XL. MARTIN LUTHER1483-1546. Some of the cardinal dates in a career that changed the course of history for the whole Germanic world are as follows: In 1517 Luther posted up the ninety-five theses at Wittenberg; 1520, burned the papal bull and issued theAddress to the German Nobility; 1522, attended the Diet at Worms and refused to recant; in seclusion at the Wartburg translated the New Testament, which was published that same year; 1525, married Katharina Bora, a nun, having previously renounced monasticism; 1534, published the complete German Bible. Aside from the polemics, tractates, epistles, commentaries, and sermons, whereby he provoked, defended, and organized the Protestant revolt, Luther wrote a few short poems, mostly hymns for worship, also fables and aphorisms. But his great work was his translation of the Bible.Of the selections below, No. 1 follows the Weimar edition of Luther, VI, 406; No. 3, the reprint in Müller’sGerman Classics, I, 488; Nos. 4 and 5, Kürschner’sNationalliteratur, Vol. 15.1From the Address to the Nobility.Die Romanisten haben drey mauren, mit grosser behendickeit,1umb sich zogen, damit sie sich bissher beschutzt, das sie niemant hat mugenn2reformierenn, dadurch die gantz Christenheit grewlich gefallen ist. Zum ersten, wen man hat auff sie drungen mit weltlicher gewalt, haben sie gesetzt und gesagt,3weltlich gewalt habe nit recht ubir sie, sondern widderumb,4geystlich sey ubir die weltliche. Zum andern, hat man sie mit der heyligen schrifft wolt straffen,5setzen sie da kegen,6Es gepur7die schrifft niemant ausstzulegenn, den dem Bapst. Zum dritten, drewet8man yhn9mit einem Concilio, szo ertichten sie, es muge niemant ein Concilium beruffen, den der Bapst. Alsso haben sie die drey rutten10uns heymlich gestolen, das sie mugen ungestrafft sein, und sich in sicher befestung disser dreyer maur gesetzt, alle buberey und bossheit zutreyben, die wir dan itzt sehen,und ob sie schon ein Concilium musten machen, haben sie doch dasselb zuvor mat11gemacht, damit, das sie die fursten zuvor mit eyden vorpflichten,12sie bleyben zulassen, wie sie sein, dartzu dem Bapst vollen gewalt geben ubir alle Ordnung des Concilii, alsso das gleich gilt, es sein vil Concilia odder kein Concilia, on das13sie uns nur mit larven und spiegelfechten14betriegen, szo gar greulich furchten sie der haut fur einem rechten freyen Concilio, und haben damit kunig und fursten schochter15gemacht, das sie glewben, es were widder got, szo man yhn nit gehorchte in allen solchen schalckhafftigen, listigen spugnissen.161.Behendickeit, ‘skill,’ ‘cunning.’2.Mugenn=mögenin the sense of modernkönnen.3.Gesetzt und gesagt, ‘proclaimed the doctrine.’4.Widderumb=dagegen,im Gegenteil.5.Straffen, ‘refute.’6.Da kegen=dagegen.7.Gepur=gebühre.8.Drewet=drohet.9.Yhn=ihnen.10.The three ‘rods’ with which Luther proposed to chastise the papists were the temporal power, scripture, and the Councils.11.Mat, ‘impotent.’12.Vorpflichten=verpflichteten.13.On das=ohne dass, ‘aside from the fact that.’14.Larven und spiegelfechten, ‘masks and tricks.’15.Schochter=schüchtern.16.Spugnissen, ‘humbug.’2From the Bible of 1534: Psalm xlvi and Matthew v, 1-12.Gott ist vnser zuuersicht vnd stercke, eine hülffe jnn den grossen nöten, die vns troffen haben.Darum fürchten wir vns nicht, wenn gleich die welt vntergienge, Vnd die berge mitten jnns meer süncken.Wenn gleich das meer wütet vnd wallet, Vnd von seinem vngestüm die berge ein fielen. Sela.Dennoch sol die stad Gottes fein lüstig bleiben, mit jren brünlin, Da die heiligen wonungen des Höhesten sind.Got ist bey jr drinnen, darumb wird sie wol bleiben, Gott hilfft jr frue. Die Heiden müssen verzagen, vnd die Königreiche fallen, Das erdreich mus vergehen, wenn er sich hören lesst.DerHerrZebaoth ist mit vns, Der Gott Jacob ist vnser schutz. Sela.Kompt her, vnd schawet die werck desHerrn, Der auff erden solch zestören anrichtet.Der den Kriegen steuret jnn aller welt, Der bogen zubricht, spies zuschlegt vnd wagen mit fewr verbrend.Seid stille, vnd erkennet, das ich Gott bin, Ich wil ehre einlegen vnter den Heiden, ich wil ehre einlegen auff erden.DerHerrZebaoth ist mit vns, Der Got Jacob ist vnser schutz.Da er aber das volck sahe, gieng er auff einen berg, vnd satzte sich, vnd seine Jünger tratten zu jm. Und er that seinen mund auff, leret sie vnd sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himelreich ist jre. Selig sind, die da leide tragen, denn sie sollen getröst werden. Selig sind die senfftmütigen, denn sie werden das erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert vnd dürstet nach der gerechtigkeit, denn sie sollen sat werden. Selig sind die barmhertzigen, denn sie werden barmhertzigkeit erlangen. Selig sind die reines Hertzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig sind die friedfertigen, denn sie werden Gottes kinder heissen. Selig sind, die vmb gerechtigkeit willen verfolget werden, denn das Himelreich ist jre. Selig seid jr, wenn euch die menschen vmb meinen willen schmehen vnd verfolgen vnd reden allerley vbels widder euch, so sie daran liegen. Seid frölich vnd getrost, Es wird euch im himel wol belohnet werden, Denn also haben sie verfolget die Propheten, die vor euch gewesen sind.3From the Epistle on Translating (1530).1717.In his New Testament, Luther had rendered Romans iii, 28—in the Vulgatearbitramur hominem iustificari ex fide absque operibus legis—as follows: Wir halten, das der mensch gerecht werde on des gesetzes werke,alleindurch den glauben. As there is nothing in the Latin or Greek corresponding toallein, the Papists charged him with falsifying scripture.Ich hab mich des gefliessen18im dolmetschen, das ich rein vnd klar deudsch geben möchte. Vnd ist vns wol offt begegenet, das wir 14 tage, drey, vier wochen haben ein einiges19Wort gesucht vnd gefragt,20habens dennoch zuweilen nicht funden. In Hiob erbeiten21wir also, M. Philips,22Aurogallus23vnd ich, das wir in vier tagen zuweilen kaum drey zeilen kundten fertigen. Lieber, nu es verdeudscht vnd bereit ist, kans ein jeder lesen vnd