II.
Eberhard heuchelte vor sich selbst Gleichgültigkeit, als er das umfangreiche Manuskript zu sich nahm und sich auf den Weg zu Direktor Immermann vom Odeontheater begab. Immermann! sagte er mit zuversichtlichem Lächeln zu sich selbst, der teure Name soll mir ein gutes Omen sein! — freilich, außer dem Namen ist nichts Immermannsches weder an diesem Direktor noch an seinem Theater. —
Man gelangte zu dem Bureau des Direktors Immermann durch einen schmalen, finsteren Korridor, der auf einen freien Vorraum führte, wo allerlei Kulissengerümpel lag und stand. Eberhard durchschritt diesen Raum, klopfte an und trat in das Bureau.
Direktor Immermann war nicht darin; ein blasser, verkümmerter Schreiber präsentierte dem Besucher einen Sessel und vertiefte sich dann wieder in die Unterhaltung mit einem temperamentvollen Juden, der Herr Markus genannt wurde. Herr Markus hatte viele Photographien und farbige Plakate auf einem Zähltisch ausgebreitet und redete lebhaft und unter Anwendung unverständlicher Fachausdrücke auf den Theaterschreiber ein. Er führte ein großes Wort, und der blasse junge Mann hörte ihm voller Interesse zu.
Eberhard sah sich ein wenig neugierig um. Alle Wände und überhaupt alle vorhandenen Flächen waren mit bunten Artistenplakaten tapeziert; dazwischen fanden sich hier und da verstaubte Schleifen und ein alter Lorbeerkranz. Diemeisten dieser großen, bunten Blätter hingen schon lange an den Wänden und hatten keine Beziehung zu dem gegenwärtigen Repertoire des Theaters. Aber nun fiel Eberhards Blick auf ein schreiend gelbes, mit Riesenlettern bedrucktes Plakat, welches besagte: Am 1. Dezember beginnt im Odeontheater eine große internationale Ringkampf-Konkurrenz um die Meisterschaft von Deutschland und den großen Preis von Berlin im Betrage von achttausend Mark. 24 Ringkämpfer ersten Ranges haben sich bis jetzt gemeldet. — Um dieses auffällige Plakat, welches die Mitte der Wand einnahm, waren die prächtigen, überlebensgroßen Reklamebilder berühmter Athleten gruppiert. Jetzt verstand Eberhard mit einem Male die Unterhaltung der beiden Männer am Zähltische. Immer noch erzählte Herr Markus voll Leidenschaft, mit orientalischem Temperamente, von „unserer Konkurrenz“ und setzte dem aufhorchenden Schreiber auseinander:
„Dies Bild? — Ein Schwarzer natürlich, ein pechschwarzer Sudanneger; er heißt Mansur! — Sie sagen, er hat auf der Photographie einen Trauring auf? — Ja, den hat er wohl abzunehmen vergessen.“
„Trägt er ihn denn sonst?“ fragte der Schreiber mit neugierigem Lachen. „Seine Frau sitzt doch wahrscheinlich in Afrika, im Harem, und sieht ihn nicht!“
„In Afrika? Im Harem?“ schrie der Manager und schüttelte sich vor Lachen, während er mit seinen übermäßig beringten Händen heftige Gesten machte, „da kennen Sie Mansurs Frau schlecht! O nein! Sie läßt ihn nicht einmal allein ausgehen. Abends sitzt sie im Theater und hält beide Augen offen, daß er nicht etwa mit einer Verehrerin spricht. O Himmel, ja, die Frau Mansur hat Schneid! — Eine Wienerin, wissen Sie, so eine richtige mollige, aber sie steckt ihren Mansur, so groß und dick er ist, zehnmalin den Sack, obwohl sie ihm gerade bis an den Ellenbogen reicht!“
Eberhard fing eben an, sich für die Unterhaltung zu interessieren, als man schwere Schritte die Treppe, die zur Bühne führte, herunterkommen hörte. Sofort änderte sich das Bild im Bureau; der Schreiber ging langsam, mit müder Geschäftsmiene, an sein Pult zurück, während Herr Markus, der bis jetzt, nach jüdischer Gewohnheit, mit bedecktem Kopfe gestanden hatte, schnell den Zylinder abnahm und auf einen Stuhl setzte. Mit dieser einzigen Bewegung hatte er eine devote, beflissene Haltung eingenommen, und eifrig lief er den Ankommenden entgegen. Es war Direktor Immermann, der einem andern Herrn höflich den Vortritt ließ.
