg 1839).

Die jenen rehten herren lântund disem valschen bî gestânt,den wirt der tôt vür daz lebenvon im ze lône gegeben.sîn lôn ist niht wan herzeleit,als ich ein teil dir hân geseit.Die dirre welte volger sintunde ir dienstlîchiu kint,die gelîche ich einem man,der nôt von einem tiere gewan;daz was ein einhürne grôz.sîn lüejen alsô lûte dôz,daz ez den man brâhte in nôt.er vorhtim unde vlôch den tôt.10ez jaget in âne milte zuht.dô er was in sorgen vluhtund vor dem einhürnen lief,in ein abgründe tiefviel er über eine want.in dem valle ergreif sîn hantein boumelîn; dâ hieng er an:daz vriste disen selben man.er habete sich vil vasteze des boumelînes aste.20die vüeze hâte er gesatan eine wunderenge stat;daz was ein kleiner erdewase,gewurzet âne kraft mit grase:dar ûf enthielt er sînen val.diu selbe stat was alsô smal,daz er dar an niht mohte gestân,swenn er daz boumel müeste lân.Swier dâ stuont in grôzer nôt,er wânde, im wære der tôtmit vride gar benomen dâ.dô kômen zwô miuse sâ:einiu was swarz, diu ander wîz:die kêrten allen ir vlîzan der stûden wurzel gar.10sie nuogen alsô vaste dar,biz diu wurz vil nâch sich lie,von der kraft diu stûde gie.diz was ein ängestlîch geschiht.er mohte des erwenden niht,sie wolten der wurze angesigen.dô sach er einen trachen ligentief under im in dem tal;der dinget ûf des mannes val.ez was ein ängestlîcher stric.20er truoc vil leiden aneblic:diu ougen und der âtem sînwâren beidiu viurîn;er tet vil wîte ûf den munt:dô dranc daz viur sâ zestuntmit grôzer flamme, als er sich vleiz,als ûz einem ovene heizûz sinem wîten munde.vil sêre in der stundemit grimme blangen began,daz er verslunde disen man.ûf sînen val was er bereitginende, als ich hân geseit,als er in wolde slinden.dem man begunde swinden10herzevreude (daz tet nôt),als im diu vorhte gebôt.Dô der man diz ungemachunder im an dem trachen sachund den wüetenden einhürnenob im sô sêre zürnen,dô er nâch im lûte schrei,und daz der stûden wurz enzweivon den miusen nâch geschabenwas: er dâhte, ob in enthaben20möhte disiu kleiniu stat,dâ er hâte hin gesatdie vüeze durch des valles vrist.als er disen kleinen listin sînen grôzen nœten vant,er sach des endes sâ zehant.aldâ moht er sich niht entsagen:ûz der wende sach er ragenvier grôzer würme houbet.vreude er wart betoubet,wan er des tôdes was gewis.ein slange, heizet aspis,der vil grôze vrävele hât,swenne er lebendes iht bestât.der wurden im dâ vier erkantbî sînen vüezen in der want,die den wasen undergruoben10und vlîzeclîche schuoben,der under sînen vüezen lacund sîn mit unstæte phlac,wan er sô sêre beganmit helfe entwîchen disem man.dô disiu viervalte nôtdem man sô grôze vorhte bôt,er sach ûz einem astesamfte, niht ze vaste,ein kleine honicseimes gân.20al sîn nôt begunder lân:er habete sich dar sâ zestuntund liez im triefen in den munt.swar er sach, dâ was nôt;er sach nâhen im den tôt:swie vorhteclich was diu gesiht,er lie der honictropfen niht.Ist dînen sinnen iht ze snelze merkenne diz bîspelsô wil ich dirz ze tiute sagen,die rehten bîschaft niht verdagen.diu gruobe, dar in viel der man,dâ soltû die welt merken an,diu mit sô maneger arbeituns ir stricke hât geleit.der einhürne, dêst der tôt,der mit ängestlîcher nôt10allez menschenkünne jaget,biz daz sîn name an im betaget.daz boumelîn, daz ist daz leben,daz uns allen ist gegeben,ieglîchem nâch sîner maht.der liehte tac, diu trüebe nahtbezeichent dise miuse zwô,die jene wurzen nuogen sôdaz der stûden kraft zergienc,dar an der man mit vorhten hienc.20alsus genagent widerstrîtunser leben disiu zît.ir nagen daz hât endes niht,ê man si abe genagen sihtunser lebenes wurzelkraft,dâ unser leben ist angehaft.merke ouch in den sinnen dîn,daz der trache viurîn,der gên dem man ûf tet den munt,bezeichent der helle gruntund des tiuvels angesiht,diu vorhtlîcher swære giht.Der vier slangen houbet sintvier tugende, von den al diu kint,diu von menschen sint bekomen,lîp unde leben hânt genomen,der vier êlementen kraft,von den diu gotes meisterschaft10den lîp al der menscheithât ze samene geleit.daz ist diu ungewisse stat,ûf die der man hâte gesatdurch vristen sîne vüeze.der welte unstætiu süezesî dir bî dem honige kunt,daz jenem trouf in den munt,und durch daz kleine tröpfelînvergaz er al der nœte sîn.20hie sî dir bilde bî gegeben,daz dû dirre welte lebenrehte erkennest, wie si stât.’