meistern.24Leuft einer jtzt mit den augen durch drey oder vier Bletter, vnd stösst nicht einmal an, wird aber nicht gewar, welche Wacken vnd Klötze25da gelegen sind, da er jtzt vber hin gehet wie vber ein gehoffelt26Bret, da wir haben must schwitzen27vnd vns engsten, ehe denn wirsolche Wacken und Klötze aus dem wege reumeten, auff das man kündte so fein daher gehen. Es ist gut pflügen, wenn der Acker gereinigt ist. Aber den Wald vnd die Stöcke ausrotten, vnd den Acker zurichten, da wil niemand an. Es ist bey der Welt kein danck zu uerdienen. Kann doch Gott selbs mit der Sonnen, ja mit Himel vnd Erden, noch mit seines eigen Sons tod, keinen danck verdienen, Sie sey vnd bleibe Welt ins Teufels namen, weil sie ja nicht anders wil.18.Gefliessen=befleissigt.19.Einiges=einziges.20.Gesucht vnd gefragt, ‘sought for and queried over.’21.Erbeiten=arbeiteten.22.M. Philips=Magister Philippus(Melanchthon).23.Aurogallus,i.e.Goldhahn, name of a Wittenberg Hebraist.24.Meistern, ‘criticise.’25.Wacken vnd Klötze, ‘stones and stumps.’26.Gehoffelt=gehobelt.27.Haben must schwitzen=haben schwitzen müssen.Also hab ich hie Röm. 3 fast28wol gewusst, das im Lateinischen vnd Griechischen Text das wortsolaodersolumnicht stehet, vnd hetten mich solchs die Papisten nicht dürffen29leren. War ists, Diese vier buchstabensolastehen nicht drinnen, welche buchstaben die Eselsköpff ansehen, wie die Küe ein new thor. Sehen aber nicht, das30gleichwol die Meinung des Texts in sich hat, vnd wo mans wil klar vnd gewaltiglich verdeudschen, so gehöret es hinein. Denn ich habe Deudsch, nicht Lateinisch noch Griechisch reden wöllen, da ich Deudsch zu reden im Dolmetschen furgenommen hatte. Das ist aber die art vnser Deudschen sprache, wenn sich ein Rede begibt31von zweien dingen, der man eins bekennet vnd das ander verneinet, so braucht man des wortsalleinneben dem wortnichtoderkein, Als32wenn man sagt, Der Bawr bringt allein33Korn, vnd kein Gelt; Item,34ich hab warlich jtzt nicht gelt, sondern allein Korn, Ich hab allein gessen35vnd noch nicht getruncken, Hastu allein geschrieben vnd nicht uberlesen36? Vnd dergleichen unzelige Weise37in teglichem brauch. In diesen reden allen, obs gleich die Lateinische oder Griechische Sprachenicht thut, so thuts doch die Deudsche, vnd ist jr art, das sie das wortalleinhinzusetzt, auf das das wortnichtoderkeindeste völliger38vnd deutlicher sey. Denn man mus nicht die buchstaben in der Lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deudsch reden, Sondern man mus die Mutter im hause, die Kinder auff der gassen, den gemeinen Man auff dem marcktdrumb fragen, vnd denselbigen auff das Maul sehen, wie sie reden, vnd darnach dolmetschen. So verstehen sie es denn vnd mercken, das man Deudsch mit jnen redet.28.Fast=sehr.29.Dürffen, in the old sense of ‘need.’30.Das=das’s,i.e.dass es; thees, referring tosola, being the object ofhat, which means ‘contains,’ or ‘implies.’31.Sich begibt=es gibt; ‘when there is talk.’32.Als=wie,zum Beispiel.33.Allein= modernbloss; so in the other examples.34.Item, ‘like-wise,’ ‘again.’35.Gessen=gegessen.36.Uberlesen=durchgelesen.37.Unzelige Weise=unzähliger Weise, ‘countlessly,’ ‘ad infinitum.’38.Deste völliger=desto kräftiger.4Ein feste Burg.3939.This famous hymn, based on Psalm xlvi and often called the battle-hymn of the Reformation, dates from 1529.40.Waffen(das) = modernWaffe(die).41.Frey, probably factitive rather than adverbial; ‘he helps us free,’i.e.‘sets us free.’42.Ernst, probably in the old sense ofKampf; ‘he means fight.’Ein feste burg ist unser Gott,Ein gute wehr und waffen,40Er hilfft uns frey41aus aller not,Die uns itzt hat betroffen.5Der alt böse feindMit ernst42ers itzt meint,Gros macht und viel listSein grausam rüstung ist,Auff erd ist nicht seins gleichen.10Mit unser macht ist nichts gethan,Wir sind gar bald verloren,Es streit für uns der rechte man,Den Gott hat selbs erkoren.Fragstu wer der ist?15Er heisst Jhesus Christ,43.Zebaoth, ‘of hosts’; a Hebrew plural.Der Herr Zebaoth,43Und ist kein ander Gott,Das felt mus er behalten.44.Saur, ‘fierce,’ ‘menacing.’45.Nicht=nichts.46.Gericht=gerichtet, ‘judged.’ Satan’s impotence is caused (‘made’) by the fact that he is under doom. See Revelation xx, 3.Und wenn die welt vol Teuffel wer20Und wolt uns gar verschlingen,So fürchten wir uns nicht so sehr,Es sol uns doch gelingen.Der Fürst dieser welt,Wie saur44er sich stelt,25Thut er uns doch nicht45;Das macht, er ist gericht,46Ein wörtlin kan jn fellen.Das wort sie söllen lassen stanUnd kein danck dazu haben;47.Plan, ‘field’ of battle.30Er ist bey uns wol auff dem plan47Mit seinem Geist und gaben.Nemen sie den leib,Gut, ehr, kind und weib,Las faren dahin;48.Habens,i.e.haben es, theesbeing a genitive = ‘of it,’ ‘from it.’35Sie habens48kein gewin,Das Reich mus uns doch bleiben.5Frau Musica.4949.The poem dates from 1538. In lines 1-14, and again in lines 25-40, Frau Musica speaks in her own person; but in lines 15-24 Luther speaksofher, proving the goodness of her art by scriptural instances.50.Für=vor; translate by ‘of’ or ‘among.’51.Niemandis dative; ‘no joy can be more exquisite for any one.’Für50allen freuden auf erdenKan niemand51keine feiner werden,Denn die ich geh mit meim singenUnd mit manchem süssen klingen.5Hie kan nicht sein ein böser mut,Wo da singen gesellen gut,Hie bleibt kein zorn, zank, hass noch neid,Weichen muss alles herzeleid,52.Anleit=anliegt; ‘whatever lies hard upon us.’53.Des wol frei, ‘quite at ease about this.’Geiz, sorg und was sonst hart anleit,5210Fert hin mit aller traurigkeit.Auch ist ein jeder des wol frei,53Das solche freud kein sünde sei,Sondern auch Gott viel bass gefelt,Denn alle freud der ganzen welt.15Dem teufel sie sein werk zerstörtUnd verhindert viel böser mörd.54.That; see I Sam. xvi, 23.Das zeugt David des königs that,54Der dem Saul oft geweret hatMit gutem süssem harfenspiel,20Das er nicht in grossen mord fiel.Zum göttlichen wort und warheitMacht sie das herz still und bereit;55.Bekant=erkannt; see II Kings iii, 15.Solchs hat Eliseus bekant,55Da er den geist durchs harfen fand.25Die