IX

IX

Der Awdjuchinteich, welchen Natalia Rudin als Ort der Zusammenkunft bezeichnet, hatte schon längst aufgehört, Teich zu sein. Vor dreißig Jahren hatte das Wasser den Damm durchbrochen, und seit der Zeit war er so geblieben. Nur an dem ebenen und flachen Grunde der Vertiefung, den einst fetter Schlamm überzog, sowie an den Überresten des Dammes konnte man erraten, daß dort ein Teich gewesen war. Es hatte daneben auch ein Edelhof gestanden. Auch dieser war schon längst verschwunden. Zwei riesige Fichten allein erinnerten noch an denselben; mürrisch zogen und rauschten ewige Winde durch ihr spärliches, hoch oben wachsendes Grün … Die Volkssage erzählte von einer schauerlichen Missetat, die am Fuße dieser Fichten vollbrachtworden sei, ja man wollte sogar vorher wissen, keine derselben werde fallen, ohne jemandem den Tod zu bringen; vor Zeiten habe dort noch eine dritte gestanden, sei aber vom Sturme umgestürzt worden und habe im Falle ein kleines Mädchen getötet. Die ganze Gegend um den Teich herum wurde als nicht geheuer betrachtet; wüste und kahl und dabei verwildert und düster sogar bei Sonnenlicht, erschien sie noch düsterer und verwilderter durch die Nähe des alten, längst abgestorbenen und verdorrten Eichengehölzes. Einzelne graue Gerippe mächtiger Bäume ragten, finsteren Gespenstern gleich, über das niedrige Gestrüpp empor. Unheimlich waren sie anzuschauen: als wären es böse Greise gewesen, die sich da versammelt hätten und irgendeinen schlimmen Plan berieten. Seitwärts zog sich in Windungen ein selten betretener Fußweg hin. Wer nicht dazu gezwungen war, vermied es, am Awdjuchinteiche vorüberzugehen. Natalia hatte mit Absicht diesen einsamen Ort gewählt, der vom Hause Darja Michailownas kaum eine halbe Werst entfernt lag.

Die Sonne war längst aufgegangen, als Rudin vor den Awdjuchinteich kam; es war aber kein heiterer Morgen. Dicht aneinandergedrängte, weißlich-graue Wolken bedeckten den ganzen Himmel; mit Pfeifen und Heulen trieb der Wind sie heftig weiter. Rudin begann auf dem mit dichten Disteln und schwarzgewordenen Nesseln bedeckten Damme auf und ab zu gehen. Er warnicht ruhig. Diese Zusammenkünfte, diese neuen Eindrücke interessierten ihn, regten ihn aber auch auf, besonders aber nach dem gestrigen Zettel. Er sah ein, daß die Katastrophe nahe sei und war insgeheim verwirrt, obgleich es niemand geglaubt hätte, der ihn so mit gesammelter Entschlossenheit, mit auf der Brust gekreuzten Armen um sich schauend, beobachtet hätte. Nicht unrecht hatte Pigassow, als er einst von ihm sagte, daß bei ihm, wie bei den chinesischen Puppen, der Kopf beständig überschlage. Doch wie stark auch ein Kopf immer sein möge, so fällt es dem Menschen doch schwer, durch ihn allein auch nur das zu erkennen, was in seinem eigenen Innern vorgeht … Rudin, der kluge, scharfsichtige Rudin, war nicht imstande, mit Gewißheit zu sagen, ob er Natalia liebe, ob er leide, ob er leiden werde, wenn er sich von ihr trennen sollte. Weshalb nun mußte er, ohne den Lovelace zu spielen – diese Gerechtigkeit lassen wir ihm widerfahren –, einem armen Mädchen den Kopf verdrehen? Warum wartete er auf dasselbe mit heimlichem Beben? Hierauf gibt es nur die eine Antwort: Niemand läßt sich so leicht hinreißen, wie ein leidenschaftsloser Mensch.

Er schritt den Damm entlang, während Natalia geradeaus über das Feld, auf feuchtem Grase ihm entgegeneilte.

