20. Ins Assigbachtal und zur Ruine Hassenstein.
Eine herrliche Fahrt ins Böhmerland zu zwei Glanzpunkten des ganzen Gebirges. Der Ausflug ist von Chemnitz aus bequem zu unternehmen, wenn man am Vorabend in Reitzenhain eintrifft und am zeitigen Morgen die Wanderung beginnt. Wer mehrere Tage anwendet, kann den ersten Tag ausfüllen wie unter19foder18(2. Tag) beschrieben.
Eine herrliche Fahrt ins Böhmerland zu zwei Glanzpunkten des ganzen Gebirges. Der Ausflug ist von Chemnitz aus bequem zu unternehmen, wenn man am Vorabend in Reitzenhain eintrifft und am zeitigen Morgen die Wanderung beginnt. Wer mehrere Tage anwendet, kann den ersten Tag ausfüllen wie unter19foder18(2. Tag) beschrieben.
Wanderzeit: 7¼ Std.Ausgangspunkt: Reitzenhain, Linie Chemnitz–Reitzenhain.
Wanderzeit: 7¼ Std.
Ausgangspunkt: Reitzenhain, Linie Chemnitz–Reitzenhain.
Unser Weg ist rot-weiß bezeichnet. Die Straße nach Böhmisch-Reitzenhain aufwärts. Am Malzhaus vorüber. Nach dem letzten Hause eine Brücke. Wegweiser. Wir gehen links in den Wald. Über Hochmoorfläche. Nach einstündiger Wanderung überschreiten wir die Bahnlinie Reitzenhain–Komotau. Nun links den Waldweg hinab. Nach wenigen Minuten den Fußweg scharf rechts hinabins Tal zu einem düstern, geheimnisvollen Moorteich. Wir gehen am Teiche entlang, dann rechts den Fußweg hinunter, in 20 Minuten zum Grunde des Assigbaches. Auf Stufen geht es hinab zur Hölle, einer Felsschlucht mit Brücke über den schäumenden Assigbach. Ein prächtiges Talstück. Nun in einer Viertelstunde hinab zur neuen Talstraße, die dem Assigbachtale viel vom Zauber seiner Unberührtheit genommen hat. An der Straße die Wasserleitung, die das Wasser des Assigbaches zur Komotauer Talsperre im Gröllbachtal führt. Immer im Waldtal abwärts zur3. Grundmühle, einer Schneidemühle mit einfachem Schankbetrieb. Hier geht der Gröllbach in den Assigbach, die Talsperre im Tale desselben liegt 20 Meter oberhalb der Mündung. Nun rechts den Weg ab, der im Tale des Krima-Baches aufwärts führt. Er ist rot-weiß markiert. Bei der Wegteilung rechts den blau-weißen Marken folgen. (Links geht es nach Dorf Krima, unser Ziel ist jedoch die Haltestelle!) Wir gelangen nachTschoschl. Nun den rot-weißen Marken nach über die Tschoschl-Mühle nach StationKrima-Neudorf. Nun den blau-weißen Marken folgen zum Zollhaus. Links weiter, immer den blau-weißen Marken nach. Wir gelangen nach Hohentann und dann nachPlatz, dem kleinsten Städtchen Böhmens (340 Einwohner). Von hier in 10 Minuten zur RuineHassenstein.
Nach Überschreiten des Grabens kommt man in den Vorhof, dann über einen zweiten Graben in den Burghof. Hier eine Restauration. Zum Betreten der eigentlichen Ruine ist der Erwerb einer Eintrittskarte nötig. Der Verkäufer ist verpflichtet, ohne Bezahlung auch den Eingang zum Bergfried aufzuschließen. Links befindet sich der Bergfried, der Hauptturm der alten Burg. Ein zweiter Turm erhebt sich über dem großen Keller. AmZiehbrunnen, der 4mWasserstand aufweist, vorbei zunächst zum Bergfried, dessen Höhe 25m, Durchmesser des Grundes 19m, davon 17mMauerstärke und 2mHohlraum. Von der Glasgalerie des Turmes aus genießt man einen prachtvollen Ausblick. Nach Süden: im Vordergrunde das Brunnersdorfer Tal, dahinter Kaaden, links davon Komotau. Rechts hinter Kaaden der Purberg und rechts über diesem hinaus der Heinersdorfer Berg. Weiter rechts das Liesengebirge und dahinter das Duppauer Gebirge. Im Vordergrund der »Gickerich« (Aussichtsgerüst). Nach Norden: links hinter dem Forsthaus die Kirche von Sonnenberg. Im Westen: die 725mhohe Hundskuppe. Im Osten die Saazer Ebene mit Saaz und Priesen, die Höhen bei Konotop, sowie im Hintergrund die Hügel bei Sirbitz und Waltsch.Nach Besteigung des Bergfriedes geht man links zum Streitgang und rechts zum Balkon.Die Burg Hassenstein wird 1344 urkundlich zum ersten Male erwähnt. Besitzer war ein Herr von Schönburg, der aus dem Meißnischen stammte. Ein Schönburger beteiligte sich an einer Verschwörung gegen König Wenzel IV. von Böhmen. Die Aufrührer wurden bestraft. Ausführender der Strafakte war Niklas v. Lobkowitz, der Hassenstein eroberte und dieselbe als Belohnung erhielt. Seine Nachkommen erhielten die Burg als Kronlehen. Einer von ihnen war der durch seine umfassende Bildung ausgezeichnete Bohuslav Lobkowitz von Hassenstein. Seine bedeutende Bibliothek wurde auch von Luther und Melanchthon benutzt, die sich Schriften nach Wittenberg kommen ließen. 1606 erwarb ein Ritter von Steinbach die Burg durch Kauf. Wegen seiner Neigung zum Protestantismus wurden 1622 seine Güter eingezogen. Dabei wird die Burg bereits als »das wüste Schloß Hassenstein« erwähnt, demnach kann sie nicht erst im 30jährigen Kriege durch die Schweden verwüstet worden sein. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb der Großindustrielle Edler Franz Preidl von Hassenbrunn die Burg, dessen Erbe Emanuel Karsch zur Erhaltung der Burg mancherlei Baulichkeiten ausführen ließ.