beste zeit im jar ist mein,Da singen alle vögelein;Himel und erden ist der vol,Viel gut gesang da lautet wol.Voran die liebe nachtigal30Macht alles frölich überalMit irem lieblichen gesang;Des muss sie haben immer dank.Vielmehr der liebe Herre Gott,Der sie also geschaffen hat,35Zu sein die rechte sengerin,Der Musicen ein meisterin;Dem singt und springt sie tag und nacht,Seines lobs sie nichts müde macht.Den ehrt und lobt auch mein gesang40Und sagt im ein ewigen dank.XLI. ULRICH VON HUTTEN1488-1523. An eminent humanist and poet laureate of knightly stock, Hutten had attacked the papacy in various Latin writings before resorting to the vernacular in support of Luther, of whose cause he became, in 1520, an ardent champion. The defeat of his friend Sickingen compelled him to flee to Switzerland, where he died on the island of Ufnau, in the Lake of Zürich.The selections follow Kürschner’sNationalliteratur, Vol. 172, pages 249 ff., and pages 269 ff.1From the Poem ‘Complaint and Admonition.’11.The title of the poem, which comprises 1578 lines and was written in 1520, runs:Clag und Vormanung[i.e.Ermahnung]gegen dem übermässigen, unchristlichen gewalt des Bapsts zu Rom und der ungeistlichen geistlichen.2.Künig; Karl V (1500-1558).3.Adlers fan, the imperial eagle.Hilf, werder Künig,2es ist not!Lass fliegen auss des adlers fan!3So wöllen wir es heben an.Der weingart gottes ist nit rein,5Vil ungewächss ist kommen drein.4.Wicken, ‘weeds.’5.do zů=dazu, daran. In early prints, anuo, which later becameue, thenu, often appears asů.Der weytz des herren wicken4tregt;Wer do zů5nit sein arbeit legtUnd hilfft das unkraut tilgen auss,Der würt mit gott nit halten hauss.10Wir reuten auss unfruchtbarkeitUnd thůnd, als gott hatt selbs geseit,Zu dem, der solichs rauben pflegt,6.Propheten mund; see Jer. xii, 10 ff.Do ers propheten mund6bewegt.Du hast beraubt all nation,15Drumb dir auch werden widerstonAll völcker, überfallen dich,Berauben wider gwaltiglich.Fürwar, das würt ein gůtte that!Ich gib all frommen Teutschen rat,7.Stadt=status, Zustand.8.Halt beuor=nehme aus, ‘except.’9.Hor=Haar.20Seit sich nit bessert disser stadt.7Doch halt die frommen ich beuor,8Der greiff man keinem an ein hor.9Und die seind gůtter gschrifft gelert,Ich bitt, das keiner werd versert.25Und wer ein geistlich leben fürt,In disser sach bleib unberürt.—10.All ding, ‘in all things’; gen. withübermacht.All ding10der Bapst hatt übermacht!Wer das dann hat zům bestengdacht,Den hatt er mit dem bann erschreckt.30Ich hoff, es seyen schon erwecktVil teutscher hertzen, werden sich11.Als=wie.12.Ye=je, ‘always.’Der sachen nemen an, als11ich.Ich hab ye12gůt vormanung gthan,Ich hoff, sye lassen mich nit stan!35Den stolzen Adel ich beruff,Ir frommen Stett, euch werffet uff!Wir wöllents halten in gemein;Lasst doch nit streiten mich allein!Erbarmt euch übers vatterlandt,40Ir werden Teutschen, regt die handt;Yetzt ist die zeit, zůheben anUmb freyheit kryegen, gott wils han!13.Här zů=herzu.14.Vorter=fürder.Här zů!13wer mannes hertzen hatt!Gebt vorter14nit den lügen statt,45Domit sye han vorkert die welt!Vor hatt es an vormanung gfelt,Und einem, der euch sagt den grund,15.Ley=Laie, ‘layman.’16.Weissen=weisen, ‘point the way,’ ‘instruct,’ ‘warn.’17.Kunst, ‘knowledge.’Kein ley15euch damals weissen16kund,Und waren nůr die pfaffen glert.50Yetzt hatt uns gott auch kunst17beschert,Das wir die bücher auch verstan.Wollauff, ist zeyt, wir müssen dran!2Ich habs gewagt.1818.The song was printed separately in 1521 asAin new lied herr Vlrichs von Hutten. The phraseich habs gewagt, translating the Latinjacta est alea, became a sort of motto with Hutten after he had taken, in the fall of 1520, the momentous step of defending Luther and advocating a German war of liberation.19.Mit sinnen, ‘deliberately.’20.Noch=dennoch.21.Spüren trew, ‘perceive stedfastness,’ ‘see that I am faithful’ to the decision taken.22.Main=meine; ‘I intend the weal not of one only (myself), but of the whole fatherland.’Ich habs gewagt mit sinnen19Und trag des noch kain rew,Mag ich nit dran gewinnen,Noch20můss man spüren trew21;5Dar mit ich main22Nit aim allain,Wen man es wolt erkennen,Dem land zů gůt,Wie wol man tůt23.Pfaffenfeind, as a term of reproach among the humanists, had a suggestion of flying at ignoble game.24.Liegen=lügen.25.Mir . . . vil, ‘many would have liked me better.’[26.See end of selection.]27.Fleich=fliehe.10Ain pfaffenfeint23mich nennen.Da lass ich ieden liegen24Und reden, was er wil;Het warheit ich geschwigen,Mir wären hulder vil.2515Nun hab ichs gsagt,Bin drumb verjagt,26Das klag ich allen frummen,Wie wol noch ichNit weiter fleich,2720Villeicht werd wider kummen.Umb gnad wil ich nit bitten,Die weil ich bin on schult;28.Recht gelitten, ‘submitted to trial.’29.So=aber.Ich het das recht gelitten,28So29hindert ungedult,25Dass man mich nitNach altem sitZů ghör hat kummen lassen;Villeicht wils got,Und zwingt sie not,30Zu handlen diser massen.30.Diser gleichen=dergleichen.Nun ist oft diser gleichen30Geschehen auch hie vor,Dass ainer von den reichenAin gůtes spil verlor,35Oft grosser flamVon fünklin kam;Wer waiss, ob ichs werd rechen!Stat schon im lauf,31.Setz ich drauf, ‘take my risk on it.’So setz ich drauf31:40Můss gan oder brechen.Dar neben mich zů tröstenMit gůtem gwissen hab,Dass kainer von den bösten32.Er=Ehre.33.Uff ainig mass=irgendwie.Mir er32mag brechen ab,45Noch sagen, dassUff ainig mass33Ich anders sei gegangen,Dan eren nach,Hab dise sach50In gůtem angefangen.34.Ir selbs=sich selbst.35.Raten=Rat schaffen, ‘find means.’36.Ergatten=erholen.Wil nun ir selbs34nit raten35Dis frumme nation,Irs schadens sich ergatten,36Als ich vermanet han,55So ist mir laid!Hie mit ich schaid,Wil mengen bass die karten.Bin unverzagt,Ich habs gewagt60Und wil des ends erwarten.Ob dan mir nach tůt denken37.Curtisanen=Höflinge.Der curtisanen37list,Ain herz last sich nit krenken,Das rechter mainung ist!65Ich waiss noch vil,Wöln auch ins spil,38.Soltens=sollten sie.Und soltens38drüber sterben:Auf, landsknecht gůtUnd reuters můt,70Last Hutten nit verderben!