»Fräulein! Fräulein! Sie werden sich die Füße naß machen,« sagte Mascha, ihr Kammermädchen,kaum imstande, gleichen Schritt mit ihr zu halten.

Natalia gab nicht darauf acht und lief weiter, ohne sich umzusehen.

»Ach, wenn man uns nur nicht belauscht!« rief Mascha zu wiederholten Malen. »Selbst das ist schon zu bewundern, wie wir aus dem Hause gekommen sind. Wenn die Mamsell nur nicht erwacht ist … Ein Glück, daß es nicht weit ist … Und der Herr wartet auch schon,« setzte sie hinzu, als sie plötzlich die stattliche Figur Rudins gewahr wurde, der malerisch auf dem Damme stand, »doch, warum steht denn der Herr so hoch, – besser wäre es, er stellte sich in die Vertiefung.«

Natalia blieb stehen.

»Warte hier bei den Fichten, Mascha,« sagte sie und schritt zu dem Teich hinab.

Rudin trat zu ihr heran und blieb verwundert stehen. Einen solchen Ausdruck hatte er noch nicht auf ihrem Gesichte bemerkt. Die Brauen waren zusammengezogen, die Lippen aufeinandergepreßt, der Blick war fest, ja fast strenge.

»Dmitri Nikolaitsch,« begann sie, »wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich bin auf fünf Minuten hergekommen. Ich muß Ihnen sagen, daß Mama alles weiß. Herr Pandalewski hat uns vorgestern belauscht und ihr von unserer Zusammenkunft erzählt. Er war immer Mamas Spion. Gestern rief sie mich zu sich …«

»Mein Gott!« rief Rudin aus, »das ist schrecklich! … Was hat Ihre Mama gesagt?«

»Sie war nicht böse auf mich, hat mich nicht gescholten, nur Vorwürfe machte sie mir über meinen Leichtsinn.«

»Weiter nichts?«

»Ja, dann erklärte sie mir, sie würde sich eher mit dem Gedanken vertragen, daß ich stürbe, als daß ich Ihre Frau würde.«

»Hat sie das wirklich gesagt?«

»Ja; und setzte noch hinzu, daß Sie selbst keineswegs willens wären, mich zu heiraten, daß Sie bloß zum Zeitvertreib mir den Hof machten, was sie von Ihnen nicht erwartet hätte; übrigens wäre sie selbst daran schuld: warum habe sie es erlaubt, daß ich so oft mit Ihnen zusammenkomme … sie rechne auf meine Einsicht, sei sehr erstaunt über mein unüberlegtes Betragen … Kurzum, ich weiß wirklich nicht mehr, was sie mir sonst noch sagte.«

Natalia sprach dieses alles mit eintöniger, fast lautloser Stimme.

»Und Sie, Natalia Alexejewna, was haben Sie ihr geantwortet?« fragte Rudin.

»Was ich ihr geantwortet habe?« wiederholte Natalia. »… Was beabsichtigenSiejetzt zu tun?«

»Mein Gott! Mein Gott!« erwiderte Rudin, »das ist hart! So rasch! … ein so unerwarteter Schlag! … Und Ihre Mama war so entrüstet?«

»Ja … ja, sie will nichts von Ihnen hören.«

»Das ist schrecklich! Es bleibt also keine Hoffnung?«

»Keine.«

»Warum sind wir so unglücklich! Dieser abscheuliche Pandalewski! … Sie fragen mich, Natalia, was ich zu tun beabsichtige? Der Kopf geht mir in der Runde – ich kann keinen Gedanken fassen … Ich fühle nur mein Unglück … ich begreife nicht, wie Sie so kaltblütig sind! …«

»Sie glauben, es wird mir leicht?« entgegnete Natalia.

Rudin begann wieder auf dem Damme auf und ab zu gehen. Natalia verlor ihn nicht aus den Augen.

»Ihre Mama hat Sie nicht weiter ausgeforscht?« fragte er dann.