Die jenen rehten herren lântund disem valschen bî gestânt,den wirt der tôt vür daz lebenvon im ze lône gegeben.sîn lôn ist niht wan herzeleit,als ich ein teil dir hân geseit.Die dirre welte volger sintunde ir dienstlîchiu kint,die gelîche ich einem man,der nôt von einem tiere gewan;daz was ein einhürne grôz.sîn lüejen alsô lûte dôz,daz ez den man brâhte in nôt.er vorhtim unde vlôch den tôt.10ez jaget in âne milte zuht.dô er was in sorgen vluhtund vor dem einhürnen lief,in ein abgründe tiefviel er über eine want.in dem valle ergreif sîn hantein boumelîn; dâ hieng er an:daz vriste disen selben man.er habete sich vil vasteze des boumelînes aste.20die vüeze hâte er gesatan eine wunderenge stat;daz was ein kleiner erdewase,gewurzet âne kraft mit grase:dar ûf enthielt er sînen val.diu selbe stat was alsô smal,daz er dar an niht mohte gestân,swenn er daz boumel müeste lân.Swier dâ stuont in grôzer nôt,er wânde, im wære der tôtmit vride gar benomen dâ.dô kômen zwô miuse sâ:einiu was swarz, diu ander wîz:die kêrten allen ir vlîzan der stûden wurzel gar.10sie nuogen alsô vaste dar,biz diu wurz vil nâch sich lie,von der kraft diu stûde gie.diz was ein ängestlîch geschiht.er mohte des erwenden niht,sie wolten der wurze angesigen.dô sach er einen trachen ligentief under im in dem tal;der dinget ûf des mannes val.ez was ein ängestlîcher stric.20er truoc vil leiden aneblic:diu ougen und der âtem sînwâren beidiu viurîn;er tet vil wîte ûf den munt:dô dranc daz viur sâ zestuntmit grôzer flamme, als er sich vleiz,als ûz einem ovene heizûz sinem wîten munde.vil sêre in der stundemit grimme blangen began,daz er verslunde disen man.ûf sînen val was er bereitginende, als ich hân geseit,als er in wolde slinden.dem man begunde swinden10herzevreude (daz tet nôt),als im diu vorhte gebôt.Dô der man diz ungemachunder im an dem trachen sachund den wüetenden einhürnenob im sô sêre zürnen,dô er nâch im lûte schrei,und daz der stûden wurz enzweivon den miusen nâch geschabenwas: er dâhte, ob in enthaben20möhte disiu kleiniu stat,dâ er hâte hin gesatdie vüeze durch des valles vrist.als er disen kleinen listin sînen grôzen nœten vant,er sach des endes sâ zehant.aldâ moht er sich niht entsagen:ûz der wende sach er ragenvier grôzer würme houbet.vreude er wart betoubet,wan er des tôdes was gewis.ein slange, heizet aspis,der vil grôze vrävele hât,swenne er lebendes iht bestât.der wurden im dâ vier erkantbî sînen vüezen in der want,die den wasen undergruoben10und vlîzeclîche schuoben,der under sînen vüezen lacund sîn mit unstæte phlac,wan er sô sêre beganmit helfe entwîchen disem man.dô disiu viervalte nôtdem man sô grôze vorhte bôt,er sach ûz einem astesamfte, niht ze vaste,ein kleine honicseimes gân.20al sîn nôt begunder lân:er habete sich dar sâ zestuntund liez im triefen in den munt.swar er sach, dâ was nôt;er sach nâhen im den tôt:swie vorhteclich was diu gesiht,er lie der honictropfen niht.Ist dînen sinnen iht ze snelze merkenne diz bîspelsô wil ich dirz ze tiute sagen,die rehten bîschaft niht verdagen.diu gruobe, dar in viel der man,dâ soltû die welt merken an,diu mit sô maneger arbeituns ir stricke hât geleit.der einhürne, dêst der tôt,der mit ängestlîcher nôt10allez menschenkünne jaget,biz daz sîn name an im betaget.daz boumelîn, daz ist daz leben,daz uns allen ist gegeben,ieglîchem nâch sîner maht.der liehte tac, diu trüebe nahtbezeichent dise miuse zwô,die jene wurzen nuogen sôdaz der stûden kraft zergienc,dar an der man mit vorhten hienc.20alsus genagent widerstrîtunser leben disiu zît.ir nagen daz hât endes niht,ê man si abe genagen sihtunser lebenes wurzelkraft,dâ unser leben ist angehaft.merke ouch in den sinnen dîn,daz der trache viurîn,der gên dem man ûf tet den munt,bezeichent der helle gruntund des tiuvels angesiht,diu vorhtlîcher swære giht.Der vier slangen houbet sintvier tugende, von den al diu kint,diu von menschen sint bekomen,lîp unde leben hânt genomen,der vier êlementen kraft,von den diu gotes meisterschaft10den lîp al der menscheithât ze samene geleit.daz ist diu ungewisse stat,ûf die der man hâte gesatdurch vristen sîne vüeze.der welte unstætiu süezesî dir bî dem honige kunt,daz jenem trouf in den munt,und durch daz kleine tröpfelînvergaz er al der nœte sîn.20hie sî dir bilde bî gegeben,daz dû dirre welte lebenrehte erkennest, wie si stât.’