1483-1546. Some of the cardinal dates in a career that changed the course of history for the whole Germanic world are as follows: In 1517 Luther posted up the ninety-five theses at Wittenberg; 1520, burned the papal bull and issued theAddress to the German Nobility; 1522, attended the Diet at Worms and refused to recant; in seclusion at the Wartburg translated the New Testament, which was published that same year; 1525, married Katharina Bora, a nun, having previously renounced monasticism; 1534, published the complete German Bible. Aside from the polemics, tractates, epistles, commentaries, and sermons, whereby he provoked, defended, and organized the Protestant revolt, Luther wrote a few short poems, mostly hymns for worship, also fables and aphorisms. But his great work was his translation of the Bible.
Of the selections below, No. 1 follows the Weimar edition of Luther, VI, 406; No. 3, the reprint in Müller’sGerman Classics, I, 488; Nos. 4 and 5, Kürschner’sNationalliteratur, Vol. 15.
Die Romanisten haben drey mauren, mit grosser behendickeit,1umb sich zogen, damit sie sich bissher beschutzt, das sie niemant hat mugenn2reformierenn, dadurch die gantz Christenheit grewlich gefallen ist. Zum ersten, wen man hat auff sie drungen mit weltlicher gewalt, haben sie gesetzt und gesagt,3weltlich gewalt habe nit recht ubir sie, sondern widderumb,4geystlich sey ubir die weltliche. Zum andern, hat man sie mit der heyligen schrifft wolt straffen,5setzen sie da kegen,6Es gepur7die schrifft niemant ausstzulegenn, den dem Bapst. Zum dritten, drewet8man yhn9mit einem Concilio, szo ertichten sie, es muge niemant ein Concilium beruffen, den der Bapst. Alsso haben sie die drey rutten10uns heymlich gestolen, das sie mugen ungestrafft sein, und sich in sicher befestung disser dreyer maur gesetzt, alle buberey und bossheit zutreyben, die wir dan itzt sehen,und ob sie schon ein Concilium musten machen, haben sie doch dasselb zuvor mat11gemacht, damit, das sie die fursten zuvor mit eyden vorpflichten,12sie bleyben zulassen, wie sie sein, dartzu dem Bapst vollen gewalt geben ubir alle Ordnung des Concilii, alsso das gleich gilt, es sein vil Concilia odder kein Concilia, on das13sie uns nur mit larven und spiegelfechten14betriegen, szo gar greulich furchten sie der haut fur einem rechten freyen Concilio, und haben damit kunig und fursten schochter15gemacht, das sie glewben, es were widder got, szo man yhn nit gehorchte in allen solchen schalckhafftigen, listigen spugnissen.16
1.Behendickeit, ‘skill,’ ‘cunning.’
2.Mugenn=mögenin the sense of modernkönnen.
3.Gesetzt und gesagt, ‘proclaimed the doctrine.’
4.Widderumb=dagegen,im Gegenteil.
5.Straffen, ‘refute.’
6.Da kegen=dagegen.
7.Gepur=gebühre.
8.Drewet=drohet.
9.Yhn=ihnen.
10.The three ‘rods’ with which Luther proposed to chastise the papists were the temporal power, scripture, and the Councils.
11.Mat, ‘impotent.’
12.Vorpflichten=verpflichteten.
13.On das=ohne dass, ‘aside from the fact that.’
14.Larven und spiegelfechten, ‘masks and tricks.’
15.Schochter=schüchtern.
16.Spugnissen, ‘humbug.’
Gott ist vnser zuuersicht vnd stercke, eine hülffe jnn den grossen nöten, die vns troffen haben.
Darum fürchten wir vns nicht, wenn gleich die welt vntergienge, Vnd die berge mitten jnns meer süncken.
Wenn gleich das meer wütet vnd wallet, Vnd von seinem vngestüm die berge ein fielen. Sela.
Dennoch sol die stad Gottes fein lüstig bleiben, mit jren brünlin, Da die heiligen wonungen des Höhesten sind.
Got ist bey jr drinnen, darumb wird sie wol bleiben, Gott hilfft jr frue. Die Heiden müssen verzagen, vnd die Königreiche fallen, Das erdreich mus vergehen, wenn er sich hören lesst.
DerHerrZebaoth ist mit vns, Der Gott Jacob ist vnser schutz. Sela.
Kompt her, vnd schawet die werck desHerrn, Der auff erden solch zestören anrichtet.
Der den Kriegen steuret jnn aller welt, Der bogen zubricht, spies zuschlegt vnd wagen mit fewr verbrend.
Seid stille, vnd erkennet, das ich Gott bin, Ich wil ehre einlegen vnter den Heiden, ich wil ehre einlegen auff erden.
DerHerrZebaoth ist mit vns, Der Got Jacob ist vnser schutz.
Da er aber das volck sahe, gieng er auff einen berg, vnd satzte sich, vnd seine Jünger tratten zu jm. Und er that seinen mund auff, leret sie vnd sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himelreich ist jre. Selig sind, die da leide tragen, denn sie sollen getröst werden. Selig sind die senfftmütigen, denn sie werden das erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert vnd dürstet nach der gerechtigkeit, denn sie sollen sat werden. Selig sind die barmhertzigen, denn sie werden barmhertzigkeit erlangen. Selig sind die reines Hertzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig sind die friedfertigen, denn sie werden Gottes kinder heissen. Selig sind, die vmb gerechtigkeit willen verfolget werden, denn das Himelreich ist jre. Selig seid jr, wenn euch die menschen vmb meinen willen schmehen vnd verfolgen vnd reden allerley vbels widder euch, so sie daran liegen. Seid frölich vnd getrost, Es wird euch im himel wol belohnet werden, Denn also haben sie verfolget die Propheten, die vor euch gewesen sind.