Der Direktor ging auf Eberhard zu, der sich beim Eintritt der Herren erhoben hatte, und begrüßte ihn in seiner munteren, kordialen Weise:
„Ah, junger Freund, das ist aber hübsch, daß Sie einmal kommen! — Gleich stehe ich zu Ihrer Verfügung! Nur wenige Minuten noch habe ich mit Herrn Thyssen zu sprechen! — Die Herren gestatten: Herr Freidank; Herr Thyssen, unser berühmter Weltmeister... Sie entschuldigen mich ein Weilchen, mein junger Freund; nehmen Sie Platz indessen...“
Eberhard verbeugte sich tief vor dem berühmten Athleten und setzte sich wieder. Hermann Thyssen aber nahm den angebotenen Platz nicht an und ging langsam, mit schweren Schritten, an den Tisch, auf dem die Photographien ausgebreitet lagen, während er Direktor Immermann mit einer kaum merklichen Kopfbewegung zu sich winkte.
Es konnte kaum ein größerer Unterschied zwischen zwei Männern gedacht werden, als zwischen dem Theaterdirektor und dem Ringkämpfer, wie sie jetzt nebeneinanderstanden. Immermann war ein kleiner, blonder, fröhlicher Mann, dessen rundes Bäuchlein ihm nichts von einer angeborenen heiteren Behendigkeit geraubt hatte. Er hatte hellblondes Haar und einen lustigen, goldblonden Spitzbart. Seine lebhaft gefärbte Kravatte war mit einem großen Brillanten geschmückt, und auf seinem Bäuchlein schaukelte eine dicke Uhrkette mit zahlreichen Berlocken. Herr Thyssen überragte den Direktor fast um einen Kopf. An ihm war alles von unaufdringlicher Gediegenheit und Eleganz. Seine Kleider verrieten den ersten Londoner Schneider, seine Knopfstiefel den feinsten englischen Schuster. — Auf einem starken Halse erhob sich selbstbewußt, fast hochmütig, der interessante, prachtvolle Kopf. In den dunklen Augen blitzte ein ernstes, schönes Feuer, die kühne Stirn war hoch und überaus edel geformt, die schwarzen, nicht allzu kurz geschnittenen Haare waren über der linken Schläfe in einen Scheitel gekämmt. Den starken, schwarzen Schnurrbart trug Herr Thyssen nach preußischer Mode gerade nach oben gebürstet. Aber in diesem stolzen, herrischen Gesichte frappierte der weiche, feine, köstlich geformte Mund. Dieser Mund war hellrot und schwellend, wie der zarte Mund eines Kindes, und von jener klassisch edlen Form der Lippen, die der hellenische Phidias seinen unsterblichen Jünglingsangesichtern lieh. Darunter wölbte sich dann ein festes, willensstarkes Kinn. Die breiten Schultern, die ganze hohe und breite Gestalt des Weltmeisters waren von jener ruhigen, gleichmäßigen Schwerfälligkeit, die aus dem Bewußtsein einer sicheren, überlegenen, ungeheuren Kraft entspringt.