»Sie hat mich gefragt, ob ich Sie liebe.«

»Nun … und Sie sagten?«

Natalia schwieg einen Augenblick. »Ich habe ihr die Wahrheit gesagt.«

Rudin ergriff ihre Hand.

»Immer, in allem, edelmütig und groß. Oh, das Herz eines Mädchens ist wie lauteres Gold! Hat aber wirklich Ihre Mama ihren Willen in bezug auf die Unmöglichkeit unserer Verbindung so entschieden geäußert?«

»Ja, entschieden. Ich sagte Ihnen schon, sie ist überzeugt, daß Sie selbst nicht daran denken, mich zu heiraten.«

»Sie hält mich also für einen Betrüger! Wodurch habe ich das verdient?«

Und Rudin faßte sich am Kopfe.

»Dmitri Nikolaitsch!« sagte Natalia, »wir verlieren unnütz die Zeit. Denken Sie daran, ich sehe Sie zum letzten Male. Ich kam hierher nicht um zu weinen, nicht um zu klagen – Sie sehen, ich weine nicht – ich kam, um mir Rat zu holen.«

»Welchen Rat könnte ich Ihnen geben, Natalia?«

»Welchen Rat? Sie sind ein Mann; ich war gewohnt, Ihnen zu vertrauen, ich werde Ihnen vertrauen bis ans Ende. Sagen Sie mir, welches sind Ihre Absichten?«

»Meine Absichten! Ihre Mama wird mir vermutlich ihr Haus verschließen.«

»Wahrscheinlich. Bereits gestern erklärte sie mir, sie werde die Bekanntschaft mit Ihnen abbrechen müssen … Sie antworten aber nicht auf meine Frage.«

»Auf welche Frage?«

»Was, meinen Sie, sollen wir jetzt tun?«

»Was wir tun sollen?« erwiderte Rudin, »uns darein ergeben.«

»Uns ergeben,« wiederholte Natalia gedehnt und ihre Lippen wurden bleich.

»Uns dem Geschicke unterwerfen,« fuhr Rudin fort. »Was ist dabei zu machen! Ich weiß gar zu gut, wie bitter, schwer und unerträglich das ist; bedenken Sie aber selbst, Natalia, ichbin arm … Freilich, ich kann arbeiten; doch, wenn ich auch reich wäre, könnten Sie wohl die gewaltsame Trennung von den Ihrigen, den Zorn Ihrer Mutter ertragen? … Nein, Natalia, daran ist nicht zu denken. Es muß uns wohl nicht bestimmt sein, miteinander zu leben, und jenes Glück, von welchem ich geträumt hatte, ist mir nicht beschieden.«

Natalia bedeckte plötzlich das Gesicht mit den Händen und brach in Tränen aus. Rudin trat an sie heran.

»Natalia, liebe Natalia!« sagte er mit Wärme, »weinen Sie nicht, um Gottes willen, martern Sie mich nicht, beruhigen Sie sich.«

Natalia erhob den Kopf.

»Sie sagen mir, ich solle mich beruhigen,« begann sie, und ihre Augen glänzten unter Tränen, »ich weine nicht über das, was Sie glauben … Mich schmerzt nicht das: mich schmerzt, daß ich mich in Ihnen getäuscht habe … Wie? ich suche bei Ihnen Stütze, und zu welcher Stunde! und Ihr erstes Wort ist: Ergebung … Ergebung! So also äußert sich durch die Tat Ihre Theorie von der Freiheit, von Opfern, welche …«

Ihre Stimme war gebrochen.

»Erinnern Sie sich doch, Natalia,« begann Rudin bestürzt, »ich nehme meine Worte nicht zurück … nur …«

»Sie fragten mich,« fuhr sie mit neuer Kraft fort, »was ich meiner Mutter geantwortet habe, als sie mir erklärte, sie würde mich lieber tot wissen,als in meine Verbindung mit Ihnen einwilligen: ich gab ihr zur Antwort, daß ich lieber tot, als die Frau eines anderen sein wolle … Und Sie reden von Ergebung! Sie hat also dennoch Recht gehabt: Sie haben wirklich zum Zeitvertreib, aus Langeweile Scherz mit mir getrieben …«

»Ich schwöre Ihnen, Natalia … ich schwöre Ihnen …«, wiederholte Rudin.