Nach Überschreiten des Grabens kommt man in den Vorhof, dann über einen zweiten Graben in den Burghof. Hier eine Restauration. Zum Betreten der eigentlichen Ruine ist der Erwerb einer Eintrittskarte nötig. Der Verkäufer ist verpflichtet, ohne Bezahlung auch den Eingang zum Bergfried aufzuschließen. Links befindet sich der Bergfried, der Hauptturm der alten Burg. Ein zweiter Turm erhebt sich über dem großen Keller. AmZiehbrunnen, der 4mWasserstand aufweist, vorbei zunächst zum Bergfried, dessen Höhe 25m, Durchmesser des Grundes 19m, davon 17mMauerstärke und 2mHohlraum. Von der Glasgalerie des Turmes aus genießt man einen prachtvollen Ausblick. Nach Süden: im Vordergrunde das Brunnersdorfer Tal, dahinter Kaaden, links davon Komotau. Rechts hinter Kaaden der Purberg und rechts über diesem hinaus der Heinersdorfer Berg. Weiter rechts das Liesengebirge und dahinter das Duppauer Gebirge. Im Vordergrund der »Gickerich« (Aussichtsgerüst). Nach Norden: links hinter dem Forsthaus die Kirche von Sonnenberg. Im Westen: die 725mhohe Hundskuppe. Im Osten die Saazer Ebene mit Saaz und Priesen, die Höhen bei Konotop, sowie im Hintergrund die Hügel bei Sirbitz und Waltsch.
Nach Besteigung des Bergfriedes geht man links zum Streitgang und rechts zum Balkon.
Die Burg Hassenstein wird 1344 urkundlich zum ersten Male erwähnt. Besitzer war ein Herr von Schönburg, der aus dem Meißnischen stammte. Ein Schönburger beteiligte sich an einer Verschwörung gegen König Wenzel IV. von Böhmen. Die Aufrührer wurden bestraft. Ausführender der Strafakte war Niklas v. Lobkowitz, der Hassenstein eroberte und dieselbe als Belohnung erhielt. Seine Nachkommen erhielten die Burg als Kronlehen. Einer von ihnen war der durch seine umfassende Bildung ausgezeichnete Bohuslav Lobkowitz von Hassenstein. Seine bedeutende Bibliothek wurde auch von Luther und Melanchthon benutzt, die sich Schriften nach Wittenberg kommen ließen. 1606 erwarb ein Ritter von Steinbach die Burg durch Kauf. Wegen seiner Neigung zum Protestantismus wurden 1622 seine Güter eingezogen. Dabei wird die Burg bereits als »das wüste Schloß Hassenstein« erwähnt, demnach kann sie nicht erst im 30jährigen Kriege durch die Schweden verwüstet worden sein. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb der Großindustrielle Edler Franz Preidl von Hassenbrunn die Burg, dessen Erbe Emanuel Karsch zur Erhaltung der Burg mancherlei Baulichkeiten ausführen ließ.
Nachdem wir die Burg verlassen, gehen wir an dem Wege rechts, der nach Brunnersdorf führt, vorbei. Darnach Wegeteilung beim Forsthaus: links ab. Nach ca. 8 Minuten erneute Wegteilung: rechts. Der Wegzieht sich ins Tal links hinab. Hübscher Blick auf Sonnenberg. Nach Überschreiten des Talgrundes steil aufwärts nachSonnenberg.
Alte Gebirgsstadt mit 2000 Einwohnern, 746mhoch gelegen. Fabrikation von Posamenten, Kunstblumen und Blättern. Spitzenklöppelei. Musikantenstadt. Viele Einwohner gehören zu reisenden Musikkapellen. Nach der 2kmentfernten Station verkehrt ein Omnibus. Man versuche, möglichst am zeitigen Nachmittag wegfahren zu können.
Alte Gebirgsstadt mit 2000 Einwohnern, 746mhoch gelegen. Fabrikation von Posamenten, Kunstblumen und Blättern. Spitzenklöppelei. Musikantenstadt. Viele Einwohner gehören zu reisenden Musikkapellen. Nach der 2kmentfernten Station verkehrt ein Omnibus. Man versuche, möglichst am zeitigen Nachmittag wegfahren zu können.
Bahnfahrt über Weipert und Annaberg nach Chemnitz.