Eberhard freute sich, den berühmten Athleten, den Sieger in allen Wettkämpfen der Welt, mit bürgerlichen Kleidern angetan, von Angesicht zu Angesicht betrachten zu können. — Herr Thyssen sah ruhig die Photographien durch und ließ alle Fragen, die Immermann zu stellen hatte,durch sein Faktotum Markus, welcher als der Manager vorgestellt wurde, beantworten. Doch nun wendete sich Immermann direkt an Thyssen:
„Sie aber wissen allein, Herr Thyssen, auf welche Teilnehmer wir mit Sicherheit rechnen können? Ich muß die Namen vorher haben, wegen der Reklame...“
Thyssen war kein Freund vom vielen Reden. Er schob dem Direktor einige Bilder zu und sprach langsam und bedächtig:
„Bernhard Meinken aus Hamburg; Paul Kiesling aus Westfalen; vielleicht den Münchner Binder. — Raymond Poing de fer; Pierre le Forgeron, genannt Oeillet rouge, die rote Nelke; Champion von Paris! — Jan van Muyden; Ola Carstensen; Frank Argyll aus Texas; Manuel Gomez, el Toro de Granada; Giacomo Petrocchi und Vittorino Cardo, sein Bruder; Sergej Roditscheff aus Rußland; Jimmy Holyhead, ein Schwarzer; Mansur, the Lion of the Sudan, auch ’n Schwarzer; haben Sie?... William H. Lanfrey; Karl van dem Domhoff...“
„Kenn’ ich nicht,“ sagte Immermann dazwischen.
„Ob Sie ihn kennen oder nicht, ist doch ejal,“ sagte der Athlet gleichmütig in seinem wohllautenden niederrheinischen, etwas schleppenden Dialekte. „Hauptsache ist doch, daß ich ihn kenne. Kann Ihnen aber zu Ihrer Beruhigung sagen: seriöse Meisterschaft im Schwergewicht, 1904 in Lüttich. Jenüjend, allright? — Überhaupt, was soll Ihnen die Aufzählung? Ich versteh’ nicht, wozu Sie die heut’ brauchen. Das schreibt Ihnen Markus alles... Wichtiger ist mir: Ich brauche dann noch ’n paar Berliner, die ’n bischen hermachen. Müssen immer ’n paar Einheimische ’bei sein.... Die könnten Sie mir besorjen, Immermann. Da hätt’ ich ’n’ jroße Arbeit weniger...“
„Professionals?“ fragte Immermann.
„Ach nee!“ erwiderte der Athlet, ärgerlich, daß er Erklärungen geben mußte. „Die kann ich doch allein krieje, nicht? — Auch keine Klubleute. Wird mir sonst zu jroße Klubmeierei; ’n paar jute Amateure. Werden sich schon denken können, was ich brauche. Im Notfall ist einer jenug...“
Der Direktor behauptete, daß er nun genau wüßte, was Herr Thyssen wünschte, und er würde einen solchen jungen Mann besorgen. Inzwischen hatte der Manager Markus sämtliche Photographien eilfertig zusammengerafft und erinnerte Thyssen respektvoll, daß es hohe Zeit sei, wenn man den Hamburger Zug noch erreichen wollte. Darauf reichte Hermann Thyssen dem Theaterdirektor die große, starke Hand und verabschiedete sich, ohne viele Worte zu machen. Beim Hinausgehen streifte er Eberhard mit einem scharfen, prüfenden Blicke. Eberhard sah eine Sekunde lang in die stolzen, flammenden Augen, während ein warmes, eigentümlich wohltuendes Gefühl eigener junger Kraft und Gesundheit durch seinen Körper zog...