Sie hörte aber nicht auf ihn.

»Warum hielten Sie mich nicht zurück? Warum mußten Sie selbst … Oder glaubten Sie, auf keine Hindernisse zu stoßen? Ich muß mich schämen, davon zu reden … es ist ja aber alles schon aus.«

»Sie müssen sich beruhigen, Natalia,« nahm Rudin wieder das Wort, »wir wollen zusammen erwägen, welche Mittel …«

»Sie haben so oft von Aufopferung gesprochen,« unterbrach sie ihn, »wissen Sie aber wohl, wenn Sie heute, jetzt zu mir gesagt hätten: ›Ich liebe dich, kann dich aber nicht heiraten, ich stehe nicht für die Zukunft ein, reich mir die Hand und folge mir,‹ – wissen Sie wohl, ich wäre Ihnen gefolgt, wissen Sie’s, ich war zu allem entschlossen! Doch vom Wort zur Tat ist’s weiter, als ich glaubte, und Sie haben jetzt Furcht, ganz so wie neulich bei Tische vor Wolinzow.«

Die Röte stieg Rudin ins Gesicht. Die unerwartete Begeisterung Natalias hatte ihn bestürztgemacht; ihre letzten Worte jedoch waren ein Stachel für seine Eigenliebe.

»Sie sind jetzt gar zu aufgeregt, Natalia,« fing er an, »Sie können nicht verstehen, wie grausam Sie mich beleidigen. Ich hoffe, Sie werden mir mit der Zeit Gerechtigkeit widerfahren lassen; Sie werden begreifen, was es mich gekostet hat, dem Glücke zu entsagen, das, wie Sie selbst sagen, mir keinerlei Verpflichtungen auferlegte. Ihre Ruhe ist mir teurer, als alles auf der Welt, und ich wäre ein Elender, wollte ich zu meinem Vorteile …«

»Vielleicht, vielleicht,« unterbrach ihn Natalia, »vielleicht haben Sie recht, und ich weiß nicht, was ich rede. Bis jetzt jedoch glaubte ich Ihnen, glaubte jedem Ihrer Worte … In Zukunft bitte ich Sie, wägen Sie Ihre Worte ab, sprechen Sie dieselben nicht in den Wind. Als ich Ihnen sagte, daß ich Sie liebe, wußte ich, was dies Wort bedeutet: ich war zu allem bereit … Jetzt bleibt mir nur, Ihnen für die Lektion zu danken und mich zu verabschieden.«

»Halten Sie ein, um Gottes willen, Natalia, ich beschwöre Sie. Ich habe nicht Ihre Verachtung verdient, das schwöre ich Ihnen. Versetzen Sie sich aber auch in meine Lage. Ich muß für Sie wie für mich einstehen. Wenn ich Sie nicht grenzenlos liebte – dann, mein Gott! würde ich Ihnen selbst sogleich den Vorschlag machen, mit mir zu entfliehen … früher oder später würde Ihre Mama es uns doch vergeben … und dann… Doch bevor ich an mein eigenes Glück denken durfte …«

Er hielt inne. Natalias Blick war gerade und fest auf ihn gerichtet … Es ging nicht – er mußte schweigen.

»Sie bestreben sich, mir zu beweisen, daß Sie ein ehrlicher Mann sind, Dmitri Nikolaitsch,« äußerte sie, »ich zweifle nicht daran. Sie sind nicht imstande, aus Berechnung zu handeln; war es denn aber diese Überzeugung, die ich zu gewinnen gewünscht hatte, war ich deshalb hierhergekommen …«

»Ich hatte nicht erwartet, Natalia …«

»Ah! Nun endlich haben Sie es ausgesprochen! Ja, Sie hatten alles dies nicht erwartet – Sie kannten mich nicht. Beruhigen Sie sich … Sie lieben mich nicht, ich aber dränge mich niemandem auf.«

»Ich liebe Sie!« rief Rudin aus.