Die jenen rehten herren lântund disem valschen bî gestânt,den wirt der tôt vür daz lebenvon im ze lône gegeben.sîn lôn ist niht wan herzeleit,als ich ein teil dir hân geseit.Die dirre welte volger sintunde ir dienstlîchiu kint,die gelîche ich einem man,der nôt von einem tiere gewan;daz was ein einhürne grôz.sîn lüejen alsô lûte dôz,daz ez den man brâhte in nôt.er vorhtim unde vlôch den tôt.10ez jaget in âne milte zuht.dô er was in sorgen vluhtund vor dem einhürnen lief,in ein abgründe tiefviel er über eine want.in dem valle ergreif sîn hantein boumelîn; dâ hieng er an:daz vriste disen selben man.er habete sich vil vasteze des boumelînes aste.20die vüeze hâte er gesatan eine wunderenge stat;daz was ein kleiner erdewase,gewurzet âne kraft mit grase:dar ûf enthielt er sînen val.diu selbe stat was alsô smal,daz er dar an niht mohte gestân,swenn er daz boumel müeste lân.Swier dâ stuont in grôzer nôt,er wânde, im wære der tôtmit vride gar benomen dâ.dô kômen zwô miuse sâ:einiu was swarz, diu ander wîz:die kêrten allen ir vlîzan der stûden wurzel gar.10sie nuogen alsô vaste dar,biz diu wurz vil nâch sich lie,von der kraft diu stûde gie.diz was ein ängestlîch geschiht.er mohte des erwenden niht,sie wolten der wurze angesigen.dô sach er einen trachen ligentief under im in dem tal;der dinget ûf des mannes val.ez was ein ängestlîcher stric.20er truoc vil leiden aneblic:diu ougen und der âtem sînwâren beidiu viurîn;er tet vil wîte ûf den munt:dô dranc daz viur sâ zestuntmit grôzer flamme, als er sich vleiz,als ûz einem ovene heizûz sinem wîten munde.vil sêre in der stundemit grimme blangen began,daz er verslunde disen man.ûf sînen val was er bereitginende, als ich hân geseit,als er in wolde slinden.dem man begunde swinden10herzevreude (daz tet nôt),als im diu vorhte gebôt.Dô der man diz ungemachunder im an dem trachen sachund den wüetenden einhürnenob im sô sêre zürnen,dô er nâch im lûte schrei,und daz der stûden wurz enzweivon den miusen nâch geschabenwas: er dâhte, ob in enthaben20möhte disiu kleiniu stat,dâ er hâte hin gesatdie vüeze durch des valles vrist.als er disen kleinen listin sînen grôzen nœten vant,er sach des endes sâ zehant.aldâ moht er sich niht entsagen:ûz der wende sach er ragenvier grôzer würme houbet.vreude er wart betoubet,wan er des tôdes was gewis.ein slange, heizet aspis,der vil grôze vrävele hât,swenne er lebendes iht bestât.der wurden im dâ vier erkantbî sînen vüezen in der want,die den wasen undergruoben10und vlîzeclîche schuoben,der under sînen vüezen lacund sîn mit unstæte phlac,wan er sô sêre beganmit helfe entwîchen disem man.dô disiu viervalte nôtdem man sô grôze vorhte bôt,er sach ûz einem astesamfte, niht ze vaste,ein kleine honicseimes gân.20al sîn nôt begunder lân:er habete sich dar sâ zestuntund liez im triefen in den munt.swar er sach, dâ was nôt;er sach nâhen im den tôt:swie vorhteclich was diu gesiht,er lie der honictropfen niht.Ist dînen sinnen iht ze snelze merkenne diz bîspelsô wil ich dirz ze tiute sagen,die rehten bîschaft niht verdagen.diu gruobe, dar in viel der man,dâ soltû die welt merken an,diu mit sô maneger arbeituns ir stricke hât geleit.der einhürne, dêst der tôt,der mit ängestlîcher nôt10allez menschenkünne jaget,biz daz sîn name an im betaget.daz boumelîn, daz ist daz leben,daz uns allen ist gegeben,ieglîchem nâch sîner maht.der liehte tac, diu trüebe nahtbezeichent dise miuse zwô,die jene wurzen nuogen sôdaz der stûden kraft zergienc,dar an der man mit vorhten hienc.20alsus genagent widerstrîtunser leben disiu zît.ir nagen daz hât endes niht,ê man si abe genagen sihtunser lebenes wurzelkraft,dâ unser leben ist angehaft.merke ouch in den sinnen dîn,daz der trache viurîn,der gên dem man ûf tet den munt,bezeichent der helle gruntund des tiuvels angesiht,diu vorhtlîcher swære giht.Der vier slangen houbet sintvier tugende, von den al diu kint,diu von menschen sint bekomen,lîp unde leben hânt genomen,der vier êlementen kraft,von den diu gotes meisterschaft10den lîp al der menscheithât ze samene geleit.daz ist diu ungewisse stat,ûf die der man hâte gesatdurch vristen sîne vüeze.der welte unstætiu süezesî dir bî dem honige kunt,daz jenem trouf in den munt,und durch daz kleine tröpfelînvergaz er al der nœte sîn.20hie sî dir bilde bî gegeben,daz dû dirre welte lebenrehte erkennest, wie si stât.’

Die jenen rehten herren lânt

und disem valschen bî gestânt,

den wirt der tôt vür daz leben

von im ze lône gegeben.

sîn lôn ist niht wan herzeleit,

als ich ein teil dir hân geseit.

Die dirre welte volger sint

unde ir dienstlîchiu kint,

die gelîche ich einem man,

der nôt von einem tiere gewan;

daz was ein einhürne grôz.

sîn lüejen alsô lûte dôz,

daz ez den man brâhte in nôt.

er vorhtim unde vlôch den tôt.10

ez jaget in âne milte zuht.

dô er was in sorgen vluht

und vor dem einhürnen lief,

in ein abgründe tief

viel er über eine want.

in dem valle ergreif sîn hant

ein boumelîn; dâ hieng er an:

daz vriste disen selben man.

er habete sich vil vaste

ze des boumelînes aste.20

die vüeze hâte er gesat

an eine wunderenge stat;

daz was ein kleiner erdewase,

gewurzet âne kraft mit grase:

dar ûf enthielt er sînen val.

diu selbe stat was alsô smal,

daz er dar an niht mohte gestân,

swenn er daz boumel müeste lân.