17.In his New Testament, Luther had rendered Romans iii, 28—in the Vulgatearbitramur hominem iustificari ex fide absque operibus legis—as follows: Wir halten, das der mensch gerecht werde on des gesetzes werke,alleindurch den glauben. As there is nothing in the Latin or Greek corresponding toallein, the Papists charged him with falsifying scripture.
17.In his New Testament, Luther had rendered Romans iii, 28—in the Vulgatearbitramur hominem iustificari ex fide absque operibus legis—as follows: Wir halten, das der mensch gerecht werde on des gesetzes werke,alleindurch den glauben. As there is nothing in the Latin or Greek corresponding toallein, the Papists charged him with falsifying scripture.
Ich hab mich des gefliessen18im dolmetschen, das ich rein vnd klar deudsch geben möchte. Vnd ist vns wol offt begegenet, das wir 14 tage, drey, vier wochen haben ein einiges19Wort gesucht vnd gefragt,20habens dennoch zuweilen nicht funden. In Hiob erbeiten21wir also, M. Philips,22Aurogallus23vnd ich, das wir in vier tagen zuweilen kaum drey zeilen kundten fertigen. Lieber, nu es verdeudscht vnd bereit ist, kans ein jeder lesen vnd meistern.24Leuft einer jtzt mit den augen durch drey oder vier Bletter, vnd stösst nicht einmal an, wird aber nicht gewar, welche Wacken vnd Klötze25da gelegen sind, da er jtzt vber hin gehet wie vber ein gehoffelt26Bret, da wir haben must schwitzen27vnd vns engsten, ehe denn wirsolche Wacken und Klötze aus dem wege reumeten, auff das man kündte so fein daher gehen. Es ist gut pflügen, wenn der Acker gereinigt ist. Aber den Wald vnd die Stöcke ausrotten, vnd den Acker zurichten, da wil niemand an. Es ist bey der Welt kein danck zu uerdienen. Kann doch Gott selbs mit der Sonnen, ja mit Himel vnd Erden, noch mit seines eigen Sons tod, keinen danck verdienen, Sie sey vnd bleibe Welt ins Teufels namen, weil sie ja nicht anders wil.
18.Gefliessen=befleissigt.
19.Einiges=einziges.
20.Gesucht vnd gefragt, ‘sought for and queried over.’
21.Erbeiten=arbeiteten.
22.M. Philips=Magister Philippus(Melanchthon).
23.Aurogallus,i.e.Goldhahn, name of a Wittenberg Hebraist.
24.Meistern, ‘criticise.’
25.Wacken vnd Klötze, ‘stones and stumps.’
26.Gehoffelt=gehobelt.
27.Haben must schwitzen=haben schwitzen müssen.
Also hab ich hie Röm. 3 fast28wol gewusst, das im Lateinischen vnd Griechischen Text das wortsolaodersolumnicht stehet, vnd hetten mich solchs die Papisten nicht dürffen29leren. War ists, Diese vier buchstabensolastehen nicht drinnen, welche buchstaben die Eselsköpff ansehen, wie die Küe ein new thor. Sehen aber nicht, das30gleichwol die Meinung des Texts in sich hat, vnd wo mans wil klar vnd gewaltiglich verdeudschen, so gehöret es hinein. Denn ich habe Deudsch, nicht Lateinisch noch Griechisch reden wöllen, da ich Deudsch zu reden im Dolmetschen furgenommen hatte. Das ist aber die art vnser Deudschen sprache, wenn sich ein Rede begibt31von zweien dingen, der man eins bekennet vnd das ander verneinet, so braucht man des wortsalleinneben dem wortnichtoderkein, Als32wenn man sagt, Der Bawr bringt allein33Korn, vnd kein Gelt; Item,34ich hab warlich jtzt nicht gelt, sondern allein Korn, Ich hab allein gessen35vnd noch nicht getruncken, Hastu allein geschrieben vnd nicht uberlesen36? Vnd dergleichen unzelige Weise37in teglichem brauch. In diesen reden allen, obs gleich die Lateinische oder Griechische Sprachenicht thut, so thuts doch die Deudsche, vnd ist jr art, das sie das wortalleinhinzusetzt, auf das das wortnichtoderkeindeste völliger38vnd deutlicher sey. Denn man mus nicht die buchstaben in der Lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deudsch reden, Sondern man mus die Mutter im hause, die Kinder auff der gassen, den gemeinen Man auff dem marcktdrumb fragen, vnd denselbigen auff das Maul sehen, wie sie reden, vnd darnach dolmetschen. So verstehen sie es denn vnd mercken, das man Deudsch mit jnen redet.
28.Fast=sehr.
29.Dürffen, in the old sense of ‘need.’
30.Das=das’s,i.e.dass es; thees, referring tosola, being the object ofhat, which means ‘contains,’ or ‘implies.’
31.Sich begibt=es gibt; ‘when there is talk.’
32.Als=wie,zum Beispiel.
33.Allein= modernbloss; so in the other examples.
34.Item, ‘like-wise,’ ‘again.’
35.Gessen=gegessen.
36.Uberlesen=durchgelesen.
37.Unzelige Weise=unzähliger Weise, ‘countlessly,’ ‘ad infinitum.’
38.Deste völliger=desto kräftiger.