Natalia richtete sich auf.

»Möglich; wie aber lieben Sie mich? Alle Ihre Worte schweben mir vor, Dmitri Nikolaitsch. Erinnern Sie sich, Sie sagten mir, ohne völlige Gleichheit gäbe es keine Liebe … Sie stehen mir zu hoch, Sie passen für mich nicht … Ich habe diese Strafe verdient. Beschäftigungen warten Ihrer, die Ihrer würdiger sind. Den heutigen Tag werde ich nicht vergessen … Leben Sie wohl …«

»Natalia, Sie wollen fort? Sollen wir denn so scheiden?«

Er streckte die Hände nach ihr aus. Sie blieb stehen. Seine flehende Stimme schien sie unschlüssig gemacht zu haben.

»Nein,« rief sie endlich, »ich fühle, es ist in mir etwas gebrochen … Ich kam hierher, redete mit Ihnen, wie in Fieberhitze; ich muß meine Sinne zusammennehmen. Es soll nicht sein, Sie selbst sagten, es dürfe nicht sein. Mein Gott, als ich hierherging, nahm ich in Gedanken Abschied von meinem Hause, von meiner ganzen Vergangenheit – und was? Wen traf ich hier? Einen kleinmütigen Mann … Und woher wußten Sie, daß ich nicht imstande wäre, die Trennung von meiner Familie zu ertragen? ›Ihre Mama gibt nicht ihre Einwilligung … das ist schrecklich!‹ Dies war alles, was ich von Ihnen hörte. Sind Sie es, sind Sie es, Rudin? Nein! Leben Sie wohl … Ach! Wenn Sie mich liebten, jetzt, in diesem Augenblicke müßte ich es fühlen … Nein, nein, leben Sie wohl! …«

Sie wandte sich rasch um und lief zu Mascha, die schon seit geraumer Zeit angefangen hatte, unruhig zu werden und ihr Zeichen zu machen.

»Sie haben Angst bekommen, nicht aber ich!« rief Rudin Natalia nach. Sie gab nicht mehr acht auf ihn und eilte über das Feld nach Hause. Glücklich kam sie auf ihrem Zimmer an; kaum aber hatte sie die Schwelle überschritten, so verließen sie ihre Kräfte und bewußtlos sank sie in Maschas Arme.

Rudin blieb inzwischen noch lange auf dem Damme. Endlich raffte er sich zusammen, schritt langsam dem Fußwege zu und ebenso auf demselben weiter. Er war tief beschämt … und erbittert. So etwas, dachte er, von einem achtzehnjährigen Mädchen! … Nein, ich kannte sie nicht … Ein außergewöhnliches Mädchen. Welch ein starker Wille! … Sie hat recht; sie ist einer anderen Liebe wert als der, die ich für sie fühlte … Fühlte? … fragte er sich selbst. Fühle ich denn keine Liebe mehr? Und mußte alles ein solches Ende nehmen! Wie erbärmlich, wie nichtig war ich im Vergleiche zu ihr!

Das leichte Rollen einer Reitdroschke zwang Rudin, die Augen zu erheben. Ihm entgegen kam, auf seinem bekannten Traber, Leschnew gefahren. Schweigend tauschte Rudin mit ihm einen Gruß, lenkte dann, wie von einem plötzlichen Gedanken getroffen, vom Wege ab und ging rasch in der Richtung zum Hause Darja Michailownas weiter.

Leschnew ließ ihn ein Stück Weges gehen, folgte ihm mit dem Blick, wandte nach kurzem Nachsinnen sein Pferd um – und fuhr zurück zu Wolinzow, bei dem er die Nacht zugebracht hatte. Er fand ihn noch schlafend, ließ ihn nicht wecken, setzte sich in Erwartung des Tees auf den Balkon und zündete sich die Pfeife an.


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