Swier dâ stuont in grôzer nôt,

er wânde, im wære der tôt

mit vride gar benomen dâ.

dô kômen zwô miuse sâ:

einiu was swarz, diu ander wîz:

die kêrten allen ir vlîz

an der stûden wurzel gar.10

sie nuogen alsô vaste dar,

biz diu wurz vil nâch sich lie,

von der kraft diu stûde gie.

diz was ein ängestlîch geschiht.

er mohte des erwenden niht,

sie wolten der wurze angesigen.

dô sach er einen trachen ligen

tief under im in dem tal;

der dinget ûf des mannes val.

ez was ein ängestlîcher stric.20

er truoc vil leiden aneblic:

diu ougen und der âtem sîn

wâren beidiu viurîn;

er tet vil wîte ûf den munt:

dô dranc daz viur sâ zestunt

mit grôzer flamme, als er sich vleiz,

als ûz einem ovene heiz

ûz sinem wîten munde.

vil sêre in der stunde

mit grimme blangen began,

daz er verslunde disen man.

ûf sînen val was er bereit

ginende, als ich hân geseit,

als er in wolde slinden.

dem man begunde swinden10

herzevreude (daz tet nôt),

als im diu vorhte gebôt.

Dô der man diz ungemach

under im an dem trachen sach

und den wüetenden einhürnen

ob im sô sêre zürnen,

dô er nâch im lûte schrei,

und daz der stûden wurz enzwei

von den miusen nâch geschaben

was: er dâhte, ob in enthaben20

möhte disiu kleiniu stat,

dâ er hâte hin gesat

die vüeze durch des valles vrist.

als er disen kleinen list

in sînen grôzen nœten vant,

er sach des endes sâ zehant.

aldâ moht er sich niht entsagen:

ûz der wende sach er ragen

vier grôzer würme houbet.

vreude er wart betoubet,

wan er des tôdes was gewis.

ein slange, heizet aspis,

der vil grôze vrävele hât,

swenne er lebendes iht bestât.

der wurden im dâ vier erkant

bî sînen vüezen in der want,

die den wasen undergruoben10

und vlîzeclîche schuoben,

der under sînen vüezen lac

und sîn mit unstæte phlac,

wan er sô sêre began

mit helfe entwîchen disem man.

dô disiu viervalte nôt

dem man sô grôze vorhte bôt,

er sach ûz einem aste

samfte, niht ze vaste,

ein kleine honicseimes gân.20

al sîn nôt begunder lân:

er habete sich dar sâ zestunt

und liez im triefen in den munt.

swar er sach, dâ was nôt;

er sach nâhen im den tôt:

swie vorhteclich was diu gesiht,

er lie der honictropfen niht.

Ist dînen sinnen iht ze snel

ze merkenne diz bîspel

sô wil ich dirz ze tiute sagen,

die rehten bîschaft niht verdagen.

diu gruobe, dar in viel der man,

dâ soltû die welt merken an,

diu mit sô maneger arbeit

uns ir stricke hât geleit.

der einhürne, dêst der tôt,

der mit ängestlîcher nôt10

allez menschenkünne jaget,

biz daz sîn name an im betaget.

daz boumelîn, daz ist daz leben,

daz uns allen ist gegeben,

ieglîchem nâch sîner maht.

der liehte tac, diu trüebe naht

bezeichent dise miuse zwô,

die jene wurzen nuogen sô

daz der stûden kraft zergienc,

dar an der man mit vorhten hienc.20

alsus genagent widerstrît

unser leben disiu zît.

ir nagen daz hât endes niht,

ê man si abe genagen siht

unser lebenes wurzelkraft,

dâ unser leben ist angehaft.

merke ouch in den sinnen dîn,

daz der trache viurîn,

der gên dem man ûf tet den munt,

bezeichent der helle grunt

und des tiuvels angesiht,

diu vorhtlîcher swære giht.

Der vier slangen houbet sint

vier tugende, von den al diu kint,

diu von menschen sint bekomen,

lîp unde leben hânt genomen,

der vier êlementen kraft,

von den diu gotes meisterschaft10

den lîp al der menscheit

hât ze samene geleit.

daz ist diu ungewisse stat,

ûf die der man hâte gesat

durch vristen sîne vüeze.

der welte unstætiu süeze

sî dir bî dem honige kunt,

daz jenem trouf in den munt,

und durch daz kleine tröpfelîn

vergaz er al der nœte sîn.20

hie sî dir bilde bî gegeben,

daz dû dirre welte leben

rehte erkennest, wie si stât.’