4Ein feste Burg.3939.This famous hymn, based on Psalm xlvi and often called the battle-hymn of the Reformation, dates from 1529.40.Waffen(das) = modernWaffe(die).41.Frey, probably factitive rather than adverbial; ‘he helps us free,’i.e.‘sets us free.’42.Ernst, probably in the old sense ofKampf; ‘he means fight.’Ein feste burg ist unser Gott,Ein gute wehr und waffen,40Er hilfft uns frey41aus aller not,Die uns itzt hat betroffen.5Der alt böse feindMit ernst42ers itzt meint,Gros macht und viel listSein grausam rüstung ist,Auff erd ist nicht seins gleichen.10Mit unser macht ist nichts gethan,Wir sind gar bald verloren,Es streit für uns der rechte man,Den Gott hat selbs erkoren.Fragstu wer der ist?15Er heisst Jhesus Christ,43.Zebaoth, ‘of hosts’; a Hebrew plural.Der Herr Zebaoth,43Und ist kein ander Gott,Das felt mus er behalten.44.Saur, ‘fierce,’ ‘menacing.’45.Nicht=nichts.46.Gericht=gerichtet, ‘judged.’ Satan’s impotence is caused (‘made’) by the fact that he is under doom. See Revelation xx, 3.Und wenn die welt vol Teuffel wer20Und wolt uns gar verschlingen,So fürchten wir uns nicht so sehr,Es sol uns doch gelingen.Der Fürst dieser welt,Wie saur44er sich stelt,25Thut er uns doch nicht45;Das macht, er ist gericht,46Ein wörtlin kan jn fellen.Das wort sie söllen lassen stanUnd kein danck dazu haben;47.Plan, ‘field’ of battle.30Er ist bey uns wol auff dem plan47Mit seinem Geist und gaben.Nemen sie den leib,Gut, ehr, kind und weib,Las faren dahin;48.Habens,i.e.haben es, theesbeing a genitive = ‘of it,’ ‘from it.’35Sie habens48kein gewin,Das Reich mus uns doch bleiben.5Frau Musica.4949.The poem dates from 1538. In lines 1-14, and again in lines 25-40, Frau Musica speaks in her own person; but in lines 15-24 Luther speaksofher, proving the goodness of her art by scriptural instances.50.Für=vor; translate by ‘of’ or ‘among.’51.Niemandis dative; ‘no joy can be more exquisite for any one.’Für50allen freuden auf erdenKan niemand51keine feiner werden,Denn die ich geh mit meim singenUnd mit manchem süssen klingen.5Hie kan nicht sein ein böser mut,Wo da singen gesellen gut,Hie bleibt kein zorn, zank, hass noch neid,Weichen muss alles herzeleid,52.Anleit=anliegt; ‘whatever lies hard upon us.’53.Des wol frei, ‘quite at ease about this.’Geiz, sorg und was sonst hart anleit,5210Fert hin mit aller traurigkeit.Auch ist ein jeder des wol frei,53Das solche freud kein sünde sei,Sondern auch Gott viel bass gefelt,Denn alle freud der ganzen welt.15Dem teufel sie sein werk zerstörtUnd verhindert viel böser mörd.54.That; see I Sam. xvi, 23.Das zeugt David des königs that,54Der dem Saul oft geweret hatMit gutem süssem harfenspiel,20Das er nicht in grossen mord fiel.Zum göttlichen wort und warheitMacht sie das herz still und bereit;55.Bekant=erkannt; see II Kings iii, 15.Solchs hat Eliseus bekant,55Da er den geist durchs harfen fand.25Die beste zeit im jar ist mein,Da singen alle vögelein;Himel und erden ist der vol,Viel gut gesang da lautet wol.Voran die liebe nachtigal30Macht alles frölich überalMit irem lieblichen gesang;Des muss sie haben immer dank.Vielmehr der liebe Herre Gott,Der sie also geschaffen hat,35Zu sein die rechte sengerin,Der Musicen ein meisterin;Dem singt und springt sie tag und nacht,Seines lobs sie nichts müde macht.Den ehrt und lobt auch mein gesang40Und sagt im ein ewigen dank.
39.This famous hymn, based on Psalm xlvi and often called the battle-hymn of the Reformation, dates from 1529.
40.Waffen(das) = modernWaffe(die).
41.Frey, probably factitive rather than adverbial; ‘he helps us free,’i.e.‘sets us free.’
42.Ernst, probably in the old sense ofKampf; ‘he means fight.’
Ein feste burg ist unser Gott,
Ein gute wehr und waffen,40
Er hilfft uns frey41aus aller not,
Die uns itzt hat betroffen.
Der alt böse feind
Mit ernst42ers itzt meint,
Gros macht und viel list
Sein grausam rüstung ist,
Auff erd ist nicht seins gleichen.
Mit unser macht ist nichts gethan,
Wir sind gar bald verloren,
Es streit für uns der rechte man,
Den Gott hat selbs erkoren.
Fragstu wer der ist?
Er heisst Jhesus Christ,
43.Zebaoth, ‘of hosts’; a Hebrew plural.
Der Herr Zebaoth,43
Und ist kein ander Gott,
Das felt mus er behalten.
44.Saur, ‘fierce,’ ‘menacing.’
45.Nicht=nichts.
46.Gericht=gerichtet, ‘judged.’ Satan’s impotence is caused (‘made’) by the fact that he is under doom. See Revelation xx, 3.
Und wenn die welt vol Teuffel wer
Und wolt uns gar verschlingen,
So fürchten wir uns nicht so sehr,
Es sol uns doch gelingen.
Der Fürst dieser welt,
Wie saur44er sich stelt,
Thut er uns doch nicht45;
Das macht, er ist gericht,46
Ein wörtlin kan jn fellen.
Das wort sie söllen lassen stan
Und kein danck dazu haben;
47.Plan, ‘field’ of battle.
Er ist bey uns wol auff dem plan47
Mit seinem Geist und gaben.
Nemen sie den leib,
Gut, ehr, kind und weib,
Las faren dahin;
48.Habens,i.e.haben es, theesbeing a genitive = ‘of it,’ ‘from it.’
Sie habens48kein gewin,
Das Reich mus uns doch bleiben.
49.The poem dates from 1538. In lines 1-14, and again in lines 25-40, Frau Musica speaks in her own person; but in lines 15-24 Luther speaksofher, proving the goodness of her art by scriptural instances.
50.Für=vor; translate by ‘of’ or ‘among.’
51.Niemandis dative; ‘no joy can be more exquisite for any one.’
Für50allen freuden auf erden
Kan niemand51keine feiner werden,
Denn die ich geh mit meim singen
Und mit manchem süssen klingen.
Hie kan nicht sein ein böser mut,
Wo da singen gesellen gut,
Hie bleibt kein zorn, zank, hass noch neid,
Weichen muss alles herzeleid,
52.Anleit=anliegt; ‘whatever lies hard upon us.’
53.Des wol frei, ‘quite at ease about this.’
Geiz, sorg und was sonst hart anleit,52
Fert hin mit aller traurigkeit.
Auch ist ein jeder des wol frei,53
Das solche freud kein sünde sei,
Sondern auch Gott viel bass gefelt,
Denn alle freud der ganzen welt.
Dem teufel sie sein werk zerstört
Und verhindert viel böser mörd.
54.That; see I Sam. xvi, 23.
Das zeugt David des königs that,54
Der dem Saul oft geweret hat
Mit gutem süssem harfenspiel,
Das er nicht in grossen mord fiel.
Zum göttlichen wort und warheit
Macht sie das herz still und bereit;
55.Bekant=erkannt; see II Kings iii, 15.
Solchs hat Eliseus bekant,55
Da er den geist durchs harfen fand.
Die beste zeit im jar ist mein,
Da singen alle vögelein;
Himel und erden ist der vol,
Viel gut gesang da lautet wol.
Voran die liebe nachtigal
Macht alles frölich überal
Mit irem lieblichen gesang;
Des muss sie haben immer dank.
Vielmehr der liebe Herre Gott,
Der sie also geschaffen hat,
Zu sein die rechte sengerin,
Der Musicen ein meisterin;
Dem singt und springt sie tag und nacht,
Seines lobs sie nichts müde macht.