„Das sind Kerls!“ rief Immermann, der seinen berühmten Gast bis ans Tor begleitet hatte und nun aufgeregt zurückkehrte, in heller Begeisterung. „Donnerwetter, das sind Kerls! Dieser Thyssen! Dagegen kommt sich unsereins wie ’ne Mücke vor... Diese Tatzen, was? Damit eins kriegen, muß ’n Vergnügen sein, was? — — Aber womit kann ich Ihnen dienen, junger Freund?“
„Ich bringe Ihnen ein Stück,“ sagte Eberhard hoffnungsvoll, indem er das Manuskript hervorholte. „Ein Stück für Ihr Theater, extra für Sie geschrieben. Können Sie es nicht gleich lesen? Es würde Ihnen sicherlich gefallen... Das ist etwas für Ihr Publikum, glauben Sie mir! Vier kurze Akte...“
Eberhard brach ab, da der Theaterdirektor keine Mienemachte, nach dem Hefte zu greifen, sondern es mit jovialem Lächeln ein wenig zurückschob. Er blickte Eberhard mit seinen freundlichen, hellen Augen an und sagte munter:
„Dichter sind Sie auch? — Wußte ich gar nicht. — Haben Sie nicht die kleine Fritzi aus dem ‚Goldsalon‘! Nicht wahr? Ja, wußte ich doch noch. Und die läßt Ihnen Zeit zum Dichten? Komisch. Solche lebenslustigen, kleinen Käfer lassen den jungen Herren gewöhnlich gar keine Zeit! Wohl eine feurige, kleine Kröte, was? Ja, ja, diese schwarzen Augen!“
Eberhard ärgerte sich. Er mochte keine Diskussion über das Temperament seiner Fritzi, hier, vor den Ohren des Schreibers. Er begann von neuem:
„Wollen Sie nicht mein Stück lesen? Es paßt wirklich großartig für Sie. Es heißt: „Das Kind der Straße“. Nun, gefällt Ihnen das? Das wird bei Ihnen ziehen, passen Sie auf!“
Immermann nahm das Manuskript, blätterte darin, lachte behaglich und sagte mit vergnügtem Schmunzeln:
„Ein richtiges Theaterstück, wahrhaftig! Hätte wirklich nicht gedacht, daß Sie auch dichten können. Ist sicherlich ein sehr hübsches Stück! Warum sollte es nicht hübsch sein? — Aber für mich? Nein, lieber Herr Freidank! Ich kann doch keine Stücke von den Herren Dichtern brauchen!“
„Aber Sie führen doch fortwährend neue Stücke auf!“ sagte Eberhard aufgeregt. „Die muß doch irgend jemand schreiben! Also warum sollten Sie nicht ein Schauspiel von mir bringen?“
„Ich beziehe doch meine Stücke fix und fertig von meinem Agenten,“ erwiderte Immermann freundlich beschwichtigend. „Gleich mit allen Regiebemerkungen, mit der notwendigen Musik — wie gesagt, die Mimen können gleich losspielen! — Jeden Gefallen tue ich Ihnen gern,junger Freund, aber ein Stück von Ihnen spielen? Es ist unmöglich, so gerne ich’s täte, es ist wahrhaftig unmöglich!“
Freidank geriet angesichts dieser lächelnden, jovialen Ablehnung in Verzweiflung. Er versuchte einen letzten Ansturm:
„Aber nehmen Sie es doch, Herr Immermann! Die Regie richte ich Ihnen sehr gern ein. Das ist das wenigste! Sie bekommen es billig... Es ist doch direkt für Sie geschrieben...“
Endlich hörte der Direktor den bangen, flehenden Ton der Sorge aus Eberhards Worten.
„Ah so!“ sagte er freundlich, „das ist’s, darum liegt Ihnen so viel an Ihrem Stück... Nun, das passiert Jedem ’mal! Das kenne ich! Das hätten Sie doch gleich sagen können! Hier, Herr Freidank!“
Er griff in seine Westentasche und holte ein Zehnmarkstück heraus, welches er Eberhard in die Hand drückte, indem er bemerkte:
„Können mir’s ja wiedergeben, wenn es Ihnen paßt. — Nein, nein, nehmen Sie nur, keine Widerrede, junger Freund! — Weiß ja, junge Leute brauchen immer Geld, ja, ja!“
Eberhard sah alle seine Hoffnungen zerschellen. Eine wilde, finstere Verzweiflung tat sich vor ihm auf. Jetzt entschloß er sich, dem behäbigen, gutmütigen Direktor sein Leid rücksichtslos anzuvertrauen, trotz der Anwesenheit des Schreibers, die ihn unendlich genierte. Aber der Schreiber, der viel wechselvolle Schicksale und Artistenelend alltäglich sah, interessierte sich gar nicht für diesen dichtenden „Herrn Doktor“; übrigens nahm er jetzt Hut und Überzieher und ging zu Tisch. Da faßte Eberhard sich ein Herz und sagte dem Theaterdirektor ehrlich, aber in schamhaft abgerissenen Worten, wie es um ihn stand und wie er auf diese Arbeit seine letzte, ja, seine einzige Hoffnung gesetzt habe. Ineiniger Zeit werde er ja wieder Beschäftigung finden, aber jetzt... kurz vor Weihnachten...