Die jenen rechten Herren verlassenund diesem falschen sich zugesellen,denen wird der Tod statt des Lebensvon ihm zum Lohne gegeben.Sein Lohn ist nichts als Herzeleid,wie ich zum Theil dir schon gesagt.Die dieser Welt Anhänger sindund ihre dienstfertigen Kinder,die vergleiche ich mit einem Mann,der durch ein Thier in Noth gerieth;das war ein gewaltiges Einhorn.Sein Brüllen erscholl so laut,dass es den Mann in Noth brachte.er fürchtete sich und floh den Tod.10Doch verfolgte es ihn rücksichtslos.Als er in sorgenvoller Fluchtvor dem Einhorn davonlief,da fiel er in einen tiefen Abgrundüber eine Wand hinab.Im Fallen ergriff seine Handein Bäumlein; da blieb er dran hängen:das rettete unseren Mann.Er hielt sich gar festan des Bäumleins Äste.20Die Füsse hatte er auf einfurchtbar enges Plätzchen gesetzt;das war ein kleines Stück Rasenerde,ohne kräftige Wurzeln mit Gras bewachsen:darauf hielt er sich im Fallen.Dieser Platz war so schmal,dass er nicht darauf stehn konnte,wenn er das Bäumlein etwa hätte fahren lassen müssen.Stand er auch da in grosser Noth,so meinte er doch, es wäre der Todin Frieden von ihm genommen.Da kamen sofort zwei Mäuse;die eine war schwarz, die andere weiss:die machten sich mit eifrigem Bemühenan die Wurzel der Staude.10Die benagten sie so emsig,bis die Wurzel beinahe nachgab,welche die Staude fest hielt.Das war eine ängstliche Geschichte.Er vermochte es nicht abzuwenden,sie waren daran, die Wurzel zu bewältigen.Da sah er einen Drachen liegentief unter sich in dem Thal;der hoffte auf des Mannes Fall.Es war eine ängstliche Umschliessung.20Er war gar leidig anzusehen:seine Augen und sein Athemwaren feurig;er sperrte den Rachen weit auf:da drang das Feuer sofort herausmit gewaltiger Flamme, sobald er sich regte,wie aus einem heissen Ofenaus seinem weiten Rachen.Er harrte der Stundemit wüthendem Verlangen,in der er verschlänge diesen Mann.Für den Fall dass er fiele, hatte er bereitsdas Maul aufgesperrt, wie ich gesagt,als wollte er ihn verschlingen.Da begann dem Mann10die Freude zu vergehn in dieser Noth,dazu brachte ihn die Furcht.Als der Mann dies Ungemachunter sich in dem Drachen erblickte,und wie das wüthende Einhornüber ihm tobte,indem es laut nach ihm schrie,und dass die Wurzel der Staudevon den Mäusen nahezu entzweigerieben war, da dachte er, ob ihn20wohl die kleine Stelle tragen könnte,wo er die Füsse hingesetzt hatte,um sich vor dem Falle zu retten.Als er auf diese kleine Listin seinen grossen Nöthen kam,da sah er sofort das Ende ab.Dort konnte er sich nicht befreien:aus der Wand sah er ragenvier grosser Würmer (Drachen) Häupter.Da ward er freudeleer,denn nun war er des Todes gewiss.Von Schlangen, sie heissen Aspisund besitzen grosse Unerschrockenheitim Kampfe mit lebenden Wesen,von denen wurde er vier gewahrzu seinen Füssen an der Wand,die untergruben den Rasen10und stiessen ihn heftig,der unter seinen Füssen lagund ihn nur unsicher trug;schon begann er allen Ernstesdiesem Mann seine Hilfe zu versagen.Als diese vierfältige Nothdem Mann so grosse Furcht erweckte,da sah er aus einem Astesanft und nicht schnellein wenig Honigseim herausfliessen.20All seine Noth vergass er da:er beugte sich sofort dahinund liess ihn sich in den Mund träufeln.Wohin er sah, da war Noth;er sah sich dem Tod nahe:Wie fürchterlich auch war, was er sah,er liess nicht von den Honigtropfen!Ist deinen Sinnen dies flüchtige Beispiel,zu schwer zu erfassen,so will ich dir’s deuten,die richtige Erklärung nicht verschweigen.Die Grube, darein der Mann fiel,darunter sollst du die Welt verstehn,die mit mancherlei Peinuns ihre Stricke gelegt hat.Das Einhorn, das ist der Tod,der mit ängstlicher Sorge10das ganze Menschengeschlecht jagt,bis dass sein Name an ihm zu Tage tritt.Das Bäumlein, das ist das Leben,das uns allen gegeben ist,einem jeden nach seiner Macht.Der lichte Tag, die trübe Nachtbezeichnen diese zwei Mäuse,die jene Wurzeln so zernagten,dass die Staude ihren Halt verlor,an der der Mann mit Furcht hieng.20Also zernagen um die Wetteunser Leben Tag- und Nachtzeit.Ihr Nagen nimmt kein Ende,eh man sie abnagen siehtunseres Lebens Wurzelkraft,daran unser Leben hängt.Merke auch in deinem Verstand,dass der feurige Drache,der den Rachen nach dem Manne aufsperrte,den Höllengrund bezeichnetund des Teufels Anblick,der furchtbaren Kummer bedeutet.Die vier Schlangenhäupter sindvier Kräfte, durch die alle Kinder,welche Menschen entstammen,Leib und Leben empfangen haben,der vier Elemente Kraft,aus denen Gottes Meisterschaft10das Leben aller Menschheitzusammengefügt hat.Das ist die ungewisse Stelle,auf die der Mann um sich zu rettenseine Füsse gesetzt hatte.Der Welt unstäte Süssigkeiterkenne in dem Honig,der jenem in dem Mund troff,und um des kleinen Tröpfleins willenvergass er all seiner Ängste.20Damit sei Dir ein Bild gegeben,dass du daran dieser Welt Lebengenau erkennest, wie es darum steht.’