Den ehrt und lobt auch mein gesang
Und sagt im ein ewigen dank.
1488-1523. An eminent humanist and poet laureate of knightly stock, Hutten had attacked the papacy in various Latin writings before resorting to the vernacular in support of Luther, of whose cause he became, in 1520, an ardent champion. The defeat of his friend Sickingen compelled him to flee to Switzerland, where he died on the island of Ufnau, in the Lake of Zürich.
The selections follow Kürschner’sNationalliteratur, Vol. 172, pages 249 ff., and pages 269 ff.
1From the Poem ‘Complaint and Admonition.’11.The title of the poem, which comprises 1578 lines and was written in 1520, runs:Clag und Vormanung[i.e.Ermahnung]gegen dem übermässigen, unchristlichen gewalt des Bapsts zu Rom und der ungeistlichen geistlichen.2.Künig; Karl V (1500-1558).3.Adlers fan, the imperial eagle.Hilf, werder Künig,2es ist not!Lass fliegen auss des adlers fan!3So wöllen wir es heben an.Der weingart gottes ist nit rein,5Vil ungewächss ist kommen drein.4.Wicken, ‘weeds.’5.do zů=dazu, daran. In early prints, anuo, which later becameue, thenu, often appears asů.Der weytz des herren wicken4tregt;Wer do zů5nit sein arbeit legtUnd hilfft das unkraut tilgen auss,Der würt mit gott nit halten hauss.10Wir reuten auss unfruchtbarkeitUnd thůnd, als gott hatt selbs geseit,Zu dem, der solichs rauben pflegt,6.Propheten mund; see Jer. xii, 10 ff.Do ers propheten mund6bewegt.Du hast beraubt all nation,15Drumb dir auch werden widerstonAll völcker, überfallen dich,Berauben wider gwaltiglich.Fürwar, das würt ein gůtte that!Ich gib all frommen Teutschen rat,7.Stadt=status, Zustand.8.Halt beuor=nehme aus, ‘except.’9.Hor=Haar.20Seit sich nit bessert disser stadt.7Doch halt die frommen ich beuor,8Der greiff man keinem an ein hor.9Und die seind gůtter gschrifft gelert,Ich bitt, das keiner werd versert.25Und wer ein geistlich leben fürt,In disser sach bleib unberürt.—10.All ding, ‘in all things’; gen. withübermacht.All ding10der Bapst hatt übermacht!Wer das dann hat zům bestengdacht,Den hatt er mit dem bann erschreckt.30Ich hoff, es seyen schon erwecktVil teutscher hertzen, werden sich11.Als=wie.12.Ye=je, ‘always.’Der sachen nemen an, als11ich.Ich hab ye12gůt vormanung gthan,Ich hoff, sye lassen mich nit stan!35Den stolzen Adel ich beruff,Ir frommen Stett, euch werffet uff!Wir wöllents halten in gemein;Lasst doch nit streiten mich allein!Erbarmt euch übers vatterlandt,40Ir werden Teutschen, regt die handt;Yetzt ist die zeit, zůheben anUmb freyheit kryegen, gott wils han!13.Här zů=herzu.14.Vorter=fürder.Här zů!13wer mannes hertzen hatt!Gebt vorter14nit den lügen statt,45Domit sye han vorkert die welt!Vor hatt es an vormanung gfelt,Und einem, der euch sagt den grund,15.Ley=Laie, ‘layman.’16.Weissen=weisen, ‘point the way,’ ‘instruct,’ ‘warn.’17.Kunst, ‘knowledge.’Kein ley15euch damals weissen16kund,Und waren nůr die pfaffen glert.50Yetzt hatt uns gott auch kunst17beschert,Das wir die bücher auch verstan.Wollauff, ist zeyt, wir müssen dran!2Ich habs gewagt.1818.The song was printed separately in 1521 asAin new lied herr Vlrichs von Hutten. The phraseich habs gewagt, translating the Latinjacta est alea, became a sort of motto with Hutten after he had taken, in the fall of 1520, the momentous step of defending Luther and advocating a German war of liberation.19.Mit sinnen, ‘deliberately.’20.Noch=dennoch.21.Spüren trew, ‘perceive stedfastness,’ ‘see that I am faithful’ to the decision taken.22.Main=meine; ‘I intend the weal not of one only (myself), but of the whole fatherland.’Ich habs gewagt mit sinnen19Und trag des noch kain rew,Mag ich nit dran gewinnen,Noch20můss man spüren trew21;5Dar mit ich main22Nit aim allain,Wen man es wolt erkennen,Dem land zů gůt,Wie wol man tůt23.Pfaffenfeind, as a term of reproach among the humanists, had a suggestion of flying at ignoble game.24.Liegen=lügen.25.Mir . . . vil, ‘many would have liked me better.’[26.See end of selection.]27.Fleich=fliehe.10Ain pfaffenfeint23mich nennen.Da lass ich ieden liegen24Und reden, was er wil;Het warheit ich geschwigen,Mir wären hulder vil.2515Nun hab ichs gsagt,Bin drumb verjagt,26Das klag ich allen frummen,Wie wol noch ichNit weiter fleich,2720Villeicht werd wider kummen.Umb gnad wil ich nit bitten,Die weil ich bin on schult;28.Recht gelitten, ‘submitted to trial.’29.So=aber.Ich het das recht gelitten,28So29hindert ungedult,25Dass man mich nitNach altem sitZů ghör hat kummen lassen;Villeicht wils got,Und zwingt sie not,30Zu handlen diser massen.30.Diser gleichen=dergleichen.Nun ist oft diser gleichen30Geschehen auch hie vor,Dass ainer von den reichenAin gůtes spil verlor,35Oft grosser flamVon fünklin kam;Wer waiss, ob ichs werd rechen!Stat schon im lauf,31.Setz ich drauf, ‘take my risk on it.’So setz ich drauf31:40Můss gan oder brechen.Dar neben mich zů tröstenMit gůtem gwissen hab,Dass kainer von den bösten32.Er=Ehre.33.Uff ainig mass=irgendwie.Mir er32mag brechen ab,45Noch sagen, dassUff ainig mass33Ich anders sei gegangen,Dan eren nach,Hab dise sach50In gůtem angefangen.34.Ir selbs=sich selbst.35.Raten=Rat schaffen, ‘find means.’36.Ergatten=erholen.Wil nun ir selbs34nit raten35Dis frumme nation,Irs schadens sich ergatten,36Als ich vermanet han,55So ist mir laid!Hie mit ich schaid,Wil mengen bass die karten.Bin unverzagt,Ich habs gewagt60Und wil des ends erwarten.Ob dan mir nach tůt denken37.Curtisanen=Höflinge.Der curtisanen37list,Ain herz last sich nit krenken,Das rechter mainung ist!65Ich waiss noch vil,Wöln auch ins spil,38.Soltens=sollten sie.Und soltens38drüber sterben:Auf, landsknecht gůtUnd reuters můt,70Last Hutten nit verderben!