Fritzi fiel ihm ein; die Ratlosigkeit übermannte ihn. Er zuckte die starken, breiten Schultern und starrte finster die bunten Bilder der phantastisch gekleideten Tänzerinnen und der stereotyp lächelnden Komiker an.
„Ja, das ist sehr schlimm!“ sagte Immermann bedächtig, „da ist schwer raten... Ein junger Herr Doktor, nun, das ist eine schrecklich brotlose Arbeit... Das ist doch nichts, wenn man bloß dichten kann, und Lateinisch und Griechisch, und so Kram, was kein Mensch brauchen kann... Ja, wenn Sie irgend etwas Reelles könnten! Komiker, oder Gymnastik, oder Athlet, oder so... Das ist was! Dafür habe ich immer Verwendung! Zum Athleten paßten Sie zum Beispiel brillant, mit Ihrem Wuchs!“
Eberhard lachte ärgerlich, aber Immermann nahm sein Lachen für Zustimmung:
„Was sagen Sie nun? — Nicht, das gefällt Ihnen? Sehen Sie, das ist was Rentableres, als Stücke schreiben! — Dichten kann jeder, aber nicht jeder is ’n Athlet! — Ziehn Sie ’mal Ihren Rock aus und zeigen Sie Ihre Muskeln! — Was wollen Sie eigentlich mehr? Zum Donnerwetter, ja, das nenne ich ’n Biceps! Sie sind wohl ’n heimlicher Ringkämpfer, Sie...?“
Und er klopfte dem jungen Manne, dem er kaum bis an die Schultern reichte, derb auf die Arme und Schenkel.
Der junge Freidank wußte nicht recht, ob Immermann im Scherz oder im Ernst redete. „Nein!“ sagte er zögernd, „nein, Ringkämpfer bin ich, weiß Gott, nicht!“
„Können Sie werden, können Sie werden,“ antwortete Immermann rasch, „das läßt sich lernen! Wer die Kraft hat, lernt schon die Technik! — Nun, nicht wahr, Sie haben Lust? — Da könnte ich Sie nämlich sofort engagieren, ja!— Zwar — erst für den Dezember; bei der Meisterschafts-Konkurrenz mit Thyssen! — Bis dahin... Sie brauchen Geld... Darüber ließ sich reden... Man könnte Ihnen eine Vorschußzahlung geben. Mit Ihnen würde ich die Ausnahme machen...“
Der junge Freidank war so überrascht, daß er weder zustimmende, noch ablehnende Worte fand. Etwas in ihm sprach dagegen. Und dann schrie doch auch etwas in ihm auf, das war dafür, und das reckte sich in den jungen Muskeln, das sprang heftig durch alle Adern, das war wie ein heißes Verlangen, die Kräfte an fremder Kraft zu messen...
„Also, ist gut!“ sprach Immermann inzwischen mit seinem gutmütigen Lächeln, „Sie lassen den gelehrten Kram und die Dichterei schießen und kriegen bei uns Kontrakt... Bin ich ein anständiger Mensch, ja? — Helfe ich Ihnen vernünftig aus der Patsche oder nicht? — Gut. Sie lernen bis zum 1. Dezember gut ringen. Es ist ein Stück Arbeit, aber es geht. Nehmen Sie einen Trainer, der was versteht, und arbeiten Sie fleißig. Ich schreibe Ihnen eine Anweisung auf fünfzig Mark aus, damit Sie den Trainer bezahlen können... Nein, Sie brauchen sich nicht zu bedanken!“ rief der kleine, blonde Herr freundlich, „Sie geben mir ja eine Quittung dafür!... Wollte, ich hätte ’mal ’n Jungen wie Sie. Meiner ist mir mit zwölf Jahren ertrunken... Ja, was ich sagen wollte: wissen Sie ’n guten Trainer? Ich wüßte einen. Hier ist die Adresse, notieren Sie: André Leroux... Also, abgemacht, junger Freund! Montag holen Sie sich den Kontrakt!“...
Ende Kapitel II