Die jenen rechten Herren verlassenund diesem falschen sich zugesellen,denen wird der Tod statt des Lebensvon ihm zum Lohne gegeben.Sein Lohn ist nichts als Herzeleid,wie ich zum Theil dir schon gesagt.Die dieser Welt Anhänger sindund ihre dienstfertigen Kinder,die vergleiche ich mit einem Mann,der durch ein Thier in Noth gerieth;das war ein gewaltiges Einhorn.Sein Brüllen erscholl so laut,dass es den Mann in Noth brachte.er fürchtete sich und floh den Tod.10Doch verfolgte es ihn rücksichtslos.Als er in sorgenvoller Fluchtvor dem Einhorn davonlief,da fiel er in einen tiefen Abgrundüber eine Wand hinab.Im Fallen ergriff seine Handein Bäumlein; da blieb er dran hängen:das rettete unseren Mann.Er hielt sich gar festan des Bäumleins Äste.20Die Füsse hatte er auf einfurchtbar enges Plätzchen gesetzt;das war ein kleines Stück Rasenerde,ohne kräftige Wurzeln mit Gras bewachsen:darauf hielt er sich im Fallen.Dieser Platz war so schmal,dass er nicht darauf stehn konnte,wenn er das Bäumlein etwa hätte fahren lassen müssen.Stand er auch da in grosser Noth,so meinte er doch, es wäre der Todin Frieden von ihm genommen.Da kamen sofort zwei Mäuse;die eine war schwarz, die andere weiss:die machten sich mit eifrigem Bemühenan die Wurzel der Staude.10Die benagten sie so emsig,bis die Wurzel beinahe nachgab,welche die Staude fest hielt.Das war eine ängstliche Geschichte.Er vermochte es nicht abzuwenden,sie waren daran, die Wurzel zu bewältigen.Da sah er einen Drachen liegentief unter sich in dem Thal;der hoffte auf des Mannes Fall.Es war eine ängstliche Umschliessung.20Er war gar leidig anzusehen:seine Augen und sein Athemwaren feurig;er sperrte den Rachen weit auf:da drang das Feuer sofort herausmit gewaltiger Flamme, sobald er sich regte,wie aus einem heissen Ofenaus seinem weiten Rachen.Er harrte der Stundemit wüthendem Verlangen,in der er verschlänge diesen Mann.Für den Fall dass er fiele, hatte er bereitsdas Maul aufgesperrt, wie ich gesagt,als wollte er ihn verschlingen.Da begann dem Mann10die Freude zu vergehn in dieser Noth,dazu brachte ihn die Furcht.Als der Mann dies Ungemachunter sich in dem Drachen erblickte,und wie das wüthende Einhornüber ihm tobte,indem es laut nach ihm schrie,und dass die Wurzel der Staudevon den Mäusen nahezu entzweigerieben war, da dachte er, ob ihn20wohl die kleine Stelle tragen könnte,wo er die Füsse hingesetzt hatte,um sich vor dem Falle zu retten.Als er auf diese kleine Listin seinen grossen Nöthen kam,da sah er sofort das Ende ab.Dort konnte er sich nicht befreien:aus der Wand sah er ragenvier grosser Würmer (Drachen) Häupter.Da ward er freudeleer,denn nun war er des Todes gewiss.Von Schlangen, sie heissen Aspisund besitzen grosse Unerschrockenheitim Kampfe mit lebenden Wesen,von denen wurde er vier gewahrzu seinen Füssen an der Wand,die untergruben den Rasen10und stiessen ihn heftig,der unter seinen Füssen lagund ihn nur unsicher trug;schon begann er allen Ernstesdiesem Mann seine Hilfe zu versagen.Als diese vierfältige Nothdem Mann so grosse Furcht erweckte,da sah er aus einem Astesanft und nicht schnellein wenig Honigseim herausfliessen.20All seine Noth vergass er da:er beugte sich sofort dahinund liess ihn sich in den Mund träufeln.Wohin er sah, da war Noth;er sah sich dem Tod nahe:Wie fürchterlich auch war, was er sah,er liess nicht von den Honigtropfen!Ist deinen Sinnen dies flüchtige Beispiel,zu schwer zu erfassen,so will ich dir’s deuten,die richtige Erklärung nicht verschweigen.Die Grube, darein der Mann fiel,darunter sollst du die Welt verstehn,die mit mancherlei Peinuns ihre Stricke gelegt hat.Das Einhorn, das ist der Tod,der mit ängstlicher Sorge10das ganze Menschengeschlecht jagt,bis dass sein Name an ihm zu Tage tritt.Das Bäumlein, das ist das Leben,das uns allen gegeben ist,einem jeden nach seiner Macht.Der lichte Tag, die trübe Nachtbezeichnen diese zwei Mäuse,die jene Wurzeln so zernagten,dass die Staude ihren Halt verlor,an der der Mann mit Furcht hieng.20Also zernagen um die Wetteunser Leben Tag- und Nachtzeit.Ihr Nagen nimmt kein Ende,eh man sie abnagen siehtunseres Lebens Wurzelkraft,daran unser Leben hängt.Merke auch in deinem Verstand,dass der feurige Drache,der den Rachen nach dem Manne aufsperrte,den Höllengrund bezeichnetund des Teufels Anblick,der furchtbaren Kummer bedeutet.Die vier Schlangenhäupter sindvier Kräfte, durch die alle Kinder,welche Menschen entstammen,Leib und Leben empfangen haben,der vier Elemente Kraft,aus denen Gottes Meisterschaft10das Leben aller Menschheitzusammengefügt hat.Das ist die ungewisse Stelle,auf die der Mann um sich zu rettenseine Füsse gesetzt hatte.Der Welt unstäte Süssigkeiterkenne in dem Honig,der jenem in dem Mund troff,und um des kleinen Tröpfleins willenvergass er all seiner Ängste.20Damit sei Dir ein Bild gegeben,dass du daran dieser Welt Lebengenau erkennest, wie es darum steht.’