1.The title of the poem, which comprises 1578 lines and was written in 1520, runs:Clag und Vormanung[i.e.Ermahnung]gegen dem übermässigen, unchristlichen gewalt des Bapsts zu Rom und der ungeistlichen geistlichen.
2.Künig; Karl V (1500-1558).
3.Adlers fan, the imperial eagle.
Hilf, werder Künig,2es ist not!
Lass fliegen auss des adlers fan!3
So wöllen wir es heben an.
Der weingart gottes ist nit rein,
Vil ungewächss ist kommen drein.
4.Wicken, ‘weeds.’
5.do zů=dazu, daran. In early prints, anuo, which later becameue, thenu, often appears asů.
Der weytz des herren wicken4tregt;
Wer do zů5nit sein arbeit legt
Und hilfft das unkraut tilgen auss,
Der würt mit gott nit halten hauss.
Wir reuten auss unfruchtbarkeit
Und thůnd, als gott hatt selbs geseit,
Zu dem, der solichs rauben pflegt,
6.Propheten mund; see Jer. xii, 10 ff.
Do ers propheten mund6bewegt.
Du hast beraubt all nation,
Drumb dir auch werden widerston
All völcker, überfallen dich,
Berauben wider gwaltiglich.
Fürwar, das würt ein gůtte that!
Ich gib all frommen Teutschen rat,
7.Stadt=status, Zustand.
8.Halt beuor=nehme aus, ‘except.’
9.Hor=Haar.
Seit sich nit bessert disser stadt.7
Doch halt die frommen ich beuor,8
Der greiff man keinem an ein hor.9
Und die seind gůtter gschrifft gelert,
Ich bitt, das keiner werd versert.
Und wer ein geistlich leben fürt,
In disser sach bleib unberürt.—
10.All ding, ‘in all things’; gen. withübermacht.
All ding10der Bapst hatt übermacht!
Wer das dann hat zům bestengdacht,
Den hatt er mit dem bann erschreckt.
Ich hoff, es seyen schon erweckt
Vil teutscher hertzen, werden sich
11.Als=wie.
12.Ye=je, ‘always.’
Der sachen nemen an, als11ich.
Ich hab ye12gůt vormanung gthan,
Ich hoff, sye lassen mich nit stan!
Den stolzen Adel ich beruff,
Ir frommen Stett, euch werffet uff!
Wir wöllents halten in gemein;
Lasst doch nit streiten mich allein!
Erbarmt euch übers vatterlandt,
Ir werden Teutschen, regt die handt;
Yetzt ist die zeit, zůheben an
Umb freyheit kryegen, gott wils han!
13.Här zů=herzu.
14.Vorter=fürder.
Här zů!13wer mannes hertzen hatt!
Gebt vorter14nit den lügen statt,
Domit sye han vorkert die welt!
Vor hatt es an vormanung gfelt,
Und einem, der euch sagt den grund,
15.Ley=Laie, ‘layman.’
16.Weissen=weisen, ‘point the way,’ ‘instruct,’ ‘warn.’
17.Kunst, ‘knowledge.’
Kein ley15euch damals weissen16kund,
Und waren nůr die pfaffen glert.
Yetzt hatt uns gott auch kunst17beschert,
Das wir die bücher auch verstan.
Wollauff, ist zeyt, wir müssen dran!
18.The song was printed separately in 1521 asAin new lied herr Vlrichs von Hutten. The phraseich habs gewagt, translating the Latinjacta est alea, became a sort of motto with Hutten after he had taken, in the fall of 1520, the momentous step of defending Luther and advocating a German war of liberation.
19.Mit sinnen, ‘deliberately.’
20.Noch=dennoch.
21.Spüren trew, ‘perceive stedfastness,’ ‘see that I am faithful’ to the decision taken.
22.Main=meine; ‘I intend the weal not of one only (myself), but of the whole fatherland.’
Ich habs gewagt mit sinnen19
Und trag des noch kain rew,
Mag ich nit dran gewinnen,
Noch20můss man spüren trew21;
Dar mit ich main22
Nit aim allain,
Wen man es wolt erkennen,
Dem land zů gůt,
Wie wol man tůt
23.Pfaffenfeind, as a term of reproach among the humanists, had a suggestion of flying at ignoble game.
24.Liegen=lügen.
25.Mir . . . vil, ‘many would have liked me better.’
[26.See end of selection.]
27.Fleich=fliehe.
Ain pfaffenfeint23mich nennen.
Da lass ich ieden liegen24
Und reden, was er wil;
Het warheit ich geschwigen,
Mir wären hulder vil.25
Nun hab ichs gsagt,
Bin drumb verjagt,26
Das klag ich allen frummen,
Wie wol noch ich
Nit weiter fleich,27
Villeicht werd wider kummen.
Umb gnad wil ich nit bitten,
Die weil ich bin on schult;
28.Recht gelitten, ‘submitted to trial.’
29.So=aber.
Ich het das recht gelitten,28
So29hindert ungedult,
Dass man mich nit
Nach altem sit
Zů ghör hat kummen lassen;
Villeicht wils got,
Und zwingt sie not,
Zu handlen diser massen.
30.Diser gleichen=dergleichen.
Nun ist oft diser gleichen30
Geschehen auch hie vor,
Dass ainer von den reichen
Ain gůtes spil verlor,
Oft grosser flam
Von fünklin kam;
Wer waiss, ob ichs werd rechen!
Stat schon im lauf,
31.Setz ich drauf, ‘take my risk on it.’
So setz ich drauf31:
Můss gan oder brechen.
Dar neben mich zů trösten
Mit gůtem gwissen hab,
Dass kainer von den bösten
32.Er=Ehre.
33.Uff ainig mass=irgendwie.
Mir er32mag brechen ab,
Noch sagen, dass
Uff ainig mass33
Ich anders sei gegangen,
Dan eren nach,
Hab dise sach
In gůtem angefangen.
34.Ir selbs=sich selbst.
35.Raten=Rat schaffen, ‘find means.’
36.Ergatten=erholen.
Wil nun ir selbs34nit raten35
Dis frumme nation,
Irs schadens sich ergatten,36
Als ich vermanet han,
So ist mir laid!
Hie mit ich schaid,
Wil mengen bass die karten.
Bin unverzagt,
Ich habs gewagt
Und wil des ends erwarten.
Ob dan mir nach tůt denken
37.Curtisanen=Höflinge.
Der curtisanen37list,
Ain herz last sich nit krenken,
Das rechter mainung ist!
Ich waiss noch vil,
Wöln auch ins spil,
38.Soltens=sollten sie.
Und soltens38drüber sterben:
Auf, landsknecht gůt
Und reuters můt,
Last Hutten nit verderben!