Die jenen rechten Herren verlassenund diesem falschen sich zugesellen,denen wird der Tod statt des Lebensvon ihm zum Lohne gegeben.Sein Lohn ist nichts als Herzeleid,wie ich zum Theil dir schon gesagt.Die dieser Welt Anhänger sindund ihre dienstfertigen Kinder,die vergleiche ich mit einem Mann,der durch ein Thier in Noth gerieth;das war ein gewaltiges Einhorn.Sein Brüllen erscholl so laut,dass es den Mann in Noth brachte.er fürchtete sich und floh den Tod.10Doch verfolgte es ihn rücksichtslos.Als er in sorgenvoller Fluchtvor dem Einhorn davonlief,da fiel er in einen tiefen Abgrundüber eine Wand hinab.Im Fallen ergriff seine Handein Bäumlein; da blieb er dran hängen:das rettete unseren Mann.Er hielt sich gar festan des Bäumleins Äste.20Die Füsse hatte er auf einfurchtbar enges Plätzchen gesetzt;das war ein kleines Stück Rasenerde,ohne kräftige Wurzeln mit Gras bewachsen:darauf hielt er sich im Fallen.Dieser Platz war so schmal,dass er nicht darauf stehn konnte,wenn er das Bäumlein etwa hätte fahren lassen müssen.Stand er auch da in grosser Noth,so meinte er doch, es wäre der Todin Frieden von ihm genommen.Da kamen sofort zwei Mäuse;die eine war schwarz, die andere weiss:die machten sich mit eifrigem Bemühenan die Wurzel der Staude.10Die benagten sie so emsig,bis die Wurzel beinahe nachgab,welche die Staude fest hielt.Das war eine ängstliche Geschichte.Er vermochte es nicht abzuwenden,sie waren daran, die Wurzel zu bewältigen.Da sah er einen Drachen liegentief unter sich in dem Thal;der hoffte auf des Mannes Fall.Es war eine ängstliche Umschliessung.20Er war gar leidig anzusehen:seine Augen und sein Athemwaren feurig;er sperrte den Rachen weit auf:da drang das Feuer sofort herausmit gewaltiger Flamme, sobald er sich regte,wie aus einem heissen Ofenaus seinem weiten Rachen.Er harrte der Stundemit wüthendem Verlangen,in der er verschlänge diesen Mann.Für den Fall dass er fiele, hatte er bereitsdas Maul aufgesperrt, wie ich gesagt,als wollte er ihn verschlingen.Da begann dem Mann10die Freude zu vergehn in dieser Noth,dazu brachte ihn die Furcht.Als der Mann dies Ungemachunter sich in dem Drachen erblickte,und wie das wüthende Einhornüber ihm tobte,indem es laut nach ihm schrie,und dass die Wurzel der Staudevon den Mäusen nahezu entzweigerieben war, da dachte er, ob ihn20wohl die kleine Stelle tragen könnte,wo er die Füsse hingesetzt hatte,um sich vor dem Falle zu retten.Als er auf diese kleine Listin seinen grossen Nöthen kam,da sah er sofort das Ende ab.Dort konnte er sich nicht befreien:aus der Wand sah er ragenvier grosser Würmer (Drachen) Häupter.Da ward er freudeleer,denn nun war er des Todes gewiss.Von Schlangen, sie heissen Aspisund besitzen grosse Unerschrockenheitim Kampfe mit lebenden Wesen,von denen wurde er vier gewahrzu seinen Füssen an der Wand,die untergruben den Rasen10und stiessen ihn heftig,der unter seinen Füssen lagund ihn nur unsicher trug;schon begann er allen Ernstesdiesem Mann seine Hilfe zu versagen.Als diese vierfältige Nothdem Mann so grosse Furcht erweckte,da sah er aus einem Astesanft und nicht schnellein wenig Honigseim herausfliessen.20All seine Noth vergass er da:er beugte sich sofort dahinund liess ihn sich in den Mund träufeln.Wohin er sah, da war Noth;er sah sich dem Tod nahe:Wie fürchterlich auch war, was er sah,er liess nicht von den Honigtropfen!Ist deinen Sinnen dies flüchtige Beispiel,zu schwer zu erfassen,so will ich dir’s deuten,die richtige Erklärung nicht verschweigen.Die Grube, darein der Mann fiel,darunter sollst du die Welt verstehn,die mit mancherlei Peinuns ihre Stricke gelegt hat.Das Einhorn, das ist der Tod,der mit ängstlicher Sorge10das ganze Menschengeschlecht jagt,bis dass sein Name an ihm zu Tage tritt.Das Bäumlein, das ist das Leben,das uns allen gegeben ist,einem jeden nach seiner Macht.Der lichte Tag, die trübe Nachtbezeichnen diese zwei Mäuse,die jene Wurzeln so zernagten,dass die Staude ihren Halt verlor,an der der Mann mit Furcht hieng.20Also zernagen um die Wetteunser Leben Tag- und Nachtzeit.Ihr Nagen nimmt kein Ende,eh man sie abnagen siehtunseres Lebens Wurzelkraft,daran unser Leben hängt.Merke auch in deinem Verstand,dass der feurige Drache,der den Rachen nach dem Manne aufsperrte,den Höllengrund bezeichnetund des Teufels Anblick,der furchtbaren Kummer bedeutet.Die vier Schlangenhäupter sindvier Kräfte, durch die alle Kinder,welche Menschen entstammen,Leib und Leben empfangen haben,der vier Elemente Kraft,aus denen Gottes Meisterschaft10das Leben aller Menschheitzusammengefügt hat.Das ist die ungewisse Stelle,auf die der Mann um sich zu rettenseine Füsse gesetzt hatte.Der Welt unstäte Süssigkeiterkenne in dem Honig,der jenem in dem Mund troff,und um des kleinen Tröpfleins willenvergass er all seiner Ängste.20Damit sei Dir ein Bild gegeben,dass du daran dieser Welt Lebengenau erkennest, wie es darum steht.’

Die jenen rechten Herren verlassen

und diesem falschen sich zugesellen,

denen wird der Tod statt des Lebens

von ihm zum Lohne gegeben.

Sein Lohn ist nichts als Herzeleid,

wie ich zum Theil dir schon gesagt.

Die dieser Welt Anhänger sind

und ihre dienstfertigen Kinder,

die vergleiche ich mit einem Mann,

der durch ein Thier in Noth gerieth;

das war ein gewaltiges Einhorn.

Sein Brüllen erscholl so laut,

dass es den Mann in Noth brachte.

er fürchtete sich und floh den Tod.10

Doch verfolgte es ihn rücksichtslos.

Als er in sorgenvoller Flucht

vor dem Einhorn davonlief,

da fiel er in einen tiefen Abgrund

über eine Wand hinab.

Im Fallen ergriff seine Hand

ein Bäumlein; da blieb er dran hängen:

das rettete unseren Mann.

Er hielt sich gar fest

an des Bäumleins Äste.20

Die Füsse hatte er auf ein

furchtbar enges Plätzchen gesetzt;

das war ein kleines Stück Rasenerde,

ohne kräftige Wurzeln mit Gras bewachsen:

darauf hielt er sich im Fallen.

Dieser Platz war so schmal,

dass er nicht darauf stehn konnte,

wenn er das Bäumlein etwa hätte fahren lassen müssen.

Stand er auch da in grosser Noth,

so meinte er doch, es wäre der Tod

in Frieden von ihm genommen.

Da kamen sofort zwei Mäuse;

die eine war schwarz, die andere weiss:

die machten sich mit eifrigem Bemühen

an die Wurzel der Staude.10

Die benagten sie so emsig,

bis die Wurzel beinahe nachgab,

welche die Staude fest hielt.

Das war eine ängstliche Geschichte.

Er vermochte es nicht abzuwenden,

sie waren daran, die Wurzel zu bewältigen.

Da sah er einen Drachen liegen

tief unter sich in dem Thal;

der hoffte auf des Mannes Fall.

Es war eine ängstliche Umschliessung.20

Er war gar leidig anzusehen:

seine Augen und sein Athem

waren feurig;

er sperrte den Rachen weit auf:

da drang das Feuer sofort heraus

mit gewaltiger Flamme, sobald er sich regte,

wie aus einem heissen Ofen

aus seinem weiten Rachen.

Er harrte der Stunde

mit wüthendem Verlangen,

in der er verschlänge diesen Mann.

Für den Fall dass er fiele, hatte er bereits

das Maul aufgesperrt, wie ich gesagt,

als wollte er ihn verschlingen.

Da begann dem Mann10

die Freude zu vergehn in dieser Noth,

dazu brachte ihn die Furcht.

Als der Mann dies Ungemach

unter sich in dem Drachen erblickte,

und wie das wüthende Einhorn

über ihm tobte,

indem es laut nach ihm schrie,

und dass die Wurzel der Staude

von den Mäusen nahezu entzwei

gerieben war, da dachte er, ob ihn20

wohl die kleine Stelle tragen könnte,

wo er die Füsse hingesetzt hatte,

um sich vor dem Falle zu retten.

Als er auf diese kleine List

in seinen grossen Nöthen kam,

da sah er sofort das Ende ab.

Dort konnte er sich nicht befreien:

aus der Wand sah er ragen

vier grosser Würmer (Drachen) Häupter.

Da ward er freudeleer,

denn nun war er des Todes gewiss.

Von Schlangen, sie heissen Aspis

und besitzen grosse Unerschrockenheit

im Kampfe mit lebenden Wesen,

von denen wurde er vier gewahr

zu seinen Füssen an der Wand,

die untergruben den Rasen10

und stiessen ihn heftig,

der unter seinen Füssen lag

und ihn nur unsicher trug;

schon begann er allen Ernstes

diesem Mann seine Hilfe zu versagen.

Als diese vierfältige Noth

dem Mann so grosse Furcht erweckte,

da sah er aus einem Aste

sanft und nicht schnell

ein wenig Honigseim herausfliessen.20

All seine Noth vergass er da:

er beugte sich sofort dahin

und liess ihn sich in den Mund träufeln.

Wohin er sah, da war Noth;

er sah sich dem Tod nahe:

Wie fürchterlich auch war, was er sah,

er liess nicht von den Honigtropfen!

Ist deinen Sinnen dies flüchtige Beispiel,

zu schwer zu erfassen,

so will ich dir’s deuten,

die richtige Erklärung nicht verschweigen.

Die Grube, darein der Mann fiel,

darunter sollst du die Welt verstehn,

die mit mancherlei Pein

uns ihre Stricke gelegt hat.

Das Einhorn, das ist der Tod,

der mit ängstlicher Sorge10

das ganze Menschengeschlecht jagt,

bis dass sein Name an ihm zu Tage tritt.

Das Bäumlein, das ist das Leben,

das uns allen gegeben ist,

einem jeden nach seiner Macht.

Der lichte Tag, die trübe Nacht

bezeichnen diese zwei Mäuse,

die jene Wurzeln so zernagten,

dass die Staude ihren Halt verlor,

an der der Mann mit Furcht hieng.20

Also zernagen um die Wette

unser Leben Tag- und Nachtzeit.

Ihr Nagen nimmt kein Ende,

eh man sie abnagen sieht

unseres Lebens Wurzelkraft,

daran unser Leben hängt.

Merke auch in deinem Verstand,

dass der feurige Drache,

der den Rachen nach dem Manne aufsperrte,

den Höllengrund bezeichnet

und des Teufels Anblick,

der furchtbaren Kummer bedeutet.

Die vier Schlangenhäupter sind

vier Kräfte, durch die alle Kinder,

welche Menschen entstammen,

Leib und Leben empfangen haben,

der vier Elemente Kraft,

aus denen Gottes Meisterschaft10

das Leben aller Menschheit

zusammengefügt hat.

Das ist die ungewisse Stelle,

auf die der Mann um sich zu retten

seine Füsse gesetzt hatte.

Der Welt unstäte Süssigkeit

erkenne in dem Honig,

der jenem in dem Mund troff,

und um des kleinen Tröpfleins willen

vergass er all seiner Ängste.20

Damit sei Dir ein Bild gegeben,

dass du daran dieser Welt Leben

genau erkennest, wie es darum steht.’


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